Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Fast schon so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Isek wieder mit Vergleichen zu Wien um die Ecke kommt... ^.^ Ein Hinweis: Es gibt hier auch ein Subforum für Wien, dort wären die Bevölkerungsentwicklungen der Donaumetropole sicher thematisch passender aufgehoben.

    warum? Mir geht es primär darum zu verstehen, warum es in München teils erhebliche Korrekturen gibt und auch die Landesstatistik von der Stadt abweicht. Darüber hinaus ist der Vergleich zu einer benachbarten Großstadt mit vergleichbarem Potential interessant. Hier geht es schlussendlich auch darum, wie realistisch die Prognosen zum Bevölkerungswachstum sind. Im Ausschnitt der letzten 2-3 Jahre bezweifle ich stark, dass die von der Verwaltung erwarteten Steigerungen tatsächlich eintreten.

  • In der Statistik geht es ja genau um gemeldete "Hauptwohnsitzpersonen". Alles andere ist natürlich schwer zu erfassen..


    Wie viele der ~140.000 Studenten in München, haben z.B. ihren Hauptwohnsitz in München (nicht) gemeldet? (Offene Frage)

  • Und Genau geht sowas wahrscheinlich sowieso nicht.

    100 % wird man vermutlich nie erreichen, ja. Wenn ich mich recht erinnere, hat die Stadt Halle nach dem für diese unglaubwürdigen Ergebnis des "Zensus 2022" eine Vollerhebung über den Postversand unternommen, aber auch da bleiben Ungenauigkeiten. In Halle konnte das Resultat des Zensus "widerlegt" werden, ob die eigene Vollerhebung anerkannt wird, weiß ich nicht.


    Mir geht es primär darum zu verstehen, warum es in München teils erhebliche Korrekturen gibt und auch die Landesstatistik von der Stadt abweicht.

    Die Unterschiede zwischen kommunaler und landesamtlicher Statistik fußen zumindest zum Teil auf den unterschiedlichen Erhebungsgrundlagen. Die Stadt berichtet allein auf Basis ihres Melderegisters. Dessen Genauigkeit bestimmt sich daraus, ob sich Personen dort korrekt anmelden und abmelden. Immer mal wieder ist das nicht der Fall und über die Zeit kommt es so zu größeren Beständen an Karteileichen oder Fehlbeständen. Im Rahmen von Korrekturen (meist aufgrund unzustellbarer Wahlbenachrichtigungen) können nur Karteileichen reduziert werden. Ob eine solche unzustellbare Wahlbenachrichtigung nun bedeutet, dass die Person tatsächlich nicht mehr wohnhaft ist, ist wieder eine andere Frage, in den allermeisten Fällen dürfte dies, denke ich, aber zutreffen.

    Die Statistik des Landes ist eine Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011, ab 2025 dann auf Basis des Zensus 2022.

    Welche der beiden Zahlen nun näher an der Wahrheit liegt, wissen wir nicht, weiß wahrscheinlich niemand, daher haben wir im DAF oft von "irgendwo in der Mitte" geschrieben ^.^ (wie sich das in Österreich mit Statistiken verhält, weiß ich nicht, nur, dass es dort auch einen Zensus gibt).


    Wie auch immer, anlässlich dieser erstmals erreichten Marke von über 1,6 mio Menschen, hat die SZ einen Artikel auf zwei Seiten (!) veröffentlicht.

    Dort finden sich eine Menge Grafiken, aber nicht viel, was nicht auch online über die Statistik der Stadt abrufbar wäre.

    Vielleicht dennoch interessant: Durchschnittsalter = 41,3 Jahre, die Lebenserwartung beträgt rund 83 Jahre. Die älteste Münchnerin ist 108 Jahre alt, der Sohn inzwischen 90. Die meisten >65 jährigen leben in Hadern (31,5 %), dann folgen Ramersdorf, Thalkirchen-Solln und Bogenhausen. 18 % der Münchner sind Mittdreißiger, dabei warten Frauen im Lehel am längsten darauf, Mutter zu werden (33,9 Jahre), in Feldmoching-Hasenbergl am kürzesten (30,5 Jahre). Geheiratet wurde 2023 10.352 mal, darunter waren 277 gleichgeschlechtliche Ehen. Doch insgesamt wird heiraten unbeliebter, 2023 waren 37 % der Einwohner verheiratet, 2003 waren es noch 42 %. 54 % aller Haushalte sind Ein-Personen-Haushalte.

    Ein Viertel aller Sozialversicherungsbeschäftigten stammt aus dem Ausland (also Nicht-Deutsche ohne Deutsche mit Migrationshintergrund).

    Aus den Landkreisen direkt um München zogen 19.000 Menschen her, 27.000 Menschen zogen dorthin. Die größte Gruppe der Ausländer stellen die Türken (39.000) gefolgt von Kroaten (38.000), Italienern (28.000), Griechen (25.000), Bosniern (24.000), Ukrainern (22.000), Österreichern (19.000), Rumänen (17.000). Polen (17.000) und Indern (16.000)


    https://www.sueddeutsche.de/pr…eld-e822384/?reduced=true


    Darüber hinaus ist der Vergleich zu einer benachbarten Großstadt mit vergleichbarem Potential interessant.

    Das ist er, obwohl die Rahmenbedingungen sich durchaus deutlicher voneinander unterscheiden und das Wort "benachbar" im europäischen Maßstab bei einer Distanz von 400 km etwas großzügig auslegt ist ^.^ . Mir persönlich scheint nur dessen Häufung unter fast jeder EW-Meldung etwas redundant; insbesondere da sich ja allein aus dem Vergleich nur wenig für das "wie sollen wir weiter wachsen?" ergibt ;) . Ich denke Wien hat sicherlich das Potenzial für 2,5 Millionen Einwohner, bald dürfte auch wieder das Niveau von 1914 erreicht sein, laut Landesstatistik sind es derzeit 2,01 Millionen (mit sehr starker Zunahme um + 51.000 EW zw. 2022 und 2023 aufgrund des Ukrainekriegs, inwiefern die Register hier exakt sind, weiß ich aber nicht).