Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Da vergeht einem doch jede Lust und jede Vorfreude auf das Gebäude, wenn immer wieder gebremst, kritisiert, Schaum geschlagen und verhindert wird. Wie können ein paar verdammte Steine nur so polarisieren? Oder ist es nur die weit verbreitete Sucht, immer gegen alles zu sein, weil das so schön einfach ist? Ich würde gerne in die Zukunft reisen, bis es dasteht. Und dann kräht sowieso keiner mehr. Genauso wie in Dresden. Die Kirche steht und jeder freut sich an ihrem Anblick, ob jung, alt, links oder konservativ.


    Das mit dem archäol. Fenster finde ich eine sehr gute Sache, wenn auch in Verbindung mit den Finanzierungsschwierigkeiten besonders der Kuppel zum jetzigen Zeitpunkt etwas schwer nachvollziehbar. Aber da die Kuppel sicher mehr Fürsprecher hat als das Fenster, ist es ganz gut so - so kommt nämlich (höchstwahrscheinlich) beides!

  • Es gilt derzeit ganz besonders mit bedacht ud RUhe abzuwarten und sich icht aufzuregen !


    Was ist Stand der Dinge? Das Schloss kommt inkl. hostorischer Kuppel. Auch wenn diese ggf. später realisiert werden soll ebenso wie ggf. Portale oder Teile der Fassade.


    Was zählt ist, dass es beschlossene Sache ist, dass das alles historisch genau rekonstruiert wird !


    Jeder der jetzt Panik macht, dass das eine Aufgabe für Generationen ist und man den Bau auch teilfertig belassen könnte wenn nicht genug Spenden kommen ist wohl eher auf seine Wahrnehmung von außen als strikter Sparminister etc. bedacht, als das er konstruktiv etwas bewegen will oder gar könnte !


    Wie gesagt : Es ist ja alles beschlossene Sache ! Als ruhig Blut ! Hähne die lzu laut krähen und sich nicht um das Huhn kümmern ( das Schloss) landen auch ganz schnell mal in der Suppe.


    Und ich bin sehr sicher, dass es wenn es mal soweit ist, dass Schloss samt aller Fassaden dastehen wird. ;-))

  • Was heißt hier: Panik?

    @ Tarsis
    Ungeduld, Panik, Wut, Verzweiflung...
    Als ich anfing, mich für das Schloss zu engagieren, war ich 41 Jahre alt.
    Jetzt bin ich 60.
    Irgendwann möchte ich - verdammt noch mal - dieses Schloss oder wenigstens seine Fassade stehen sehen.
    Und zwar nicht von Wolke 7 aus... :mad:

  • Das werden sie ja ! Und zwar schon sehr bald ! Warts ab wnen du nächstes Jahr in der Infobox am Schlossplatz stehst . .;-)

  • Im Baunetz fand ich heute zufällig einen Artikel, der auf die Auslobung eines Wettbewerbs zum "Nutzungskonzept" des Schlosses hinweist. Der Titel ist meiner Meinung nach unpassend gewählt, wird doch in der Erläuterung klar, dass es sich mehr um die Gestaltung des Inneren, also einer Art Corporate Identity des Gebäudes handelt. Genauer sollen Funktionsmobilar, Orientierungssystem, Gestaltung der Bibliothek und der Veranstaltungs- und Gastronomieräume erarbeitet werden.
    Beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gibts genauere Informationen.


    Ich wäre ja davon ausgegangen, dass das zur Arbeit eines Architekten gehört. "Alles aus einem Guss" ist doch ein Kredo guter Architektur. Aber darauf beim Schloss hinzuweisen ist ja eigentlich schon fast paradox.

  • Interessanter Artikel auf FAZ.net über die Probleme des Schlosses. Darin wird vorallem auf Peter Ramsauers Dauergenörgel über die Kosten und die Unfähigkeit der Regierung hinter dem Projekt zu stehen eingegangen. Wenn diejenigen die für das Projekt gestimmt haben letztendlich gar nicht dahinterstehen, dann werden die Menschen auch nicht in Scharen anfangen für ein derzeit so unsicher erscheinendes Projekt zu spenden.


    http://www.faz.net/s/RubCF3AEB…Tpl~Ecommon~Scontent.html


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    Hinweis der Moderation: Die folgenden 33 Beiträge habe ich aus dem Stadtschloss-Thread in einen seperaten Thread verschoben ( http://www.deutsches-architekt…d.php?p=261138#post261138 ).
    Es ging hier nicht mehr primär um den Wiederaufbau an sich, sondern um politische Implikation und die Bewertung des Wiederaufbaus und der Bedeutung für die Hauptstadt. In der Masse hat es den Thread doch recht unleserlich gemacht. Da anscheinend doch ein großer Diskussionsbedarf über diesen Thema besteht, da wir jedoch auch der Stringenz der Themen gerecht werden wollen, ist eine Auslagerung dieses Teilaspektes in meinen Augen sinnvoll. Falls jemand Anmerkungen dazu hat, kann er diese gerne per PN an mich mitteilen. Ich werde dies dann mit den Moderatorenkollegen besprechen. Danke für euer Verständnis. Jo-King

  • SPON schreibt in einem [url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,698363,00.html]Artikel[/url], dass das Berliner Stadtschloss wegen der Haushaltseinsparungen möglicherweise auf Eis gelegt werden könnte, innerhalb der Regierung gebe es solche Überlegungen.

  • Darüber wird in allen Berliner Zeitungen geschrieben:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ssbau-sparen/1850074.html


    http://www.berlinonline.de/ber…/berlin/297883/297884.php


    http://www.morgenpost.de/berli…-Stadtschloss-sparen.html


    Bisher wird oft von Verschieben geredet, aber es lässt sich auch eine Tendenz zum Fallenlassen erkennen. Ich dachte ja eigentlich, dass alles bereits beschlossen wurde. Oder war das nicht bindend?

  • Beschlossen ja, aber Bundestagsbeschlüsse kann der Bundestag auch revidieren. "Auf Eis legen" heißt ja auch nicht komplett fallen lassen, sondern auf unbestimmte Zeit verschieben.


    Muss ehrlich sagen, dass es mir inzwischen egal ist, nach dem ganzen Hickhack vor allem wenn tatsächlich 80% der Berliner laut Umfrage für eine Verschiebung des Schlossneubaus sind bzw. für dessen Einsparung.

  • Ich begrüßte es sogar!
    Schließlich ist der Architekturwettbewerb eine Farce gewesen. Am Ende erfindet - meine Hoffnung - ein deutscher Architekt das Schloß neu mit ein paar wiederhergestellten repräsentantiven Räumen.


  • Muss ehrlich sagen, dass es mir inzwischen egal ist, nach dem ganzen Hickhack vor allem wenn tatsächlich 80% der Berliner laut Umfrage für eine Verschiebung des Schlossneubaus sind bzw. für dessen Einsparung.


    Das ist natürlich nicht schwer solche Umfragen zu fabrizieren, insbesondere wenn unablässig von bestimmten Seiten der Politik medial wirksam dagegen lamentiert wird.
    Ich halte es schlichtweg für einen Skandal wie hier mutwillig mit fadenscheinigen Begründungen eine Situation der Unsicherheit suggeriert wird. Man will ganz offensichtlich unbedingt verhindern, dass sich die Menschen für dieses Projekt engagieren.

  • Auch von mir aus kann man es (in dieser Form) inzwischen ganz abblasen. Das ganze Hin und Her nervt nur und am Schluss käme mit dem auch noch abgespeckten Stella-Entwurf eh nur Murks raus. Es gibt nur drei infrage kommende Architekten: Schlüter, Eosander und Stüler - und der da sonst noch involviert war. Dann ist es auch kein Disneyland. Vielleicht findet sich ja eines Tages ein anderes Konzept und die Eröffnung wird zum 100. Jahrestag der Sprengung erfolgen können. Vielleicht auch erst die Grundsteinlegung...

  • Also bevor auf dem historischen Areal irgendein abgespeckter Pseudoprofanbau der Mitte Berlins ihre Autentizität nimmt, und diese gewissermaßen der architektonischen und kulturellen Lächerlichkeit preisgibt, weil für so ein wichtiges Bauwerk, auch aus touristischer ergo wirtschaftlicher Sicht, mit übernationaler Strahlkraft die Gelder gekürzt werden, sollte die Gestaltung anderweitig und preisgünstger angegangen werden.


    Mir drängt sich der Eindruck auf dass das Schloss nie gebaut werden sollte und man jetzt Mittel und Wege sucht dieses nicht zu errichten.


    Stattdessen werden Umsummen ins Ausland geschickt, aber national werden die im Verhältnis geringen Summen für die deutschen Belange kultureller oder gar sozialer Natur rigeros eingestrichen.


    Schade eigentlich, auch wenn es noch nicht spruchreif ist, ich glaube nicht mehr dass das Humboldtforum im Schlossgewand die Hauptstadt im neuen alten Glanz erstrahlen lässt.

  • Dass einige immer wieder damit anfangen müssen, "Umsummen würden ins Ausland geschickt"! Das ist populistisch und unreif! Macht ihr euch eigentlich überhaupt mal die Mühe euch zu informieren? Hier geht es zudem um das Stadtschloss und nicht um internationale Politik!
    Wie es derzeit aussieht glaube ich auch nicht, dass das Schloss so schnell gebaut wird, dafür fehlt allem Anschein nach der Wille...das ist alles. Es wurde genauso populistisch an den Pranger gestellt und ausgeweidet wie es auch mit dem BBI versucht wurde und hier im Norden mit der Fehmarnbeltquerung. Da aber immernoch genügend Leute auf so etwas anspringen, ist es kein Wunder, dass das Projekt jetzt scheitert. Dazu tragen auch genau die Leute bei die immer wieder darüber reden "Umsummen würden ins Ausland geschickt"...

  • ^Ja, das ist wohl tatsächlich das Grundproblem. All das scheinheilige Gerede über fehlende Mittel und knappe Kassen dient doch nur als Vorwand den Bau doch noch verhindern zu können. Als wenn stattdessen auch nur ein einziger deutscher Euro nach Griechenland gehen würde. Wollte man tatsächlich sparen, könnte man ja auch zunächst mal den Luxus eines zweiten Regierungssitzes überdenken, den man sich nun schon seit 20 Jahren leistet... Deutschlands Kassen sind gut gefüllt!

  • Richtig tel33, unter Umständen ist Populismus gar nicht mal so unangemessen.


    Wenn das deutsche Volk diesen wichtigen Bau möchte, die Regierung jedoch nicht und leere Kassen als Vorwand angibt, dann riesige Summen anderweitig verwendet welches für 20 Schlösser langen würde, darf man sich finde ich schon fragen was das soll und welchen Stellenwert nationale Belange haben.


    Ich glaube auch dass es diverseste Möglichkeiten gäbe Geld zu sparen ohne so ein eminent wichtiges Prestigegebäude einzustampfen, vielmehr bedingt es der Entscheidung wem man in die Taschen greifen möchte.

  • Davon einmal abgesehen ist es wahrscheinlich genauso wie es Stefan Raab vor einem Jahr sagte: Wenn der Rückhalt in der Bevölkerung fehlt, kann es nichts werden. Das heißt nicht, dass es keinen Diskurs geben soll, aber der sollte nicht von vornherein dekonstruktiv sein.

  • Richtig tel33, unter Umständen ist Populismus gar nicht mal so unangemessen.


    Wenn das deutsche Volk diesen wichtigen Bau möchte,[...]


    Ja, wenn. So dolle scheint es ja nicht zu sein, denn ich kenne in meiner Umgebung niemanden, der für einen Wideraufbau wäre, geschweige denn von dem Plan weiß. Nur weil wir hier für einen Wideraufbau sind heißt das noch lange nicht, dass das eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung möchte. Wenn man so argumentiert ist man auch ganz schnell bei Kochs "schweigender Mehrheit" oder Westerwelles "Mittelschicht".


    Populismus ist immer schädlich, vor allem wenn man damit argumentiert.