Rhein-Neckar-Raum: Abzug der Amerikaner

  • Es ist auch im Expose von der BIMA die Rede davon, daß die Erschließung und Verkehrsinfrastruktur komplett neu zu machen wäre.

  • Naja, wenn die Erschließung und Infrastruktur neu anzulegen ist werden halt die Kosten dafür auf den (einzigen) zukünftigen Anlieger, d.h. den Käufer umgelegt. Für den Käufer derselbe Kostenfaktor wie wenn das überhaupt nicht vorhanden wäre, und um den Kostenfaktor gehts ja dabei primär.

  • Die Schließung der Standorte in HD und MA könnte noch nicht die letzte sein. In den USA wird derzeit stark diskutiert über einen kompletten Abzug aller Kampfbrigaden aus Europa und Übersee. Angesichts der dramatischen Staatsverschuldung der USA wird zunehmend nach dem Sinn der Stationierung von US-Soldaten in Europa gefragt, das Geld sollte nicht für Europa sondern für die US-Bevölkerung ausgegeben werden, die es dringender braucht. Denkbar wäre, dass nur noch die militärisch wichtigen Standorte Ramstein, Landstuhl, Kaiserslautern, Wiesbaden und Stuttgart übrig bleiben.


    siehe auch:


    http://www.stripes.com/news/ov…ssional-scrutiny-1.111779

  • Wiesbaden und Stuttgart sind in der Liste nicht wirklich "militärisch wichtig". Das sind halt die beiden Hauptquartiere.

  • Spätestens wenn Anfang 2012 das sich in Bau befindende Kommando- und Führungszentrum der amerikanischen Armee den Betrieb aufgenommen hat, ist Wiesbaden militärisch wichtig. Es entsteht unter anderem eine Operationszentrale, rund um die Uhr besetzt und mit bis zu 130 Arbeitsplätzen. Die FAZ nennt das Projekt ein "kleines Pentagon".

  • Mit einem "Abzug von Kampfbrigaden aus Europa" (darum gings da grad) wäre auch das HQ USAREUR hinfällig, die HQ-Struktur könnte sich für einen Rest an Landtruppen (z.B. die Luftlandebrigade in Viacenza) auf eine Direkt-Unterstellung unter EUCOM reduzieren.
    Von der Unterstellung her gesehen besteht HQ USAREUR bis zur Einweihung 2012 eh (in Europa, an Kampftruppen) nur noch aus dieser Luftlandebrigade sowie dem 2nd SBCT in Vilseck und den Hubschraubern in Giebelstadt. D.h. man ist dann quasi auf Divisionsebene runter.


    Aus militärischer Hinsicht wäre damit Wiesbaden dann unerheblich, da die 7th Army / USAREUR abzuziehen wäre. EUCOM sitzt in Stuttgart. Mit einem Abzug der USAREUR wäre die 21st Theater Support Brigade mindestens in Teilen hinfällig, womit in Kaiserslautern dann Platz wäre um EUCOM aus Synergiegründen dorthin zu verlagern. Damit wäre dann auch Stuttgart hinfällig.

  • Wenn man die Kommentare auf Stars and Stripes liest, auch zu ähnlichen Berichten, dann wird immer mehr die Frage gestellt, was die USA eigentlich in Europa noch benötigt. Und so gesehen benötigen die USA Deutschland bzw. Europa lediglich als logistische Drehscheibe für Afghanistan und Irak. Das heißt: eigentlich notwendig wäre nur noch der Flughafen in Ramstein und USAG Kaiserslautern als support incl. Europe Medical Center Landstuhl und evtl. noch zwei Depots (Miesau und Germersheim). Das würde sogar genügen, wenn die USA irgendwann doch noch den Iran angreifen sollten. Das ganze Drumherum ist nur noch militärisches Protz-Gehabe und hat mit realer militärischer Notwendigkeit nichts mehr zu tun. Langfristig sehe ich nur noch Ramstein, KL und evtl. Stuttgart als gesicherte US-Stützpunkte in Deutschland. In Großbritannien wurde das bereits erkannt, die Briten ziehen ja, wie ich gehört habe, aus Deutschland komplett ab. Das würde bedeuten, dass zukünftig noch einige Flächen zusätzlich frei werden.

  • Zitat:


    Spätestens wenn Anfang 2012 das sich in Bau befindende Kommando- und Führungszentrum der amerikanischen Armee den Betrieb aufgenommen hat, ist Wiesbaden militärisch wichtig. Es entsteht unter anderem eine Operationszentrale, rund um die Uhr besetzt und mit bis zu 130 Arbeitsplätzen. Die FAZ nennt das Projekt ein "kleines Pentagon".


    Sensationelle Nachricht, nichts anderes existiert bereits heute in Heidelberg. Mich würde mal interessieren, was die da den ganzen Tag beobachten und operieren wollen.
    Irgendwann ist die Präsenz in Afghanistan und dem Irak sowieso abgeschlossen. In Afghanistan droht immer mehr der Super-GAU, in Irak ist man froh, wenn man endlich draußen ist und den Bush-Wahn einigermaßen beenden kann. Aber Hauptsache mal eben ein neues Gebäude hochziehen, in Wiesbaden sollte man sich schon jetzt Gedanken über eine Nachnutzung evtl. als Kulturtempel machen.

  • Sensationelle Nachricht, nichts anderes existiert bereits heute in Heidelberg.


    Sowie in derselben Größe nochmal in K-Town (für die USAFE) und in größerem Maßstab in Stuttgart (jeweils für EUCOM und AFRICOM).


    Mich würde mal interessieren, was die da den ganzen Tag beobachten und operieren wollen.


    Von Heidelberg aus wurde ne ganze Weile Irak gemanaged, als Daueraufgabe außerdem die US-Truppen im Kosovo (MNTF-E).

  • Ja, das galt für die Vergangenheit, ich meinte, was die (in Wiesbaden) da zukünftig machen wollen, wenn in 2015 eventuell Afghanistan abgehakt ist (ich halte den Afghanistan Krieg für nicht gewinnbar und einige ranghohe US-Militärs sind ja inzwischen derselben Meinung) und das Irak-Abenteuer, zumindest militärisch, ebenso dem Ende zugehen wird. Für eine Iran-Invasion dürfte dann eh kein Geld mehr da sein.

  • Nach dem NATO-Gipfel von Lissabon ist nun absehbar, wie es zukünftig weitergeht: demnach könnte das NATO-HQ Ramstein geschlossen und in die Türkei verlegt werden, wenn sich die Türken durchsetzen. Das US-HQ Ramstein würde jedoch davon unberührt bleiben, das wäre quasi dieselbe Situation wie in Heidelberg, bloß umgekehrt. Falls es soweit kommen sollte wäre Heidelberg das einzige NATO-HQ in Deutschland. So wie es also scheint bleibt das NATO-HQ Heidelberg erhalten, welche Standorte geschlossen werden sollen wird bis Februar 2011 ausgearbeitet. Die Übernahme der Campbell-Barracks Liegenschaft durch die NATO könnte somit erfolgen. Die Frage, die sich mir stellt: hat die NATO evtl. Interesse an weiteren freiwerdenden "US-Liegenschaften" in Heidelberg ? Wäre da was denkbar ?

  • Die NATO hat mit der "International Support Kaserne" in der Rudolf-Diesel-Str. (Überblicksbild) noch eine zweite, kleinere Liegenschaft in Heidelberg. Diese könnte bei einer Übernahme in die Campbell Barracks rüber ziehen, um die etwas aufzufüllen. Die ISK-Fläche ließe sich recht gut bebauen da in unmittelbarer Nähe der Bahnstadt gelegen.


    Die Campbell Barracks sind - im Vergleich zu den verbleibenden NATO-Truppen - sehr weitläufig. Ich könnte mir höchstens vorstellen, daß die NATO noch ein paar Wohngebäude mit dazu nimmt, z.B. das U hinten an der Sickingenstraße mit rund 80-100 Wohnungen angrenzend zur Campbell Barracks würde sich da anbieten, ebenso wie der direkt daneben liegende derzeit nicht genutzte US-Kindergarten.

  • Ein Kindergarten und eine Schule wird auch notwenig sein, wenn die jetzigen Einrichtungen in Pattrick-Henry-Village geschlossen werden.

  • Eine eigene Schule wohl weniger. Bei unter 500 NATO-Soldaten werden wohl kaum mehr als 30-40 Schüler jeden Alters zusammenkommen. Für die gibt es in Heidelberg mittlerweile genügend internationale Schulen.

  • Holbeinring, Heidelberg:
    Die GGH plant, möglichst zum Wintersemester 2011/2012 in den letztes Jahr zurückgegebenen acht Gebäuden insgesamt 600 Wohnplätze für Studenten zur Verfügung zu stellen (in 200 3-/4-ZKB). Derzeit laufen für das Gelände die Kaufverhandlungen zwischen der GGH und der BImA. Preis steht noch nicht fest, Gerüchte taxieren diesen im Bereich von 14 Millionen Euro.

  • Der Bund will natürlich so viel rausholen wie möglich und er weiß, dass die Grundstückspreise in Heidelberg sehr hoch und dieser Wohnraum begehrt ist. Zusätzlich steht man in Heidelberg unter dem Druck der erhöhten Anzahl an Studienanfängern aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht, ein schnelles Handeln seitens der Stadt könnte den Preis weiter hochtreiben, wartet man ab, kommt es zu Wohnungsengpässen und zusätzlicher Verteuerung von Studentenwohnungen. Andererseits kostet Leerstand auch Geld, vor allem bei dieser Witterung momentan, und das zahlt ja der Bund.

  • Da sich die Uni Heidelberg seit ein paar Jahren selbst aussuchen kann welche und wieviele Studenten sie aufnimmt (und bei weitem nicht jeden nimmt), ist das mit erhöhtem Druck durch mehr Studienanfänger wenn überhaupt durch die Uni produziert.
    Die Anzahl der Studenten in Heidelberg ist mittelfristig ja auch eher statisch - die heutige Studentenanzahl entspricht in etwa der von 1987, die Anzahl der Nebenwohnsitze in Heidelberg ist seitdem sogar deutlich gesunken.

  • Zeigt mir wieder mal, wie die Medien mit Infos bezüglich der Studierendenzahlen in Heidelberg umgehen, reine Panikmache. Als nicht-Informierter glaubt man natürlich solchen Meldungen.

  • Wobei ich allerdings hinzufügen muß: Obiges mit der Studentenzahl von '87 gilt für Uni und PH, die beiden kleinen hochspezialisierten Hochschulen zählen wir mal nicht. Die SRH mit ihren 2000 Studenten ist seitdem hinzugewonnen. Nur baut die auch eigene Wohnheime.
    Diese 2000 aufs Ganze gerechnet bewirken nur, daß das Verhältnis in Heidelberg Studierender zur Heidelberger Gesamtbevölkerung seit den 80ern grob gleich und nur minimal gestiegen ist (1987 ca 22,5:100 ; heute 23:100).