dennoch, ich bin mir sicher, das die TLG die von ihr zu stemmende aufgabe nach bestem ermessen löst. schließlich gibt es genügend hotel und discounterkonzerne (und evtl. hie und da noch eine baumarktkette), die sich über neues bauland freuen.
wertes forum, man verzeihe mir diesen zynismus.
Umgang mit Bauerbe
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Warum denn Zynismus? Es ist NICHT Aufgabe der TLG, wertvolle Gebäude zu retten. Aufgabe der TLG bei Strafe des Untergangs ist es, Gewinn zu erwirtschaften. Das ist weder gut noch schlecht, sondern einfaches Geschäftsgebahren. Da die TLG weder als Vermieter hochwertiger Wohnungen noch als Bauträger derselben agiert, um Gewinn zu erwirtschaften, versucht sie eben mit geringstem Aufwand den höchsten Ertrag zu erzielen.
Dagegen stehen nur Denkmalschützer, Bürger und Unternehmen, die MIT historischer Bausubstanz Gewinn erwirtschaften (wollen). -
^ natürlich haben sie recht. aber ist etwas mehr verantwortungsgefühl mit dem bißchen geschichte und baukultur, was noch übrig ist in deutschland zu viel verlangt?
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Von einem halbstaatlichen Immobilienverweser und -makler schon! Und dabei bin ich noch gutmütig: die können das einfach nicht, mit hochwertigen Altbauten Geld verdienen!
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Ein weiterer Akteur an der Sanierer-Front, den wir hier, glaube ich, noch nicht ausreichend gewürdigt haben, scheint mir die Kling Group zu sein. Auf der verlinkten Seite findet die werte Gemeinde demnächst geplante Sanierungen (Vorher-Bilder??) und einige Referenzen.
Das Haus in der Stauffenberg-Straße bot bis vor Kurzem die LWB auf Ihrer Immobilienseite feil.
http://www.itl.kling-group.de/ -
Bürgermeister-Müller-Haus bekommt Zuschuss
Das Haus des ehemaligen Leipziger Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller an der Ritter-Plugk-Straße kann saniert werden. Am 1. April 2005 wurde das Bürgerhaus für 3.000 EUR an einem Privatmann verkauft. Zum 23. Dezember 2008 wurde es an einem neuen Eigentümer vermittelt: GfB Sachsen mbH. Die Landesdirektion Leipzig unterstützt den neuen Eigentümer mit 53.350 EUR.
Weiteres auf http://www.lvz.de/aktuell/content/83476.html
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Sanierung Floßplatz 14
DaseBLN hat uns in diesem Beitrag das fertige Ergebnis der Sanierung ja schon gezeigt. Das Gerüst müsste am 24.12. gefallen sein, denn am 23.12., als ich dort vorbeifuhr, stand es noch. LEgendes Einwand, dass die Wiederherstellung des im Bombenhagel verloren gegangenen Gebäudeteils mit Putz statt mit Sandstein ausgeführt wurde, kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem machen gerade die weiterhin sichtbaren Unterschiede (wohl aus Kostengründen) der Fassade das Gebäude besonders interessant, zumal ich finde, dass sie in ästhetischer Hinsicht kaum stören.
Interessant auch in diesem Zusammenhang, dass durch die vielbefahrene Harkortstraße/Floßplatz ab Frühjahr kein Schwerlastverkehr mehr rollen darf. Die Harkortstraße war auch in diesem Jahr die "schmutzigste" Straße in Leipzig. Das wird sich in Zukunft hoffentlich ändern, so dass die Chance auf Sanierung der restlichen 3 Altbauten steigt.
Wie immer, wenn bildlich möglich, eine kleine fotographische Chronologie von mir:
Floßplatz 14 um 1885
Bild: lipsikon.deFloßplatz 14 nach Bombardierung und Wiederaufbau. Zustand Sommer '08
Bild: User leipzigerFloßplatz aktuell
Bilder: DaseBLN -
@Dave: Danke für die Info! Der neue Eigentümer, die GfB Sachsen, hat übrigens auch die Gottschedstraße 2 saniert (siehe hier: http://www.gfb-sachsen.de/denk.htm ) Das wertet Knauthain weiter auf. Bin vor kurzem in der Gegend gewesen und da gibt es einige schöne Gebäude zu bestaunen. Fotos stellle ich demnächst hier ein!
Wenn es nur immer so wäre, und man mit historischer Bausubstanz so umgehen würde. Im Vergleich zum wirklich einsturzreifen Zustand des Bürgermeister-Müller-Hauses (dessen Mauern nur noch von Stützpfählen zusammengehalten werden!!) würde man die Aurelienstraße 58 wohl noch als perfekt bezeichnen! Da wäre eine Sanierung auch noch möglich und vor allem aus optischen Gründen sinnvoll!Aktueller Stand zur Aurelienstraße:
Wir waren hinter den Kulissen nicht untätig. Nachdem wir nun recht genaue Infos von der Stadt haben und auch die Pläne der TLG (Stadthäuser + eventuelle Rettung des Eckhauses?) kennen, werden wir Anfang Januar mit der Stadt und der TLG diesbezüglich Kontakt aufnehmen. Sollte es neue Informationen geben, werde ich dies selbstverständlich hier bekanntgeben.
Im übrigen habe ich heute wieder einmal das Gelände besucht (leider keine Digicam dabeigehabt ) und habe meine Blicke einmal links neben die bedrohten Gebäude, auf die alten Industriegebäude gerichtet. Und siehe da, das sind richtige optische Glanzstücke! Bestehend aus Backsteinziegeln schmiegen sich die Bauwerke dem Verlauf des Karl-Heine-Kanals wunderbar an. Durch die dichte Vegetation blieben mir diese Gebäude bislang optisch verborgen. Zu unrecht! Aus diesen Bauwerken ließen sich wunderschöne Loftwohnungen oder Gewerberäume gestalten. Das würde der Geschichte von Plagwitz und Lindenau wesentlich eher entsprechen, als irgendwelche Stadthäuser. Als aktueller und zukünftiger Kreativ-Stadtteil Plagwitz/Lindenau, scheint mir diese Umgestaltung durchaus sinnvoll!
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Zu den genannten Gebäuden von LEgende >>
An der oberen Aurelienstraße.
Hinter dem Schuppen liegt der Karl-Heine-Kanal.
Hinter den Hallen fließt der Karl-Heine-Kanal.Glaube, dass das Gelände jetzt wieder umzäunt ist und somit nicht "freibegehbar" ist. Gut, war es damals auch nicht wirklich. Die Bilder stammen vom Mai 2007.
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Ein "Hallo" erstmal an alle Teilnehmer, bzw.: an die "Gemeinde". Ich habe den ganzen thread, der wirklich sehr spannend und eindrucksvoll geworden ist, metikulös durchgearbeitet, was mich immerhin in den letzten drei Tagen beschäftigt hat. Der Umgang mit dem historischen Bauerbe ist mir eine Herzenangelegenheit, zum Glück wird jetzt offenbar einiges auch seitens der Stadt mit mehr Augenmaß entschieden als noch vor wenigen Jahren. Der angenehme Stil und die differenzierte und oft sehr kenntnisreiche Art und Weise der Beiträge hier veranlassen mich, jetzt öfter mal mitzudiskutieren. Sicherlich werde ich auch selbst die Augen offenhalten und den einen oder anderen Fortschritt per Bildbeitrag dokumentieren.
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Im Vergleich zum wirklich einsturzreifen Zustand des Bürgermeister-Müller-Hauses (dessen Mauern nur noch von Stützpfählen zusammengehalten werden!!) würde man die Aurelienstraße 58 wohl noch als perfekt bezeichnen! Da wäre eine Sanierung auch noch möglich und vor allem aus optischen Gründen sinnvoll!
Hallo zusammen. Ganz so ruinös sieht das Bürgermeister-Müller-Haus nicht mehr aus. Bereits vor Weihnachten wurden Stützwände aus Holz und Zwischendecken eingezogen. Zudem wurde das Dach abgetragen und mit Folien gesichert, um die Last vom Haus zu nehmen. Dennoch kam die Rettung in letzter Minute. Den strengen Temperaturen der letzten Tage hätte das Haus nicht Stand gehalten.
Hier mal einige Fotos:
(Zur Erklärung: Ich bin Pressebeauftragter der GfB Sachsen. Wir freuen uns über Ihr/Euer Interesse.)
In diesem Artikel ist mehr zu lesen als in der gedruckten Presse:
http://www.l-iz.de/Politik/Bre…us-in-K-200812291916.htmlViele Grüße,
Daniel. -
willkommen lipsius! willkommen bauleipzig!
danke für die news vom bürgermeister-müller-haus und gleich eine frage an dich: welches nutzungskonzept hat die gfb für das haus? -
willkommen lipsius! willkommen bauleipzig!
danke für die news vom bürgermeister-müller-haus und gleich eine frage an dich: welches nutzungskonzept hat die gfb für das haus?Die GfB stellt das Sanierungs- und Nutzungskonzept im Januar auf einer Pressekonferenz vor. Bitte habt Verständnis, dass ich vorher nichts dazu sagen kann, derzeit laufen auch noch konkrete Planungen und Berechnungen der Kosten. Ich werde Euch aber auch hier davon unterrichten. Fakt ist aber, dass die Kosten nicht allein von der GfB getragen werden können.
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Zur maroden Farbrik in der Aurelienstraße siehe ##572 und 573:
> Aus diesen Bauwerken ließen sich wunderschöne Loftwohnungen oder Gewerberäume gestalten. Das würde der Geschichte von Plagwitz und
> Lindenau wesentlich eher entsprechen, als irgendwelche Stadthäuser. Als aktueller und zukünftiger Kreativ-Stadtteil Plagwitz/Lindenau, scheint > mir diese Umgestaltung durchaus sinnvoll!Zwar halte ich die derzeit allerorten als Allheilmittel angepriesene Umwandlung von Industriebauten in Lofts auch nicht für das Non plus ultra und stelle mir die Frage, wer denn alles in den zahlreichen neuen Lofts/Maisonettenwohnung wohnen soll, aber mit der Lage am Karl-Heine-Kanal könnte das ja durchaus funktionieren. Ich würde auf die in der Nähe liegenden Lofts in der ehemaligen Krügerol-Fabrik am Palmengarten verweisen. aber weiß im Moment nicht, wie da der Stand ist. Augenscheinlich ist es der Umbau noch nicht abgeschlossen, aber es tut sich da im Moment auch nicht viel:
http://www.dilux.de/expose/luppenstrasse.pdfBTW: "aktueller und zukünftiger Kreativ-Stadtteil Plagwitz/Lindenau" Ist das mehr so Bauchgefühl und Zukunftshoffnung oder läßt sich das auch belegen bzw. ist es so schon in "offizielle" Stadtteilbeschreibungen eingegangen?
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In der Hoffnung, dass die Zahlen nicht schon an anderer Stelle genannt worden sind (falls doch, bitte Beitrag wieder löschen):
Stadtforum Leipzig
Stadtforum Chemnitz
Stadtforum Freiberg
Forum für Baukultur Dresden
Haus & Grund SachsenGemeinsame PRESSEMITTEILUNG vom 15.07.2008
Stadtumbau in Sachsen praktisch gescheitert. Die Sächsische Aufbaubank erklärt nun Innenstädte zum Zielgebiet öffentlicher Abbruchförderung und bezeichnet den Denkmalschutz als eines der Hauptprobleme im Stadtumbau. ...
Dem von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen „Statusbericht der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost“ ist nun zu entnehmen, dass mit Mitteln aus dem Förderprogramm bereits 14.000 Altbauwohnungen beseitigt wurden, darunter 1.000 in denkmalgeschützten Gebäuden. Insgesamt sind in Sachsen in den vergangenen 17 Jahren bereits 3.349 Baudenkmale abgetragen worden (Sächsischer Landtag, Drs. 4/11107). Etwa in Leipzig wurde im Zeitraum 2001 bis 2004 der Abriss von 1.312 Altbauwohnungen mit öffentlichen Geldern gefördert. Zeitweilig übertraf hier der Abriss im Altbaubestand sogar den Plattenbauabriss (2003: 537 Wohnungen im Plattenbau, gleichzeitig 888 Wohnungen im Altbau).
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Mal wieder ein längerer Bericht über die Wächterhäuser:
Die Hüter der Häuser
Wie ein Bürgerverein in Leipzig leerstehende Gründerzeitgebäude vor dem Verfall rettet
Von Hendrik Lasch
http://www.neues-deutschland.d…e-hueter-der-haeuser.htmlIn Leipzig gibt es 12 500 Gründerzeithäuser. Jedes zehnte steht leer und verfällt. ...
... Das gelbe Banner mit dem Schriftzug flattert inzwischen an zwölf Leipziger Häusern. Gemessen an der Zahl der leerstehenden Gebäude, ist das wenig. Von den 12 500 Gründerzeithäusern haben geschätzte zehn Prozent »ein Problem«, sagt Tröger; um gerade einmal ein Prozent davon kann sich der Verein kümmern.
Aus dem "Neuen Deutschland" vom 15.12.2008. Das ND gehört eigentlich nicht zu von mir gelesenen Zeitungen, unterhält aber ein umfangreiches online-Archiv, dass auch von herkömmlichen Suchmaschinen durchkämmt wird.
In nächster Zeit sollen weitere Wächterhäuser im Leipziger Westen, Osten und nun erstmals auch im Norden "eröffnet" werden, hieß es neulich aus dem Verein. PM folgt.
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Kleine Bemerkung zum Beitrag #579: wenn man die beseitigten Wohnungen in Alt- und Plattenbauten gegenüberstellt, ergibt sich schnell ein verzerrtes Bild. Die durchschnittliche Platte (6-Geschosser, vier Eingänge) hat 68 Wohnungen, zumindest in dieser Größenordnung, ein Punkthochhaus noch weitaus mehr. Im gründerzeitlichen Altbaus sind manchmal nur vier Wohnungen, durchschnittlich vielleicht 8-10 untergebracht. Das sollte man beim Vergleich der Wohnungszahlen immer bedenken. Bezogen auf die Zahlen oben wurden also hundert Altbaugebäude, aber nur etwa 8 Plattenbauten abgerissen.
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Die Karl-Liebknecht-Str. 26, Baujahr um 1860, ist jetzt enthüllt. Gegenüber dem Vorzustand wurde das (im Krieg zerstörte?) Dachhaus nach einem alten Foto rekonstruiert (Bauakten bei diesem Haus leider verloren).
Juli 2007 – Beginn der Sanierung
2006
Oststraße, fast am Möbiusplatz
so sah es vorher aus
Dieser ziemlich alte Lokschuppen (um 1870?) auf dem Gelände des ehemaligen Eilenburger Bahnhofes soll laut LVZ vor einigen Tagen/Wochen saniert und umgebaut werden – es ist eine öffentliche Nutzung vorgesehen.
Ein Teil wurde leider (in den 90ern?) für eine Tankstelle abgebrochen.Abbrucharbeiten an der Dresdener Straße 1 – es werden neuere Hintergebäude der ehem. Druckerei Meyer – später Interdruck abgebrochen. Das im Hintergrund zu sehende Gründerzeitgebäude (um 1915) bleibt erhalten.
Um die Ecke, in der Salomonstr. wird ein ehem. Druckereigebäude (aus den 20er/ 30er Jahren?) saniert. Aufgrund seiner Betonbauweise blieb es bei dem Luftangriffen 1943 erhalten bzw. konnte wieder aufgebaut werden und steht heute ziemlich alleine in der Gegend.....
Diesen städtischen Wohnungsbau Johannisplatz/Johannisgasse, der 1936 von Architekt Emil Franz Hänsel erbaut hatten wir zwar schon mal, ich zeige noch zusätzlich ein Vorher-Foto:
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Danke für die aktuellen Bilder, leipziger. Die Karl-Liebknecht-Str. 26 war mir heute auch im Vorbeifahren aufgefallen, sehr schmuck geworden und für die Lage eine enorme Aufwertung. Anhand eines Schriftzuges auf der südlichen Stirnseite glaube ich erkannt zu haben, dass das Gebäude künftig als Hotel genutzt wird. Die Bauzeit war allerdings schon um 1820, also noch echter Klassizismus, wie auf der Site des Bauplaners zu lesen steht.
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Ich werd' nicht mehr... Die Karl-Liebknecht-Straße 26 ist ja umwerfend geworden. Wer hätte gedacht, dass aus dieser alten Bruchbude (danke an dieser Stelle für die Vergleichsbilder von 2006) wieder so ein klassizistisches Juwel ersteht. Höchstens das Wetterdach war schon ein Indiz, dass es keine 08/15-Sanierung werden wird. Danke an den Bauherren, meine Stimme für den Denkmalschutzpreis 2009 hat die Karli 26 schon mal. Und danke auch an Leipziger für die neuen Fotos.
Edit: Wisst ihr was über die neue Nutzung der Karli 26? Sieht so aus, als ob im EG ein Restaurant eröffnet.