Sanierung Staatsoper

  • Auweia!! Das treibt einem ja die Tränen in die Augen! Ich hoffe nur, das wird am Ende wieder genau so aussehen wie von Paulick geplant...

  • Ich bin heute am Proben- und Werkstättenbau vorbeigelaufen. Dort klafft an der Oberwallstraße inzwischen eine entsetzliche Lücke. Ungefährt ein Drittel der Fassade und die dahinter liegenden Räume wurden abgerissen. Auf meine Frage hin, was hier geschehe, meinte ein Bauarbeiter, dass die Raumaufteilung für den Bühnebau nicht mehr zeitgemäß gewesen sei. Die Fassade werde aber wieder nachgebildet. Hoffen wir das beste...

  • Zur Staatsoper würde meiner bescheidenen Meinung nach ein schicker,moderner gläserner Anbau als Kontrast gut passen.Ich finde die Staatsoper weder von aussen noch von innen wirklich schön.Den gezeigten Bau an der Rückfront könnte man ganz abreissen unsd durch einen Neubau ersetzen.Aber für solch einen Anbau/Umbau ist Berlin wohl zu konservativ

  • ^^
    Zu deiner "bescheidenen" Meinung, Kleist:
    Nein, absolut nicht! Nicht an dieser Stelle und gewiss nicht unter Abriss eines Paulick-Baus. Der Kontrast-Gedanke wird zwar mittlerweile fast schon wieder verteufelt, aber hier wirst du mit dieser provokanten Forderung nicht mal bei Frau Lüscher Jubelstürme auslösen.

  • Ebenfalls Einspruch! Man reisst nicht den Palast der Republik, unweit hiervon entfernt, ein Haus mit eigener Geschichte ab, weils u.a. stilistisch nicht in die Straße passt, um dann wiederum ein anderes Haus zu schleifen und mit Anbauten zu ergänzen, die nicht dazu passen.


    Ich finde die Rückseite des Deutschen Historischen Museums schon grenzwertig "modern" an dieser Stelle.

  • Zu Japhers Beitrag #382:


    Alter Schwede, die haben in der Tat das halbe Proben- und Werkstätten-Gebäude weggerissen:






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  • Naja, solange sie's wieder nachbilden.
    Einen Neubau mit modernem Gesicht hielte ich an dieser Stelle fatal. In der unmittelbaren Umgebung gibt es bereits einige (gelungene) Anbauten mit kontemporärem Gesicht. Mit der James-Simon Galerie kommt bald ein neues an sehr aufdringlicher Stelle hinzu. Viel mehr an Kontrastmoderne verkraftet ein Ensemble wie dieses nicht um noch als "intakt" und nicht "durchwachsen" wie der Rest Berlins wahrgenommen zu werden. Berlin sollte seine Inseln relativ homogener Bebauung besser schützen.

  • Nachdem der gesamte Mittelteil des Proben- und Werkstätten-Gebäudes abgerissen wurde, bieten sich einem ganz neue Ansichten und Durchblicke:





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  • Reko

    Hier scheint sich eine in Berlin sonst so verpönte Reko anzubahnen. Die Intendanz der Oper stand unter Denkmalschutz.


    Wenn man es wie weiland Chippie beim Neuen Museum gemacht hätte müsste jetzt etwas "Zeitgemäßes" in die Lücke.


    Aber DDR-NatiTradi darf man wohl diskussionlos rekonstruieren, einen Gründerzeitbalkon natürlich nicht...

  • ^ Naja, das ist ja nicht dasselbe: Das Neue Museum war jahrzehntelang eine Ruine und Chippi hat die verlorenen Gebäudeteile modern ergänzt.


    Da Proben- und Werkstätten-Gebäude war intakt, nur die Raumaufteilung nicht mehr zeitgemäß für die benötigte Nutzung. So wurde vor dem Teilabriss geklärt, dass innen neu gebaut und die (denkmalgeschützte) Fassade wieder rekonstruiert wird.


    Ist für mich so wie mit zahlreichen repräsentativen Altbauten verfahren wird, bei denen man nur die Straßenfassade stehen lässt und alles andere abreißt und neubaut. Das ist nicht Berlin-spezifisch, sondern auch in Lissabon, Salzburg, Paris, Madrid, Buenos Aires usw. gang und gäbe.

  • Aber die Intendanz war ja auch jahrzehntelang eine Ruine (fragt man die Nutzer). Und da stand ja nicht nur die Fassade unter Denkmalschutz!


    Nein ohne Witz: warum konnte man die Aussenmauern in der Paulick'schen Version nicht stehenlassen und das Haus innen neu organisieren? Da war wohl - für diesen Teil - der Komplettabriss ink. Reko für die öff. Hand billiger.


    Wenn ein privater Bauherr so dächte würde ganz Berlin aufschreien.

  • Staatsoper Unter den Linden

    Der Tagesspiegel berichtet über den Stand der Sanierungsarbeiten der Staatsoper Unter den Linden. Der Artikel beinhaltet eine Fotostrecke, bei der auch ein paar Bilder das Innere des Gebäudes zeigen, so wie es sich zur Zeit präsentiert.


    Die Radikalität des Eingriffs sei überraschend, das Gebäude gleiche derzeit einem ausgeweideten Tier. Die Entkernung ist inzwischen abgeschlossen, von den Rängen ist nur noch nacktes Mauerwerk übrig, die Orientierung fällt schwer. Derzeit ist die Struktur und Substanz der 50er Jahre sichtbar.


    Jetzt kann die Sanierung des Mauerwerks beginnen, das aus 30 verschiedenen Epochen stammt - die älteste von 1741. Nach dem Umbau soll es einen vierten Rang geben, der aber nicht öffentlich zugänglich sein wird. 2014 soll alles fertig sein.


    Link zum TS-Artikel

  • Die Sanierung soll 242 mio. kosten? Vergolden die extra jeden Ziegelstein und jede Schraube?


    Ich bin immer wieder baff wie teuer bauen in Deutschland ist. Unfassbar.


    Für das Geld bekommt man in anderen Ländern locker 2 neue Opern..

  • Wie man auf solche Summen kommt konnte man bei der "Sanierung" des Reichstages und des Neuen Museums besichtigen. Bei RT hat auch eine fast 100-Prozent-Entkernung stattgefunden, ein Neubau im Altbau ist immer teuerer als ein reiner Neubau. Man sollte für derartige Baumassnahmen den Begriff "Sanierung" nicht mehr verwenden (genauso wie man sich bei Abrissen nicht mehr von "selektivem Rückbau" (Palast der Repubik) sprechen sollte, das ist Sprachpanscherei.


    Vergoldet werden wohl nur die Stukkaturen an den Rängen, wobei mich ein zusätzler vierter, aber unbesuchbarer Rang überrascht. Wenn man den 4. Rang schon für die Nachhallzeit, also für die Akustik, braucht kann man ihn doch auch nutzen.

  • Also die neue Oper von Oslo hat über 600 Mio. Euro gekostet, die in Kopenhagen 380 Mio. die neue Oper in Guangzhou knapp 200 Mio. In Valencia wurde für knapp 120 Mio. Euro gebaut, allerdings sind das auch Jahrtausendwendepreise. Hinzu kommt, dass bauen im Bestand bzw. Entkernung und Teilneubau von existierenden Gebäuden eben nicht per se billiger als Solitäre ans Ufer zu setzen ist.

  • Proben- und Werkstattgebäude Staatsoper

    Diese Baustelle nimmt echte Dimensionen an - hier ein paar aktuelle Eindrücke vom Stand der Dinge: