Mir wäre bei der derzeit sehr wankelmütigen Lage eigentlich am liebsten, man ließe den Bau der Ostfassade vorläufig ganz aus.
Lieber eine temporäre bauliche Lücke an der Ostseite, als irgendein dekonstruktivistischer Schnellschuss, der garantiert in die Hose ginge (ebenso wie eine moderne Kuppel über dem Portal, wir sprechen hier ja nicht vom Reichstag).
Man sollte es nachfolgenden Generationen auf jeden Fall ermöglichen, das Schloss irgendwann in seiner ursprünglichen Form möglichst komplett wiederherzustellen. Sprich: Historisch korrekte Raumaufteilungen/Grundrisse und die Ermöglichung der Rekonstruktion aller Fassaden und Kuppeln (auch der kleinen).
Wenn man sich jetzt dazu entschließt, irgendeine gewagte Symbiose aus barocker und moderner Bau"kunst" (das in Anführungszeichen gilt im Groben nur für ersteres) zu schaffen, sehe ich schwarz für künftige deutsche Rekonstruktionen. Der Ruf solcher Projektvorhaben könnte allzu schnell dahin sein und man fängt wieder im ganz großen Stil an, sowas populistisch als "Disneyland" und "Kitsch" zu verteufeln und zu verhindern. So eine Situation muss gerade im derzeitigen rekonstruktionsfreundlichen Klima um jeden Preis verhindert werden! Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es noch reichlich gelungene Rekonstruktionen vorzuweisen gibt - das Schloss könnte eine der prestigeträchtigsten und wichtigsten überhaupt werden!
Zumal so ein architektonischer Zwitter einfach nur scheiße aussehen würde.
(Womit ich selbstredend nicht die ursprüngliche zwitterartige Fassung meine)