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Selbst wenn, wie im Deutschandfunk angemerkt, nach dem Studium der Weg aus wirtschaftlichen Gründen wieder gen Westen führt, hat man dann doch einen ganz anderen Eindruck vom Osten im Allgemeinen und von Leipzig im speziellen. Wenn es weiterhin langsam aber stetig wirtschaftlich aufwärts geht, ist dann, sofern doch mal die Möglichkeit besteht, im Osten zu arbeiten, die Bereitschaft dazu sicherlich weitaus höher. Jeder westdeutsche Student in die Stadt ist so gesehen eine gute Investition in die Zukunft der Stadt.
Ich kann Deinen Optimismus bzgl. Leipzig als Lebensort nur bedingt teilen.
Wenn sich mir persönlich die Chance ergeben würde nach meinem Studium, meinetwegen nach Berlin, Köln oder Hamburg gehen zu dürfen; ich wäre hier wohl recht schnell wieder weg!
Man kann es schwer in Worte beschreiben in Worte, aber wer z.B. sich ein paar Tage in Berlin aufhält und dann zurückkehrt nach Leipzig; wird einige Unterschiede feststellen, die Berlin einfach wesentlicher attraktiver machen.
In Berlin geht einfach was; man spürt einen gewissen "Drive", den ich hier vermisse. Ferner erscheint mir die Bevölkerung in Berlin sozial und kulturell wesentlich durchmischter; was ich persönlich angenehmer finde.
Zumal ich den Eindruck habe, dass Toleranz in Berlin einen größeren Stellenwert beigemessen wird als in Leipzig, wo beispielsweise die Gewaltbereitschaft gegenüber Menschen die sich nicht in Tarnfarben kleiden, wesentlich höher erscheint.