Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Die aktuellen Ergebnisse der "Sächsische Grundstücksauktion AG" vom 02. und 06. März 2010. Es wurden die folgenden Objekte versteigert:


    Apollostraße 3 (8.500 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Louis-Schreiter-Straße 9 (45.000 Euro, Mindestgebot 30.000 Euro)
    Walthergasse (22.000 Euro, Mindestgebot 9.000 Euro)
    Olbernhauer Straße, Teilgebiet 2+3 3 (160.000 Euro, Mindestgebot 50.000 Euro)
    Marienberger Straße, Flst. 461/4 (5.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Einsiedler-/Marienberger Straße, Flst. 461/5 (5.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Einsiedler Straße, Flst. 461/7 (5.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Neukirchner Straße 1 (6.500 Euro, Mindestgebot 3.000 Euro)
    Klaffenbacher Straße 78 (6.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Klaffenbacher Straße 70/72 (1.000 Euro, Mindestgebot 1.000 Euro)
    Klaffenbacher Straße 62 (5.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Klaffenbacher Straße 62 (5.000 Euro, Mindestgebot 5.000 Euro)
    Klaffenbacher Straße 64/66, 68 (9.000 Euro, Mindestgebot 9.000 Euro)


    Da hat sich ja auf der Klaffenbacher Straße einiges getan. Vielleicht kann cherubino etwas zu den Käufern sagen. Oder hat er etwa selbst?:)


    Besonders freut es mich für das Objekt Klaffenbacher Straße 70/72. Da muß dringendst etwas unternommen werden. Schlimmer kann es mit einem neuen Eigentümer eigentlich nicht werden.

  • cherubino ist ganz überrascht ... hat nicht selber gekauft :-))) Hoffentlich sind es Investoren die sanieren :)

  • Ein Skandal das die GGG Häuser jahrelang zu unrealistischen Preisen 100. tsd. + anbietet und dann wenn sie keiner kauft die Häuser bei Zwangsversteigerungen für 1000 bis 5000 rausschmeist. Eine Geldvernichtung.

  • Mich wundert es etwas, dass der heute in der Freien Presse zum Thema Sonnenberg erschienene Artikel noch nicht erwähnt wurde. Dort ging es im speziellen um das „Konservierte StadtQuartier“. Dabei kam natürlich auch der Verein Stadthalten zum Wort. Im Grunde wurde erklärt, dass man den Sonnenberg noch lange nicht abschreiben sollte. Es gäbe viele Interessenten. Auch eine Frau kam zu Wort, der dort ein Haus gehört und die sich in Sachen Vermietungsstand keine Sorgen zu machen braucht. Bei vielen Hausbesitzern scheitere bisher eine Sanierung an den Banken, die keine Mittel zur Verfügung stellen wollen. Die Kredit-Banken bewerte den Sonnenberg schlecht. Mit der Einstellung verhindern sie überhaupt erst, dass die Situation besser wird. Eine Spirale sozusagen. Da sollte meiner Meinung nach die Stadt eingreifen und diese Leute unterstützen. Es standen noch einige interessante Dinge mehr in dem Artikel. Leider habe ich die Zeitung im Moment nicht zur Hand. Wenn mir keiner zuvorkommt, dann werde ich später noch ein paar Inhalte editieren.


    Edit:


    Die erwähnte Frau heißt Hannelore Holz und ihr gehören vier Häuser im Stadtquartier. Ihre Häuser sind gut vermietet, weil sie sich sehr darum kümmert. Ihrer Meinung nach, würde die Sanierung auf dem Sonnenberg schneller vorangehen, wenn sich alle Eigentümer vor Ort engagieren würden. Frau Holz betreibt eine Immobilienfirma und hat zurzeit mehrere Interessenten, die Häuser in diesem besagten Stadtquartier kaufen wollen.


    Klingt ja alles gar nicht so schlecht. Mal schauen, ob da in naher Zukunft mal etwas Bewegung in die Sache kommt.

    2 Mal editiert, zuletzt von piTTi () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Den städtebaulichen Ideenwettbewerb des Freistaates zum Gebiet um die Oberfinanzdirektion Chemnitz an der Brückenstraße hat das Architekturbüro Peter Koch aus Chemnitz gewonnen. Siehe: Der Siegerentwurf ist glaube ich Bild 5.


    Der Freistaat Sachsen plant langfristig seinen Standort im Quartier zwischen Brückenstraße, Straße der
    Nationen, Käthe-Kollwitz-Straße und Mühlenstraße als Justiz- und Behördenzentrum auszubauen. Damit sollen
    städtebauliche Defizite beseitigt und die Chemnitzer Innenstadt weiter aufgewertet werden.


    Ich bin zwar kein Architekt oder Stadtplaner, aber ich finde, dass man mit diesem Entwurf städtebauliche Defizite nicht beseitigt. Der Ersatzbau für das Forum trennt das Gelände zur Mühlenstraße noch stärker ab. Auch der kleinere Neubau wirkt nur wie eine Innenhofbebauung.
    Den neu entstehenden Durchgang zum Opernplatz finde ich vom Grundgedanken her richtig, allerdings hätte man dazu die Parteifalte auch an dieser Stelle öffnen können.


    Wahrscheinlich hatte dieser Entwurf das beste Kosten/Nutzen Verhältnis.


    Was passiert nach der Umsetzung eigentlich mit den bestehenden Liegenschaften der Landesverwaltung in Chemnitz?

  • Tja, das ist mal wieder ein Dilemma.


    Die Parteifalte zu öffnen ist die einzige Chance den Brühl wieder vernünftig an die Innenstadt anzubinden. Dagegen wird allerdings das denkmalgeschützte Ensemble an der Brückenstraße zerstört und könnte dann besser gleich abgebrochen werden.
    Der Siegerentwurf ist aus meiner Sicht ein guter Kompromiss im Umgang mit der zerklüfteten Hinterlandschaft um das Forum herum und um die Mühlenstraße anzubinden.


    Ich halte außerdem einen städtebaulichen Anschluss des Brühls an das Zentrum derzeit für nicht notwendige. Ein ähnliches Konzept ist ja schon mit der Schmidtbankpassage und Markthalle gescheitert. Chemnitz hat einfach nicht das Potential, dass die Innenstadt soweit "ausstrahlt" um einen Brühl wieder zu einer "Einkaufsstraße" zu machen.


    Aus meiner Sicht hat der Brühl dagegen sehr gute Chancen als eigenständiges, innerstädtisches Wohngebiet (Super Lage, Infrastruktur, ruhig, innenstadtnah). Das dies funktionieren würde zeigen einige teilweise ungünstiger gelegene Gebiete in der Nachbarschaft wie z.B. StraNa / Lerchenstraße, Josephinestr., Ottostraße usw. oder gar der Nordpark.
    Wenn da nur nicht die GGG mit ihren Immobilienpreisen auf den wichtigsten Objekten sitzen würde (Interessenten gab es ja schon des öfteren). Jeder engagierte Versuch eines Eigentümers von Einzelobjekten ist damit zum scheitern verurteilt. So ein Gebiete kann man nur komplex in großen Schritten entwickeln.


    So das war jetzt etwas O.T.

    Einmal editiert, zuletzt von felli ()

  • In der Freien Presse gibt heute einen detaillierteren Einblick. Das Forum und das Gebäude an der Straße der Nationen (heutige Nutzung?) sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Zwei Bauten für Staatsarchiv und Justizzentrum scheinen sicher, ein Neubau für die theater-Verwaltung an der Käthe-Kollwitz-Straße ist lediglich eine Option. Die Sperre zur Innenstadt soll dadurch geöffnet werden, daß das Innenleben der Erdgeschoßzone des Baus an der Brückenstraße entfernt wird, so daß man dann auf Höhe der Kunstsammlungen einen neuen Hof erhält.
    Welches städtebauliche Defizit dadurch gelöst werden soll, frage ich mich allerdings auch. Letztlich werden nur zwei alte Gebäude durch neue ersetzt, die Zerklüftung des Gebiets bleibt unverändert. Fraglich ist vor allem, warum zum Teufel man Geld verpulvern will, um einen Durchgang von der Brückenstraße zu einem Hof zwischen einem Archiv und einem Justizzentrum zu schaffen, der mit den Kunstsammlungen an der nächsten Sperre endet. Was für ein Blödsinn. Aber vom Architekten, der das Parkhaus in der Innenstadt verbrochen hat, erwarte ich mir auch keinen mutigen Entwurf:



    Eigenes Bild


    Ich kann mir absolut nicht erklären, nach welchen Kriterien dieser Architekturwettberwerb entschieden worden ist. Schon der bei Sachsen-Fernsehen gezeigte Entwurf weist ganz andere Qualitäten auf, gerade vor dem Hintergrund, daß die Parteisäge selber eben nicht denkmalgeschützt ist. Bitte, bitte: Wer mal einen Tag Zeit hat, der möge bis Ende März mal mit dem Fotoapparat in die Brückenstraße 10 gehen und die Ergebnisse des Wettbewerbs für die Öffentlichkeit dokumentieren. Über die Ergebnisse dieses Wettbewerbs müßte dringend eine öffentliche Debatte beginnen, um ein wirklich wegweisendes Konzept für diesen wichtigen Teil von Chemnitz zu erzielen. Prinzipiell stimme ich Felli aber zu: Für den Brühl sehe ich auch eher Chancen als Wohngebiet, vor allem wenn mit dem Behördenzentrum 2000 Arbeitsplätze in die unmittelbare Nachbarschaft verlegt werden.

  • Leider hab ich die Entwürfe nur aus den Veröffentlichungen hier gesehen.


    Es gab Anfang/Mitte der 90er schon einmal einen Ideenwettbewerb für das Gebiet. Der sah eine Art städtebaulich Neuauflage der Angervorstadt in dem Bereich vor. Neubauten bildeten die alten Straßen. Die Platten an der Mühlenstraße hatten in den Entwürfen keinen Platz mehr. Ziel war es, die städtebauliche Strucktur bis zum Anschluss Brühl wiederherszustellen.


    U.a. sollten die Punkthochhäuser am Brühleingang beseitigt und die Karrees dort geschlossen werden.


    Inzwischen wurde aber an der Mühlenstraße abgerissen und die Punkthochhäuser sollen teilsaniert werden


    Das Haus an der StraNa ist meines Wissens nach als Gästehaus des Rates der Stadt Karl-marx-Stadt ebaut worden. Heute sind da Wohnungen drinnen. Dafür wurden damals die letzten Reste der Gartenstraße abgerissen.

  • Ah der Friedrichsplatz und der Antonplatz entstehen neu ^^


    Der Entwurf geht erstklassig auf die Platten und die Parteifalte ein. Also bekommen wir die Teile mal nie los.

  • Ah der Friedrichsplatz und der Antonplatz entstehen neu ^^


    Der Entwurf geht erstklassig auf die Platten und die Parteifalte ein. Also bekommen wir die Teile mal nie los.


    Die Platten waren nicht Wettbewerbsgegenstand und auch nicht auf dem Plangebiet. Man sollte jedoch "durchaus frei in Richtung Brühl denken". Die Parteifalte war vom Auslober als nahezu "unantastbar" bezeichnet worden - auch wenns so nicht im Text stand.


    Zum Entwurf selbst denke ich kann man sich frühestens ab Montag äußern, wenn man die Ausstellung gesehen hat und auch die anderen Entwürfe dazu - über die man bisher leider ebensowenig erfahren hat wie über die anderen Preisträger.


  • Schon der bei Sachsen-Fernsehen gezeigte Entwurf weist ganz andere Qualitäten auf, gerade vor dem Hintergrund, daß die Parteisäge selber eben nicht denkmalgeschützt ist.


    Ist nicht der gesamte Komplex Brückenstraße und Straße der Nationen Flächendenkmal und damit auch die "Säge" denkmalgeschützt?


    @Cherubino: Hier noch mal die Grenzen des Wettbewerbsgebietes:
    http://www.competitionline.de/…SIB_WB-Bekanntmachung.pdf

  • Hab es mir heute nochmal vor Ort angeschaut. In Richtung Brühl stehen neben den Großplatten noch das Funktionsgebäude der Oper und die alte Kaufhalle, welche gerade umgebaut wird, im Weg!


    Das Gästehaus an der StraNa wurde erst Ende der 80er gebaut. Die alten Häuser sind aber schon Ende der 60er / Anfang der 70er abgerissen worden, als der 1. BA des Rat des Bezirkes ausgeführt wurde.


    Ich bin für den Erhalt der Bebauung hinterm Nischel, da diese eine wichtige geschichtliche Epoche dokumentiert. Auf Grund der vielen anderen Freiflächen im Stadt Zentrum und eines nur geringen Bedarfes an neuen Gebäuden sehe ich eh keinen Grund an dieser Stelle zu schleifen. Städtebaulich lässt sich momentan an dieser Stelle auf jeden Fall nicht nachhaltig heilen, da es wie gesagt weder die notwendige Ausstrahlung aus der Innenstadt noch den entspr. Bedarf gibt. Der Hof zur Kunstsammlung hin ist allerdings eine einzige Katastrophe und würde durch den Entwurf recht gut geordnet.


    Eine wirkliche Meinung werde ich mir aber erst bilden wenn ich alle Entwürfe gesehen habe.

  • Mal was anderes!
    Das nächste Parkhaus ist im Anmarsch.
    Derzeit läuft ein Wettbewerb für ein Parkhaus an der Moritzstraße Ecke Reitbahnstraße (wo die alte Bebauung abgerissen wurde). Bauherr ist die Sparkasse. Außerdem soll eventuell im Innenhof noch eine Kita entstehen.

  • Fraglich ist vor allem, warum zum Teufel man Geld verpulvern will, um einen Durchgang von der Brückenstraße zu einem Hof zwischen einem Archiv und einem Justizzentrum zu schaffen, der mit den Kunstsammlungen an der nächsten Sperre endet. Was für ein Blödsinn.


    Der Weg führt genau auf den Haupteingang des ehemaligen König-Albert-Museums zu, heute Dank des segensreichen Wirkens der Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in Chemnitz. Und der Durchgang führt bekanntlich auf den Opernplatz. Von dort zwischen Opernhaus und Petrikirche durch und über den Schillerplatz ist man fix am Brühl. Die Verbindung ist wesentlich attraktiver als die Karl-Liebknecht-Straße entlang und zwischen Oper und Funktionsgebäude durch oder gar an den Mühlenstraßen-Platten innen und der "Kaufhalle" Georgstraße vorbei. Ganz so "blödsinnig" ist die Wegeführung meines Erachtens nicht, eher im Gegenteil.


    http://www.openstreetmap.org/?…95&zoom=17&layers=B000FTF

  • Der Weg führt genau auf den Haupteingang des ehemaligen König-Albert-Museums zu, ...


    http://www.openstreetmap.org/?…95&zoom=17&layers=B000FTF


    Der Weg führt genau auf den Haupteingang des ehemaligen König-Albert-Museums zu und ist heute, Dank des segensreichen Wirkens der Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, nur noch zu den Öffnungszeiten des Museums als Durchgang auf den Opernplatz von Bedeutung. Damit bleibt dann nur noch die Verbindung die Karl-Liebknecht-Straße entlang und zwischen Oper und Funktionsgebäude durch. ;)

  • Mal was anderes!
    Das nächste Parkhaus ist im Anmarsch.
    Derzeit läuft ein Wettbewerb für ein Parkhaus an der Moritzstraße Ecke Reitbahnstraße (wo die alte Bebauung abgerissen wurde). Bauherr ist die Sparkasse. Außerdem soll eventuell im Innenhof noch eine Kita entstehen.


    Dazu mal folgende Stellungnahme der Architektenkammer Sachsen, die dieses Verfahren u.a. als "Graue Wettbewerbsverfahren" bezeichnet:
    http://www.aksachsen.org/index.php?id=1778


    :nono: