Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Ich finde gut, dass Obstbäume nicht drinnen sind. Obstbäume sollte man immer wieder mal ersetzen so dass sie gut Früchte tragen....

    Sofern nicht gewerblich genutzt, besteht da nicht wirklich Handlungsbedarf. Die tragen bei richtiger Pflege auch nach 70 Jahren noch massig Früchte.

    Ich versteh das nicht, da ja die Bäume extrem zugenommen haben.

    Oh je ^.^ Die Zahl der Bäume reduziert sich seit Jahren kontinuierlich. Seit 2010 sind es 23.000 weniger im Stadtgebiet. Hinzu kommt eben der qualitative Unterschied. Für einen gefällten Großbaum müssten dutzende kleinere neue gepflanzt werden, um nicht erst in Jahrzehnten den selben Effekt zu erzielen.

    https://www.sueddeutsche.de/mu…%20des%20Planungsreferats.


    Drück sehr prägnant die in München vorherrschende Lethargie aus.

    Hinsichtlich tatsächlicher Bautätigkeit steht nur Berlin noch besser da als München, was angesichts der zweieinhalbfachen Fläche Berlins aber auch nicht verwunderlich ist.

    Forenaktivitäten lassen hier keine Rückschlüsse zu - im DUS-Forum, gabs jüngst die selbe Diskussion. Oder heißt das, nur weil in einem Strickforum eine überwältigende Mehrheit aus Bad Griesheim schreibt, dass es andernorts kaum Strickfleißige gibt?

    Genauer gesagt wird in den beiden DAF-Hauptforen, also Berlin und Frankfurt, auch wirklich jeder "Scheiß" (im positiven Sinne) gepostet. Das fängt bei kleinen Straßenreparaturen und Fassadenauffrischungen in Nebenstraßen inkl. ausführlicher und regelmäßiger Fotodokumentation an (gut, und sich im Kreis drehende und bisweilen eskalierende politische Diskussionen sind auch nicht selten :P)

    Nur dafür braucht´s halt engagierte Foristen. Nicht nur eine handvoll, sondern viele. Nicht nur stumme Likes, sondern auch Kommentare. Nicht nur Reaktionen auf Informationen anderer, sondern auch die Eigeninitiative neue Informationen zu suchen und hier einzustellen.

    Es ist ein wenig wie bei Hoeneß Wutrede vor einigen Jahren "für eure scheiß Stimmung seid ihr doch verantwortlich und nicht wir".

    Ein anderer Punkt ist das Thema Hochhäuser, das viele anzieht, denn einige angeblich "architekturinteressierte" interessieren sich mehr oder weniger nur für Hochhäuser.

    Also Schachbrett und Isek, geht doch mit gutem Beispiel voran. Nur jammern wird hier die Aktivität nicht erhöhen. Informationen und Bilder sind gefordert.


    https://www.haufe.de/immobilie…g%20mit%20429%20Projekten.

    https://geomap.immo/wohnbauprojekte-fertigstellungen-2023/

    https://geomap.immo/aktuelle-wohnbauprojekte-deutschland/

  • MiaSanMia , Danke für die Projekttabelle. Oh jeh, was ist denn in den anderen Städten los, auch sehr wenig.


    Zur Anzahl der Bäume:


    Frage: werden auch die mitgezählt, die neu dazu gekommen sind, weil es deutlich mehr geworden sind.


    Falls die Gesamtzahl (-23 000) der Wirklichkeit entspricht, müssten die Bäume im rückwärtigen Bereich (zB Hinterhöfe) extrem abgenommen haben.


    Eigene Beiträge: Bin viel am zeichnen, Modellbau jedoch leider nicht möglich hier rein zu stellen. Manchmal hilft mir mein Schwager (IT).

    Leider ist mein Kopf räumlich-kontinuierlich, nicht abstrakt-zerlegt. Das führt unter anderem dazu, dass in vielen Foren etwa die Hälfte meiner Beiträge herausgenommen oder verschoben werden.


    Entschuldigung für meine Unfähigkeit.

  • Schachbrett und MiaSanMia:

    Das mit den Zahlen und Statistiken zu den Bäumen finde ich extrem schwierig und sogar etwas irreführend.


    Folgendes sollte man berücksichtigen. München hat einen Baumbestand von 3 Mio. Bäumen (ist nicht nie genau gezählt worden, andere Quellen gehen von 1,7 Mio. aus). Wenn man aber mal von 3 Mio. und den 23.000 gefällten Bäumen ohne Ersatzpflanzungen ausgeht, dann sind wir gerade mal bei 0,7 %, und das nicht in einem Jahr sondern über 10 Jahre. Dann kann man nicht mehr von einem großen Kahlschlag reden.


    Zudem werden bei den Neupflanzungen der natürliche Nachwuchs nicht mit gerechnet, das sind pro Jahr ca. 700 Bäume, allerdings weiß ich nicht ab welcher Größenordnung da gezählt wird.


    Wie MiaSanMia schon erwähnt, spielt ja auch die Größe und nicht nur die Anzahl der Bäume eine Rolle.


    Meine Quelle für obige eigene Ausführung und die %-Rechnung ist übrigens:

    Bäume München - München-Wiki der Werkstadt München (werkstadt-muenchen.de)

    Ich bin selbst auf diesem Gebiet keine Fachmann, es sind nur ein paar Gedanken zu dem Thema.


    Meine Conclusion in dieser Sache wäre allerdings tatsächlich, dass ich hier in diesem Themenbereich unserer derzeitigen Stadtregierung vertraue und sehe, daß die Problematik und der Handlungsbedarf bzgl. mehr Grün in der Stadt / Klimaveränderung erkannt wurde. Problematischer sehe ich eher noch das Verhalten eines Teils (nicht aller) der privaten Bauherren.

  • Problem bei vielen Statistiken, die dann entsprechend politischer Ziele propagandistisch genutzt werden: die Gemeindefläche Münchens ist sehr klein im Vergleich zu allen anderen Metropolen im deutschsprachigen Bereich. Umgekehrt Paris oder Barcelona haben per se gar kein Baum oder Frischluft Problem, weil es weder Baum noch Frischluft je gab. Berlin wird dagegen das Problem nicht aufgebläht bekommen, weil es vermutlich 1 Milliarde Bäume hat.

  • Scholz: „Brauchen 20 neue Stadtteile auf der grünen Wiese“


    Scholz fordert „20 neue Stadtteile auf der grünen Wiese“


    Was kann der Bund tun, um die Entwicklung voranzubringen?


    Die Grundstücke der Bundeswehr (am Olympiapark und am nördlichen Ende der Ingolstädterstraße) wären hervorragend gelegen. Leider bleibt es wohl Illusion, daß diese frei werden.


    Könnte der Bund nicht damit Gewinn machen, wenn er diese verkauft und auf neue Standorte im Umland ausweicht? Gerade die Bundeswehr Standort der Universität und Feldjäger in Freimann/Harthof sind doch sehr in die Jahre gekommen. Muß in diese nicht sowieso bald investiert werden? Würde sich gerade dann nicht ein Umzug lohnen?

  • Brannekämper ist mal wieder weit weg von der Wahrheit. Gerade Haidhausen wurde recht schnell "aus dem Erdboden gestampft" mit den Reparationszahlungen Frankreichs aus dem 1871er Krieg.

  • ^


    Hat Brannekämper irgendwann mal was Befürwortet? Er nennt die aktuelle Städtebau Langweilig, und kämpft dagegen dass sich je was ändern kann. Dieser Status-quo bringt keiner weiter...

  • Wohnungsbauzahlen 2023


    Fertiggestellte Wohneinheiten: 9.837

    Genehmigte Wohneinheiten: 9.083


    Damit wäre das Ziel von jährlich 8.500 fertiggestellten Einheiten erstmals nicht nur erreicht, sondern sogar weit überschritten. Und das ausgerechnet im Krisenjahr der Immobilienwirtschaft. Wie kann das sein? Genauere Aufschlüsselungen wurden noch nicht veröffentlicht, daher mal abwarten, ob es sich nicht um einen Tippfehler handelt... ^.^


    https://stadt.muenchen.de/info…u--und-wohnungswesen.html


    Einwohnerzahlen 2023


    Einwohner mit Hauptwohnsitz: 1.589.026

    Haushalte: 854.396

    Geborene 2023: 15.667

    Gestorbene 2023: 12.963

    Zugezogene 2023: 114.343

    Weggezogene 2023: 117.350


    Der negative Wanderungssaldo resultiert aus insgesamt vier Registerbereinigungen im 2. HJ 22 und im 1. HJ 23, die aufgrund unzustellbarer Wahlbenachrichtigungen zum Seniorenbeirat, Migrationsbeirat sowie Zensus 2022 vorgenommen wurden. Dadurch wurden in Summe 2.000 Deutsche und 19.800 Nichtdeutsche bereinigt, sodass sich ohne Bereinigung ein positiver Wanderungssaldo in Höhe von 13.200 Einwohnern ergäbe.


    https://stadt.muenchen.de/infos/statistik-bevoelkerung.html

  • Meine Vermutung ist, dass insbesondere in Freiham 2023 viel fertig geworden ist.


    Richtig interessant werden aber erst die Zahlen für 24, mehr sogar noch 25 und vermutlich sogar 26. Was 2023 fertiggestellt wurde, wurde vermutlich in den meisten Fällen schon vor Beginn der Hochzinsphase losgetreten und vor allem durchfinanziert.


    Ich verfolge die Inserate von Neubauprojekten bei Immoscout und mir fällt doch ein erheblicher Mangel an Neuvermarktungen von größeren Projekten (>50-100 WE) auf - hier war es bis 2022 noch üblich, 3 Jahre vor Fertigstellung mit der Vermarktung zu beginnen.


    Gleichzeitig gibt es einen für Münchner Verhältnisse regelrechten "Stau" an Baurecht das verwirklicht werden will, namentlich:

    * Nach wie vor ca. 1000 WE im Werksviertel

    * gut 1000 WE am Busdepot Zschokkestraße, wo seit 2020 Baurecht besteht und welches nun so langsam freigemacht wird

    * 820 WE Truderinger Feld, Satzung geschlossen Nov. 2022

    * 1300 WE Siemensgeländer Obersendling, Satzung ebenfalls Nov. 2022

    * 900 WE Feldmoching Ratoldstraße, Satzung Dez. 2022

    * 1600 WE Lerchenauer Feld, Satzung Juli 2023

    * 1200 WE Kirschgelände, Satzung Dez. 2023


    Was diese Projekte (außer Zschokkestraße, wo ich mir nicht sicher bin) von den Großprojekten Freiham und Bayernkaserne unterscheidet ist die Tatsache, dass hier ein erheblicher Anteil freifinanzierter Wohnungsbau vorgesehen ist - also klassische Bauträgergrundstücke für Hausbau, Demos & Co. von denen sicherlich nicht alle zu Mietobjekten werden, und die daher früher oder später auf Immoscout auftauchen sollten.


    Selbst wenn sich die Finanzierungskonditionen jetzt langsam entspannen lässt sich dieser Zeitverzug nicht einfach wettmachen - sollten gewisse Grundstückseigentümer oder Bauträger in der Zwischenzeit Insolvenz angemeldet haben, verschieben sich die Projekte noch weiter.


    Meine persönliche Einschätzung ist daher tendenziell pessimistisch bis ca. 2026 und vorsichtig optimistisch ab ca. 2027, weil bis dahin mit 2. RA Freiham, Eggarten, 5 BA Messe (Kirchtrudering), Siemensparkplatz Neuperlach, und einigen kleineren Projekten wahrscheinlich noch Baurechtsschaffung für 10.000-15.000WE möglich ist. Wie es dann ab ca. 2030 weitergeht wird viel an den SEMs und anderen unprognositizierbaren Dingen liegen.

  • Was halt doch im Gegensatz zu sogar anderen Großstädten im deutschsprachigen Bereich erstaunlich ist, ist die sichtbar gewordene quasi Stagnation der Einwohnerzahl. Der Vergleich zu Wien zeigt z.B. dass der Unterschied vor 20 bis 15 Jahren 300.000 betrug, jetzt aber mehr als 400.000. Das ist ja immerhin eine ganze Großstadt.

  • Zusätzlich steht mit der Veröffentlichung der Zensus 2022 Zahlen, die eigentlich für Ende 2023 geplant war, inzwischen für Sommer 2024 angepeilt, wahrscheinlich die nächste Korrektur nach unten an.

  • Isek,

    ich bin eher erstaunt, daß Wien nicht noch einen grösseren Abstand hat.

    Denn setzt man den Abstand zur administrativen Stadtfläche in Beziehung, ist der relative Abstand gleich geblieben.

    Der Dichte-Wert ist in München leicht stärker gestiegen.

  • Laut Citypopulation hat die Agglomeration / Urban area von Wien die von München leicht überholt. Münchens Ballungsraum lag vermutlich sehr viele Dekaden (seit den 70ern?) über dem von Wien.

    Unterdessen stagniert die Einwohnerzahl im Stadtgebiet quasi seit 2 Jahren. Ist das doch jetzt die Sättigung auf den 315 qkm auf die die Stadtgesellschaft hinarbeitet? Nachdem einzelne äußere Bezirke mit vielen neuen Sozialwohnungen immer noch kräftig wachsen sollten, schrumpfen vermutlich reiche Innenstadtbezirke des "deutschen" Bildungsestablishments (Schwabing, Haidhausen, Westend, Maxvorstadt...) nicht unerheblich.

  • Man kann sicherlich viel spekulieren, warum München seit 2 Jahren nicht mehr wächst. Ich vermute, dass es die sehr gute Jobsituation in gesamt Deutschland ist. Es gibt viel weniger Argumente nach München umzuziehen, wenn es lokal ebenso gute Jobs gibt. Zusätzlich dann noch die sehr hohen Mieten und andere Probleme, wie Wohnungssuche u.s.w.

  • Durch die verstärkte Möglichkeit im "home office" zu arbeiten entfällt für viele auch der Druck unbedingt in München oder im direkten Umfeld wohnen zu müssen.


    Wenn man eh nur 1 bis 2 Mal in der Woche nach München ins Büro muss, kann man auch günstig im nördlichen Oberbayern oder irgendwo hinter Augsburg wohnen. Ich kenne einige Leute, die das inzwischen so machen.

  • Wie soll das sinnvoll sein? Für die Fläche der SEM aug 6 qkm werden 30.000 Einwohner vorgesehen. Das bedeutet eine Dichte von 5.000 EW/qkm. Damit wird nur oder nicht einmal der Mittelwert der Dichte der gesamten Stadt erreicht. Runter gebrochen auf Stadtviertel wird hier einfach Moosach, Hadern oder Pasing-Obermenzing nachgebaut. Sollte man nicht eher Dichten um die 10.000 EW/qkm anstreben?

  • Die 6 km² werden halt nicht durchgehend bebaut, weil da einige Grünflächer erhalten bleiben (beispielsweise die Reitanlagen Riem) und neue Grünflächen gebaut werden. Die wirklich urban gemachte Fläche wird deutlich kleiner sein.

  • ^

    Isek


    Nein, die SEM MNO definiert ja selbstredend nicht den Umgriff der Bebauungspläne, sondern nur den Umgriff der SEM. Heißt: Von den 600 ha SEM-Umgriff müssen die Flächen für die Olympia-Reitsportanlage (100 ha) sowie die zu erhaltenden landwirtschaftlichen Flächen überwiegend im nördlichen Bereich zum Vogel- bzw. Landschaftsschutzgebiet (in Summe 150 ha) abgezogen werden. Erst dann erhält man die tatsächliche Siedlungsfläche mit Wohnen, Arbeiten, Infrastruktur, Parks, See etc. Denn nur weil jetzt vorerst 8 Baufelder mit je einem B-Plan innerhalb des SEM-Umgriffs aufgestellt werden, heißt das nicht, dass später keine anderen Flächen aus dem "Pool" der landwirtschaftlichen Flächen zur Siedlungsfläche entwickelt werden können.

    Siehe auch: RE: SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • Ja ja, schon klar, dass es innerhalb der 6 qkm leere und volle Flächen geben wird. Das ist aber in den besagten Stadtteilen nicht anders. Und die kommen allesamt sehr vorstädtisch rüber. Bleibt noch die Möglichkeit, die landwirtschaftlichen Flächen aus dem sehr engen Korsett des nur 315 qkm großen Münchens umzuwidmen.