Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • Die Frage ist doch wozu und weshalb man sich überhaupt bei künftigen Planungen von der ehemaligen Bebauung beeinflussen lassen sollte. Beim ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer ist es für mich nachvollziehbar weshalb man dort an einigen Stellen Markierungen anbringen möchte. Aber hier nicht.


    Man markiert doch in einer Wohnung auch nicht wo früher mal Möbel standen.

  • aber sie wollen doch die ddr möbel auch nicht wegschmeißen? steht doch die gute spanplatte für ein teil unser vergangenheit. ich glaube da spielt ihr geschichtsbewusstsein ebenso ein wenig mit...

  • Ich neige bei der Wohnungseinrichtung nicht zu Antiquitäten. Naja, die Stahlrohrmöbel von Eames u.ä. gefallen mir schon. Das sind aber auch keine richtigen Antiquitäten. Ich habe auch kein Silberbesteck und kein altes Porzellan o.ä.


    Ich bin auch in Westdeutschland aufgewachsen.


    Schön, dass das jetzt geklärt ist. Und nun bitte wieder zurück zum Thema.
    Bato

  • Weiß jemand von der gestrigen Podiumsdiskussion zu berichten? Oder wo man etwas nachlesen kann? Ich konnte bisher noch nirgendwo etwas finden. Möglicherweise dauert es aber nur noch ein bisschen.

  • Ich befürchte die Mehrheit der Diskutanten in diesem Thread hätte sich bei der Beifallsmehrheit in der prallvollen Nikolaikirche nicht wohlgefühlt, angesichts des Wunsches der meisten Anwesenden nach einer Wiederbebauung.

  • Mein Eindruck ist, dass sich die absolute Mehrheit der Diskutanten und Foristen (natürlich) für eine Veränderung der aktuellen Situation ausspricht und dass von dieser Mehrheit ein nicht unbeträchtlicher Teil für eine Bebauung, auch unter Zugrundelegung des historischen Straßenverlaufs, plädieren würde. Wäre es hier technisch möglich, eine Abstimmung mit mehreren vorgebenen Antworten abzuhalten? Das Ergebnis würde mich interessieren.

  • ^
    Das ist grundsätzlich möglich. Die Fragen wären allerdings noch, auf welches Gebiet sollte sich die Umfrage beziehen (nur MEF + Rathausforum oder das komplette Areal südlich Alexanderplatz bis Spree?), welche Antwortmöglichkeiten sollten vorgegeben sein und wieviele Stimmen können pro User abgegeben werden.
    Man kann hier schnell vom 100.en ins 1000.e kommen.

  • Gute Idee.
    Untenstehend 14 Antworten, aus denen durch die Auswahl von 3 Stück pro Teilnehmer immens viele Kombinationen möglich sind. Pro Teilbereich wird in chronologischer Reihenfolge eine Zahl, die der Antwort mit der eigenen Auffassung entspricht, notiert.


    Beispiel: "3+5+11" hieße, das MEF soll in kritischer Rekonstruktion bebaut werden, der Bereich um den Fernsehturm und vorm Rathaus soll ebenso wie die Platten so bleiben.


    Noch ein bisschen Feinschliff und es könnte so passen:



    Telbereich I: Marx-Engels-Forum


    1. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    2. Bebauung in lockerer Bauweise/ Solitäre


    3. Bebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    4. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)



    Teilbereich II: Rathausvorplatz (Quarree Bahnhof - Rathausstraße - MEF - Karl-Liebknecht-Straße)


    5. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    6. Bebauung in lockerer Bauweise/ Solitäre


    7. Bebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    8. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)


    9. Bebauung NUR um die Marienkirche in kritischer Rekonstruktion/ Platzbild und Gassenbreite


    10. Bebauung NUR um die Marienkirche in weitestgehender Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)



    Teilbereich III: Platten an der Rathaus- und Karl-Liebknecht-Straße


    11. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    12. Neubebauung in lockerer Bauweise/ Solitäre

    13. Neubebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    14. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)

    2 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • Ich finde die beiden Riegel müsste man noch differenziert betrachten und in der letzten Frage aufteilen.
    Schließlich wird das Gebäude in der Rathausstraße (Rathauspassagen, etc.) insgesamt ja gut angenommen, das Geschäft läuft und es macht städtebaulich nichts weiter kaputt.
    Anders siehts doch mit dem Teil an der Karl-Liebknecht aus. Innen drin beobachtet man immer wieder neue Mieter die ihr Glück versuchen und dann doch aufgeben, weil die Kunden nicht kommen. Und direkt hinterm Riegel befindet sich nur Tristesse die wohl bestehen bleiben wird solange das Ding steht, obwohl man zum bunten Treiben am Hackeschen Markt durch eine geänderte Bebauung eine gute Verbindung schaffen könnte.

  • @ Baukunst : es fehlt noch jeweils eine Variante bei der möglichen Umfrage.


    x weitestgehende Neubebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen

  • Danke für die Hinweise.
    Brako, die Platten sind jetzt jeweils auch getrennt bewertbar.
    Kleist, dein Vorschlag ersetzt leicht modifiziert das bisherige "Bebauung in lockerer Bauweise/ Solitäre".


    Weitere Optimierungsvorschläge erwünscht.


    Aktualisiert gibt es nun 4 Teilbereiche (pro Teilbereich wie bisher die passende Antwort auswählen und notieren. Chronologisch vorgehen) mit 18 Antworten:



    Teilbereich I: Marx-Engels-Forum


    1. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    2. Bebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen/Straßenführungen


    3. Bebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    4. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)



    Teilbereich II: Rathausvorplatz (Quarree Bahnhof - Rathausstraße - MEF - Karl-Liebknecht-Straße)


    5. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    6. Bebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen/Straßenführungen


    7. Bebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    8. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)


    9. Bebauung NUR um die Marienkirche in kritischer Rekonstruktion/ Platzbild und Gassenbreite


    10. Bebauung NUR um die Marienkirche in weitestgehender Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)



    Teilbereich III: Platte an der Rathausstraße


    11. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    12. Neubebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen/Straßenführungen


    13. Neubebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    14. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)



    Teilbereich IV: Platte an der Karl-Liebknecht-Straße


    15. Beibehaltung des Status Quo außer geringfügiger Aufwertungen


    16. Neubebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen/Straßenführungen


    17. Neubebauung in kritischer Rekonstruktion/ Blockrand


    18. Weitestgehende Reko (kritische Rekonstruktion plus Leitbauten)

  • weitestgehende Neubebauung ohne Orientierung an aktuellen und historischen Bauten/Grundrissen


    Dafür existiert das Wort Retortenstadt, das auch zum Synonim der geistlosen und öden Stadtbildung wurde. Das zeigt bereits, wie mindestens 90% der Bevölkerung über entwurzelte Siedlungsräume denkt. Es muss doch bereits Umfragen geben, die diesen Anteil innerhalb der Gesamtbevölkerung fundiert wiedergeben?


    Retortenstädte gibt es in Berlin sehr viele, dafür keine richtige Altstadt. Alleine das sollte die Absurdität der Vorstellung begreifbar machen, an diesem besonderen Ort eine weitere Retortensiedlung errichten zu wollen.

  • Eine Bebauung ohne Rücksicht auf untergegangene, archaische Strukturen ist nicht automatisch eine Retortenstadt. Könnte man hier mal verbal wieder etwas abrüsten? Momentan und auf absehbare Zeit wird am MEF die U5 gebaut und was danach kommt steht noch nicht mal in den Sternen.
    Ich kenne bis dato keinen stimmigen Entwurf oder Vorschlag für eine an historischen Gegebenheiten orientierte Bebauung, vor allem keine die zum Fernsehturm und der Bebauung an der KLS passen würde.


  • Retortenstädte gibt es in Berlin sehr viele, dafür keine richtige Altstadt.


    Berlin besitzt mindestens zwei Altstädte, eine in Spandau und eine in Köpenick. Gerade die über 800 Jahre alte Altstadt von Köpenick bietet derzeit an vielen Stellen ein eher trauriges Bild. Es gibt Brachflächen, die als provisorische Parkplätze genutzt werden und die sehr wohl eine Bebauung vertragen könnten. Viele Läden stehen leer, andere Geschäftsinhaber leiden an Kundenmangel. Alles in allem: Die Altstadt von Köpenick könnte durchaus mehr Fürsorge durch den altstadtliebenden Teil der Berliner Bevölkerung vertragen.

  • Berlin hat noch einige andere Altstädte, aber eben keine eigene. Du sagst es doch selbst: "Altstadt von Köpenick" (oder eben Spandau). Eine Aufwertung der Köpenicker Altstadt wär sicher Wünschenswert, aber das eine schließe ja das andere nicht aus. Wer auch immer etwas am MEF bauen würde, weiche nicht als Alternative auf Köpenick aus oder andersrum, würde nicht sein Bauvorhaben in Köpenick aufgeben, um es in Mitte zu realisieren. Und die Gelder für den Erhalt des Bestandes in Köpenick hat bestimmt auch wenig mit dem zu tun, was am MEF für Planungen etc. investiert würde.

  • Ich finde, daß am Marx Engels Forum ruhig etwas gebaut werden kann. Als ich die Entwürfe von Bernd Albers zum ersten Mal gesehen habe, fand ich die Vorstellung sehr spannend das alte Marienviertel mit den alten Grundrissen wieder auferstehen zu lassen. Nach einiger Überlegung und Betrachtung vor Ort kann ich allerdings nicht alle Pläne positiv finden.


    Das Marx-Engels-Forum selbst finde ich zwar zu weitläufig und ich habe immer das Gefühl da verloren zu sein, das könnte man aber mit einer Bebauung auf dem Grundriss des Forums verbessern. Also prinzipiell dort bebauen, wo im Moment Grünfläche ist. Den runden Platz selbst, wo die Statuen standen würde ich freilassen damit der Platz mehr "definiert" wird. Die alte Gasse, die zwischen heutiger Karl-Liebknecht-Straße und Rathausstraße verlief kann man ruhig wieder aufleben lassen. Die Sichtachse zwischen Spree und Fernsehturm gehört meiner Meinung nach aber zu diesem Ort und sollte auch bleiben.


    Zur Spree hin würde eine kleinteilige Fassadengliederung sicherlich nicht widersprüchlich erscheinen. Zur Liebknecht würde mMn eine zeitgenößische Fassade passend zum Dom Aquaree gut aussehen, zum Nikolaiviertel/Rathaus wiederum eine Fassade passend zu eben jenen Gebäuden.


    Das "Rondell" auf dem Marx-Engels-Forum würde sicherlich ein gemütlicher Ort werden, wenn die Fassaden in diese Richtung mit kleineren Arkaden (ähnlich haus der schweiz unter den Linden) und Terrassen darüber, wo man draußen sitzen könnte, versehen würden.


    Ich glaube der User Batu hatte mal eine Skizze veröffentlicht, die meiner Vorstellung ziemlich nahekommt.


    Bei Albers gehen mir die Pläne unter dem Fernsehturm doch etwas zu weit. Die Sockelbebauung des Fernsehturm verströmt einen schönen trashigen Charme, das sollte ruhig so bleiben.
    Eine Bebauung zwischen Fernsehturm und Rathauspassagen und ein Gegenstück zur Marienkirche würden meiner Meinung nach aber nicht schaden. Die Fläche zwischen Rathaus und Liebknecht könnte vielleicht noch etwas Kontur vertragen, ich bin mir aber nicht sicher ob es mit Gebäuden oder einfach einer richtigen Planung der Parkanlage am besten wäre.


    Meine bescheidene Meinung dazu :)


    Gruß
    Hobbyist
    Aber vor Fertigstellung der U5 wird das eh nichts. Ich würde mich aber freuen, wenn dort

  • Zwar schon etwas länger her (1.Juni 2011), doch trotzdem zu erwähnen, seien die Richtlinien erwähnt, die auf den Seiten der Stadtentwicklung veröffentlicht wurden:
    http://www.stadtentwicklung.be…lanung/baukollegium.shtml


    Das wichtigste aus der Stellungnahme des Kollegiums: das Rathausforum soll in naher Zukunft nicht bebaut werden, was ich schade finde. Die Gegend ist meiner Meinung nach einfach zu weitläufig ohne wirkliche Kontur.


    Naje, und da hier ja schon einige Eigenentwürfe von Usern gebracht wurden, habe ich kurzerhand auch mal einen erstellt und stelle ihn zur Diskussion:



    Uploaded with ImageShack.us


    http://imageshack.us/photo/my-…/811/mefrathausforum.jpg/


    (Quelle: von mir erstellt)


    Legende:
    rot/rosa: Bestand
    grün: Grünflächen
    gelb: Straßen
    orange: Meine Ideen.


    1. MEF:
    Wie bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt, bin ich hier unbedingt für eine Bebauung, die vorhandene Sichtachsen, das jetzige Foum und die (alte) Sichtverbindung zwischen Nikolaiviertel und heutiger Karl-Liebknecht-Straße berücksichtigen soll. Ich stelle mir hier eine Art Marx-Engels-Piazza mit hoher Aufenthaltsqualität vor, deren Rahmen die Bebauung mit Arkaden (ähnlich den Alsterarkaden in Hamburg) Platz für Cafés und Restaurants mit darüberliegenden Terassen geben soll. Die restliche Bebabung sollte architektonisch ähnlich dem Hackeschen Markt sein: modern, aber dennoch mit Altbauflair.
    Öffentlich Hofsituationen sind hierbei ebenfalls erwünscht.


    2. Rathausforum:
    Hier schwebt mir eine Teilung des bisherigen großen Platzes in drei kleinere Plätze vor:
    I. direkt vor dem Rathaus eine Art Rathausplatz mit Grünfläche in der Mitte. Die Bebauung kleinteilig wie oben.


    II. Der "Neptunplatz" mit dem gleichnamigen Brunnen als Zentrum. Man beachte die zu erhaltende Sichtachse Richtung Fernsehturm und Marx-Engels- sowie Humboldtforum. Auch hier soll eine hohe Aufenthaltsqualität errreicht werden. Durch die Abschottung zur Spandauer und Karl-Liebknecht soll etwas Ruhe vor dem Autolärm einkehren und die Menschen zum längeren Verweilen einladen.


    III. Der "Martin Luther Platz" mit dem Denkmal als namensgebender Fokus.


    Alle drei Plätze sind wiederum mit einer Sichtachse verbunden und sind somit einerseits klar abgegrenzt, andererseits aber auch in einem Kontext mit dem Roten Rathaus als Bezugspunkt gestellt. Der Neptunplatz fungiert hier als Zentrum der drei Plätze.


    Ein weitere Bau soll ein Gegengewicht zur Marienkirche darstellen und ihr das "Verlorensein" nehmen und stattdessen mit hier korrespondieren.


    Tja, soviel zu meiner kleinen Idee.


    Gruß
    Der Hobbyist

    2 Mal editiert, zuletzt von Hobbyist ()