Hafencity IV [Juni 2010 - August 2015]

  • Erbärmlich

    zu #138:


    Es scheint hier Leute zu geben, denen der Titel "wichtiges Mitglied" oder "Goldmitglied" zu Kopfe gestiegen ist. Aus diesen Köpfen kommen ausschließlich Kraftausdrücke, Fäkalsprache und unbegründete Kritik. Erbärmlich ist das.


    So, jetzt mal zur Hafenliebe, zu deren Bauherrengemeinschaft auch ich gehöre: die Fassade, anscheinend der Auslöser der Verbalergüsse, wurde uns von unserem lieben Oberbaudirektor Walter während der Bauphase auf's Auge gedrückt. Wir alle sind darüber alles andere als glücklich, zumal unsere Architektin schwer dagegen gekämpft und schlußendlich doch verloren hat.


    Herr Walter zitierte die Backstein- Tradition in Hamburg als Grund für die zwingende Ausführung der Fassade in Backstein; in diesem Fall, da die Planung schon so weit vorangeschritten war, waren wir gezwungen, auf Riemchen zurückzugreifen.


    Daß die Architektur der "Hafenliebe" nicht in die City passen soll, verstehe ich nicht. Es gibt auf dem Grasbrook keine wirklich durchgehend gleiche Architektur, und es war immer Credo der HCH, daß durch einen Stilmix unterschiedlichsten Fassaden, Oberflächen und Formen eine urbane Abwechslung erzielt werden sollte.


    Ferner zählt sich eine große Zahl von Mitbewohnern der "Hafenliebe" glücklich darüber, daß wir WEGEN der Architektur nunmehr geschützte Mehl- Schwalben haben, die die Dachüberstände des Innenhofes nutzen, um dort ihre Lehmnester zu bauen. Diese Qualität leistet keine zeitgenössische Architektur.


    Mir ist klar, daß dieses Argument von den wichtigtuerischen Motzern in diesem Forum nur belächelt wird. Wahrscheinlich wohnen dieselben nicht mal hier... aus welchen Gründen auch immer.


    Bleibt doch weg oder macht einen großen Bogen um die Hafenliebe, die Ihr ja so zum Kotzen findet. Dann ist die Luft besser......

    Hinweis der Moderation: Erstmal willkommen im Forum! Bitte in Zukunft auf deine Ausducksweise achten und einen gepflegten Umgangston wahren. "Fäkalsprache" kommt zwar in manchen Diskussionen gelegentlich vor, ist hier aber weder erwünscht noch wird es toleriert! Gruß, Dykie!

  • Zitat von smarty_hh

    Mir ist klar, daß dieses Argument von den wichtigtuerischen Motzern in diesem Forum nur belächelt wird


    Sorry aber so hab ich euch auch eingeschätzt! Man sollte auch Kritik ertragen können, auch wenn ich zugeben muss mich bisschen nach meinen Emotionen gerichtet zu haben.


    Wenn du selbst meinen Beitrag zu extrem gefunden hast, wundere ich mich das du noch extremer darauf antworten musst.


    Hättest mich auch vom Gegenteil überzeugen können. Aber gut, diesem Stil begegnet man in diesem Land leider zu oft.


    Von unbegründeter Kritik kann hier überhaupt nicht die Rede sein, da ich diese begründet habe.


    Wie du schon richtig erkannt hast, ging es weniger um das Haus an sich, sondern eher um die Materialität (Fassade + Fenster + Eingangsbereich).


    Auch den städtebaulichen Bezug des Vörgängerentwurfs fand ich gelungener.


    Und die Riemchen wurden mit Sicherheit nicht von dem Städtebausenator aufgezwungen. Es wäre schön wenn es Backstein wäre, da diese Legosteineoptik schnell nach hinten losgehen kann. Siehe dazu Bürogebäude am Michel. Da es vielleicht aus Zeitgründen dazu geführt hat, ist natürlich doppelt ärgerlich.


    Für mich ist das Haus immer noch fehl am Platze, aber jedem das Seine.


    Ingesamt hat gerade dieses Haus für mich verdeutlicht, das Baugemeinschaften doch eine bessere Abstimmung und Betreuung brauchen.


    PS: Freut mich wirklich zu hören das es sich trotz der ganzen Kritiken dort gut wohnt. Für mich persönlich wäre die Hafencity auch etwas. :daumen:

  • Die Haltestelle "Überseequartier" wurde vorab schon mal besichtigt und umgestaltet..


    Mod: Der Link wurde aufgrund unpassenden Inhaltes gelöscht. Gruß, Dykie!

  • zu #138:
    So, jetzt mal zur Hafenliebe, zu deren Bauherrengemeinschaft auch ich gehöre: die Fassade, anscheinend der Auslöser der Verbalergüsse, wurde uns von unserem lieben Oberbaudirektor Walter während der Bauphase auf's Auge gedrückt. Wir alle sind darüber alles andere als glücklich, zumal unsere Architektin schwer dagegen gekämpft und schlußendlich doch verloren hat.


    Geschmäcker sind halt verschieden. Ich empfinde gerade die Backsteinfassade, egal ob nun "echt" oder nur Riemchen, als eines der Highlights der Gegend. Anders als am nahen Überseeboulevard wurde ein lebendiger und interessanter Stein gewählt.


    Nicht so gut gelungen finde ich den Kreuzungsbereich "Am Sandtorpark" / "Am Dalmannkai" in städtebaulicher Hinsicht. Die Straßen sind im Vergleich zur Höhe der Gebäude einfach zu breit geraten. Da dies ein typisches Problem in Neubaugebieten ist - gibt es irgendwelche städtebaulichen Grundsätze, die ein urbanes dichtes Bauen wie in Eppendorf oder Ottensen verhindern?


    Seltsam abschreckend und unfreundlich wirkt die düstere braune Farbe, die im Erdgeschossbereich der Hafenliebe verwendet wurde. Passt auch nicht zum Rest des Gebäudes, daß insgesamt für mich zum Besten gehört, was bislang in der Hafencity enstanden ist.

  • Ich bin sehr froh darüber, daß die Straßenräume um die Hafenliebe herum etwas großzügiger geplant worden sind. Die Stadträume in der Straße "Kaiserkai" und besonders im Überseequartier sind alles andere als wohl-proportioniert, sondern dunkel und eng. Ich merke, daß bei vielen Entscheidungen der Planung auf dem Grasbrook der Rubel regiert hat. Ich hätte mir gerade im Überseequartier gewünscht, daß bei der Planung die Sonnenstände mit einbezogen worden wären. Räume, die viel Qualität für innerstädtische Plätze mit einer guten Besonnung (wichtig in nordischen Städten wie Hamburg) werden zugeplant (Nord- und Südwestseite des alten Hafenamtes). Generell frage ich mich, warum man nicht den Madgeburger Hafen als Zentrum der neuen Planung auf dem Grasbrook gewählt hat (mit einem schönen Platz vor dem Museum). Durch die Breite des Beckens wäre auch eine hohe Randbebauung möglich gewesen, und Einkaufsmöglichkeiten mit Wasserbezug, wie in Amsterdam, wäre ein Garant für den Absatz gewesen. Die Promenaden beim "Kaisers" machen es vor. Dann wäre es mit der Vermarktung der Mietwohnungen und Ladenflächen auch nicht so schwierig wie im Moment.

    Geschmäcker sind halt verschieden. Ich empfinde gerade die Backsteinfassade, egal ob nun "echt" oder nur Riemchen, als eines der Highlights der Gegend. Anders als am nahen Überseeboulevard wurde ein lebendiger und interessanter Stein gewählt.


    Nicht so gut gelungen finde ich den Kreuzungsbereich "Am Sandtorpark" / "Am Dalmannkai" in städtebaulicher Hinsicht. Die Straßen sind im Vergleich zur Höhe der Gebäude einfach zu breit geraten. Da dies ein typisches Problem in Neubaugebieten ist - gibt es irgendwelche städtebaulichen Grundsätze, die ein urbanes dichtes Bauen wie in Eppendorf oder Ottensen verhindern?


    Seltsam abschreckend und unfreundlich wirkt die düstere braune Farbe, die im Erdgeschossbereich der Hafenliebe verwendet wurde. Passt auch nicht zum Rest des Gebäudes, daß insgesamt für mich zum Besten gehört, was bislang in der Hafencity enstanden ist.

  • Ich bin sehr froh darüber, daß die Straßenräume um die Hafenliebe herum etwas großzügiger geplant worden sind. Die Stadträume in der Straße "Kaiserkai" und besonders im Überseequartier sind alles andere als wohl-proportioniert, sondern dunkel und eng


    Dunkel und eng? Wie empfindest Du denn die genannten älteren Quartiere in Hamburg? Seltsamerweise findet genau dort das städtische Leben statt, Neubauquartiere scheitern ja in dieser Hinsicht meistens. Die westliche Hafencity ist eine der ganz seltenen Außnahmen von der Regel.


    Stell Dir mal vor, "Am Sandtorpark" wäre nur halb so breit geraten, "Am Dalmannkai" ein Drittel weniger breit und der gewonnene Raum wäre dem begrünten Innenhof der Hafenliebe zu Gute gekommen. Dort hätte der zusätzliche Raum einen wirklichen Nutzen bringen können. Düster wären die genannten Straßen deshalb trotzdem nicht, zudem nach Süden hin mit dem Kraftwerk ja sowieso keine Bebauung vorhanden ist, die nennenswert abschatten könnte.


    In den Straßenräumen, die leer und unwirtlich wirken, mag sich jetzt ohnehin niemand freiwillig aufhalten, und später wird der Autoverkehr die Fußgänger vertreiben. Ich fürchte, "Am Sandtorpark" wird eine auf Dauer trennende breite Verkehrsschneise im Quartier bilden.


    Deine Ideen zum Magdeburger Hafen hingegen finde ich richtig gut. Wo jetzt der Überseeboulevard ist, stattdesen vielleicht ein Park?

    3 Mal editiert, zuletzt von HelgeK ()

  • HelgeK
    Schmale Straßen sind doch nicht erstrebenswert. Wenn sich Leute auf die Füße treten, Fahrräder keinen Platz haben, Autos nicht wenden können und im Stau Abgase produzieren, ist das doch kein Zeichen von Urbanität. Guck Dir mal Städte wie Barcelona oder Paris an: gerade die breiten Boulevards sind es, die eine herrlich urbane Atmosphäre schaffen. Natürlich gestaltet man sie nicht wie eine Autobahn, sondern mit Straßenbäumen, breiten baumbestandenen Mittelstreifen etc.

  • Zum Baufeld 43: Mittlerweile gibt es zu dem Projekt "HeimatHafen" eine Internetseite, mit der die 50 Eigentumswohnungen vermarktet werden.
    http://www.hh-heimathafen.de


    Übrigens sind in fast allen EG-Zonen am Magdeburger Hafen nach dem Flächenentwicklungsplan der HafenCity GmbH "publikumsbezogene Nutzungen" vorgesehen.


    Über die Baufelder 43 bis 45 erstreckt sich in etwa zwei Jahren ein neun Meter hoher Arkadengang. Es wäre schön, wenn es dort mal eine Mischung aus Geschäften, Cafés und Restaurants gibt - vergleichbar mit den Alster-Arkaden.

  • Die Graffiti- Sprayer und die Skater sind die Pickel im Gesicht der Städte.


    naja, ich sehe sie eher als Schönheitsflecken..
    makellose Gesichter sind langweilig. :)


    und woher kommt die Abneigung gegen Skater?
    ist ein beliebter Spot vor deinem Schlafzimmerfenster? *ratatatat* *klack* :D

  • Guck Dir mal Städte wie Barcelona oder Paris an: gerade die breiten Boulevards sind es, die eine herrlich urbane Atmosphäre schaffen.


    In den Innenstädten beider Städte sind die breiten Boulevards nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Links und rechts davon gibt es meist schmale Straßen, die nicht auf regen Durchgangsverkehr ausgelegt sind. Auch in der Hafencity müssen sie es nicht sein. Wie viele Meter Wegbreite braucht man für ein paar Fußgänger und Fahrräder, bei den mit 0,75m pro Spur gerechnet wird?

  • Schmierereien

    Die Haltestelle "Überseequartier" wurde vorab schon mal besichtigt und umgestaltet..
    http://ilovegraffiti.de/blog/2011/05/09/uberseequartier/


    Es wäre schön wenn dieser Link entfernt werden
    könnte, es handelt sich hierbei immerhin um eine Straftat
    und diese muss nicht unbedingt auch noch hier publiziert werden.


    Mal abgesehen davon haben diese Sprayer absolut keine
    Ahnung von Graffitis.


    Mod: Wurde gemacht. Gruß, Dykie!

  • HelgeK
    Schmale Straßen sind doch nicht erstrebenswert. Wenn sich Leute auf die Füße treten, Fahrräder keinen Platz haben, Autos nicht wenden können und im Stau Abgase produzieren, ist das doch kein Zeichen von Urbanität. Guck Dir mal Städte wie Barcelona oder Paris an: gerade die breiten Boulevards sind es, die eine herrlich urbane Atmosphäre schaffen. Natürlich gestaltet man sie nicht wie eine Autobahn, sondern mit Straßenbäumen, breiten baumbestandenen Mittelstreifen etc.


    Ich finde schon, daß schmale Straßen (ohne Autoverkehr natürlich) erstrebenswert sind. Nicht ausschließlich, aber im Wechsel mit Plätzen, Parks und Boulevards. Enge Gassen haben durchaus ihre Berechtigung und gehören in vielen historischen Städten zu den Publikumsmagneten (z.B. Alfama in Lissabon). Sie schaffen darüberhinaus Identität und eigene Lebensräume für Kinder und Alte.


    Anders als früher müssen ja enge Straßen nicht gleichbedeutend mit düsteren Behausungen sein. Im Ausgleich könnte man schließlich den eingesparten Platz für große grüne Innenhöfe nutzen, die Licht bringen und nachbarschaftliches Leben fördern.

  • ^^ Unbedingte Zustimmung, dass eine Stadtlandschaft abwechslungsreich sein muss und schmale Fußgängergassen auch unbedingt dazu gehören!


    Ich hatte das mit der Breite mehr auf die "Arbeitspferde" unter den Straßen bezogen. Überall (in Fußgängergassen, Nebenstraßen, Boulevards) sollte es möglich sein, dass mindestens zwei Leute entspannt nebeneinander gehen können und zwei weitere entgegenkommen können, ohne dass jemand ausweichen muss. Jedem seinen Geschmack, aber ich persönlich finde alles was schmaler ist unkomfortabel, eigentlich armselig. Auch öffentliche Räume müssen ein Mindestmaß an Komfort aufweisen und nicht immer nur billig, billig sein.

  • Die zukünftigen "Elbarkaden" werden auf einer eigenen Internetseite beworben (Baufelder 43 - 45). Dort werden voraussichtlich auch Fotos vom Baufortschritt zu sehen sein. Die Fertigstellung des Komplexes ist schon für Ende 2012 geplant.


    http://www.elbarkaden.de

  • Danke für den Hinweis!


    Mod: Bitte die Beiträge mit etwas mehr Inhalt füllen, danke! Gruß, Dykie.

  • Wie schon in diesem Thread vermutet wird der Hadag-Anleger Elbphilharmonie durch die erst noch zu schaffende neue Linie 72 bedient...


    Siehe hier und hier.

  • Das einstmals fertiggestellte SUMATRA-Gebäude, über dessen Innenhof schon viel berichtet wurde ("Gefängnis", "weiße Hölle"), ist nun im besagten Innenhof wieder eingerüstet, samt Dämmmaterial, Holz und allerlei weiterem Baumaterial... Würde mich mal interessieren, was hier wieder für Pfusch am Bau war