Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Nicht ein Tourist wird wegbleiben, weil der Tower ihm nicht gefällt. Diese Vorstellung hat schon was niedlich-naives :)
    Im Gegenzug soll das aber nicht heißen, dass funktionale Bauwerke nicht TROTZDEM schön gestaltet werden können, einfach aus ästhetischem Anspruch heraus. Bsp. Rügendammbrücke: Die Pylonen müssen nicht so aussehen, es hätte wesentlich funktionaler-technokratischer ausfallen können. Aber so ist die Brücke eben nicht nur funktional sondern sieht auch noch gut aus. Bei einer hässlichen Brücke würden die Leute genauso auf die Insel fahren. Ich bin aber nicht der Meinung, sich grundsätzlich mit einem "reicht schon" zufrieden zu geben, zumindest sollte man immer erst mal sehen, was im vernünftigen (Kosten-)Rahmen an Ästhetik herauszuholen ist.
    Aber was interessiert mich der BBI-Tower bei dem Hammer-Terminal, was einfach mal alle mir bekannten Terminals bis auf die 1950er TWA-Abflughalle am JFK ästhetisch in den Schatten stellt. Hat der elegante Smoking eben einen kleinen Fleck...was soll´s.

  • Nicht ein Tourist wird wegbleiben, weil der Tower ihm nicht gefällt. Diese Vorstellung hat schon was niedlich-naives :)


    Wenn Hässlichkeit im Stadtraum keine Rolle spielt, warum ist dann umgekehrt Paris, die als schönste Stadt gilt, die seit Hundert Jahren am meisten besuchte Stadt der Welt ?


    Es ist die Achtlosigkeit, die Baukunst hier verteidigt, die zu solchen Pannen, wie dem DFS Tower führen und ultimativ zu einem schlechten Gesamteindruck beitragen !


    Ich persönlich achte sehr wohl auf jedes gestalterische Detail einer Stadt. Unbewußt macht das auch jeder Besucher, wie auch jeder Bewohner. Die Summe der Eindrücke zählt hierbei und führt dazu, dass man Florenz lieber besucht als Duisburg.


    Zweifellos ist der Haupteindruck, den ein Flughafen hinterlässt die Anbindung an die Stadt und der Komfort, das Design der Innenarchitektur. Beim An und Ablug will man jedoch etwas signifikant einmaliges sehen.


    Diese Chance ist nicht nur verpasst, sondern vernichtet. Zum Glück gehe ich davon aus, dass die Unniedlichen der Stadt mehr und mehr aussterben, so dass die Wahrscheinlickeit degenerierter Architektur abnimmt. :)

  • @ Lear: Man kann es auch übertreiben, ist das jetzt der "Untergang des Abendlandes" für Dich? So schlecht sieht der Tower auch wieder nicht aus, da finde ich dieses fette Teil von Tegel weitaus schlimmer. Und meine Vorredner haben recht: Wegen eines nicht so gelungenen Towers wird kein einziger Tourist und auch kein Geschäftsreisender wegbleiben, solche Gespräche wie: "Hallo, wir müssen den Termin leider absagen, bin gerade in Schönefeld gelandet und habe diesen häßlichen Tower gesehen, wird leider nichts mit unserem Geschäft, ich flieg nach München zurück." wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. :D

  • @ Lear 1, teebone, Baukunst: Ihr habt ja recht, ABER die Vergleiche sind nicht so einleuchtend:


    Eine Großbrücke (Rügendamm) und ein Stadtbild (Paris, Duisburg -brrr) fallen so gut wie JEDEM auf, ein Fernsehturm je nach Lage bedingt auch. Daher ist dort gute ("schöne") Architektur wichtig und sinnvoll.


    Ein Tower fällt innerhalb eines Flughafengebäudes kaum bis gar nicht auf, hier stehen (wie bereits gesagt) andere Dinge im Vordergrund (Terminal, Anbindung usw.). Daher ist die ("schöne") Architektur hier nicht so wichtig. Womit ich nicht sagen will, das der Tower zwingend hässlich sein MUSS.


    Sicher, Millionen Touris fahren ins schöne Paris, u. a. auch wegen dem Eiffel-Tower, aber bestimmt nicht wegen der dortigen Flughafentower (weiß nicht mal, wie die da aussehen).

  • Lear 1:
    Bitte lies doch meinen Post, der dich aufregt, erst mal zu Ende. Schon der nächste Satz nach dem, den du von mir zitiert hast, besagt, dass Funktionsarchitektur trotzdem ansprechend gestaltet werden kann. Weiter in meinem Post äußere ich, dass immer erst geschaut werden sollte, was kostenmäßig für die Ästhetik machbar ist. So wie du mich hier aus dem Zusammenhang herausgerissen zitierst, vermittelst du ein falsches Bild, dessen, was ich gesagt habe. Denn im Grunde gebe ich dir recht, dass Ästhetik wichtig und erstrebenswert ist - möglichst in allen Bereichen. Hier beim Tower ist es halt zu spät, aber es gibt wirklich schlimmeres!

  • @ Lear: kannst du die Tower von Florenz, Charles de Gaulle und Orly auf anhieb ohne zu googeln aufmalen? Oder warst du noch nie in Florenz oder Paris, weil dich die dortigen Flughafentower nicht angesprochen haben? Wie gesagt, ein Reality-Check in dieser Sache könnte dir nicht schaden. Weiterhin hast du immer noch nicht erklärt, warum Berlin einen eigenständigen Tower erhalten soll, wenn selbst Deutschlands größter Flughafen das selbe Modell erhält.

  • Es geht im Falle des Kontrollturms nicht um irgendeine städtische Funktionsarchitektur XYZ. Ob ein Kraftwerk in Reinickendorf gut aussieht ist von weit geringerer Relevanz.


    Der Flughafen ist, über Jahrzehnte hinweg, das erste UND letzte was Millionen Berlin Besucher sehen. Es sollte einfach durchsickern, dass hier, egal in welcher Ecke von "Willy Brandt" ein prägnanter Eindruck entsteht.


    Berlin als Tourismusstandort muss ein erhöhtes Interresse daran haben solche Bereiche mit ExzellenzDesign auszustatten. Berlin als Hauptstadt Deutschlands gar und als Ausweis einer ganzen Nation sollte ebenfalls ein gesteigertes Interesse daran haben hier ausschließlich perfektes Design mit Alleinstellungsmerkmal zu installieren.


    Halleluja und Schönes Pfingsten.

  • Ich denke, es ist klar geworden, dass die Meinungen über die Bedeutung der Qualität von Funktionsarchitektur auseinandergehen. Sicher behauptet auch niemand, dass Berlin die Touristen wegbrechen, wenn ein Gebäude schäbig gestaltet ist. Im Zweifel wird es gar nicht wahrgenommen. Auch gut. Umgekehrt gilt das auch. Es müsste schon sehr spektakulär sein, damit ich nur seinetwegen dorthin pilgere.


    Umgekehrt wirkt eine Häufung beeindruckender Architektur und/oder anderer Attraktionen anziehend. Siehe "schöne" Orte (bzw. Städte mit schönen Stadtteilen) wie München, Berlin oder Heidelberg. Auch ein Flughafen ist dafür ein gutes Beispiel. Am Wochenende verwandeln sich große Flughäfen regelmäßig in Freizeitparks, nicht nur der Flugzeuge wegen.


    Ein besonders attraktiver ;) Flugsicherungs-Tower fiel mir bei der Lektüre Eurer Beiträge übrigens tatsächlich sofort ein. Den vergisst man so schnell nicht:



    (Bild: Wikipedia zu "Flughafen Budapest")

  • Am Wochenende verwandeln sich große Flughäfen regelmäßig in Freizeitparks, nicht nur der Flugzeuge wegen.


    Soisses. Wenn ich mir die Massen an der BBI-Baustelle ansehe, komme ich auch zu dem Schluss, dass an Flughäfen sogar eine Art AirportEntertainmentCenter möglich wäre. Den Gedanken hab ich seit ich in Cape Canaveral, Florida war. Dort schaffen es die Amis mit einer Abschussrampe für Weltraumshuttles einen ganzen Freizeitpark drumherum zu bauen. Das müsste in kleinem Rahmen mit geeigneter schicker Architektur auch in Germany möglich sein.


    Hier übrigens meine Vorstellung von einem Kontrollturm


    May god bless Arjen Robben tommorrow....:)

  • ^^
    Lear 1, in deinen Kontrollturm müssten aber noch viele viele Büros einziehen, bloß wie kommen die Beschäftigten dorthin? ;)
    Ich hatte vor vielen Posts einen "CI"-mäßigen Tower für den BBI gewünscht. So wie in Tegel, wo der Tower der Architektur des Hauptgebäudes entspricht. Ich verstehe WIRKLICH gut, dass dich der Stangenware-BBI-Tower nervt, aber wer weiß, vielleicht kommt ja in 30 Jahren ein schöner! Oder doch eine Membran drumherum wie beim Aussichtsturm....

  • ^^
    Lear 1, in deinen Kontrollturm müssten aber noch viele viele Büros einziehen, bloß wie kommen die Beschäftigten dorthin? ;)


    Per S-Bahn und zweitem Bahnhof direkt unter dem Turm, der steht nämlich über der Trasse.

  • Und wozu soll das gut sein? Halte ich für vollkommen überflüssiges Event&Entertainment-G'schiss.
    Ich denke hier nur an so "erfolgreiche" Versuche wie den SpacePark in Bremen. Kein Mensch will raus in die Vorstadt-Einöde fahren und sich zwischen den resten von DDR-Betonsozialismus ein paar Flugzeuge angucken.

  • Die Bahn sichert zu: Passagiere können vom Hauptbahnhof aus alle 15 Minuten zum „Willy-Brandt“-Flughafen fahren – alle 30 Minuten mit dem Airport-Express über die Anhalter Bahn mit Stopps unter dem Potsdamer Platz und im Bahnhof Südkreuz sowie halbstündlich mit Regionalzügen über die Stadtbahn mit Halten in Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Karlshorst. Ab DEZ 2011.


    15-Minuten-Takt bei der Bahn schon kurz nach BBI-Eröffnung



    Plus:Ab nächstem Jahr werden die VermarktungsTurbinen angeworfen.


    Scholz & Friends landet bei den Berliner Flughäfen

  • Tja, andererseits berichtet der Tagesspiegel in einem anderen Artikel vom 29.05.2010, dass der BBI sehr wahrscheinlich erst ein oder gar zwei Jahre später eröffnet werden kann, da der Innenausbau des Terminals durch die Insolvenz der zuständigen Firma sich soweit verzögert haben soll, dass das nicht mehr bis Oktober aufzuholen sei.


    Quelle: Tagesspiegel

  • Tja


    Abwarten, wie die offizielle Antwort auf die Nachricht ausfällt. Es gab in der Vergangenheit immerwieder Presse Spekulationen die alle dementiert werden mussten.


    Ich sag mal so, bis vor einem halbem Jahr hab ich eine Verzögerung für durchaus wahrscheinlich gehalten. Jetzt wo das Richtfest pünktlich geschafft wurde wär es ein echter Kracher, wenn auf einmal OKT 2011 nicht gehalten werden könnte....

  • Unser Tagesspiegel, der unkte ja schon oft. Und ob es diesmal stimmt? Vergleichen wir mal mit Münchens Terminal 2:


    Richtfest 26.11.2001
    Eröffnung 27.06.2003
    Zeit für den Innenausbau: 19 Monate


    Berlin:
    Richtfest 07.05.2010
    Eröffnung 30.10.2011


    Zeit für den Innenausbau: 18 Monate


    Also: Theoretisch sollte das doch zu machen sein.

  • Laut Tagesspiegel ist eine Verspätung jetzt sicher:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…F53864B7C6DC7357A94BC3010


    Neben dem Innenausbau soll es wohl auch Probleme mit neuen Sicherheitsvorschriften geben: zusätzlicher Platzbedarf wegen Scannern für Getränke und andere Flüssigkeiten. Folge: entweder weniger Schleusen und Kapazität oder zusätzlicher baulicher Aufwand und Zeitverzug.


    Edit: Auch die Morgenpost schreibt jetzt von Verspätungen bis zu 2 Jahren und zudem von verherenden wirtschaftlichen Folgen:
    http://www.morgenpost.de/berli…m-Grossflughafen-BBI.html

    2 Mal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Da scheint die Bahn einmal ein Projekt früher bzw. zeitnah fertig zu bekommen, und schon verspätet sich der Nutzer um ein Jahr... :nono:
    Na, immerhin könnten dann die Bauarbeiter mit dem Zug zur Baustelle fahren... ;)