S21-A1, Bibliothek 21 (fertig)

Die Taubengeschichte ist ärgerlich, aber sicher lösbsar. Gab es nicht mal versuche, Tauben mittels Hochfrequenzschall zu vertreiben?

Der Ausfall der Automaten hat nichts mit der Architektur zu tun, sondern wahrscheinlich schlicht mit einem Ausfall der Server bzw. Netzwerkverbindungen. So was passiert nun wirklich überall. Die dreckigen Wände deuten für mich auf Kinder hin, die unbedingt aus einem der Fenster nach unten schauen wollen, und die Eltern haben wohl nichts dagegen unternommen.

Die Idee von Usability-Spezialisten ist an sich zwar redlich (wieso muss der Punkt eigentlich wieder in eine Grundsatzaussage über moderne Architektur verpackt werden?), aber ich wette, dass selbst die nicht auf die Idee mit den Kindern gekommen wären. Es gibt eben immer Dinge, die am Ende anders kommen als man denkt.
Dass die Architektur immer schlechter wird im Hinblick auf Usability/Gebrauchtstauglichkeit halte ich für ein ganz großes Gerücht. Wer was anderes glaubt, der soll mal zum Schwabenzentrum gehen und sich das antun.

Taubenkaka soll ja auf den weltschönsten Plätzen schon vorgekommen sein. Das ist wieder mal eine typisch deutsche Diskussion. Viel Lärm um ....

Zitat von Wagahai

Taubenkaka soll ja auf den weltschönsten Plätzen schon vorgekommen sein. Das ist wieder mal eine typisch deutsche Diskussion. Viel Lärm um ....

Glück gehabt, dass es keine Möwen waren
Grüße aus Barcelona

Zitat von Wagahai

Das ist wieder mal eine typisch deutsche Diskussion. Viel Lärm um ....

Naja, es geht hier nicht um irgendein Projekt, sondern um 79 Millionen Euro teure Leuchtturm-Architektur für Stadt und Region, die auch für die Umgebung richtungsweisend sein wird. Ich finde es zwar übertrieben das Gebäude aufgrund seiner (zu) grauen, schlichten Kubus-Fassade zu "verteufeln", aber man muss die Kritik am Alltagsnutzen auch aushalten können. Für die hohe Investitionssumme war es nicht völlig deplatziert anzunehmen, dass auch nutzerverträgliche Detailfragen vorher geklärt werden.

Man darf auch die Sichtweise der Hauptnutzer, also ältere Bürger, nicht außer Acht lassen. Diese waren an den vertrauten Wilhelmsbau gewöhnt und brauchen etwas mehr Zeit sich an die Veränderung anzupassen. Ich finde aber trotzdem, dass vier Stockwerke "too much" sind und den Nutzer schlichtweg überfordern (z.B. Orientierung, Treppensteigen, usw.). Ohne Frage hat die Bib ja seine Stärken durch die großzügige, luftige Innenarchitektur und die Feinabstimmung dauert sicherlich immer ein bisschen länger. Ebenso ist aber die Befürchtung nicht unberechtigt, ob die hohe Investitionssumme bedeutet, dass viele Nachbarschaftsbibliotheken mittelfristig vor dem Aus stehen oder nicht mehr investiert wird.

Ich möchte kein anmaßendes Städtemarketing betreiben, aber ein relativ aktuelles Beispiel wie man für weniger Geld eine Bibliotheks-Modernisierung durchführen konnte, gibt es in Frankfurt. Man hat eine ehemalige dreistöckige Sparkasse aus den 50er Jahren zur zentralen Stadtbibliothek umgebaut und das Resultat ist ganz solide geworden. Der große Nutzen: Die Kosten waren mit 25 Mio. Euro relativ gering, man kam um einen teuren Neubau herum, das Interieur wird modernen Ansprüchen gerecht und die Bib liegt mitten im Zentrum (direkt parallel zur Zeil).

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Sorry, wenn ich die allgemeine Meinung über die Hauptnutzer widerlegen muss. Sicherlich gibt es viele gerade ältere Leser in der Bibliothek, jedoch ist sie nicht die Hauptgruppe, die die Räumlichkeiten nutzt.
In den Ferien oder nach Schul- /Unischluss sieht man überall im ganzen Haus junge Leute die alleine oder in Gruppen lernen, Ebenso wenn man sich mal an die Ausleihterminals stellt und schaut wer da alles etwas zum ausleihen hinlegt. Von den vielen Kindern und jungen Familien am Wochenende gar nicht erst zu sprechen!

Abgesehen davon, gibt es wohl recht viele gerade ältere Leser die ggü dem Gebäude recht aufgeschlossen sind und KEINE Probleme bei der Orientierung haben – man muss eben die Lagepläne lesen können und schauen! Dieses ewige Pauschalisieren und sich eine Meinung bilden, weil man meint Ahnung zu haben, ist nicht sonderlich objektiv!

Das Wilhelmspalais war leider Gottes zu klein für die Massen an Medien die dieses Haus eigentlich beherbergen soll.
Eine Stadtbibliothek hat pro Einwohner 3 Bücher in ihrem Bestand zu haben. Das macht bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 500.000 Einwohnern in Stuttgart 1.500.000 Medien die dieses Bibliothekssystem zu fassen haben muss. Die Bibliothek am Mailänder Platz ist auf ca. 500.000 Medien ausgelegt(mit Ausbaupotential). Der Rest verteilt sich auf die Zweigstellen, welche mitnichten weniger finanzielle Aufmerksamkeit erhalten. Die Uni-Bibs und die WLB haben ein gänzlich anderes Profil, als die Stadtbibliothek (liegt schon in der Natur dieser Bibliotheken). Ob jetzt andere Städte ihre Bibliotheken vernachlässigen oder nicht muss die jeweiligen Stadt selbst wissen. Bibliotheken sind ein Luxus den sich eine Stadt für ihre Bewohner leistet oder nicht. Die Stadt Stuttgart dafür verantwortlich zu machen wenn in Kleinkleckerlesheim die Bibliothek schließt oder vernachlässigt wird, halte ich persönlich für Schwachsinn. Ein Mensch ist ja auch nicht dafür verantwortlich was ein andere, ihm fremder Mensch tut (in der Regel zumindest)

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Zitat von Schwabenpfeil

Deswegen gibt es ja auch die S21 Ablehnung gerade von vielen älteren Menschen.

Das kann man nicht vergleichen. S21 ist mittlerweile so alt, daß sich die Ablehnung über Generationen erstreckt. Leute, die heute stracks auf die 60 zugehen, waren bei bekanntwerden des Projektes so alt, wie ich heute. Ich war damals Anfang 20. Wo genau willst du die Grenze "alt" in diesem Fall ziehen? Bei den heute 60 jährigen oder den damals 20 jährigen? Oder ist alt so um die 40? Und warum sind dann heute 20 jährige auf den Demos?

Bei der Ablehnung der älteren Menschen neuem gegenüber gehts doch eher um meine über 80jährige Nachbarin, die letztes Jahr erfahren hat, daß nächstes Jahr auf ihrem täglichem Weg zum einkaufen eine Kreuzung mit Ampeln in einen Kreisverkehr mit Zebrastreifen umgewandelt werden soll.

Nachdem sie diese Kreuzung schon seit ihrer Kindheit kennt und die Ampelanlage schon in den 50ern oder 60ern installiert wurde kann ich mir gut vorstellen, daß sie den Kreisverkehr ohne Ampel als massiven Rückschritt fürchtet, denn sie ist ja, wie sie sagt, "nicht mehr so schnell wie mit 20". Daß sich durch den Kreisverkehr das Verkehrsaufkommen in Intensität und Geschwindigkeit ändern wird und sie ohne Ampel nicht immer bis zu 2 Minuten warten muß bis es weiter geht ist ihr schwer begreiflich zu machen.

Die Dachterrasse ist nun begehbar! Allerdings ist der Blick von den Balkonen der oberen Stockwerke besser, da man auf der Dachterrasse nie direkt an den Gittern stehen kann sondern immer mindestens 2 Meter dahinter. Momentan wird auch der dritte Fahrstuhl eingebaut bzw. justiert.

Danke für die Info. Ist denn die Pariser Platz-Seite von einem der unteren Balkone einsehbar? Im 8. OG war da m.E. Fehlanzeige.

Vorneweg: Die Bibliothek hat nichts mit S21 zu tun. Es gab kein Konzept, welches keine Bebauung des Geländes vorsah.

Dieses Gebäude ist so oder so ein ziemlich häßlicher Klotz. Das dieser auch nicht alltagstauglich ist, ist mir beim Besuch aufgefallen. Binnen kürze wird dieses Gebäude sehr verdreckt und versifft sein, spätestens im Januar/Februar nächsten Jahres werde ich nochmal ein Foto machen.

Foto: jack000

Baumeista hat das Problem auf den Punkt getroffen:

Zitat von Baumeista

Die heutige Architektur hat mehr und immer mehr das Problem auf die alltägliche Nutzbarkeit nicht zu achten. Man scheint sich mit den ganzen ätherischen Beschreibungen und der Architektenlyrik selbst betäubt zu haben.

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Zitat von Schwabenpfeil

Man könnte sie im Prinzip auch komplett mit Beton füllen, es wäre für die Nutzer kein Unterschied.

Jetzt kommen noch ein paar Schaulustige (u.a. ich) aber langfrstig wird dort mehr Personal als Gäste vorhanden sein. Natürlich hätte man das ganze Gebäude mit Beton füllen können ohne dass es einen wesentlichen Unterscheid macht.

Es wird (wie immer, wenn man etwas totes zum Leben erwecken will) auf ein "Eventmanagement" hinauslaufen, so das dort z.B. Nachwuchsbands auftreten, Irgendwelche Gewinnspiele stattfinden oder Werbung für Autos gemacht wird.
=> Ergebnis: "Boah, in der neuen Bibliothek des 21.Jahrhunderts ist ja richtig was los ..."

Mal so eine Idee: Die Halle sollte mit ultrahellen LED-Lampen ausgeleuchtet werden, quasi als Insel des Lichts. Gerade beim typischen Stuttgarter Schmuddelwetter besonders im Winter wäre das eine prima Möglichkeit seinen Melantoninspiegel abzubauen. Es wäre außerdem eine bibliotheksfreundliche Aufwertung, da leise und bis auf die Anschaffungskosten der LEDs kostengünstig... und auf kostengünstig stehen die Schwaben doch ;).

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jack000
Ich habe derzeit 46 hochkarätige Filme auf DVD ausgeliehen, bin ca. alle 2 Wochen dort. Fantastisches Gebäude im Inneren, Ausleihe und Rückgabe vollautomatisch, unkompliziert, freundliche Mitarbeiter, Rückgabe 24/7. Besser geht´s nicht. Ich jedenfalls kenne keinen, der nicht begeistert von dieser außergewöhnlichen Bibliothek ist, Scharen von Kindern und Rentnern stürmen die Bib täglich. Das miefig-reaktionäre Wilhelmspalais - längst vergessen. Dass verbitterte Anti-S21-Nörgler schon vorher alles besser wussten, und dass die Bib - angeblich - nie ein Erfolg werden würde (auf keinen Fall werden durfte, denn S21-A1 hatte ja per Edikt durch Guru Stocker ein totes Viertel zu sein/werden), war klar und kann - wie so oft - nicht ernst genommen werden.

Schwabenpfeil
Der Ruheraum gefällt mir außerordentlich gut und muss für mich auch konzeptionell genau so sein, wie er ist, nämlich ein Ort der ichbezogenen Besinnung. Ich meditiere dort regelmäßig und möchte daher bitte auch nicht von irgendwelchen Pop-Galeristen, pickligen Teens oder berufszornigen S21-Gegnern gestört werden

necrokatz
Es ist nicht schlimm, wenn Du das nicht weißt, aber Stuttgart gehört regelmäßig zu den beneideten Top 3 Sonnenstunden-Standorten Dlands. Berlin: Gerade noch ein schmuddliger 13. Platz. Brrrr...;)

Zitat von Wagahai

Ich habe derzeit 46 hochkarätige Filme auf DVD ausgeliehen, bin ca. alle 2 Wochen dort. Fantastisches Gebäude im Inneren, Ausleihe und Rückgabe vollautomatisch, unkompliziert, freundliche Mitarbeiter, Rückgabe 24/7. Besser geht´s nicht.

Was natürlich weder online, noch in irgendeinem häßlichen Klotz in einem Industriegebiet am Rande von Stuttgart möglich wäre ..

Ich jedenfalls kenne keinen, der nicht begeistert von dieser außergewöhnlichen Bibliothek ist, Scharen von Kindern und Rentnern stürmen die Bib täglich.

Also ich war an einem Samstag dort, Fotos zu machen auf denen niemand zu sehen ist war kein Problem. Na warten wir mal ab bis Anfang nächsten Jahres ... dann wird alles besser.

Der Ruheraum gefällt mir außerordentlich gut und muss für mich auch konzeptionell genau so sein, wie er ist, nämlich ein Ort der ichbezogenen Besinnung.

Nun, ein Raum wo man sich ganz alleine aufhalten kann ist schon wichtig. Nachdem du dir ein paar DVD´s ausgeliehen hast, ist natürlich erstmal "chillen" im Ruheraum notwendig. Sobald du dann fertig bist mit besinnen, kann der nächste kommen => Das angedachte Konzept geht also auf ...

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Zitat von Wagahai

Es ist nicht schlimm, wenn Du das nicht weißt, aber Stuttgart gehört regelmäßig zu den beneideten Top 3 Sonnenstunden-Standorten Dlands. Berlin: Gerade noch ein schmuddliger 13. Platz. Brrrr...;)

Das wäre die einmalilge Chance gewesen, dort auch Licht reinzubringen (Beim Bahnhof wird das ja dann auch so funktionieren):

Foto: jack000

Die Lampen sind um die Mittagszeit natürlich nur Verzierung ...