Alea 101 am Alexanderplatz [realisiert]

  • Angenommen man würde es so machen, was wäre dann gewonnen? Außer ein paar Eingeweihten würde doch kein Mensch merken, dass das Gebäude einem historischen Grundriss folgt...


    Doch, man kann den alten Verlauf der Straße mit passendem Bodenbelag markieren. Man sollte es sogar auf jeden Fall tun, egal welcher Grundriss des Neubaus am Ende gewählt wird. Solche Markierungen der alten Straßen, Stadtmauer, Stadttoren usw. habe ich in unzähligen Städten gesehen.


    Sinn würde das ganze evtl. machen, wenn es einen übergeordneten Masterplan mit einer klaren Zielvorgabe gäbe - aber nicht bei einem einzelnen, isolierten Bauvorhaben.


    Vielleicht werden wir in der Zukunft, in Jahrzehnten womöglich, den dann baufälligen Fernsehturm beseitigen und eine getreuere Altstadt wiederherstellen wollen? Diese Option sollte man nicht leichtsinnig verbauen.


    Da ist mir dieser vor Werbung strotzende Entwurf, der sich dem Cubix anpasst lieber als jeder Retroversuch - denn der ist vor allem eins: authentisch und ehrlich


    Ich schrieb nicht über Retro, sondern über eine authentische anstatt beliebiger Grundrissform. Ohne Acht auf die alten Straßen kann man auf dem Reißbrett ganz beliebige Rechtecke zeichnen, wie es in der DDR getan wurde. Reißbrettstadt ist ein Synonim für ungeliebte und abweisende Stadtplanung. Die wurde hier wie folgt beschrieben:


    Die einzige Vergangenheit die dort zur Zeit noch Präsenz zeigt ist die DDR und das sieht alles gelinde gesagt zum Kotzen aus.

  • Doch, man kann den alten Verlauf der Straße mit passendem Bodenbelag markieren. Man sollte es sogar auf jeden Fall tun, egal welcher Grundriss des Neubaus am Ende gewählt wird. Solche Markierungen der alten Straßen, Stadtmauer, Stadttoren usw. habe ich in unzähligen Städten gesehen.


    Sehr gute Idee. Ein neuer Bodenbelag ist in diesem Bereich sowieso mal fällig. Die Verbundsteine die jetzt dort liegen sind doch absolut peinlich.

  • Ihr werdet Euch alle noch wundern, was da im Frühjahr neu gestaltet wird. Die Grünanlage wird DDR-Stadtzentrum light.

  • Ein Bekannter von mir, der täglich den Platz quert, berichtete von vor wenigen Tagen begonnen Vermessungs- und Markierungsarbeiten auf dem Baugrundstück.
    Vielleicht kann es ja sein, dass die Berliner Wasserbetriebe vor dem Bau noch irgendwelche Verlegungsarbeiten durchführen müssen?!

  • Ja, das kann ich mir auch vorstellen. Denn der Bebauungsplan für das Alea muß erst noch festgesetzt werden. Das steht noch aus...

  • Shopping im glatten Würfel

    In der Berliner Zeitung erschien heute folgender Artikel:


    http://www.berliner-zeitung.de…ea,10809148,11422330.html


    mit einigen Simulationen der ALEA und Umgebung.


    Ich muss leider sagen, dass ich die Ansichten sehr ernüchternd finde. Dieses Gebäude ist ein Allerweltsshoppingcenter par Excellence. Ein glattes Etwas mit großen Markennamen dran, welches durch die Versetzung der oberen Geschosse zwanghaft um Originalität ringt. Eine Art billige Investorenarchitektur, wie ich sie ablehne und zu der ich auch die ALEXA oder DAS SCHLOSS in Steglitz rechne. Und das im Schatten des Rathausturms!


    Dieser prominente Ort hätte wirklich besseres verdient. Ich hätte mir z.B. eine Anleihe am Berolinahaus:


    http://www.bing.com/maps/?v=2&…0178%20Berlin&form=LMLTCC


    gewünscht. Aber auch der KAUFHOF ist dagegen ein leuchtendes Beispiel.


    Man kann nur hoffen, dass es am Ende besser aussieht als auf der Grafik. Das gibts ja schließlich auch hin und wieder.

  • ^


    ohje mal wieder billig verschlimmbessert.
    das haus der statistik lässt grüßen, wenn ich mir bei berliner-zeitung.de die 2 obersten etagen so anschaue....dieses plattenbau-dach dürfte potentielle, wertige flagshipstore-mieter eher abschrecken...
    ganz klarer rückschritt gegenüber der alten visualiserung:
    http://www.bz-berlin.de/multim…00279/Alea101_2795846.jpg


    ich versteh das nicht, das war doch das ergebnis des wettbewerbs. es wundert mich, dass das rechtlich möglich ist, sich einfach über so eine vorgabe hinwegzusetzen...
    da hat man fast den eindruck, dass dieser wettbewerb einen eher empfehlenden als bindenden charakter hat.
    erstaunlich auch, dass sich der architekt diese verhunzung seines, in ursprungsform durchaus passablen, entwurfes bieten lässt.


    ich versteh auch nicht, warum man es in berlin nicht mehr wirklich hinkriegt in exponierten lagen hochwertig und ansprechend zu bauen. ich schau in der hinsicht oft neidisch nach hamburg. warum kriegt das berlin nicht hin?



    Rotes Rathaus:
    trotz verschlimmbesserung wirkt es wenigstens nicht langweilig was in zeiten der lüscher-lochraster-fassaden schonmal viel wert ist!

  • Berlin - alles muss raus

    IN Berlin ist mit Grundstücken der schnelle Euro zu machen. Berlin braucht die Gewerbeeinnahmen und in Berlin gibt es nach wie vor keinen Masterplan...
    Das alles macht wohl so einen Mist möglich...


    Man muss wirklich aufpassen, das das Niveau der Architektur und auch die damit das Niveau der geschaffenen Lebensräume nicht ins bodenlose fällt. Ganz nach dem Motto der amerikanischen Großstädte in Aussenbezirken. Eine Mall nach der anderen die exakt gleich aussehen.

  • Ich würde eine Lochraster-Fassade, wie z.B. am Leipziger Platz klar bevorzugen. Diese Bauweise, wo Stein oder Putz in der Fassade verwendet werden und eine klare Gliederung des Baukörpers in Geschosse nach aussen sichtbar bleibt, ist wesentlich besser zur Reparatur der Berliner Innenstadt geeignet und erzeugt meines Erachtens eher Urbanität.


    D.h. natürlich nicht, dass man bei einzelnen Baukörpern von hoher Qualität (HBF, Sony, Akademie der Künste usw.) nicht davon abweichen sollte. Für die schlichte standard Architektur finde ich das Stein-Raster-Konzept für Berlin Mitte aber denoch viel besser. Nebenbei finde ich die Abwesenheit von Langeweile kein Qualitätskriterium für Architektur. Meistens ist ein Bau der sich anpasst viel besser verträglich.

  • Baustart

    Die Linden und Kirschbäume sind nun weg und der Bauzaun steht auch.
    Der Kurier berichtet auch schon von 2 Mietern, die zum einen AktivSchuh und das Vapiano sind. http://www.berliner-kurier.de/…atz,7169128,11478388.html


    Laut Property Magazine sind 70% der Einzehandelsflächen bereits vermietet.
    (7.300m² von 10.500m²)
    AktivSchuh und Vapiano haben rund 1.400 bzw. 1.100m² gemietet
    http://www.property-magazine.d…chen-vermietet-42174.html

  • Schon ulkig die Überschrift "Baummassaker am Aexanderplatz" zu lesen. Jetzt weis ich, was der Amerikaner mit "tree hugger" meint :D Aber mal im ernst: Warum wird sowas im Zentrum genemigt? Die Gestaltung ist äusserst banal. gerade neben der schönen Sockelbebauung des Fernsehturms sieht man die unzulänglichkeiten sieses Gebäudes. Bunte Farbplatten in der Mitte Berlins? Ich kenne Outletstores am Stadtrand, die mehr Gestaltungswillen zeigen. Kleinere, längliche Platten in einer Farbe mit verschiedenen Schattierungen gefielen mir besser. Man hätte sich an Farben orientieren können, die zur Zeit der erbauung des Fernsehturms "in" waren. Auch ein Zeittypisches Flugdach wäre okay. Aber diese Absurdität ist nicht i.O.

  • Heißt Würfel nicht Kubus?


    ohje mal wieder billig verschlimmbessert.
    das haus der statistik lässt grüßen, wenn ich mir bei berliner-zeitung.de die 2 obersten etagen so anschaue....dieses plattenbau-dach dürfte potentielle, wertige flagshipstore-mieter eher abschrecken...
    ganz klarer rückschritt gegenüber der alten visualiserung:
    http://www.bz-berlin.de/multim…00279/Alea101_2795846.jpg


    Wo sind denn da genau die Veränderungen? Ist das verlinkte Bild jetzt die alte oder die neue Version?


    Ich finde diese Version okay. Es kommt meines Erachtens auf den Kontext an. Wenn zum Beispiel im Marienviertel stärker historisierend gebaut wird.


    Für mich ist der Neubau die Eröffnung des Marienviertels. Also der Beginn der Neuerschließung und eines Sinneswandels. Jetzt wird sich dieses autochthone Viertel Berlins wieder ins Bewußtsein bringen.


    Die Aufgabe der kritischen Rekonstruktion halte ich für falsch. Man könnte gerade mit dem Fernsehturm zusammen ein interessantes Viertel erstehen lassen. Die Zeit ist dafür sowieso noch nicht gekommen. Es ist besser, wenn das noch 20 Jahre dauert und Berlin wieder stärker zu sich selbst gefunden hat. Das muß alles schrittweise und behutsam gehen.


    Ich hoffe, man kann später noch möglichst viel von der alten Struktur wiederherstellen. Was soll denn diese Gegend, wenn man nur wie geplant evtl. die Rathausstraße und die Karl-Liebknecht-Seite bebaut?

  • Was ist denn das für ein hässlicher Aufsatz auf dem Gebäude? Soll sich dieses Ding in den Plattenbaucharme des Alex integrieren?

  • Seltsam, daß die Visualisierung der oberen Etagen mittlerweile so blass aussieht. In früheren Anichten waren diese beleuchtet.


    Steht uns hier etwa das nächste Spreedreieck bevor?

  • Das Ding wird mit oder ohne sichtbare Dachtechnik grauenhaft hässlich, billig und vollgepflastert mit Firmenlogos, die ganz sicher nicht harmonieren werden. Es ist Bruder im Geiste des Kaufhofs am Ostbahnhof! Sozialistische Stadtplanung reloaded mit internationaler Ketten-Werbung ;)