Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Hinsichtlich der Wohnungspreise wäre es nicht von Vorteil, sollte es eine erneut starke Zuwanderungswelle nach München und Region geben - egal woher.


    Ich hoffe sehr, dass auch andere Länder / Regionen möglichst gut aus dieser Krise herauskommen und insbesondere Europa zusammensteht, indem sich die Staaten gegenseitig so gut wie möglich unterstützen. Eine Reihe an tiefen Rezessionen allein in unseren europäischen Nachbarstaaten würden selbst wohlhabende Regionen deutlich spüren. Geht es den dortigen Binnenmärkten schlecht, brechen Absatz und Aufträge auch für deutsche Firmen weg, ggf. betrifft dies dann Produktionen im Ausland, durch deren Stilllegung die wirtschaftliche Lage dort weiter verschärft wird. Das ist die Last unserer exportorientierten Wirtschaft, ohne Wohlstand im Ausland, weniger Wohlstand im Inland.

    Zumindest in China scheint sich die Lage wieder zu normalisieren - wobei die Vertrauenswürdigkeit der dortigen Führung zumindest zweifelhaft ist - die USA scheinen sich jedoch immer weiter in die Schei**e zu reiten. Ausgang offen.

  • Noch ist es wohl etwas früh volkswirtschaftliche Entwicklungen im Detail zu prognostizieren und dass wir durch Corona alle verlieren werden, müssen wir nicht mehr diskutieren. Je besser die internationale Zusammenarbeit und je geringer der nationale Egoismus, desto besser ist es für alle. Denn eine Pandemie kennt nun mal keine staatlichen Grenzen und wir alle, Deutschland besonders, sind vom internationalen Handel und der wirtschaftlichen Verflechtung in höchstem Maße abhängig.


    Wünschenswert ist es, dass die wirtschaftlichen Schäden so gering wie möglich bleiben und dass wir bald in allen Regionen wieder da sind wo wir Ende 2019 waren. Leider zeichnet sich aber schon ab, dass die ein oder andere Region deutlich stärker von den Folgen betroffen sein wird und eine gleichmäßige Verteilung der Folgeschäden nicht passieren wird.


    Mit welchen Entwicklungen ist also in den 20ern zu rechnen? Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass es nach einer Krise zu Migrationsbewegungen kommt und die sowieso schon starken Regionen aufgrund ihrer Stabilität noch zusätzlich an Attraktivität gewinnen. Gerade unter Berücksichtigung der langen Vorlaufzeit stellt sich irgendwann die Frage: sollten entsprechende stadtplanerische Maßnahmen ergriffen werden und wie könnten diese aussehen?

  • ^^


    Ich schließe mich deren Meinung grundsätzlich sehr an. Und gerade München wird nochmal deutlich stärker aus der Krise gehen.


    https://www.welt.de/politik/au…Land-vor-Deutschland.html



    Wenn ich ein globales Unternehmen leiten würde, würde ich derartige Aspekte deutlich in meine Standortwahl einbeziehen. Wenn man sieht, wie gerade die USA labil auf derartige Katastrophen reagieren (auch nicht zum ersten Mal: vgl. Hurrikan Katrina) kann man eigentlich nur nur deren Steuersystem als signifikant attraktiver gegenüber Deutschland erkennen. Wobei man in den USA durchaus auch noch große Unterschiede hat. Der Staat Washington hat das ganz anders geführt als jetzt New York. Aber selbst innerhalb Europas sind die Unterschieder riesig: London, Paris, München - da sind Welten Unterschiede. Wenn man dann noch daraus explodierende Konflikte wie am Wochenende in Brüssel mit betrachetet. Heftig. Dagegen sind die Zustände bei uns wie im Paradies trotz Virus.

  • ^^

    Die Auswirkungen insbesondere für vom Tourismus geprägte Regionen sind sicher deutlich schwerer. Kann mir vorstellen, dass sogar kurzfristig auch wieder Menschen aus Griechenland, Italien und Spanien zuwandern werden. Traditionell haben diese Gruppen eine sehr große Bindung zu München.

  • Anderes Thema: Im Koalitionsvertrag steht etwas von "Stellplatzsatzung mit dem Ziel von weniger Flächenverbrauch reformieren".

    Was ist damit konkret gemeint, weiß jemand was dahintersteckt? Weniger Stellplätze, kleinere Stellplätze, Stellplätze im Vorgarten, Duplex, geteilte Stellplätze (Sharing)?

  • Also eigentlich sollte die Stellplatzsatzung doch mit dem Ziel reformiert werden, dass Neubaugebiete möglichst autofrei gebaut werden und dafür die Anbindung mit anderen Mobilitätsformen verbessert wird. Im Zweifel schafft man sie einfach ab, wie in anderen Städten (in D u.a. Hamburg, Berlin) bereits geschehen. Dann kann auch dichter und platzsparender gebaut werden, aber vielleicht ist es das, was im KV gemeint ist :)


    https://mailer.spd.de/5c/8e/fe…ionsvertrag_2020_2026.pdf

  • https://www.abendzeitung-muenc…02-aa45-e892aa3c7bf4.html



    Benjamin David fordert die Stadtverwaltung zum Nachverdichten und zur klügeren Nutzung der städtischen Flächen auf. Wohnungsbau soll auch auf Parkplätzen und durch Rückbau von Straßenflächen stattfinden, auch ungenutzte Grünflächen sollen begehbarer gemacht werden.


    Flächen für bis zu 20.000 Wohneinheiten können so relativ mühelos im Stadtgebiet geschaffen werden.

  • Es ist schon teilweise ziemlicher Schmarn was da von sich gegeben wird. Die Breite von Straßen scheint wohl maßlos überschätzt zu werden wenn man meint man könnte auf der Breite von 1 – 2 Fahrspuren stattdessen Häuser bauen. Selbst bei Autobahnen beträt die maximale Breite einer Fahrspur gerade einmal 3,75 m. Den Vorschlag mit der Ifflandstraße, das hier angeblich rießige Flächen für Städtebau bereitstünden, entlarft schon ein kurzer Blick auf Google Maps als Humbug.

  • Aber auch bei der Ständlerstraße sind nicht die Fahrspuren selbst am Flächenverbrauch schuld, sondern die großen Grünflächen rechts und links davon die man frei gelassen hat, sowie die unnötigen Auffahrten und Kreuzungsfrei ausgebauten Verkehrsknoten.

  • Sein Kernargument ist, daß die Stadt auf den Verkehrsflächen günstig Wohnraum entwickeln kann, da keine Grundstückskosten anfallen weil die Stadt ja schon im Besitz dieser Flächen ist. Mir erscheint das zunächst und oberflächlich betrachtet plausibel.

  • Aber auch bei der Ständlerstraße sind nicht die Fahrspuren selbst am Flächenverbrauch schuld, sondern die großen Grünflächen rechts und links davon die man frei gelassen hat, sowie die unnötigen Auffahrten und Kreuzungsfrei ausgebauten Verkehrsknoten.

    Nun könnte man die Ständlerstraße zu einer "normalen" Tempo 50 Straße zurück bauen und beidseitig Gebäude anlegen. Muss ja nicht mal Wohnbebauung sein, auch Gerwerbe würde Druck vom Münchner Mietmarkt nehmen.

  • Das kann man natürlich machen, am besten mit günstigen Wohnblocks wie sie in Neuperlach ohnehin schon rumstehen. Genau DAS wollen die Grünen und die Anwohner aber mit Sicherheit nicht. Ich bin sogar der Überzeugung, dass die Anwohner lieber die jetzige Situation mit breiten Grünstreifen als erhaltenswert betrachten würden. Die Aussage das man anstelle 1 oder 2 Fahrspuren ein Gebäude bauen könnte ist schlicht falsch! Wenn, dann kann man das machen indem man weitere Flächen wie Grünstreifen, Parkflächen oder Gehwege mit einbezieht.

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    Ab S. 36 in folgendem PDF kannst du einsehen, was sich die Grünen an der Ständlerstraße vorstellen. Es geht dabei nicht um die durchgehende Bebauung der Straße und ihr Begleitgrün, sondern um eine Bebauung der platzverschwenderisch angelegten Kreuzungsbereiche. Die Straße selbst kann künftig besser nutzbar gemacht werden, z.B. mit der Ergänzung um Radwege:


    https://www.gruene-fraktion-muenchen.de/wp-content/uploads/2018/07/1807_DIE-GRÜNEN_Nvd_Präsentation_180710.pdf

  • Überbauung der Ständlerstraße + Tram ist eine faszinierende Option. Die Grünen werden mir lokal immer sympathischer.

  • Merkur. de 16.7.20 (Dachau)

    Unkontrollierbares Wachstum


    Die FDP in Dachau: Bevölkerungswachstum auf 0,5 % /a begrenzen.

    Ausweisung von Bauland bringt grosse Probleme mit sich.

    Jetzt kommt der Hammer :


    Stadtrat Markus Kellerer:

    Hoffnung, dass durch Corona viele Leute es sich nicht mehr leisten können in die Metropolregion ziehen zu können.

  • Wohnungsbau: Positive Halbjahresbilanz trotz schwieriger Umstände

    Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung verzeichnet auch unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Krise für das erste Halbjahr 2020 eine positive Bilanz im Wohnungsbau. In den ersten sechs Monaten wurden zirka 4.000 neue Wohnungen für die Münchnerinnen und Münchner gebaut. Bei den Baugenehmigungen wurde trotz der coronabedingten Einschränkungen sogar ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erreicht. Über 5.650 neue Wohneinheiten wurden im laufenden Jahr bereits von der Lokalbaukommission genehmigt.

    Stadtbaurätin Professorin Elisabeth Merk: „In Anbetracht der schwierigen Bedingungen durch die Corona-Pandemie in den letzten Monaten sind diese Zahlen mehr als solide. Ich bin froh, dass wir unsere Arbeit mit dem starken Engagement aller Beteiligten aufrechterhalten haben und damit gerade jetzt einen wichtigen Beitrag für die Wohnungssituation unserer Bevölkerung leisten konnten. Auch die Zahl der neu eingereichten Bauanträge ist sogar etwas höher als im Vorjahr 2019, sodass wir zumindest derzeit für den Bereich der Baugenehmigungen vorsichtig optimistisch sein dürfen. Inwieweit die aktuellen Entwicklungen auf die weiteren Wohnungszahlen Einfluss nehmen werden, bleibt aber dennoch abzuwarten.“

    Auch im Bereich der Baurechtsschaffung hat der Stadtrat in seiner bisherigen und neuen Zusammensetzung sowohl vor als auch nach der Kommunalwahl für Kontinuität gesorgt: Im ersten Halbjahr wurden über 1.800 neue Wohneinheiten in Bebauungsplangebieten durch Beschlüsse des Stadtparlaments auf den Weg gebracht – verbunden mit der Entwicklung neuer Grün- und Freiflächen, Verkehrskonzepte, neuer Kita-Standorte und mit einem hohen Anteil an Wohnungen für mittlere und untere Einkommensgruppen. Dazu zählen so unterschiedliche Planungsaufgaben wie die Entwicklung eines neuen Quartiers an der Truderinger Straße in Berg am Laim, die Erweiterung einer bestehenden Siedlung an der Appenzeller Straße in Fürstenried-West oder die Schaffung von Wohnungen in einem neuen Gebäude am Arabellapark in Bogenhausen, das sich durch seine neuartige vertikale Fassadenbegrünung auszeichnen wird („Grünes Hochhaus“).


    Um auch in Zukunft den dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, werden alle dem jeweiligen Standort entsprechende Planungsstrategien sowie integrierte langfristige Entwicklungsperspektiven wie etwa für den Münchner Nordosten und für den Münchner Norden eine noch größere Bedeutung erhalten.

    Quelle: https://ru.muenchen.de/2020/13…hwieriger-Umstaende-92040

  • Antrag von ÖDP und Freien Wählern im Stadtrat:

    Antrag: Flächenfraß begrenzen – München wird Vorreiter


    Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept gegen den Flächenfraß in der Landeshauptstadt München zu entwickeln und dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen. Für das Stadtklima wichtige Flächen sind dabei dauerhaft vor Versiegelung zu schützen. Für Stadtviertel mit Gartenstadtcharakter, denen aufgrund des bestehenden Baurechts (§34 BauGB) eine zunehmende Versiegelung droht, sind Bebauungspläne mit dem Ziel des Erhalts großer Grünflächen, aufzustellen. Begründung: Wie aus der Presseberichterstattung zu erfahren ist, wird in Bayern ein Volksbegehren gegen den Flächenfraß geplant. Sogar führende Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung unterstützen ein solches Begehren. Auch die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bayerischen Landtag zählen zum Unterstützerkreis. Nachdem die Grünen im Münchner Stadtrat die stärkste Fraktion stellen, sollte es ein Leichtes sein, dass München als Landeshauptstadt hier eine „Vorreiterrolle“ im Freistaat einnimmt. Nicht nur kleine Landgemeinden, sondern vor allem die Großstädte sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen.

    Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2020/ru-2020-07-29.pdf#page=16