Zukunft des Stadthauses (Sanierung oder Abriss?)

  • Zukunft des Stadthauses (Sanierung oder Abriss?)

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    Die Stadtspitze stellt nun offiziell den Fortbestand des Stadthauses in Frage. Das Gebäude hat offenkundig einen enormen Energieverbrauch, geschätzt werden Energiekosten in Höhe von 80 Mio Euro in den nächsten zehn Jahren. Es muss daher dringend saniert werden. Dies würde ebenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen, der jedoch nur ansatzweise geschätzt werden könne, da viele Schäden erst während der Sanierung entdeckt würden, so die Stadt.
    Daher wird nun offenbar ernsthaft erwogen, das Gebäude abzureissen, das Grundstück zu vermarkten und die Verwaltung in einem Neubau im Bundesviertel ("geographische Mitte der Stadt") anzusiedeln.


    Quelle: http://www.bonn.de/rat_verwalt…eilungen/10413/index.html


    Der Abriss des Stadthauses würde sicher vielen gefallen, denn es war von Anfang an ein Fremdkörper in seiner Umgebung. Ob das Bundesviertel aber der richtige Ort für die Verwaltung ist, wage ich zu bezweifeln.

  • Nein, das Bundesviertel ist mit Sicherheit nicht der richtige Ort. Dem Vorschlag von Herrn Nimptsch kann ich nur entgegenhalten: Eine Verwaltung gehört nicht in die geografische Mitte einer Stadt sondern in die gelebte Mitte. In Bonn ist das gegeben. Und wenn es irgendwie machbar, sollte das auch so bleiben.


    Davon abgesehen wage ich mich mal zu outen: Als Stadthaus-Fan :D Mir würde der Abriss daher überhaupt nicht gefallen. Das Gebäude war vielleicht mal ein Fremdkörper, aber nach 30 Jahren gehört es für mich als weit sichtbare Landmarke zum Stadtbild wie der Lange Eugen oder inzwischen auch der Post Tower. Der gegliederte Baukörper mit seiner metallenen Fassade hat je nach Lichteinfall und Blickwinkel durchaus seine Qualitäten und strahlt für mich Urbanität aus, die Bonn gut gebrauchen kann. Eine gelungene Sanierung mit neuer Fassade könnte diesen Qualitäten weiter herausarbeiten. Durch die größeren Büro/Geschäftshäuser entlang der Oxford-Straße so wie das Karreé am Berliner Platz ist der Bau inzwischen auch von den Höhen besser eingefangen.


    Ob irgendein Neubau hier städtebaulich eine echte Verbesserung anbieten kann, halte ich zumindest für zweifelhaft. Ist das Grundstück denn wertvoll genug und von der Lage her so verlockend, dass ein Investor hier etwas wirklich hochwertiges auf die Beine stellt? Von den Abrisskosten mal ganz abgesehen. Eine langweilige Billig-Box mit Supermarkt X und Elekronikmarkt Y, dass wäre gerade so meine Vision an der Stelle.

  • Davon abgesehen wage ich mich mal zu outen: Als Stadthaus-Fan :D


    :lach: Komisch, mir geht es mittlerweile ähnlich. Ich kann Deinen Erläuterungen nur zustimmen. Eine optische Aufhübschung (Tiefgarage, Bürgerämter etc.) ist aber dringend notwendig.
    Und wenn man diesen Bericht der Lokalzeit zum Thema Stadthaus mal anschaut, kommt man doch ins Grübeln ob noch was zu retten ist...


    Wieauchimmer: Es müssen Zahlen auf den Tisch.
    Was kostet die komplette Sanierung? Hier müssen realistische Zahlen ermittelt werden - der Verweis auf die Kosten der Sanierung der Kreuzbauten ist ja völlig richtig.
    Was würden Abriss und Neubau kosten? Abzüglich der Erlöse durch eine Vermarktung der Fläche.
    Am Ende wird die billigere Variante umgesetzt. Da mag man träumen und visionieren - mit Verweis auf den Haushalt hat man ja keine andere Wahl.
    Die Finanzlage der Stadt - man muss das immer wieder sagen - wird eher noch viel dramatischer (auch dank unserer neuen Bundesregierung) als ansatzweise besser.


    Hier noch ein Auszug aus dem Koalitionsvertrag von CDU und Grünen:

    Der Eingangsbereich zur Inneren Nordstadt (Stadthausumfeld) soll städtebaulich aufgewertet werden. Denkbar wäre eine neue räumliche Fassung entlang der Maxstraße. Die Verwaltung wird beauftragt, die Kosten für eine notwendige technische und energetische Sanierung des Stadthauses zu berechnen und Handlungsoptionen bis Ende 2010 aufzuzeigen. Die zentralen Bürgerdienste müssen in der Innenstadt vorgehalten werden.


    Ich finde übrigens nicht, dass die Verwaltung unbedingt in der Mitte der Stadt angesiedelt sein muss. Das ist sicher ein Ideal und eine schöne Vorstellung - für unbedingt erforderlich halte ich das aber aus praktischen Gesichtspunkten nicht. Bürgerämter blieben ohnehin in der Innenstadt.
    Nur frage ich mich, ob die Stadt unbedingt die raren Flächen im Bundesviertel "besetzen" sollte. SPD-Fraktionschef Klein wollte ja mal die geplanten "Oval Offices" beziehen.
    Die Frage, ob die Nachfrage im Bundesviertel aber immer noch so groß ist, muss an anderer Stelle thematisiert werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Joams ()

  • ich bin neu hier als bonner und ich fahr oft mit der u-bahn zum stadthaus und stige dann um würde wenn es abgerissen wär dise haltestelle und der übergang überhaupt noch geben ?

  • Ich gebe zu, dass ich ebenfalls gewisse Sympathien für das Stadthaus habe.... mir gefällt besonders der Blick aus der Nordstadt, etwa aus der Breite Straße. Die metallisch-glänzende Fassade, die sich m.E. positiv kontrastierend über den Gründerzeithäusern erhebt, würde ich vermissen. Die aus manchen Blickwinkeln empfundene Massivität wird v.a. durch die Treppentürme ausgelöst.


    Für mich liegt aber der städtebauliche Hauptfehler - vom nicht zu revidierenden "Kahlschlag" des alten Stadtquartieres abgesehen - nicht in der Massivität oder Höhe des Komplexes, sondern in der Schnapsidee, das Gebäude auf einen zweistöckigen Parkhaussockel zu stellen. Erst dadurch wird das Stadthaus zu dem Fremdkörper, den es heute darstellt.


    Die Alternative zum Abriss könnte also lauten: "Öffnung" des Gebäudes, Schaffung von Zugängen auf Straßenniveau und städtebauliche Einbindung in sein Umfeld durch Abriss des Sockels (sofern statisch möglich), Vermarktung mindestens eines Teils der Flächen z.B. für großflächigen Einzelhandel und Gastronomie, aber auch eine kulturelle Nutzung wäre denkbar. Parkraum könnte in einer neuen Tiefgarage geschaffen werden. Entlang von Max- und Weiherstraße böte sich eine Blockrandbebauung mit Wohn- oder Hotelnutzung an, wodurch eine Überleitung zur kleinteiligen Nordstadt geschaffen würde.


    Auch die oberen Stockwerke müssten zugänglicher gemacht werden, z.B. durch die Öffnung der Aussichtsplattform für die Allgemeinheit - so etwas gibt es sonst in Bonn gar nicht, abgesehen von der Godesburg - und/ oder einer gastronomischen Nutzung in einem der oberen Stockwerke.


    Die wirtschaftliche Berechnung lasse ich mal außen vor. Diese müsste in Ruhe geleistet werden.


    Im Falle eines Abrisses könnte man sich eine ähnliche Nutzung vorstellen wie oben angedacht, nur seien wir ehrlich, ein attraktives großstädtische Quartier wie die Hackeschen Höfe mit hochwertiger Mischnutzung und attraktiver Architektur werden wir in Bonn nicht bekommen. Maßstab würde eher das graue Gerichtsgebäude nebenan sein, eine Billig-Box wie von Tilou skizziert.


    Das städtebauliche Problem der Verkehrsschneise Oxfordstraße, die die Innenstadt nach Norden abschnürt, wäre unverändert. Und die Neubauten der letzten Jahre (Gericht, Stadthaus-Loggia....) haben diese Wirkung auch nicht schmälern können. Ich sehe einen möglichen Abriss des Stadthauses ingesamt kritisch.



    bn-fan


    die Haltestelle bleibt in jedem Fall an ihrem jetzigen Ort. Die Brücke müsste eventuell weichen, abhängig von einer möglichen künftigen Bebauung des Stadthaus-Grundstückes. In dem Fall würde es aber sicher eine Alternative (Unterführung oder ampelgesteuerter Überweg) geben.


    P.S.: Willkommen und viel Spaß im Forum! Achte aber bitte auf deine Rechtschreibung, dein Beitrag ist so kaum verständlich....

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    Ich erinnere in diesem Zusammenhang an einen Artikel aus dem GA im April 2009 unter dem Titel "Haltestelle Stadthaus soll barrierefrei werden".
    Darin heißt es allerdings auch:


    Baubeginn könne frühestens im Herbst 2010, möglicherweise aber auch erst im Frühjahr 2011 sein.


    Dieser Artikel wurde hier im Forum seinerzeit auch schon thematisiert.
    Hab' im Internet einen Entwurf von Stefan Schmitz (Köln) gefunden, der hier sicher auch schon irgendwo verlinkt wurde. Herr Schmitz zeichnet sich auch meines Wissens für die Gestaltung der neuen Haltestelle Bertha-von-Suttner-Platz und Konrad Adenauer Platz verantwortlich.
    Kann allerdings nicht rausfinden, nach welchem Entwurf die Haltestelle nun umgebaut werden soll, bzw. ob die Planungen noch aktuell sind. Der jetzige Zustand ist allerdings - nicht nur wegen fehlender Barrierefreiheit - eine absolute Katastrophe.

  • Was ich als einen grundsätzlichen Fehler im Denkmodell rund um das Stadthaus empfinde ist, dass der aktuelle "Klotz" aufgrund seines hohen Energiebedarfs abgerissen werden soll, gleichzeitig verfolgt man allerdings auch für einen evtl. Neubau die wirtschaftlichste Lösung.


    "Zuvor habe sich die Stadt eine Reihe von Fragen zu beantworten: Kann an anderer Stelle ein Gebäude möglichst preisgünstig erworben, gemietet oder gebaut werden?"
    http://www.bonn.de/rat_verwalt…/10413/index.html?lang=de


    Ergo, die Halbwärtszeit des neuen techn. Rathauses im Bundesviertel dürfte von ähnlich langer Natur sein.
    Im Sinne der Nachhhaltigkeit und unter dem Gesichtspunkt einer neuen Landmarke für eine bewußt ökologische Stadt sollte sich ein Neubau an der geplanten RheinEnergie-Zentrale orientieren. (http://www.rundschau-online.de…tikel/1260204520830.shtml)



    Die wirtschaftlichen Zwänge torpedieren ebenso das Ziel einer attraktiven Neugestaltung im Sinne einer urbanen Mischnutzung. Gewerbeflächen erzielen einen höheren Ertrag als Wohnflächen.
    Für kulturelle, geschweige denn subkulturelle, Nutzung wird es aufgrund der aktuellen Haushaltslage keinen Platz geben.
    Dieser Standort als Eingangstor zur vielseitigen Altstadt und verbundene Achse zum Bertha-von-Suttner-Platz eignet sich jedoch gefühlt wie kaum ein anderer für die Realisierung alternativer Kultur- und Freizeitangebote.
    In unmittelbarer Nähe zu den obligatorischen Bürgerdiensten vor Ort, würden sich ideal die (auch nächtlich aktive) kreative Szene platzieren lassen.
    Und gerade solche Entfaltungsmöglichkeiten fehlen in Bonn der jüngeren und jung gebliebenen Bevölkerung.
    Doch diese (nachhaltig wertvollen) weichen Faktoren lassen sich bilanziell leider nicht beziffern.


    Die kulturelle Interessenlage dürfte gerade bei den unmittelbaren Anwohnern aus Alt- und Innenstadt besonders hoch sein. Falls es also lediglich zu einem reinen Büroflächenbau (wie beim Gerichtsgebäude) mit ein paar Mehr-Generationenhäuschen entlang der Maxstr. kommt, kann man bereits verzögerne Bürgerproteste mit in die Rechnung einbeziehen. In solch einem Fall gehe ich von einer Vollendung und abhängigem Umbau der Stadtbahnstation von Ende des kommenden Jahrzehnts aus.


    Aufgrund der enorm vielseitigen Interessenlage für dieses Gebiet, den allumfassenden wirtschaftlichen Gegebenheiten, sowie letzlichen den momentanen stadtplanerischen Fiaskos der Stadt, wird der Abriss vermutlich leider auch nicht eine visionäre Entwicklung für den Block erzielen. Vllt. wird ja eine minimale Verbesserung der aktuellen Lage erreicht. D.h. die Proteste führen zwar zu einer Verzögerung, könnten aber auch einen Effekt erzielen. Da fände ich rec's Vorschlag für Umbau des Parkhauses zu Gewerbeflächen nach Bsp. der Sparkasse am Friedensplatz eindeutig schneller, besser und weniger nervenaufreibend.


    Doch offensichtlich ist nur eine ungenaue Kostenkalkulation bzgl. Sanierung (siehe Kreuzbauten) für Gebäude dieser Zeit möglich ist. Des Weiteren ist der Abriss vom OB + Koaltion (bei entsprechender Kostenanalyse) politisch gewollt.


    Derzeit wahrscheinliche Variante wird die stadtplanerisch spannende Frage zur Neugestaltung von techn. Rathaus im Bundesviertel und Konzeption des Stadthaus-Gebietes sein.
    Von einer professionellen Durchführung im Sinne einer transparenten und allseitig einbeziehenden Planung wäre ich begeistert. Gleichzeitig aber auch guter Dinge, wenn ein anstehender Masterplan für den Innenstadtbereich in öffentlicher Diskussion steht.

  • ich kann mich der Sicht von rec vollständig anschliesßen. Das Stadthaus gehört zu Bonn und darf ruhig als einer der besseren Bauten eines schwierigen Jahrezehhnts angesehen werden.


    Anscheinend hat die Stadt nicht die Mittel um das Stadthaus selbst zu modernisieren. Zudem könnte ein Abriß als populäre Maßnahme Wählerstimmen gewinnen.


    Trotzdem glaube ich, dass ein Abriß sehr teuer würde. Und eine niedrigere Bebauung dürfte eine deutlich geringere Nutzungsfläche bringen. Aus finanzieller und ökologischer Sicht sollte daher eine Sanierung des Turm erfolgen.
    Vorbild könnte hier sicherlich das Lufthansahaus in Deutz sein. eine Befreiung von der Parkpalette und der alles zerschneidenden Brücke über die Stadtbahn würde den Turm freistellen und einen Platz schaffen. eine Einzelhandelsnutzung im Erdgeschoss wäre gewinnbringend und würde den Platz beleben. Zudem könnten im Turm die einzigen wirklich modernen Büroflächen mit Aussicht in der Innenstadt geschaffen werden.


    derartige Flächen wären sehr attraktiv-und auch relativ teuer. Diese Flächen wird sich die Stadt nicht leisten können oder wollen. Ein Neubau in der Vorstadt/Bundesviertel wäre eventuell (?) detlich billiger. da hiereinige Projekte auf Eis liegen.
    ich halte den Standort Bundesviertel für sehr gut erreichbar und sinnvoll, um hier Lücken zu füllen.
    Einen Trend zur Verlagerung städtischer Einrichtungen in die Vorstadt gibt es auch mit dem geplanten Umzug der SWB in die Nordstadt, um für ein Einkaufszentrum Platz zu machen

  • ich denke eh ,dass es in den nächsten 5 jahren nicht abgerissen wird da bonn sich noch keinen derartigen neubau nach dem wccb leisten können ausser es krigt 4 stockwerke.:Nieder:

  • Jetzt hat die Verwaltung erste eigene Zahlen vorgelegt, was die Sanierung des Stadthauses, ein Neubau oder die Anmietung eines Objekts kosten würden.




      Die Teilsanierung wird auf 74 Mio. Euro geschätzt, eine vollständige Sanierung mit kompletter Entkernung und Umstellung auf Einzel-/ Doppelbüros auf 150 Mio. Euro.



      Ein Abriss und Neubau durch die Stadt wird auf 150 Mio. Euro geschätzt. Baut man an einem anderen Standort, könnte man 10 Mio. Euro sparen (vermutlich, weil die vorübergehende Unterbringung der Mitarbeiter entfiele).



      Für eine Anmietung eines Objekts vergleichbarer Größe muss mit Kosten zwischen 6 Millionen und 10 Millionen Euro jährlich gerechnet werden.


    Ein vertiefendes externes Gutachten soll vier Varianten näher beleuchten. Ein politischer Beirat soll das Projekt begleiten. Wird das Gutachten im November durch den Stadtrat in Auftrag gegeben, könnte 16 Monate später eine Entscheidung zur Zukunft des Stadthauses fallen.


    Stadt Bonn: Projekt neues Stadthaus: Stadt will vier Varianten untersuchen lassen
    General-Anzeiger: Bonn muss ein Vermögen ins Stadthaus stecken

  • Das städtische Gebäude-Management (SGB) nennt neue Zahlen. Ein Neubau gleicher Größe würde nach eigenen Berechnungen reine Baukosten in Höhe von 200 Mio. Euro verursachen. Eine Sanierung wird auf 110 Mio. Euro veranschlagt. Detailliertere Zahlen sollen dem Projektbeirat "Neues Stadthaus" im Mai vorgelegt werden. Für dessen Vorsitzenden, den CDU-Ratsherrn Rainer Limbach, kann "von einem Totalbariss wohl keine Rede mehr sein". Die SPD gibt sich zurückhaltender.


    General-Anzeiger: "Von Totalabriss kann wohl keine Rede mehr sein"

  • Wie der GA berichtet, wird eine Sanierung des Stadthauses immer wahrscheinlicher. Diese Aussage stützt sich auf eine aktuelle Vorlage der Verwaltung für die nächste Sitzung des Projektbeirats Stadthaus am 7. Juli (hier abrufbar).


    Die Sanierung des Stadthauses würde nach eigenen Berechnungen des SGB rund 120 Mio. Euro kosten. Dies deckt sich mit den bereits im Februar vroläufig veröffentlichten Zahlen (#11). Der Hauptanteil der Sanierungskosten würde auf die Erneuerung der Fassade, der Parkdecks und des Daches sowie auf energietechnische Maßnahmen entfallen. Die innere Nutzungsstruktur (Zuschnitt in Großraumbüros) bliebe weitgehend erhalten. Hervorgehoben wird in der Vorlage, dass mit der Sanierung Ressourcen geschont würden. Dies wird in Hinblick auf die Nachhaltigkeit als sinnvoll angesehen.


    Zudem wird in der Vorlage eine städtebauliche Aufwertung des Standortes durch eine "straßenbegleitende Bebauung entlang Maxstraße, Weiherstraße, Franzstraße und Oxfordstraße" als sinnvoll erachtet. Dort könnten Diensstellen einquartiert werden, die derzeit in angemieteten Bürogebäuden untergebracht seien.


    Weiter heißt es in der Vorlage: "Grundsätzlich bestünde auch die Möglichkeit, einen Teil des Parkdecks P1 für großflächigen Einzelhandel zu nutzen. Durch die Mieteinnahmen ließe sich ein Teil der Investitionskosten refinanzieren.


    Eine Bebauung mit Angleichung an die Traufhöhen im Umfeld des Haupteingangs am Berliner Platz mit einer neuen, städtebaulich attraktiveren und benutzerfreundlichen Eingangssituation wäre ein weiteres städtebauliches Ziel."


    Für einen Neubau des Stadthauses hingegen werden alleine die Baukosten mit "weit mehr als 200 Mio. Euro" veranschlagt. Auf Unterstützung durch den anonymen "Stifter" kann die Stadt nicht mehr zählen. Der Mann will mittlerweile offiziell als Investor bezeichnet werden.


    In der Politik scheinen sich die Fronten mittlerweile geklärt zu haben: die schwarz-grüne Koalition steht für die Sanierung, die SPD will wohl immer noch einen Abriss und Neubau.


    GA: Stadthaus: Die Zeichen stehen auf Sanierung


    Umfrage: Soll das Stadthaus abgerissen oder saniert werden?



    Ich freue mich über diese Nachricht. Ein 0815-Klotz, der im Falle eines Abrisses kommen würde, würde mit Sicherheit keine städtebauliche Bereicherung darstellen. Das Stadthaus ist immerhin zu einem Wahrzeichen und Sinnbild seiner Zeit geworden, ob man es nun mag oder nicht. Mit einer neuen Fassade, einer optsich ansprechend gestalteten Eingangszone und Blockrandbebauung sowie Einzelhandel im Sockel würde es von Vielen sicher nicht mehr als der Fremdkörper im Stadtgewebe wahrgenommen, den es heute darstellt. Übrigens könnte man bei einigen Formulierungen fasst meinen, im Stadthaus lese man hier mit.

  • noch besser als Sockelbebbauung wäre: komplettes freistellen der Türme, Abriss des Parkhaussockels, Nutzung des Erdgeschosses für Läden/Gastro/und natürlich den Eingang zum Haus. Belebung auch des Vorplatzes z.B. mit Kinderspielplatz im rückwärtigen Bereich sowie Gastronomie. dies würde demViertel ein Benefit gegebn. (ggf noch ein kleiner Pavillon am Platz)
    Die Carglasfiliale als bisheriger Ankermieter des Stadthauses müsste verschwinden. und bitte Abriss der wuchtigen Fussgängerbrücke über die Stadtbahn, weil sie den Boulevard zerschneidet. (ggf hier noch eine schlanke Passarelle die kaum auffällt.)
    Glasfassade oder auch so lassen wie jetzt, dann wird es nicht so anonym wie das Max Cologne.
    Traum wäre eine Besucherterasse auf dem Dach, das würde meiner Meinung nach die Bonner wieder mit dem Haus versöhnen!

  • Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) hält die bereits im Sommer vorläufig genannten Sanierungskosten von 120 Mio. auch nach eingehender Prüfung für realistisch. Ein Neubau würde danach mehr als 200 Mio. Euro kosten. Die Verwaltung wird der Politik entsprechend vermutlich die Sanierung empfehlen.


    In der Politik gibt es bereits Zustimmung. Die schwarz-grüne Ratsmehrheit befürwortet die Sanierung ebenfalls. In die Maßnahme einbezogen werden sollen ungenutzte Flächen zu den umliegenden Straßen und im Sockel des Stadthauses. Dort könnte Einzelhandel untergebracht werden.


    Derzeit läuft ein Wettbewerb des Architekten- und Ingenieurvereins Bonn/Köln (AIV) gemeinsam mit der FH Köln und der Stadt Bonn, bei dem Architekturstudenten ihre Ideen zur Umgestaltung einreichen können. Ergebnisse sollen im kommenden Februar präsentiert werden.


    GA: Bonner Stadthaus: Abrisspläne sind wohl vom Tisch


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    Eine schöne Meldung. Zur Begründung ist ja schon fast alles gesagt. Auf die Ergebnisse des studentischen Wettbewerbs bin ich sehr gespannt. Das Stadthaus mitsamt Umfeld bietet jedenfalls genügend Potenzial für spannende und kreative Ideen.

  • Die Stadtverwaltung hält die Sanierung mit der Option auf Erweiterung in einer Randbebauung weiter für die beste Lösung. Man geht jetzt allerdings von Kosten in Höhe von 138 Mio. € aus.


    Hier die komplette Pressemitteilung im Wortlaut:

  • Die Gewinner des Wettbewerbs des Architekten- und Ingenieurvereins Bonn/Köln (AIV) sind gekürt worden. Es wurden zwei erste Plätze vergeben.


    Chancen auf Realisierung haben die Entwürfe aber nicht. Der studentische Wettbewerb ist lediglich als Ideensammlung anzusehen. Beschließt der Rat die Sanierung des Stadthauses, wird noch ein regulärer Architektenwettbewerb ausgelobt.


    Die Arbeiten werden im Stadthaus Bonn im Foyer des Obergeschosses noch bis 27. April ausgestellt und können montags bis donnerstags jeweils von 8 bis 18 Uhr, freitags bis 13 Uhr besichtigt werden.


    Quelle: Pressemeldung und GA.



    Ansichten und Pläne der bestplatzierten Entwürfe sind bei competitiononline.com zu sehen.

  • Die Gletscher schmilzen, aber völlig egal: In Bonn gibt es genug Eis! Das ist auch notwendig, damit man die vielen große Projekte immer wieder drauflegen kann...Ich hoffe nur, dass das Eis bald nicht unter der Last aller Projekt bricht...


    Diesmal wird die überfällige Stadthaussanierung draufgewuchtet. Nur die nötigsten Instandhaltungsmaßnahmen sollen in den nächsten Jahren gemacht werden, so OB Nimptsch. Und weil sich einige gelockert haben, werden die Glasplatten von der Fassade komplett entfernt werden.
    Grundsaniert werden soll aber trotzdem, nur halt über einen viel größeren Zeitraum. Es fehlt einfach das Geld im Haushalt!


    Quelle


    Okay, Spaß beiseite:
    Dass kein Geld da ist, das weiß man schon länger. Noch vor wenigen Monaten wurde gar immer ein Neubau ins Spiel gebracht! Wettbewerbe durchgeführt! Um dann - und das ist wirklich beispielhaft für das Versagen der Bonner Politik (und ich bin generell der Meinung, dass Politiker in Deutschland hervorragende Arbeit leisten)- das Ganze wieder auf Eis zu legen (vgl. Festspielhaus). Einmal mehr: BRAVO :nono:

  • Vollkommen unverständlich, warum hier wieder ohne Not die Reißleine gezogen wird. Laut Bericht soll die Sanierung 138 Mio. Euro kosten, im Gegenzug aber ein 17.000 qm² großer Teil des Grundstücks an der Max- und Weiherstraße vermarktet werden. Durch einen möglichen Abriss des Turms an der Franzstraße, im studentischen Wettbewerb schon berücksichtigt, würde sich die vermarktbare Fläche wohl nochmal vergrößern. Man sollte doch erstmal den Architektenwettbewerb durchführen und sich darüber einigen, wie genau das Areal um das Stadthaus künftig genutzt und gestaltet werden soll. Könnte der Verkaufserlös zweckgebunden in die Sanierung des Stadthauses fließen? Auch soll die Sanierung doch schrittweise erfolgen, die Finanzierung würde sich über mehrere Haushaltsjahre erstrecken.

  • Und weil sich einige gelockert haben, werden die Glasplatten von der Fassade komplett entfernt werden.


    ...damit wird nun begonnen. 3186 Glasscheiben werden mit Hilfe eines Außenaufzugs demontiert, was ca. sechs Monate dauern soll. Die Kosten belaufen sich auf knapp 250.000 €.


    In 2014 sollen die Planungen für die Stadthaus-Sanierung beginnen.


    Quelle