Hafencity IV [Juni 2010 - August 2015]

  • Touristen in italienischen Renaissance-Städten, oder auch unserer augsburger Altstadt, vermissen auch kein "Grün" (=Bäume; mit "Grün" meint man leider meist nur Bäume, alles andere was die Gärtnerei zu bieten hat ist inzwischen Schlossparks vorbehalten...). In der Nachkriegszeit wurde Baumpflanzung in den Städten exzessiv eingesetzt um die scheußliche Architektur zu kaschieren an die sich der Bewohner auch durch unentwegtes Hochjazzen der Architektur-Aficionados nicht gewöhnen, sich keine Gemütlichkeit entwickeln, konnte.


    Die Hafencity versucht hier vieles besser zu machen, will beweisen auch mit der sog. modernen Architektur des 20. Jahrhunderts (=so wie man schon immer gebaut hat, nur simpler/="schnörkellos") einen behaglichen urbanen Stadtraum schaffen zu können. Ich bin der Meinung man muss dem zumindest eine Chance geben und abwarten bis alles fertig und etwas mehr "eingelebt" ist. Wenn der Straßenraum dann immer noch nicht annähernd eine gewünschte urbane Wirkung ausstrahlt, wie bei engen "grünlosen" steinernen Gassen historischer Städte, dann kann man immer noch mit dem üblichen Begleitgrün anfangen. Meine Meinung.

  • at Frl W (Beitrag #60): Ich sehe das gegenteilig. Was die Hafencity endlich braucht sind 'normale' Geschaefte und keine Laden'konzepte'. Ich hoffe, dass endlich mit dem Ueberseeqartier (vielleicht nicht grade mit Ausrichtung zu Fussgaengerzone sondern zu einer der Strassen hin) der erste Aldi, Lidl oder Penny einzieht.


    Alle wollen doch imme Raum fuer 'normale' Menschen und 'bezahlbaren' Wohnraum. Dann braucht es endlich auch mal die dafuer passende Infrastruktur um endgueltig in Hamburg anzukommen. Laeden kommen und gehen. Ueber Angebot vs Nachfrage wird sich schon in den kommenden paar Jahren das passende Sortiement und die richtigen Laeden etablieren. Sowas funktioniert selten auf Anhieb.


    Ausserdem: soweit ich weiss, gab es ja vor Jahren ein Gutachten (BulwienGesa???) zum Einzelhandel im UeSQ. Da wurden bestimmte Branchen und Segmente vorgeschlagen, hauptsaechllich wohl auch um die Angst der Einzelhaendler in der Innenstadt ueber die neue Konkurrenz in der Hafencity zu verstreuen. In wieweit das noch gilt oder sogar fuer die Vermieter fuer einen Zeitraum verbindlich ist, weiss ich jedoch nicht.

  • Midas
    Mit Verlaub: Lidl, Aldi oder Penny?! Wieso nicht noch gleich einen Kik und einen Takko dazu? Ich glaube nicht, dass die ramschige Nullpräsentation dieser Märkte unbedingt das ist, was sich die Projektentwickler und die Bewohner der HafenCity vorstellen. Natürlich ist das elitär - aber bitte, es ist die HafenCity, bei der doch nun wirklich kein Mensch mehr ernsthaft behauptet, dass die etwas für einen Durchschnittsverdiener ist (zumindest nicht im Westteil).


    Zum Glück hat der Mensch, der am Tag der Großbaustelle durch das ÜSQ geführt hat, gesagt, dass ein hochwertiger Vollsortimenter einziehen wird. Aus juristischen Gründen, so sagte er, dürfe er noch nicht sagen, welcher Händler genau es wird, aber er deutete an, dass es etwas in der Klasse von Rewe oder Edeka wird.


    Ich erwarte hier keinen zweiten Neuen Wall, aber ein gewisses Niveau sollte sich doch hier entwickeln. Ich persönliche empfünde es als hochgradig peinlich, wenn es dem ÜSQ nicht gelünge, ein paar hochwertige Einzelhandelsmieter an Land zu ziehen. Ein solches Scheitern sagte sehr viel über die tatsächliche Anziehungskraft des ÜSQ aus - wenn es allerdings so sein soll, dann muss es halt wohl so kommen und die Projektentwickler sollten sich dann Gedanken über ihre Fehler machen.


    Ich frage mich übrigens, wann das erste Backerei-Café à la Backhus und die erste Apotheke einziehen...

  • Touristen in italienischen Renaissance-Städten, oder auch unserer augsburger Altstadt, vermissen auch kein "Grün" (=Bäume; mit "Grün" meint man leider meist nur Bäume, alles andere was die Gärtnerei zu bieten hat ist inzwischen Schlossparks vorbehalten...). In der Nachkriegszeit wurde Baumpflanzung in den Städten exzessiv eingesetzt um die scheußliche Architektur zu kaschieren an die sich der Bewohner auch durch unentwegtes Hochjazzen der Architektur-Aficionados nicht gewöhnen, sich keine Gemütlichkeit entwickeln, konnte.


    Das sehe ich genauso, Grün kann manchmal sogar fehl am Platz sein, weil es teilweise die Urbanität konterkariert. Wer vermisst denn bspw. schon Bäume am Time Square in NYC?
    Die HC wird spätestens nach Bau des Lohseparks grün genug.

  • Zu ALDI, LIDL, Penny: Hier kauft praktisch jeder ein. Von arm bis reich. Der Laden muss ja nicht direkt sichtbar sein. Er muss noch nicht mal im Überseequartier stehen. Und es muss ja auch nicht der einzige Supermarkt sein. Ein Rewe oder Edeka kann (und muss) in die Hafencity. Außerdem werden die Discounter schon selber entscheiden, ob sie in der Hafencity Ladenfläche anmieten wollen.


    Aber die Lebensmitteldiscounter auf eine Stufe mit den Textildiscountern KiK und Takko zu stellen, ist schon gewagt. Die Klientel bei letzteren ist da schon deutlich "unterschichtenlastiger".

  • ^Die Discounteraffinität der Konsumenten ist in der nördlichen Hälfte der Republik schon deutlich ausgeprägter. So würde nicht verwundern wenn auch Leute die sich in der HC eine Bleibe leisten können beim Discounter einkaufen gehen. Wundern schon, nicht überraschen. Bessere Vokabel.


    Freilich sieht man an diesem auf den ersten Blick nebensächlichen Strang schon was das Defizit solch einer Großplanung ist. Auf den ersten Blick kann das fertige Ensemble durchaus als gewachsener Stadtteil erscheinen, rein von den Raumfluchten, Parzellierung und dergleichen. Aber an vorstädtischer Einzelhandelsstruktur oder geradezu unwirklicher Sauberkeit merkt man dann doch dass da noch viel reinwachsen muss bevor die HC als gelungene Urbanität gelten kann.


    Ich war inzwischen schon viermal in der HC und bisher...Hambürger die dort natürlich öfter sind sollen mich korrigieren...habe ich in der Hinsicht leider noch keine Fortschritte erfühlen und betrachten können. Es wirkt (noch) nicht wie ein zentraler Stadtteil der Metropole Hamburg.

  • C Tower @ LevHam

    Vielen Dank für die tollen Bilder LevHam. Auf einem von ihnen fragst du nach dem Cinnamon Tower. Ich erinnere mich, dass vor langer Zeit erwähnt wurde, dass der Tower auf Grund der Finanzkrise zurück gestellt wurde.
    Genaueres weiss ich leider nicht. Als ich letzte Woche nach dem Fortschritt fragte, gab es Updates zur HC Universität, die aber viel weiter östlich liegt und damit nach meinem Verständnis im HC Plan erst nach Cinnamon Tower, Cruise Center und Science Center in Angriff genommen werden sollte.
    Aber ich bin absolut kein Pro und deswegen selbst gespannt, ob anderen in diesem Forum nähere Informationen haben.

  • Mal 'ne bzgl. der Baufelder 34/7-34/11 im ÜSQ - gibt es dort schon Bautätigkeiten, so wie es auf der offiziellen Internet-Seite behauptet wird?

  • ^^at Beitrag #63: Ich sehe da keinen Widerspruch. Auch in den Arkaden des Potsdamer Platzes in Berlin gibt es einen Discounter... Ein Stadtteil - selbst ein gehobener - kann nun mal nicht nur von Boutiquen, Kiosken und dergleichen leben.


    Man wird allerdings wohl kaum einen Discounter in die zentrale Fussgaengerzone des UeSQ legen. Aber an einer der Seitenstrassen: Why not?

  • Ich war heute gerade mal wieder beim Lidl (wo ich selten bin, da um die Ecke ein Edeka Ableger ist) Und was sehe ich da? Eine Mitvierzigerin die ihren Einkauf, stak verrenkt, hinter den Vordersitzen ihres 911er verstaut und mit quitschenden Reifen davonrauscht. Das dürfte doch auch die Klientel sein, die in der Hafencity wohnt. also finde ich Discounter nicht abwegig. Ausserdem gibt es bestimmt auch viele Angestellte in der HC, die nach Feierabend bestimmt froh sind, noch schnell was einkaufen zu können.

  • Was ist eigentlich mit dem Namen, soll es bei "Hafencity" bleiben? Meine Güte, ihr habt so schöne und nette Stadtteilnamen in Hamburg. Und dann solch ein kruder Anglizismus. Das wirkt meiner Meinung nach echt provinziell, erinnert mich an irgendwelche kleinstädtischen Imbissbuden die "Schnitzel and more" heißen.

  • Augsburger
    HafenCity (in dieser Schreibweise mit Binnenmajuskel) ist seit 2008 der offizielle Name des Stadtteils, das heißt er wird von der Verwaltung offiziell verwendet und ist nicht nur ein Werbename. Es wird daher wohl noch einige Zeit dabei bleiben.


    Ich persönlich finde allerdings auch, dass sich der Name nur sehr gezwungen einpasst und sehr künstlich wirkt, etwa wie "Willkommen in Hamburg-ExxonMobil".
    Aber nun ja, das Kind brauchte halt einen frischen Namen, und Mitte der Neunziger, als das Projekt sich immer konkreter abzeichnete, war dieser Name wohl noch ganz passabel.


    Wäre die Frage, wie man es sonst hätte nennen können; vielleicht etwas mit Bezug auf die bestehenen Stadtteile? Großer Grasbrook, Neuer Grasbrook, Elbneustadt, Großwasserland ;-)... In Amsterdam fand man ja die relativ simple und elegante Lösung IJburg für den neuen in der IJ gelegenen Stadtteil. In Oslo gibt es die Fjordby (Fjordstadt), in Stockholm Hammarby sjöstad (Hammardörfer Seestadt), in Kopenhagen die Örestad...
    Also in Hamburg vielleicht doch lieber Elbburg, Fleetstadt oder Neustädter Inseln anstelle von HafenCity? Sind doch keine so schlechten Alternativen...


    Hamburg ist allerdings nicht das einzige Beispiel für eine eher misslungene Namensfindung; so finde ich, dass die Überseestadt in Bremen auch etwas sehr nach maritimer Erlebniswelt im Sinne eines Vergnügungs- und Themenparks klingt.

  • ^Bin kein Norddeutscher, ich fremdel ja schon wenn ich mit "Tach" angefaucht äh sprochen werde ;) Aber ich würde generell etwas mit starkem Lokalkolorit bevorzugen, also etwas Niederdeutsches/Plattdeutsches. Laut einem Internetwörterbuch heißt "Althafen" auf Plattdeutsch zB "Olhaav". Ein richtiger schöner Eigenname.

  • Name

    Es wäre ganz einfach gewesen, einen international vermarktungsfähigen Namen und platt zu vereinen: Hamburg - W A T E R K A N T

  • Deutsche neigen dazu die Bedeutung des Englischen in der Welt stark zu überschätzen und das Interesse des Auslands an Deutschem zu unterschätzen. Kein Mensch zieht nach Hamburg weil er dann wie in einer englischen oder amerikanischen Stadt leben will, selbiges gilt für Investoren die sich an einem Standort engagieren wollen. Ganz im Gegenteil, Alleinstellungsmerkmale und Lokalkolorit sind gefragt. Ist bei Deutschen doch auch nicht anders, wenn man im Ausland unterwegs ist wird möglichst detailgetreu die landestypische Benennung von Speisen und Örtlichkeiten aufgenommen (und wehe jemand spricht daheim in Deutschland Gnocchi "falsch" aus...) und man interessiert sich gerade für die Dinge die es nicht überall gibt, Eigenheiten, nicht für "Shopping Center XY" und dergleichen. In Hamburg scheint die vorauseilende Amerikanisierung besonders populär, man denke nur an "Airport" Hamburg und die "Port Authority" (ehemals Hafenbehörde..).

  • Was ist eigentlich mit dem Namen, soll es bei "Hafencity" bleiben? Meine Güte, ihr habt so schöne und nette Stadtteilnamen in Hamburg. Und dann solch ein kruder Anglizismus. Das wirkt meiner Meinung nach echt provinziell, erinnert mich an irgendwelche kleinstädtischen Imbissbuden die "Schnitzel and more" heißen.


    Bloß Finger weg von dem Namen! Ist doch fast das einzig kreative was die Damen und Herren in der Sache geleistet haben :)
    Bestimmt monatelang hart daran gearbeitet und sich die Köpfe totzerbrochen, ebenso wie am Namen der U-Bahn-Station - "HafenCity-Universität". Blöd nur, wenn dort tatsächlich kein Uni-Gebäude stehen sollte. Immerhin wird es aber im Verzeichnis der hamburger U-/S-Bahn Stationen schwarz auf weiß später eindeutig zu erkennen sein, daß Hamburg eine in der Tat hochgebildete Stadt mit einer Uni ist. "Lohsepark", klingt ja zu profan, man käme vielleicht auf den Gedanken, Hamburg hätte als Weltstadt nur Wiesen zu bieten.
    BTW... in Hamburg gibt es deutlich über 100 Parks, und wieviele U-/S-Bahn Stationen, außer "Hagenbecks Tierpark", haben schon einen "Park" im Namen? Ähmmm ... zwei "Bäume" gibts aber tatsächlich.


    HafenCity.
    Der Name dieses Stadtviertels hat ja m. E. den gewaltigen Vorteil, daß man ihn später nicht sofort in Verbindung mit Hamburg bringen wird. So'ne HafenCity könnte es nämlich durchaus auch in Duisburg, Cuxhaven oder Ludwigshafen geben.


    In Hamburg haben jetzt hoffentlich auch die meisten Träger von den schärfsten Rosabrillen erkannt, daß es sich nur um viel Gerede um fast Nichts gehandelt hat, und aus einer angeblichen ERWEITERUNG der hamburger INNENSTADT ("HC - Die größte innenstädtische Baustelle Europas!"), am Ende nur ein langweiliges und überwiegend "billiges" Büro-Viertel mit Wohnmöglichkeit (Wohnungen sind allerdings nicht schlecht, kann man überhaupt nicht meckern) geworden ist. Die wirklich einmalige Elphi dürfte bei der HC-Gesamtfläche die sprichwörtliche Ausnahme von der Regel sein, außerdem stellt sie nur die Erweiterung des schon vorhandenen alten Kaispeichers da.


    Die Gebäudequalität ist, bis auf paar Ausnahmen, meilenweit vom Charme und Klasse eines Jungfernstiegs, Gänsemarktes, der Hohen- und Großen Bleichen, bzw. der Mönckebergstrasse entfernt. Vom Neuen Wall, den herrlichen Fleets und Eyecatchern entlang der Poststrasse ganz zu schweigen. Oft mit Photoshop nachbearbeitete HC-Fotos täuschen gewaltig, weil man ausschliesslich live erkennen kann wie billig viele Häuser in der HC aussehen und wie schlecht viele tatsächlich verarbeitet worden sind. Sogar in manchen Downtowns von Städten der 3. Welt sieht es oft besser als in der HafenCity aus Bei der nächsten Gelegenheit bitte sich aus der Nähe anschauen, wie primitiv die Nahtstelle zwischen der gewaltigen Fassade des Sumatra-Hauses, 4. Foto vom Beitrag #53, Deutsche Bank, und dieser Blechdecke gelöst worden ist. Es sieht wie in Shanghai vor 20 Jahren aus, dabei ist dies nur eines von vielen Beispielen. Dazu nicht zu übersehen - überall dieser ekelhaft-dreckige Sichtbeton. Wäre vielleicht auch etwas für den Times Square, die Kö, den Neuen Wall oder den shanghaier Bund?
    Immer wenn ich solche Fassadenteile sehe, verspüre ich große Lust mir sofort auch Privathäuser dieser Architekten/Inwestoren und die Wände in ihren Privaträumen anzuschauen. Wie können angeblich zivilisierte Leute bloß so wohnen?


    Man wollte zwar, gelobt sei die Absicht, die vorhandene hamburger Innenstadt erweitern und die Fehler die man dort in der Vergangenheit gemacht hat (1. kaum Wohnungen, 2. viel zu geringe Ladenfläche für die City einer 2,45 Mio Agglomeration, 3. abends tote Hose) vermeiden, stattdessen hat man neue Fehler gemacht, und am Ende wird dieses Viertel leider kaum Merkmale einer innenstädtischen Bebauung aufweisen.
    Betrachtet man nämlich die vorhandene hamburger City und die neue HafenCity zusammen, und summiert man deren Ladenflächen, kulturelle/freizeit Einrichtungen, Gastro-Betriebe, etc, dann steigt zwar die Fläche der kombinierten City jetzt in der Tat deutlich, und es gibt absolut gesehen auch einige Adressen wo auch etwas los ist/sein wird mehr, gleichzeitig aber sinken wegen der gewaltigen 155ha (~260 Fußballfelder) jedoch deutlich ihre Dichten, also erreicht man genau das Gegenteil was man eigentlich angeblich beabsichtigt hat! In Hamburgs City gibt's auf 100 m mehr interessante Läden und Gastrolokale als in der HC auf 1000 zu entdecken! Zu den ästhetischen Aspekten wiederhole ich mich an dieser Stelle schon lieber nicht.


    Nochmals.
    Ich rede nicht über Architektur/Baustile/etc, sowas wird man erst nach Jahren beurteilen können, ich rede schlicht und einfach nur von Funktionalität und Bauqualität eines City-Prestige-Vorhabens einer möchte-gern-Weltstadt.
    Es sollte eine Erweiterung der hamburger Innenstadt werden, und wer dies nicht verstehen kann, sollte vielleicht auch versuchen gedanklich paar HC Gebäude (wie wär's mit dem vom 8. Foto/Beitrag #53) irgendwo zwischen Hauptbahnhof und der Willy-Brandt-Str. zu plazieren. Es gibt auch dort nicht nur alte sondern auch neue, erst nach dem Krieg gebaute Häuser, manchen Mist aus den 60er-70er Jahren natürlich auch. Dieses Zeug wird aber nach und nach verschwinden, in der HC handelt es sich dagegen aussschliesslich um Neubauten.


    :)


    Mal vor der Speicherstadt gehört:
    "Ach jaaaaa ... die HafenCity... die liegt ja daaaa ... irgendwo zwischen dieser ulkigen Speicherstadt und Bayern! Wir gucken uns die Elbphilharmonie an und fahren dann mit der Fähre nach St. Pauli."

  • libero: HafenCity gefällt mir eigentlich ganz gut, aber WATERKANT finde ich ja mal absolut Klasse!!! Aber dann würde man wohl immer sagen "das ist ein Abklatsch von der Dubai Waterfront" ...

  • Was ist eigentlich mit dem Namen, soll es bei "Hafencity" bleiben? Meine Güte, ihr habt so schöne und nette Stadtteilnamen in Hamburg. Und dann solch ein kruder Anglizismus. Das wirkt meiner Meinung nach echt provinziell, erinnert mich an irgendwelche kleinstädtischen Imbissbuden die "Schnitzel and more" heißen.


    Das Kuriose ist ja, dass der Ort bisher einen, anscheinend sogar in Deinem Sinne erzhamburgischen, Namen hatte: Grasbrook (bzw. Großer Grasbrook). Der neue Name musste wohl her, um nicht an die Assoziationen des Namens mit der Industriebrache anzuknüpfen.


    Ich finde "Hafencity" nicht schlecht, zumal "City" als Fehlübersetzung für "Innenstadt" in Hamburg durchaus in der Alltagssprache gebräuchlich ist ("Ich fahr' jetzt mal zum Shoppen in die City"). Was ich aber wirklich provinziell und albern finde, ist die Binnenmajuskel. Die ist nicht nur rechtschreibmäßig fragwürdig, sondern verunstaltet das Wortbild wie billiger, überflüssiger Modetand und wird in ein paar Jahrzehnten wahrscheinlich extrem veraltet wirken.


    Na gut, in Anlehnung an die größtenteils einfallslose Klötzchenarchitektur hätte man es vielleicht auch "Legodorf" nennen können.

  • Puh, hier scheinen ein paar Vorurteile aufgrund von Unwissen zu herrschen. Also mal etwas Geschichtliches für Menschen südlich der Elbe sowie Neuhamburger:


    Die Hanseaten waren seit Jahrhunderten "traditionell" äußerst anglophil. Das ist keine Neu- bzw. Modeerscheinung seit Coca Cola und MTV in Europa die eine oder andere Straßenecke prägen. Manch moderne Umbenennung hat mit einer Amerikanisierung nichts zu tun, selbst wenn man vieles im Norden mit dem Kampfbegriff wohl verteufeln will. Und internationale Flughäfen als "Airport" zu bezeichnen, ist weltweit, selbst in den Ecken, wo man kaum mit Englisch weiterkommt, nicht gerade unbeliebt. Außer vielleicht in unbedeutenden Großdörfern. ;)


    Im Übrigen wird der Begriff "City" in den USA anders benutzt als in Britannien. Welches ist nun richtig? Daher ist hier auch ein "false friend" vorhanden, wovon es in jeder europäischen Sprache reichlich gibt. Wichtig ist nur, daß die Bürger wissen, was es damit auf sich hat. Und ein Engländer wird auch nicht vom Glauben abfallen, wenn er den Namen entdeckt.
    City lässt sich eben nicht 1:1 mit "Stadt" übersetzen, auch wenn man das vielleicht aus der Schulzeit noch wage in Erinnerung meint zu haben. Wir machen dem Italiener ja auch keinen Vorwurf, wenn er eine Razzia als "blitz" bezeichnet. :D


    Für den hamburgischen Gebrauch von "City" gibt es keine festgeschriebene Definition, aber die "Einheimischen" wissen, wie Du in Deinem Beispiel erwähntest, was eine City ausmacht. Und das trifft auch auf die Hafencity zu. Unschön finde ich aber wirklich das große C. Waterkant, ein recht alter Begriff, klingt zwar schön, aber trifft auf die HC nicht zu, da damit eher romantisch die Küste bzw. das Meeresrandgebiet gemeint ist. "Wasserkante" ist nicht die korrekte Übersetzung. Gegen ein Elbviertel hätte ich aber auch nichts einzuwenden, aber Hafencity hat sich nun schon mindestens europaweit eingeprägt und ich wüßte nicht, warum man dies noch ändern soll. Hauptsache es wird keine "Hafen City". :nono: