Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Vielleicht kann sich eine Diskussion entwickeln unabhängig von der Frage, ob und wann dies Gebiet jemals für den Hafen genutzt wird.


    Ich glaube genau das geht eben nicht - oder zumindest nicht sinnvoll. Das waere wie der Versuch 'Spaghetti Napoli' zu diskutieren, aber Nudeln und Tomatensosse dabei auszuklammern.


    Ich halte das 'Konzept' vom Wissenspark auch fuer absolut an den Haaren herbeigezogen - allein mit dem Zweck krampfhaft irgendeine scheinbare Alternative zur (von bestimmten Gruppen aus welchen Motiven auch immer) abgelehnten Hafenerweiterung zu haben.


    Moorburg ist und bleibt eine Hafenerweiterungsflaeche. Es ist die einzige noch in Hamburg zur Verfuegung stehende Option einer grossflaechigen Hafenerweiterung (im Gegensatz zur Flaechenumnutzungen innerhalb des Hafens).


    > Der Hafen braucht langfristig diese Flaechen um Hamburg nicht die Option einer Hafenerweiterung zu verbauen - unabhaengig davon ob diese in 10 Jahren gebraucht wird oder von mir aus erst in 20.


    > Moorburg ist wie in meinem Posting weiter oben bereits aufgezaeht von der Lage und Erschliessung ideal fuer eine Hafennutzung geeignet


    > Grade vor dem Hintergrund, dass die Flaechenbegehrlichkeiten fuer hafenfremde Nutzung in anderen Teilen der Stadt gross sind (Reiherstieg - IGA / Grasbrook-Uni / Harburger Hafen-Wohnen auf der Schlossinsel / Spreehafen - Hausboote), waere Hamburg schlecht beraten die Option Moorburg fallen zu lassen.


    Themenwechsel:


    Senator Gedaschko praesentiert heute eindrucksvoll im Hamburger Abendblatt, dass er die Situation in der Schiffahrt und in der Hafenwirtschaft nicht ansatzweise verstanden hat:


    ...Ob solche Terminals künftig auch an Reedereien vergeben werden sollen, ließ Gedaschko gestern offen. "Wir schließen das nicht aus. Wir nehmen das, was Hamburg am meisten nutzt", sagte der Wirtschaftssenator. Als strategische Partner kämen Terminalbetreiber, Reeder, aber auch Logistikunternehmen infrage...


    Falsch! Der Zug ist erstmal abgefahren. In den Zeiten, wo die Reedereien dringend Terminalkapazitaet in Hamburg brauchten, war die Stadt sich zu fein, die Reeder eigene Terminals bauen zu lassen oder sich in bestehende Terminals einzukaufen. Gedaschko tut so als ob in Hamburg die Investoren schlange stuenden ein neues Terminal zu bauen und die Stadt sich das fuer sie guenstigste Konzept aussuchen koennte. Wenn es vor ende des Jahres ein solide durchfinanziertes Angebot fuer das CTS von einem erstunehmenden Bewerber gibt, dann kann Hamburg sich gluecklich schaetzen.

  • Was der Wirtschaftsverein vorschlägt ist ein Wunschliste, die in der Gesammteit sicher keine Chance auf Realisierung hat, schon aus finanziellen Gründen.
    Nehmen wir einfach mal die Bahnstrecke. In der Vision soll die Bahnstrecke über eine Umgebung nördlich der Elbe (die Wilhelmsburger werden begeistert sein!) geführt.
    Wo wird sie dann wieder die Elbe überqueren? In Moorburg!?!


    Und natürlich sind die Flächen am Binnenhafen kleiner. Aber wird für so ein Projekt tatsächlich 220 Ha benötig? Die gesammte Hafencity hat nur knapp über 150 Ha.
    Im Binenhafen ist auch schon einiges vorhanden, das MAZ, die TU und viel technolgische orienterte Firmen.
    Interessant im Bezug auf das eigentlich Thema wäre allerdings, wie sich die Harburger Seehäfen entwickeln können. Von denen kann man nur ganz selten etwas in der Presse lesen.

  • Ich denke, wir müssen hier mal neu ordnen, denn wir kommen gewaltig vom eigentlichen Thema dieses Fadens ab. Meiner Meinung nach haben wir jetzt die folgenden Diskussionsstränge:
    - Ausbau und Planungen bzgl. des Hafens (das generische Thema dieses Fadens), in diesem Zusammenhang ist Moorburg als Hafenerweiterungsgebiet von Interesse
    - SciencePark/ ScienceCity/ Wissenspark für Hamburg. Sollte Hamburg sowas bauen? Wenn ja, wo, wie, wann?
    - Entwicklung der Region "Harburg", in diesem Zusammenhang ist die verlinkte Studie sicherlich interessant.


    Meiner Meinung nach sollten die letzten beiden Themen aus diesem Strang herausgelöst werden.


    @ nairobi:
    Wenn man es ernst meint mit dem SciencePark Hamburg, dann wird man schon sehr viel Platz brauchen. Wieviel genau, würde wohl erst eine professionelle Planung ergeben.

  • Ich halte es ebenfalls für sinnvoll, für die Diskussion um einen Wissenspark u. ä., sofern möglich und erwünscht, einen eigenen Thread zu eröffnen.
    Vielleicht kann sich hierzu das DAF-Team kurz zu Wort melden.


    Ich möchte einige Erläuterungen loswerden, die bei der Einschätzung des Ortes und den Kräften, die nach einer Zukunft für Moorburg suchen, vielleicht hilfreich sein können.
    Der "Runde Tisch Moorburg", der das Konzept eines "Wissenspark Moorburg" auf breiter Ebene in die Diskussion eingebracht hat, ist ein seit fast 16 Jahren bestehendes Bürgergremium, dass alle 2 Jahre auf einer Bürgerversammlung von den Bürgern des Ortes gewählt wird.
    Dies Gremium hat alle 6 Monate auf einer Bürgerversammlung Bericht zu erstatten und Rechenschaft abzulegen, und ist gegebenenfalls an die Beschlüsse der Bürgerversammlung gebunden.
    Das Konzept des "Wissenspark Moorburg" ist schon seit längerem innerhalb dieses Rahmens in der Diskussion und der "Runde Tisch Moorburg" hat von den Bürgern das Plazet bekommen, dies Konzept weiter zu verfolgen.
    Ich meine, es ist fair, wenn ich mich hier als der Sprecher dieses "Runden Tisches" oute.
    Der Ort ist in seinem inneren Gefüge ausgesprochen heterogen und offen, es sind alle gesellschaftlichen Schichten sowie kleine und mittelständische Betriebe vertreten und der Ort hat momentan regen Zulauf aus den Reihen des "Bildungsbürgertums", also Menschen mit guter Ausbildung und guten Jobs.
    Es gibt im Ort einen überdurchschnittlich hohen Anteil an jungen Familien mit Kindern, für die er ideale Voraussetzungen bietet.


    Man kann davon ausgehen, dass hier keine kleine Gruppe sich zu Wort meldet, sondern hinter dem Konzept eines "Wissenspark in Moorburg" stehen die Menschen des Ortes.


    Mod: Im Prinzip könnte ich einen eigenen Strang einrichten, glaube aber, dass der nach kurzer Zeit (wenn sich alle ausgesprochen haben) kaum bis gar keine Beachtung mehr finden wird. Optional könnte ich einen Strang einrichten, der alle südlichen Hafenbauprojekte beinhaltet, was aber etwas Arbeit bedeutet. Wie seht ihr das? Gruß, Dykie!

  • ^^Dykie, ich denke der Hafen sollte der Uebersicht halber in einem Strang bleiben in dem dann auch nur tatsaechliche Hafenbaumassnahmen-, -planungen und -entwicklungen besprochen werden. Diskussionen die nicht direkt mit dem Hafen zu tun haben muessten dann ganz einfach in den passenden schon vorhandenen "Sammelthreads' gefuehrt werden. Seit hier der Wissenspark angesprochen wurde ist der Thread aus Hafensicht eigentlich OT.


    ...und der Ort hat momentan regen Zulauf aus den Reihen des "Bildungsbürgertums", also Menschen mit guter Ausbildung und guten Jobs.


    Das ist leider ueberhaupt kein neues Phaenomen, dass gut situierte Bildungsbuerger sich ein guenstiges und geraeumiges Zuhause in angelegenen Stadtteilen suchen und sich nach kurzer Zeit mit den Interessen der alteingesessenen Bewohner solidarisieren und dann fleissig gegen alles kaempfen, was einerseits auch nicht-Akademikern Brot und Arbeit schafft (Hafenerweiterung, Kraftwerk, sonstige Industrie- und Gewerbeansiedlungen), aber andererseits die Idylle der neuen Wahlheimat bedroht. Ich kann dazu nur sagen: Wer ganz bewusst in ein Hafenerweiterungsgebiet zieht, der darf kein 'Meitleid' erwarten, wenn er irgendwann wieder gehen muss.


    ****


    Um man zurueck zu konkreten Hafendingen zu kommen (worum es hier ja eigentlich geht) - fuer April/Mai hat sich jetzt die Lieferung der neuen Containerbruecken fuer den zusaetzlichen Liegeplatz des CT Tollerort angesagt. Die fuenf Bruecken werden am Stueck aus Shanghai geliefert und hier aufgestellt:



    skizze: ich, Basis: goolge maps

    8 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • @ midas


    Mir scheint hier ein grundsätzliches Mißverständnis vorzuliegen.
    Niemand der Einwohner des Ortes sucht nach Mitleid oder ähnlichem.
    Alle Einwohner des Ortes sind sicher vernunftbegabt genug, sich selbst die Frage zu stellen, ob eine Hafenerweiterung, deren Notwendigkeit nach 30 Jahren nicht erkennbar ist ( und Sie selbst haben da ja noch 20 Jahre draufgegeben ) kritisch hinterfragt werden sollte.
    Die Hafenerweiterung ist kein Naturgesetz sondern unterliegt politischen Überlegungen, die auszuklammern von vornherein ein falscher Ansatz ist.


    @ Dykie


    Die Fragen zu einem Wissenspark o. ä., die oeconom kurz skizziert hat, werden aus meiner Sicht länger Bestand haben. Die Politik wird sich mit dieser Frage in Zukunft eingehender beschäftigen ( müssen ), so dass dies Thema länger Bestand haben wird.
    Das ein Thema uninteressant wird, wenn sich alle ausgesprochen haben, gilt für alle Themen.

  • @ midas / Mir scheint hier ein grundsätzliches Mißverständnis vorzuliegen. Niemand der Einwohner des Ortes sucht nach Mitleid oder ähnlichem.


    Heute natuerlich nicht! Die Erfahrung aus zahlreichen anderen Projekten in Deutschland (und anderswo) zeigt aber, dass eben doch genau das passiert (und auch medial bis zum Letzten ausgereitzt wird), sobald irgendwann die Bagger anrollen. Dann wird kein Moorburger in die Kamera des NDR sagen: "Wir sind vor 15 Jahren hier hergezogen, obwohl wir wuessten, dass der Ort langfristig zur Disposition steht , also sehen wir auch ein, dass wir jetzt natuerlich gehen muessen - kein Problem."


    Dann heisst es: Die Stadt vertreibt uns... wir werden dem Profit 'geopfert'... und die uebliche Betroffenheitslyrik. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

  • Wenn eines fernen Tages der Bagger kommen sollte werden die Kameras und die Mikrofone auf Menschen gerichtet sein, die sagen werden, sie seien hier geboren und ihre Eltern hätten hier ihr halbes Leben verbracht.
    Da wäre dann kein Platz mehr für Äußerungen wie "selber schuld".


    Mod: Um auf die Thread-Frage nochmal zu antworten: Ein Thread lebt auch dadurch, dass es Fortschritte/Neuigkeiten auf diesem Gebiet gibt und das sehe ich in der nächsten Zeit nicht. Es würde lediglich ein Diskussionsstrang entstehen, in dem zwei oder mehrere mehr oder weniger verhärtete Standpunkte bis auf's Letzte vertreten werden und dafür möchte ich keinen neuen Thread aufmachen. Ich bitte um Verständnis. Sollte tatsächlich etwas konkret werden können wir wieder darüber reden und nun zurück zum Hafen, bitte! Gruß, Dykie!

  • @ Dykie


    Wenn kein neuer Thread eröffnet wird finde ich das schade, nehme es aber zur Kenntnis.
    Es würde sich m. E. nicht auf zwei verhärtete Standpunkte reduzieren, sondern es würde in diesem Rahmen die Chance bestehen, Gemeinsamkeiten zwischen den Konzepten mit den Standorten Grasbrook und Moorburg herauszufinden.
    Nebenbei: Wie wäre es mit "Hamburg Utopia" ?


    Mod: Stimmt, der Thread bietet sich an, ebenso Hamburg-Gossip. Könnt eure Diskussion ja nach da sonst verlagern, damit wir hier beim Hafen bleiben können. Gruß, Dykie!

  • Laut einer Senatsantwort auf eine Buergerschaftsanfrage verteuert sich die Anpassung des Fahrswassers in der Unter- und Aussenelbe.


    Insgesamt soll die Elbvertiefung rund nach den aktuellsten Berechnungen 385 Millionen Euro kosten, wobei auf den Hamburger Haushalt rund 137 Millionen Euro entfallen werden.


    Kleine Anmerkung am Rande: Die Verteuerung geht meines Wissens zum Grossteil auf zwei Gruende zureuck:


    a) die Verzoegerung (also Inflation, welche die Summe aber nicht die tatsaechlichen Kosten erhoeht)


    b) die Umplanungen um den Bedenken von Anliegern und Umweltverbaenden im Hoeheren Masse Rechnung zu tragen


    Ich wette, dass die Umweltverbaende obwohl fuer a) und b) zu einem grossen Teil selbst verantwortlich jetzt aufschreien werden und sich in den Medien laut beschweren, dass die Fahrrinnenanpassung teurer wird ;)

  • Da würde ich nicht gegen halten Midas.
    Aber vielleicht könnte sich das Land Niedersachsen für die von ihr zu verantwortende Teile der Verzögerungen an den Mehrkosten beteiligen.
    Dass das Sperrfeuer aus Hannover eher weniger mit der Umwelt oder Deichsicherheitsgründen zu tun hat ist doch offensichtlich.
    Niedersachsen geht es um sein geografisch ungünstig gelegenes Projekt Wilhelmshaven!

  • Zu Niedersachsen gehört aber auch ein großer Teil des Hamburger Speckgürtels. Daran sollte Niedersachsen erst recht ein Interesse haben.


    Ich habe das hier an anderer Stelle schonmal erwähnt: Deutschland bräuchte dringend eine Länderreform. Dabei müssten dann Länder zusammengelegt und teilweise auch etwas umgestrickt werden, so daß Metropolregionen in einem Bundesland liegen. Die Elbe müsste in diese Zuge zum selben Bundesland wie Hamburg zugeschlagen werden.

  • Elbe!

    Ja, im Zuge einer Länderneuordnung sollte die Unterelbe komplett zu einem Land gehören. Man stelle sich vor ein Aldi wäre für seine Parkplatzzufahrt auf die freundliche Unterstützung von Lidl angewiesen!
    Nur dann sollte Hamburg sein Unabhängigkeit zur Disposition stellen!

    Einen interessanten Artikel zum Thema Hafen war gestern wieder im HA:
    http://www.abendblatt.de/wirts…eg-zum-Regionalhafen.html
    (über Google frei zu lesen)
    Ich sehe es allerdings anders als der Redakteur. Noch heute kommen die größten Containerriesen tideabhänig in den Hafen. Mit der Vertiefung wieder tideunabhänig. Und ob zukünftige Schiffe noch größer werden, bleibt abzuwarten. Nicht nur in Hamburg stößt man dann an seine Grenzen, sondern auch in den meisten anderen großen Häfen. Und wenn doch, wird es wohl nur noch einen Nordsee-Hafen geben, den diese Schiffe dann noch anlaufen werden: Rotterdam!
    Wilhelmshaven kann zwar die Wassertiefe bieten, hat aber sonst fast nur Nachteile (geringe Größe/kein Hinterland).
    Damit wird Hamburgs führende Stellung in Deutschland auch in Zukunft unbestritten bleiben!

  • Die heutzutage größten Containerschiffe mit mehr als 11 000 TEU Kapazität können selbst bei nur teilweiser Beladung die Elbe nicht passieren. Sie werden dies auch nach der geplanten Elbvertiefung nicht können.


    Dies Zitat ist aus dem verlinkten Artikel.


    Es kann jedes existierende Containerschiff die Elbe herunterfahren, wenn auch nur bei Teilbeladung.


    Aber von Herrn Preus, habe ich schon ein paar zweifelhafte und seltsame Sachen gelesen. :confused:


    gruss
    Nils

    Einmal editiert, zuletzt von Nils28 ()

  • Wir hatten das mit dem Tiefgang ja schon ein paar Mal....
    Nach der Elbvertiefung sind 13,50m tiedenunabhängig und 14,50m tiedenabhängig drin. Das sind dann mit die Größten.
    Nur wenn ich eben schaue. Die Emma Maersk Klasse hat laut Wikipedia bis 16,50m Tiefgang. Das wäre dann doch etwas zu viel für Hamburg.... :Nieder:


    Was mich etwas schockiert, ist das mit dem Vergleich der Häfen die "abgestiegen" sind.... in der Hoffnung das es Hamburg nicht auch so ergeht.
    Ich denke Hamburg wird weiter wachsen. Dies ist in meinen Augen aber kein Selbstläufer. Elbvertiefung und eine "gute" Hafenpolitik gehören dazu. Potenzial ist noch da, nur müssen die Weichen auch richtig gestellt werden.

  • Laut Wiki können schon heute Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 15,1m den Hafen erreichen. Nach der Vertiefung sollen es dann 15,9 m sein.


    Reicht zwar nicht für eine voll beladene Emma Maersk, aber ein solches Schiff wird doch kaum voll beladen nach Hamburg kommen.
    Bremerhaven unterscheidet sich hinsichtlich der Wassertiefen kaum von Hamburg und wird schon heute von solchen Schiffen angefahren!


    Aber selbst wenn Hamburg für einige wenige Schiffe nicht mehr als Start- und Endpunkt in Frage kommt, dann wird es wohl eher Hauptanlaufpunkt für dann ebenfalls deutlich gewachsene Feeder vor allem aus Rotterdam sein.
    Denn geographisch gesehen liegt Hamburg von dann drei großen deutschen Nordseehäfen am günstigsten!

  • Also meines Wissens, ist zur Zeit eine tidenunabhängige Fahrt bis 12,50m und eine tidenabhängige Fahrt bis 13,50m möglich. Und für ein kurzes Zeitfenster sind nur einlaufend 14,80m machbar.
    Hab ich alles hier nachgelesen.


    Was mir noch zum Abendblattartikel aufgefallen ist. Die Fahrt in die Ostsee ist, unter Umgehung des NOK, meines Erachtens länger, als durch den Kanal. Nur durch gesunkene Treisbstoffkosten und erhöhte Entgelte für den NOK wird dies zur Zeit praktiziert. Dauerhaft sehe ich also da noch keine Veränderung.


    Auf der Seiten der HHLA habe ich gestern gelesen, dass Grimaldi noch ein zusätzlichen Liegeplatz am Grasbrook brauch, weil diese ihre Dienste erweitern wollen. Wegen der Diskussionen zur Zeit, ist das allerdings (scheinbar) in weiter Ferne. Ausbaupotenzial (aus Hafensicht) sehe ich am Grasbrook prinzipiell. Der Segelschiffhafen könnte verfüllt werden und auf der Fläche das benötigte Parkhaus/ (oder Abstellfläche für Pkw) und ein Stromliegeplatzentstehen.


    Und wenn man mit Tschechien sprechen würde, könnte der Moldauhafen und das Gebiet um das Prager Ufer auch als Terminal umgewandelt werden. Und um die Stadtentwicklung nicht zu vergessen, könnte hier auch ein ausreichend breiter Streifen für den Sprung über die Elbe geschaffen werden, welcher dann über einen zugeschütteten Saalehafen weiter in Richtung Süden geführt wird.

  • ^^ Die der maximal zulaessige Tiefgang fuer Anlaeufe Hamburgs ist eine recht komplexe Funktion. Kurz:


    > Je mehr Tiefgang desto kuerzer ist das Zeitfenster, welches die Schiffe nutzen muessen.


    >Einlaufend ist ein hoeherer Tiefgang moeglich als auslaufend (was daran liegt, dass man MIT der aufkommenden Flut einlaufen kann, aber nicht MIT ihr auslaufen kann. Elbabwaerts fahrend begegnet man zwangsweise einem Bereich in dem grade nicht Hochwasser herrscht - so wie ein Surfer auf einer Welle ZUM Strand reiten kann, aber nicht vom Strand nach See - vereinfacht gesagt.)


    >Es muessen bei der Gesamtbetrachtung Suesswassertiefgaenge angesetzt werden, die sich wegen der unterschiedlichen Wasserdichte von den ueblicheren Salzwassertiefgaengen unterschieden.


    >Besonders grosse Schiffe unterliegen bestimmten Auflagen, die sich von den allgemeinen Maximaltiefgaengen unterscheiden koennen.


    >Einkommend sind heute maximal 15,10m Tiefgang moeglich - mit zwei engen Start-Zeitfensntern am Tag. Tiedenunabhaengig sind es heute 12,80m


    >Es gibt recht komplexe Regeln wann und wo sich sehr grosse und tiefgehende Schiffe begegnen duerfen.


    Es bringt nichts mit theoretischen Maxima und dergleichen zu argumentieren - es kommt auf die Machbarkeit im taeglichen Betrieb an.


    Der entscheidende Punkt: Nach der Fahrwasseranpassung koennen ALLE existierenden Containerschiffe und ALLE noch bestellten Grosscontainerschiffe der Hamburger Hafen erreichen und verlassen...


    ...mit einem ueblichen hohen Tiefgang (nicht in jedem Falle der theoretische Maximaltiefgang auf dem Papier)
    ...mit einer wirtschaftlich lohnenden Auslastung
    ...mit einigermassen komfortablen Zeitfenstern (nicht 100% tideunabhaengig)
    ...mit einigermassen komfortablen Begegnungsregeln (Schiffsbreite) auf der Elbe


    Den oben verlinkten Artikel im Hamburger Abendblatt darf man uebrigens getrost gedanklich als Klopapier abtun. Der Autor Olaf Preuss zeigt nur, dass er (in bester Abendblatt-Tradition) wenig bis gar keine Ahung von den Dingen hat ueber die er schreibt. Ich glaube weniger, dass Hamburg und sein Hafen in die Regionalliga absteigen - vielmehr ist das Hamburger Abendblatt schon laengst in Regionen abgestiegen die mit 'journalistischer Regionalliga' noch sehr wohlwollend umschireben sind.


    Allein folgender Abschnitt ist dermassen kenntnissfrei:


    Die heutzutage größten Containerschiffe mit mehr als 11,000 TEU Kapazität können selbst bei nur teilweiser Beladung die Elbe nicht passieren. Sie werden dies auch nach der geplanten Elbvertiefung nicht können.


    - die heutzutage groessten Containerschiffe tragen nicht 11,000 TEU, sondern 14,000 - ca. 15,000 teu
    - Selbst die groessten Containerschiffe mit 15,200 teu laufen heute alle sieben Tage Bremerhaven an, das navitgatorisch im Prinzip identische Bedingungen wie Hamburg VOR(!) der Elbvertiefung hat.
    - Containerschiffe mit mehr als 11,000 TEU laufen Hamburg schon seit ueber einem Jahr regelmaessig an -


    Hier verlinkt ist ein Foto der 11,365 TEU tragenden CMA CGM ANDROMEDA, auf dem sie grade gemuetlich am Rueschpark in Finkenwerder vorbeischwimmt (laut Abendblatt ein Ding der Unmoeglichkeit).


    Als 'Journalist' sollte man ausserdem wissen, dass 'teilweise' ein Adverb ist und sich nicht auf Substantive beziehen kann...


    Hamburg ist heute nebenbei auf Platz 14 der Weltcontainerhaefen. Natuerlich hat Hamburg enorm gelitten in der Krise - jedoch ist Platz 14 auch noch weit von der Regionalliga entfernt. Das abrutschen in den Plaetzen ist - neben den aktuellen Verlusten - groesstenteils bedingt durch das enorme Wachstum der Chinesischen Haefen in den letzten Jahren. Selbst in Zeiten des satten Zuwachses hatte Hamburg schon Plaetze verloren. Auch das vom Abenblatt als der Zukunftshafen hingestellte Rotterdam ist mittlerweile nicht mehr in den Top-10 der Weltcontainerhaefen vertreten (sondern liegt auf Platz 11 - grade mal drei Plaetze vor Hamburg).

    14 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Ergaenzt

  • In diesem Artikel gibt es noch etwas zur aktuellen Planung der Hafenquerspange. Wie ich schon 'vor einigen Seiten' hier schrieb halte ich die Planungen fuer nicht zielfuehrend. Es wird - verglichen mit der Nordtrasse - die schlechtere Alternative gebaut mit dem Argument 'sie sei billiger'. Wieso eine laengere Trasse billiger sein soll als eine kuerzere bleibt unklar. Warten wir ab, was die Behoerde demnaechst vorlegt.


    Soweit die BSU beteiligt ist, darf man ja wieder hoffen, dass der groesstmoegliche Unfung entstanden ist. :nono:


    Es fehlt nach wie vor in Hamburg ein Gesamtkonzept zur Koordinierung...


    - der HSQ-Trasse
    - der langfristigen Hafenentwicklung und des Hafenausbaus
    - der Stadtentwicklung auf der Elbinsel (IGA/IBA)
    - des Hafenbahnausbaus


    Kein Wunder das nichts(!) passiert und wenn, dann oft genug Unsinn.


    Wo wir grade von Unsinn reden: Hat noch jemand Bock auf Realsatire? Dann sollte man man diese Zeilen lesen:

    -Die Unternehmensberatung McKinsey & Company untersuchte dazu in den vergangenen Monaten globale Trends und leitete daraus Strategieempfehlungen für die zukünftige Ausrichtung des Hamburger Hafens ab. Erste Kernergebnisse dieser Arbeiten liegen jetzt vor. „Unser Hafen der Zukunft wird bestimmt sein durch eine aktive Anbindung an Wachstumsregionen, Effizienzsteigerung, neue umweltverträgliche Technologien und eine hohe Wertschöpfung im Schulterschluss mit bestehenden und neuen Industriepartnern' -


    Mehr gibt es hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Interessante Studie ist das ja... ich glaub die Aussagen hätte ich auch hinbekommen :D


    Was mir immer wieder auffällt ist, dass festgestellt wird, dass Hamburg übermäßig Federn lassen musste und Marktanteile verloren hat. Es wurde aber noch nicht erwähnt warum das denn so ist.... vielleicht auch deswegen, weil einiges auf schlichtweg verschlafen von Maßnahmen/ nicht konsequentes vorantreiben von Projekten entstanden ist.


    Bzgl. der Zukunft des Hafens wird ja zur Zeit der neue Hafenentwicklungsplan entwurfen, auf den ich schon sehr sehr gespannt bin. Darin sollten die Projekte Hafenquerspange, Hafenbahn, Terminalausbau/ -umbau, Flächenverbrauch etc. enthalten sein.
    In meinen Augen wird der neue Hafennutzungsplan aber nur zu etwas zu gebrauchen sein, wenn auch die Stadtentwicklung (Sprung über die Elbe) berücksichtigt ist und am besten sogar mit der Behörde zusammen geplant wurde/ wird.
    Sonst haben wir den Status quo. Der Hafen plant schön seine Hafenflächen "zu" und die Stadtentwicklung verplant die selben Flächen mit ihren Projekten....
    Ergbenis: Streit, rumdiskutieren, Zeitverzögerung und das schadet sowohl der Stadt als auch dem Hafen.



    Noch was anderes: Habe eben im Geschäftsbericht der HPA etwas gelesen. Dort wird auch von der Norderweiterung des Container Terminal Altenwerder gesprochen. Weiß jemand, was damit gemeint ist?? Konte bisher nichts dazu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Seppl () aus folgendem Grund: Norderweiterung CTA