Ich würde dem nicht fundamental widersprechen, aber einige Details sind dennoch einfach kurios unstimmig. Ich bezweifle ernsthaft, dass man dem Mittelalter attestieren kann, menschengerechter gewesen zu sein als nachfolgende Epochen (Ausnahmen gibt es selbstredend). Besonders gegenüber der Bauhaus-Ideologie, die ja vor allem mehr Licht, moderne Materialien und Mut zur Farbe bedeutete, erscheint mir dieser Befund zweifelhaft.
Zweitens ist die italienische Renaissancestadt, in der erste Ansätze von Stadtplanung im großen Maßstab erkennbar waren, nicht auf die deutsche Stadt im Mittelalter verallgemeinerbar. Diese entstanden eben einfach nach pragmatischen Kriterien, die räumliche Nähe, kleine Gassen und gewundene Straßen hervorbrachte. Heute sind pragmatische Kriterien andere. Dass es keine Autos gab, ist ja nicht automatisch "menschengerechter".
Drittens driften wir jetzt wirklich von dem Entwurfsthema für das Gebäude ab Ich finde es auch sehr vage, was bisher zu sehen ist und bin von einem Gesamtplan für den Bereich noch nicht überzeugt. Vielleicht sollte man wirklich noch ein paar Jahre ins Land gehen lassen und die Diskussionen um die Fläche Alexanderplatz bis Spree abwarten, die jetzt ernsthaft beginnen.
Grüße, Jan