Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Mich würde interessieren, wo die 40 Liegeplätze in Hamburg sein sollen.
    Wilhelmshaven ist schneller erreichbar und von dort aus kann einfacher, schneller und billiger der Transport durch den Nord-Ostsee-Kanal erfolgen. Die Lotsenkosten sind geringer. Die Feeder müssen in Wilhelmshaven nicht, so wie in Hamburg, von Terminal zu Terminal fahren, um die Container einzusammeln.
    Hamburg versucht momentan, dies auszugleichen, indem HHLA und Eurokai eine Gesellschaft gegründet haben, die im Hamburger Hafen die Feeder betreuen sollen, damit die ihre Ladung schneller, effinzienter und kostengünstiger aufnehmen können. Aber einen vollständigen Ausgleich schafft das nicht.

  • CTB: 8 Liegeplätze
    CTT: 4 + 1 im Bau
    CTA: 4 + 1 in Planung
    Eurogate: 6 + 3 in Planung


    CTS: 5
    CTM: 8
    = 40 Liegeplätze



    Es stimmt natürlich, dass Feederschiffe in Wilhelmshaven nicht von Terminal zu Terminal fahren müssen, aber schneller zum NOK kommt man immernoch von Hamburg aus.
    Wenn ich den Artikel in Turagas Beitrag richtig verstanden habe, bestimmt die Bundesregierung die Lotsengebühren für die Häfen, also gibt es hier keine Unterschiede. (Da bin ich mir aber nicht sicher)

  • Es schlägt doch keiner vor den Hafen aus Hamburg komplett nach Wilhelmshaven zu verlegen, die "Entweder Hamburg oder Wilhelmshaven"-Debatte geht doch in's Leere. Nur bevor man in Hamburg weiteres Hafenwachstum mühsam erzwingt, durch teure und umstrittene Eingriffe in die Elbe und weiteren Flächenverbrauch in Hamburg, kann und muss die Bundesrepublik Deutschland ihren Tiefseehafen in Wilhelmshaven endlich besser nutzen. Wir können es uns nicht leisten nur auf ein-zwei Pferde zu setzen, wir müssen alles nutzen was wir haben um die Anbindung des Exportweltmeisters an die Weltmärkte zu sichern.

  • Ökonomie und Ökologie gebieten neue Hafenkapazitäten nicht mehr in Hamburg sondern in Wilhelmshaven - dem einzigen deutschen Tiefseehafen - zuzubauen.


    Sollte Wilhelmshaven die Hinterlandanbindung noch nicht haben, die der Hafen braucht, so wird er sie bekommen. Der Hafen wird der Tiefwasserhafen für dies Land und man wird ihn nicht im Regen stehenlassen.


    Was aber gern übersehen wird ist die Tatsache, dass Wilhelmshaven im Feederbereich große Vorteile gegenüber Hamburg hat. Diesen Vorteil wollte die HHLA mit dem Bau eines eigenen Terminals in Lübeck beantworten. (...) und Wilhelmshaven kann nach Inbetriebnahme seine Vorteile in vollem Umfang einsetzen.


    Wilhelmshaven kann auf maximal 24 Liegeplätze ausgebaut werden, Hamburg aber locker auf 40


    ...und von dort (Wilhelmshaven) aus kann einfacher, schneller und billiger der Transport durch den Nord-Ostsee-Kanal erfolgen. Die Lotsenkosten sind geringer.


    Wow! Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich es ehrlich gesagt Leid bin wieder und wieder auf alle moeglichen solchen 'Argumente' einzugehen. Daher richtet sich mein Kommentar auch nicht an die jeweiligen Verfasser dieser kumulierten Unkenntnis, sondern eher an die allgemeine Mitleserschaft:


    Mit wenigen Ausnahmen (!), laesst sich alles was hier seit gestern abend geschrieben wurde in zwei Kategorien teilen: a) falsch b)faelscher. Auf Basis eines solchen 'Kenntnisstandes' dann auch noch Schlussfolgerungen ziehen zu wollen ist m.E. mehr als absurd.


    Man kann sicherlich bei einigen Dingen unterschiedlicher Meinung sein, aber wer sich seine Meinung auf der Grundlade abstruser, irriger Annahmen bildet, der darf sich nicht wundern wenn das Ergebnis dieses Denkprozesses dann am Ende eher belaechelt wird. Ehrlich gesagt: Ich kann diese Diskussion in der obigen Form langsam nicht mehr ernst nehmen...


    PS @ Bayer, falls Du es nicht mitbekommen hast: Deutschland ist nicht mehr Exportweltmeister. Go and check your facts...


    Mod: Nun hake ich den Vergleich WH-HH mal ab (da es zu nichts führt) und bitte darum, sich wieder mehr mit dem Hamburger Hafen zu beschäftigen. Midas: Bitte nicht ganz so viel wie hier oben zitieren, danke! Gruß, Dykie!

  • @ fabian v
    Was in Steinwerder ( CTS ) entstehen wird ist noch unklar und 8 Liegeplätze in Moorburg ( CTM ) sind pures Wunschdenken.
    Das geht schon aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht. Zwischen der Südspitze Altenwerders und der Kattwykbrücke liegen ca. 750 m. Man braucht aber für ein Containerterminal jeweils 650 m und für ein Hafenbecken ca. 200 m, macht eine Breite von 1500 m. Die ist schlichtweg nicht vorhanden.


    Es geht natürlich nicht um ein entweder oder zwischen Hamburg und Wilhelmshaven. Der Hamburger Hafen wird seine Bedeutung behalten, auch wenn ihm in Zukunft ein nicht unerhebliches Maß an Flexibilität abverlangt werden wird und er sich neu positionieren muss.
    Aber die Reduzierung von Wilhelmshaven auf einen "Ergänzungshafen" für Hamburg, egal ob auf die Tonnage der Schiffe oder auf die Anzahl der Liegeplätze bezogen, geht an den Realitäten vorbei. Wilhelmshaven wird sich als Konkurrent positionieren und sich sicher nicht auf das beschränken, was ihm Hamburg als "Ergänzung" zubilligt.


    @ midas


    Wenn Sie keine Lust haben, sich an der Diskussion zu beteiligen, dann lassen Sie es doch einfach sein.


    Mod: Beiträge zusammengeführt. Gruß, Dykie!

  • ^^ Ich habe schon Lust mich an einer Diskussion zu beteiligen, nur nicht um jeden Preis und auf jedem noch so niedrigen Niveau. Das gebetsmuehlenartige Wiederholen von Unwahrheiten / Fehlinformationen ist naemlich eben genau nicht das was ich unter einer Diskussion verstehe.


    Der vorangegangene Beitrag ist ein sehr typisches Beispiel dafuer:


    ...und 8 Liegeplätze in Moorburg ( CTM ) sind pures Wunschdenken. Das geht schon aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht.


    Ich glaube nicht, dass Moorburg als Containerterminal im naechsten Jahrzent gebraucht wird. Fuer den Zeithorizont nach 2020 wird Moorburg jedoch eine Optionsflaeche fuer die Hafenerweiterung sein (muessen).


    Ich habe volles Verstandnis dafuer, wenn jemand aus einer persoenlichen Betroffenheit heraus oder aus sonst einem anderen Grund nicht will, dass Moorburg irgenwann man Hafen wird. Diese Sichtweise ist schliesslich jedermann's gutes Recht.


    Nur: Egal welche Sichtweise man vertritt und wie man Fakten bewertet, bin ich immer dafuer ehrlich zu sein und bei den Tatsachen zu bleiben. Die oben getaetigten Aussagen zu Moorburg sind schlicht und einfach falsch. Ob aus Unwissenheit oder ob mit Absicht kann ich nicht beurteilen. Ich habe hier zum Beispiel mal eine sehr sehr alte Skizze von meiner Festplatte gesucht:



    Quelle: eigene Skizze / google maps


    Die Skizze ist zwar nur sehr grob, aber massstaeblich. Sie zeigt was rein von der Flaeche her in Moorburg baubar waere. Das Hafenbecken ist in der Skizze sogar ueppige 350m breit. die kurzen roten Linien deuten jeweils einen 400m langen Liegeplatz an. Blocklager und Railgate haben jeweils die selbe Raumtiefe/Grundflaeche wie diejenigen am CT Altenwerder.


    Damit wir uns richtig verstehen: Ich behaupte nicht, dass das Gezeigte so gebaut werden muesse oder solle. Es gibt sicher Alternativen und Varianten. Ich behaupte auch nicht, dass eine Hafenerweiterung in diesem Umfange in Kuerze gebraucht wird. Ich behaupte nur, dass obige Aussage "Das geht schon aufgrund der raeumlichen Verhaeltnisse nicht" - wieder mal (!!!) - eine falsche Darstellung ist.

  • Es ist doch so, dass in Zukunft mehr und mehr Schiffe den Hamburger Hafen nicht mehr anfahren können. Es handelt sich zwar nur um die größten der Großen aber eben diese Schiffe werden dann nach Wilhelmshaven fahren (so hofft man). Wenn Hamburg mit der Zeit geht und sich "um den Hafen kümmert" wird es sicherlich weiterhin eine Containerdrehscheibe bleiben. Eben auch wegen der günstigen Lage tief im Landesinneren und dem hohen Anteil der Ladung die allein schon im Hamburger Umland anfällt (da gibts auch nen Fachwort zu, was mir gerad nicht einfällt :D ).
    Nur merkt man zur Zeit wieder, dass man sich vielleicht etwas zu sehr auf die Container gestürzt hat, welche ja DAS Standbein in HH sind. Diese haben in den letzten Jahren zwar für viel Erfolg gesorgt und es war auch nicht absehbar, dass Hamburg so einbricht. Aber jetzt hat man den Salat, wo sich das Blatt drastisch gewendet hat. Und jetzt sieht man, wieviel vom kommunizierten Universalhafen noch übrig ist. Nämlich nicht mehr sehr viel....
    Also sollte doch auch geprüft werden, inwiefern man den Hafen für andere Umschlagsarten (welche zumeist Arbeitsplatzintensiver sind) wieder öffnen kann (siehe CENTRAL Terminal Steinwerder). Gerade in den letzten Jahren sind einige Firmen in andere Häfen gegangen, weil in Hamburg keine Perspektive geboten wurde, gerade in Hisicht auf Ausbau und Erweiterung der Umschlagsaktivitäten.

  • Wenn man die Trassenplanungen der Hafenbahn und der Hafenquerspange außer acht läßt, kann man solche Pläne machen, wobei ich den Maßstab nicht überprüft habe.
    Auch unberücksichtigt ist die Kaufoption von Vattenfall für südlich des Kraftwerkes gelegenes Gelände für eine ev. zukünftige CO2-Abscheidung bzw. nachgelagerte Rauchgaswäsche. Insofern ist meine Aussage nicht falsch.


    Der Bedarf auf die Moorburger Flächen ist bisher, ohne Ausnahme, mit falschen Annahmen gerechtfertigt worden.
    Spätestens Mitte der 90er Jahre muss in Moorburg ein Hafen sein und der Containerumschlag verbrauche 6 bis 7 mal soviel Fläche wie der herkömmliche Stückgutumschlag, hat es geheißen. Beides krasse Fehlannahmen.
    Der Hafen ist seitdem in der Lage, bis zu 25 Mio. TEU zu bewältigen ( selbst der ehemalige Staatsrat der Wirtschaftsbehörde, Gunther Bonz, jetzt Mitglied des Managements der Eurogate-Gruppe, hat diese Zahl gegenüber der Presse bestätigt ), ohne Moorburg in Anspruch zu nehmen.
    Der Containerumschlag liegt jetzt bei unter 7 Mio. TEU und zurückliegend hat es 25 Jahre gedauert, um eine Steigerung um 8 Mio. TEU im Umschlag zu erreichen ( von 1 Mio. TEU 1982 auf 9 Mio. TEU 2007 ). Dies unter ausnehmend guten Bedingungen wie der Containerisierung des Warenverkehrs ( die im wesentlichen abgeschlossen ist ) und der Öffnung der Grenzen Richtung Osteuropa, die an Dynamik erheblich eingebüßt hat.
    Für den Containerverkehr Richtung Osteuropa und Russland entwickelt sich ernsthafte Konkurrenz im Mittelmeer. Die Chinesen haben sich in den Hafen von Athen eingekauft, um von dort aus die entsprechenden Märkte über die Adria und die Schwarzmeerhäfen zu bedienen.
    Ein erheblicher Teil dieses Warenverkehrs wird Hamburg verlorengehen.
    Ich kann ein festhalten an einer Hafenerweiterung in Moorburg innerhalb dieser Rahmenbedingungen nicht mehr nachvollziehen.
    Hamburg sollte mit seiner Fläche, und hier geht es um eine ganze Region, was besseres anfangen, als es über mehrere Jahrzehnte ( es sind jetzt schon dreißig Jahre ) für eine nicht mehr sicher erkennbare Entwicklung innerhalb eines zu vertretenden Zeitraumes, von jeder Entwicklung abzuschneiden und ein langsames Sterben hinzunehmen.

  • Es ist doch so, dass in Zukunft mehr und mehr Schiffe den Hamburger Hafen nicht mehr anfahren können. Es handelt sich zwar nur um die größten der Großen aber eben diese Schiffe werden dann nach Wilhelmshaven fahren (so hofft man).


    Falsch. Alle langfristig bestellten und zur Lieferung stehenden Grosscontainerschiffe koennen Hamburg jetzt schon anfahren - Gegenwaertig jedoch nur mit erheblichen Tiefgangs/Tiden/Begegnungs-Einschraenkungen. Nach der Fahrrinnenanpassung 2011 werden ALLE (!) existierenden und bestellten Schiffe Hamburg mit einer oekonomisch sinnvollen Auslastung anlaufen koennen. Lediglich acht (!) Schiffe (von etlichen hundert existierenden Schiffen ueber 8,000 teu) sind so konstruiert, dass sie Hamburg zwar ohne Probleme anlaufen koennten, sich jedoch sehr grosse Probleme durch die zulaessigen Begennungbreiten auf der Elbe ergeben wuerden.


    Die Schiffe werden (in der Regel) auch nicht nach Wilhemshaven fahren, weil es bereits einen Deutschen Tiefwasserhafen gibt der...


    ...bestens an die Schiene angeschlossen ist (zweigleisig kreuzungsfrei ins Ruhrgebiet)
    ...bis zu 17m Tiefgang erlaubt
    ...in dem zahlreiche grosse Reeder (Maersk, MOL, HMM, APL, Coscon, Hanjin, K-Line, Yang Ming, NYK) Anteile an Terminals erworben haben
    ...der derzeit zwei neue grosse Terminals baut
    ...der vergleichsweise guenstig ist was Gebuehren und Kosten angeht
    ...der an der Muendung des Flusses liegt an dessen Ufern Zweidrittel der Deutschen Industrie liegen
    ...der verlaessiche Plaungen vorzeigen kann


    Dieser Deutsche Tiefwasserhafen heisst Rotterdam!


    Und jetzt sieht man, wieviel vom kommunizierten Universalhafen noch übrig ist. Nämlich nicht mehr sehr viel. (...) Gerade in den letzten Jahren sind einige Firmen in andere Häfen gegangen, weil in Hamburg keine Perspektive geboten wurde, gerade in Hisicht auf Ausbau und Erweiterung der Umschlagsaktivitäten.


    Das ist leider wahr und es ist eines der hausgemachten Hamburger Probleme.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Wenn man die Trassenplanungen der Hafenbahn und der Hafenquerspange außer acht läßt, kann man solche Pläne machen, wobei ich den Maßstab nicht überprüft habe.


    Die Trassierung der Hafenquerspange kann ohne weiteres suedlich eines CTM verlaufen - so wie es bislang auch vorgesehen ist. Eine Verbindliche Trassenplanung gibt es noch nicht. Wenn die Behoerde klug ist, aendert sie sie Trassenplanung sowieso noch zugunsten einer Querung oestlich der Kraftwerkes Moorburg. Eine Querung westlich der Kraftwerkes muesste ungefaehr die Hoehe der Koehlbrandbruecke haben und waere extrem kostspielig. Diese kosten waeren schwer zu rechtfertigen in Angesicht der Tatsache, dass 1000m weiter oestlich eine deutlich niedrigere Querung moeglich ist.

    Auch unberücksichtigt ist die Kaufoption von Vattenfall für südlich des Kraftwerkes gelegenes Gelände für eine ev. zukünftige CO2-Abscheidung bzw. nachgelagerte Rauchgaswäsche.


    Bevor man soetwas behauptet sollte man vielleicht erstmal gucken: Wie hier zu erkennen ist...



    ...sind die gelb dargestellten Flaechen fuer das Kraftwerk in meiner Skizze erheblich(!) groesser als die tatsaechlich benoetigten Flaechen und beinhalten bereits in zusaeztliche Gruendstuecke fuer weitere Kraftwerksanlagen.


    Insofern ist meine Aussage nicht falsch.


    Das zu beurteilen ueberlasse ich gern anderen.

  • @ midas
    Natürlich kann man alle störenden Planungen und Verhältnisse so lange ignorieren, bis die eigenen Vorstellungen passen.
    Ich neige dazu, selbiges nicht zu tun.
    Zu den räumlichen Verhältnissen gehört auch, dass das Hafenbecken in ein Gebiet hineingebaut wird und in Berührung mit Grundwasserleitern kommt, aus denen z. Zt. noch Trinkwasser gewonnen wird.
    Aber auch das kann man ignorieren, wenn man will.


    Moorburg wird nicht erst nach 2020 eine Optionsfläche für eine Hafenerweiterung sein, wie Sie schreiben, sondern der Ort ist es bereits seit 1982.
    Und die Frage, ob eine Option, die mal eben 40 oder 50 Jahre oder länger gehen soll, ohne das ein wirklicher Bedarf erkennbar ist, noch sinnvoll ist, als etwas abzutun, dass sich nur aus einer persönlichen Betroffenheit speist, liegt genau auf dem niedrigen Niveau, dass Sie hier beklagen.

  • Ich sehe das mit der vorhandenen Erweiterungsfläche in Moorburg so.
    Gerade weil es die letzte verfügbare Fläche mit seeschifftiefen Wasseranschluss innehalb des Hafens ist, wurde sie noch nicht bebaut. Das ist für alle absehbare Zeit der einzige Joker des Hamburger Hafens.
    Denn ganz ehrlich. Wenn Moorburg bebaut wäre, dann ist der Hafen voll. Es gibt keine nennenswerten Erweiterungsflächen mehr. Für eine Expansion müssten also neue Flächen ausgewiesen werden, was in nähe des bestehenden Hafens so gut wie unmöglich ist. Und wenn man sieht was für Proteste laufen, wenn im Hafen "ein Baum gefällt werden soll". Dann will ich gar nicht dran denken, was los wäre, wenn neues Hafengelände erschlossen werden soll.
    Deswegen laufen auch alle Planungen darauf hinaus, nicht einfach die Moorburger Fläche zu verplanen, sondern erst den vorhanden Platz bis zum letzten Winkel auszureizen, um dann letzten Endes die letzten freien Quadratmeter herzugeben.


    Und wie man zur Zeit sieht, war es vielleicht gar nicht so schlecht in der Hektik von sich überschlagenden Umschlagszahlen ein CTM zu verwirklichen.
    Also abwarten Tee trinken. CTS bauen. Abwarten Tee trinken. Und dann schauen, wie die Situation aussieht.;)

  • sondern erst den vorhanden Platz bis zum letzten Winkel auszureizen, um dann letzten Endes die letzten freien Quadratmeter herzugeben.


    Richtig. Ausserdem wuerde kein Gericht die in Moorburg notwendigen Eingriffe in die Natur und Stadtstruktur (auch wenn das Gebiet schon Hafenerweiterungsflaeche ist, wird es absehbar zahlreiche Klagen geben) absegnen, solange anderswo im Hafen grosse Flaechen ungenutzt oder unter-genutzt sind. Sinnvollerweise geht es also erst um Erweiterung nach Innen und Steigerung der Effizienz (wo noch moeglich). Moorburg ist der die zusaetzliche Flaechenoption fuer den Fall dass die interne Erweiterung (CTS / Eurogate West) irgendwann ausgereitzt ist: Eine strategische, langfristige Erweiterungsflaeche. So war es tendenziell auch immer gedacht.

  • Diese Option auf Moorburg ( und ebenfalls Francop ) hat Folgen für den Ort und die Region.
    Nach dem Hafenerweiterungsgesetz ist fast jede Art von konstruktiver Veränderung ( mit wenigen, sehr begrenzten, Ausnahmen ) untersagt. Eigentümer von Grundstücken, die diese schon seit Generationen besitzen, dürfen dort nicht bauen. Dies jetzt schon seit fast 30 Jahren und so wie es aussieht, wird dies weitere 30 Jahre dauern ohne eine halbwegs sichere Einschätzung, wann der Bedarf für den Hafen tatsächlich besteht.
    Hamburg als ein mit Fläche nicht üppig gesegneter Stadtstaat sollte Veranlassung haben, mit seiner Fläche sorgsam umzugehen, legt hier aber über eine riesige Fläche für die Dauer einer Generation ( mindestens ) den Mehltau.
    Auch eine langfristig geplante Option sollte nachvollziehbar bleiben, was sie in Bezug auf eine Hafenerweiterung nicht mehr ist.
    Die momentane Krise bringt erhebliche strukturelle Veränderungen für den Hafen und sein Umfeld mit sich und wird die Rahmenbedingungen für den Hafen verändern, was u. a. einen dauerhaften Abschied von den bisherigen ausnehmend hohen Wachstumsraten bedeuten wird, mit denen die Hafenerweiterung im wesentlichen begründet wird.


    Zeit, neu über eine Nutzung der Hafenerweiterungsflächen nachzudenken.
    Unter http://www.hamburg-moorburg.org haben die Bürger Moorburg's ein Konzept für einen "Wissenspark in Moorburg" vorgelegt, der bereits auf allen politischen Ebenen der Stadt diskutiert wird.
    Vielleicht besteht auch hier Interesse an einer Diskussion.
    Sollte diese sachlich bleiben würde mich das freuen.

  • Mir ist schleierhaft, warum man einen 'Wissenspark' ausgerechnet auf der einzigen Hamburger Hafenerweiterungsflaeche bauen (und sie damit verbauen) soll, welche langfristig noch fuer eine Hafenerweiterung 'nach aussen' besteht. Die Flaechen eines kueftigen CT Moorburg liegen zwischen (bzw. nahe an)


    - seeschiff-tiefem Wasser (Koehlbrand / Suederelbe)
    - der Autobahn A7
    - dem Container-Terminal CTA
    - der Eisenbahn Haupstrecke Hamburg-Stade
    - der Hafenbahn Strecke von Waltershof (CTB/Eurogate) nach Norden
    - dem Gewerbe- / Logistikpark um die Georg-Heyken-Strasse (Beiersdorf, etc.)
    - dem Mercedeswerk Bostelbek
    - dem Kohlekraftwerk Moorburg


    Alle diese Punkte machen das Areal sind sehr gut geeignet fuer eine Hafen/Logistik/Industrie/-Nutzung. Was davon braucht ein jedoch 'Wissenspark'?

  • Lieber Herr [...], ich kann ja Ihren Einsatz für das längste Straßendorf Deutschlands nachvollziehen, wenn Sie selbst dort wohnen. Aber Ihr Einsatz nervt auch so langsam, vor allem da sie dadurch den sehr guten Ansatz für einen SciencePark oder eine ScienceCity Hamburg, die Sie für Moorburg in Wissenspark eingedeutscht haben, durch die Verbindung zu Moorburg in Misskredit bringen.


    Moorburg wird man früher oder später noch für den Hafenausbau benötigen, da bin ich mir sehr sicher. Wer daher in den letzten 30 Jahren nach Moorburg gezogen ist, ist selbst schuld und darf sich nicht wundern. Hier sind die Interessen der Gesamtstadt ganz klar wichtiger, als die Interessen von 150 Moorburgern.


    Der SciencePark Hamburg, dessen Entwurf diversen Hamburger Institutionen vorliegt und der erstmals in Grundzügen im Rahmen der Diskussion um den Umzug der Uni der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist hingegen eine ausgezeichnete Idee. Die Clustertheorie, die von Spillover- und Synergieeffekten ausgeht bestätigt ebenso wie zahlreiche empirische Beispiel den Erfolg solcher Cluster, in denen man z.B. Hochschulen, Transfereinrichtungen, Gründungszentren, Kongresszentren und Platz für forschungsstarke Unternehmen bündelt. Diese führen zu höherem Wirtschaftswachstum und bringen viel Geld in die Stadt, tragen aber auch zum sozialen Ausgleich einer Stadt bei, da sie auch eher bildungsferneren Personen Möglichkeiten zur Erweiterung ihres Wissens anbietet.


    Es ist klar, dass ein solcher Ansatz in Hamburg möglichst schnell umgesetzt werden sollte. Die Fertigstellung wird ohnehin Jahrzehnte dauern. Die Frage ist, wenn man mal annimmt, dass die Politik sich endlich zu einem solchen Projekt durchringen kann, wo man es am besten verwirklichen sollte. Es gibt einige Voraussetzungen, die der Standort erfüllen muss: Genug Platz, guter Anschluss durch ÖPNV, Straßen, Radwege, nicht zu große Distanz zur Innenstadt usw. Hierdurch werden massive Impulse zur Stadtentwicklung ausgelöst. Moorburg ist definitiv ein völlig ungeeigneter Standort. Der Kleine Grasbrook wurde dafür ebenfalls ins Gespräch gebracht, hier wird man sehen müssen, inwiefern diese Flächen noch für den Hafen benötigt werden. Es sind aber sicherlich auch andere Standorte denkbar.


    Mod: Name entfernt! Dykie


    Ich möchte mich an dieser Stelle für die Nennung des Namens entschuldigen. Mir war diese Regel nicht bekannt. Ansonsten bin ich mit meinem Beitrag durchaus sachlich geblieben, denke ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Oeconom ()

  • @ Oeconom: Es ist kein guter Diskussionsstil, einen DAF-User in Form seiner tatsaechlichen Person zu 'outen', unabhaengig davon ob Du die wahre Identitaet nur vermutest oder durch irgendeinen Umstand tatsaechlich kennst.


    @all: Heute ist nebenbei die Jahrespressekonferenz des Hafens Hamburg. Allerdings ist von dort kaum grossartig Neues zu erwarten. Dass Hamburg - wie alle Haefen - heftig Federn lassen musste ist ja inzwischen allseits bekannt. Interessanter werden die Aussagen zu zukuenftigen Planungen sein. Jedoch erwarte ich auch hier (leider) eher nur Allgemeinplaetze und keine ernsthaften Planungen mit konkreten Zeithorizonten.

  • Die Informationen zu den Vorstellungen eines "Wissenspark Moorburg" können der von mir genannten homepage unter http://www.hamburg-moorburg.org entnommen werden. Dort sind auch die wesentlichen Vorteile genannt.
    Vielleicht kann sich eine Diskussion entwickeln unabhängig von der Frage, ob und wann dies Gebiet jemals für den Hafen genutzt wird.
    Auf einen gemeinsamen Nenner wird man hier eh nicht kommen, ich meine aber, dass die bisherige und momentane Situation in Bezug auf die Frage einer Hafenerweiterung zumindest Alternativüberlegungen zuläßt.


    Es ist vollkommen egal, wie viele Menschen in Moorburg wohnen ( es sind z. Zt. übrigens ca. 800 ) und ob ich selber dort wohne.
    Der Ort hat jede Menge Entwicklungspotential, was seine Siedlungsfläche und Einwohnerzahl angeht. Nicht nur innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes ( jede Menge unbebauter Grundstücke ) sondern auch darüber hinaus ( insbesondere nördlich des Moorburger Elbdeiches ) und er würde sich auch nicht isoliert am Rande des "Wissensparks" befinden sondern mittendrin. Gute Voraussetzungen für ein, allerdings überschaubares aber wie ich meine ausreichendes, Quartier für das vorgelegte Konzept.


    @ oeconom
    Das Sie das Konzept in Moorburg als ( lästige ) Konkurrenz empfinden, kann ich gut nachvollziehen, möchte Sie aber doch bitten, nicht aus der Hüfte zu schießen.
    Ihr größtes Problem für Sie wird bleiben, den Grasbrook für Ihre Idee vom Hafen freizubekommen und ich kann im Moment nicht erkennen, welche Fläche in Citynähe sonst in vergleichbarer Größe ohne erhebliche Verdrängungskonflikte zur Verfügung stünde.
    Da ist es überhaupt nicht abwegig, den Blick mal nach Süden zu richten und dies möglichst ohne einen abfälligen Tenor.

  • Ein Wissenspark in Moorburg ist eine noch größere Schnappsidee, als ein Uniumzug auf den Kleinen Grassbrook.
    Sorry, das ist zwar sehr direkt und etwas hart formuliert aber meine Meinung!


    Auf der verlinkten Webseite wird vieles schön geschrieben. Nehmen wir die Anbindung an den ÖPNV. Diese ist heute schlecht und lässt sich auch kaum auf ein notwendiges Niveau anheben. Ein vorgeschlagener S-Bahnhof in Bostelbek mit Busschuttle ist sicher nicht optimal.


    Besser angeschlossene Flächen für ein solches Projekt gibt es schon, zum Beispiel in Harburg. Dort ist nicht nur eine S-Bahn vorhanden, sondern auch ein Fernbahnhof und die TU.
    Im Bereich des Binnenhafens warten viele Flächen eigentlich nur auf eine sinnvolle Entwicklung und mit Arne Weber steht dort auch eine Person zur Verfügung, der ein solches Projekt sicher auf den Weg bringen könnte.


    Ganz egal ob der Hafen Moorburg noch irgendwann brauchen sollte oder auch nicht.
    Man sollte die Entwicklungsmöglichkeit dort aber nicht verbauen.

  • Die ÖPNV-Verbindung würde sich nicht allein auf den Bus-Shutlle-Dienst von der S-Bahn in Bostelbek aus beschränken.
    Busverbindungen müßten in alle Richtungen angeboten werden, was ohne weiteres möglich ist.
    Im Rahmen der "Harburg Vision 2020/50" des Wirtschaftsvereins für den Süden ( http://www.derwirtschaftsverein.de ) ist eine Nutzung des Bereiches westlich der A7 als "Techgate West" skizziert. In dem Rahmen ist eine Stadtbahnverbindung nach Harburg angedacht, die man ebenfalls berücksichtigen müßte.
    Die Flächen im Harburger Binnenhafen sind viel zu klein ( in Moorburg stehen ca. 220 ha zur Verfügung ), und Arne Weber denkt über eine Verlagerung der Hafencity-Uni bzw. der MIN-Fakultäten nach Harburg nach.
    Sollte sich dies realisieren lassen, könnten auch hier sinnvolle Verbindungen mit dem "Wissenspark Moorburg" entwickelt werden.