Die Verknappung führt zwar zu Absenkungen der Zuzugszahlen, was viel gravierender ist, ist aber ein weiterer Preisdruck. Gut bezahlte Spezialisten verdrängen jetzt noch mehr weniger verdienende Einheimische.
Da die Gebäudehöhe im Schnitt weiterhin etwa gleich bleibt ist die Flächeneffizienz recht niedrig und der Preisdruck steigt noch weiter.
Also die absoluten Fertigstellungszahlen steigen nicht UND die Fertigstellungsrate pro Fläche steigt nicht, oh weh.......
Ich hab gedacht die Politik sei SOZIAL und ÖKOLOGISCH, so wie es immer hiess.

Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region
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Spätestens seit dem Mikrozensus 2011 und den daraus abgeleiteten, teils massiven, Korrekturen amtlicher Einwohnerzahlen, sollte jedem klar geworden sein, dass unser bürokratisches Meldewesen gerade nicht dazu führt, dass wir wirklich wissen, wer alles - und wieviele - in einer Stadt X leben. Und selbst der Mikrozensus war ja kein richtiger Zensus. Die Amerikaner haben zwar kein Meldewesen, wissen durch ihre flächendeckenden Volkszählungen alle 10 Jahre aber wesentlich besser, wieviele Menschen an einem Ort leben.
Die amtlichen Zahlen also präzise, bis auf den letzten Zähler, zu zitieren und diskutieren, als handele es sich um ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Messung, ergibt keinen Sinn.
Wenn es tatsächlich ungefähr 1.550.000 Münchner zum Jahreswechsel waren, dann wäre das schon eine vergleichsweise genaue Einwohnerzählung - wobei wir hier eher von einer Einwohnerschätzung sprechen sollten!
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Also die absoluten Fertigstellungszahlen steigen nicht
Na, das müssen sie doch? Immerhin gibt´s demnächst 8500WE/a fertigzustellen
7000WE waren es 2015. Im selben Jahr wurden 8.445 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt.
Für 2016 gibt es noch keine offiziellen Daten.
https://www.muenchen.de/rathau…s/Statistik/Bauwesen.html -
Du hast zahlenmässig vollkommen recht !
Man muss noch die Abrisszahl abziehen für die Nettozunahme.Die Nettozunahme an Arbeitsstellen in München Stadt war letztes Jahr ca. 25.000.
Die Umlandgemeinden wollen unterschiedlich wachsen.
Der Münchner Landrat verweist auf die Metropolregion.
Also mehr pendeln, aber er beklagt den zunehmenden Verkehr..... -
25 000 neue Arbeitsstellen in München Stadt ist natürlich eine Hausmarke. Dazu vielleicht noch 15 000 im Umland. Pro Arbeitsstelle vielleicht 1,5 Neueinwohner müsste man pi mal Daumen von einem Zuzug aufgrund des Münchner Arbeitsmarktes von ungefähr 60 000 Einwohnern pro Jahr ausgehen. Das können sowohl Stadt und Umland sicher nur zur Hälfte bzw. 2/3 abdecken. Kein Wunder, dass gefühlt der Verkehr in und um München so wahnsinnig zugenommen hat, das dürfte für erklecklichen Pendelverkehr aus dem erweiterten Umland sorgen.
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Also die absoluten Fertigstellungszahlen steigen nicht UND die Fertigstellungsrate pro Fläche steigt nicht
Um noch etwas städtisches Zahlenmaterial zu den Wohnungsgenehmigungen (2006-2015) hinzuzufügen:
Klar erkennbar der Einbruch zur Finanzkrise, dessen Folgen angesichts der enormen Planungszeiten bzw. Zeitverzögerungen bestimmt noch Auswirkungen auf heute haben.
Grafikquelle: Mein Excel
Zahlenquelle: https://www.muenchen.de/rathau…5709925b20af/jt160401.pdf -
Naja, also von "nur" 21.000 neuen EW kann man ja jetzt nicht gerade sprechen.
Bleiben es weiterhin pro Jahr "nur" 21.000, dann wären es bis Ende 2026 schon 210.000 Neue= 1,75 Mio EW.
Bis 2030 wären es dann ca. 290.000 Neue = ca. 1,83 Mio EW.
Durch verstärkten Wohngsbau, niedrigere Mieten oder andere, positive Situationen, könnte es aber auch durchaus passieren, daß mal wieder ein paar Jahre mit 30.000-40.000 Neuen dabei sind.
Alles sehr schwer exakt voherzusagen.
Tatsache ist nur: Trotz Negativschlagzeielen über München wie: Gentrifizierung, Wohnungsknappheit, horrende Mieten, etc. steigt die EW Zahl weiterhin stark an.
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Vielen Dank@MiaSanMia !
Die haben sich evtl. auf die Veränderung von 2014 auf 2015 bezogen.
Abzüglich der Wohnungen, die vom Markt genommen wurden wär noch interessant.
Ausserdem müsst man mal eine Wohnungszahl pro bebauter Fläche und deren Verlauf beobachten.
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Ausserdem müsst man mal eine Wohnungszahl pro bebauter Fläche und deren Verlauf beobachten.
Ja, wäre interessant. Im Prinzip müsste die Verwaltung die Bebauungspläne nur auf ihre jeweilige Wohnungsdichte (WE auf Grundstücksfläche (nicht in Gebäude wie bisher)) prüfen, die doch bestimmt sowieso Gegenstand des Genehmigungsverfahrens ist. Die Zahl wird vom Sachbearbeiter dann in eine übergreifende Tabelle eingetragen und am Ende des Jahres kann schnell ein Ergebnis berechnet werden.
Die meisten Wohnungen 2015 wurden übrigens in Ramersdorf Perlach genehmigt, auf Platz 2 folgte Bogenhausen.
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Es war mal ein Artikel des MVV's verlinkt, ca 1 Jahr alt, dass Teile des Grossraums München (OHNE!! München selber) sogar Rückgänge in der Bevölkerung haben. Die Menschen ziehen halt immer mehr in die Stadt. Dazu noch "Zuagroaste" aus sonst wo her, plus Flüchtlinge. Da denke ich dass man mit 1,5Mio (2016) ganz gut liegt.
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^^
Auch innerhalb Münchens gibt es Gebiete, in denen die Bevölkerung zurückgeht oder stagniert. Das denke ich passiert immer, wenn Wohnraum nur noch für die absolute Oberschicht oder sogar nur Renditeobjekt ist und die Netto-Bauleistung also ausschließlich Sanierungen auf Null zurückgeht.
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Um mehr Wohnungen, Schulen & Co. bauen zu können, sucht die Stadt München dringend Grundstücke von privaten Verkäufern.
http://www.abendzeitung-muench…c2-85b2-7605548742c9.html -
Aus dem aktuellen WealthCap Marktbericht Büroimmobilien Deutschland:
Fokus: Städte an ihren Grenzen
Die deutschen Metropolen wachsen: 2030 werden die sieben größten deutschen Städte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) schätzungsweise 1,4 Mio. mehr Einwohner haben als noch im Jahr 2000. Dies entspricht einem Wachstum von 12 % in Berlin, 18 % in Frankfurt und vollen 32 % in München. Und auch die Zahl der Bürobeschäftigten, als wichtiger Indikator für die Nachfrage nach Büroflächen, tendiert seit Jahren aufwärts.
Die Folgen: Es wird zunehmend enger in den Städten, die Immobilienmärkte stehen doppelt unter Druck. Denn wenn immer mehr Menschen in die Metropolen ziehen, werden nicht mehr nur die Wohn-, sondern auch die Büroimmobilien knapp. Zudem werden Flächen für den Ausbau der Infrastruktur benötigt. Gefragt sind nun zukunftsfähige Konzepte, die die Probleme aufgrund des steigenden Expansionsdrucks und der zunehmenden Verdichtung der Städte gezielt angehen.
(...)
In der Stadtentwicklung setzt die Stadt München daher auf eine Kombination aus qualifizierter Nachverdichtung, Umstrukturierung und Entwicklung am Stadtrand. Durch Nachverdichtung, also „mehr Stadt in der Stadt“, wurde und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren eine große Anzahl an Wohnungen entstehen, denn das Münchner Nachverdichtungskonzept hat bisher gut funktioniert. Dennoch sind die Möglichkeiten der Nachverdichtung in München im Vergleich zu anderen deutschen Städten wie beispielsweise Hamburg begrenzt, denn mit rund 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern je Quadratkilometer ist München bereits heute die am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands. Das Potenzial der Umstrukturierung, also der Umwandlung von Gewerbe- in Wohnfläche, wird durch den nach wie vor bestehenden Bedarf an Flächen für Handwerk und produzierendes Gewerbe sowie die derzeit niedrigen Büroflächen-Leerstände begrenzt. Damit keine Engpässe bei der Vermietung entstehen, wird aktuell nur vorsichtig umstrukturiert. An geeigneten Standorten ist die Umwandlung von bestehendem Baurecht für Bürostandorte in Baurecht für Wohnstandorte möglich. Vereinfacht gesagt: Es wird umgewandelt, bevor Fläche bebaut wird. Beispiele hierfür sind ein Teil des ehemaligen Betriebsgeländes der Firma Knorr-Bremse im Norden Münchens oder das einstmals für eine neue Hauptverwaltung der Isar-Amper-Werke vorgesehene EON-Gelände an der Boschetsrieder Straße in Obersendling im Süden Münchens. Perspektivisch wird sich das Wachstum sowohl nach innen als auch in Richtung Stadtrand und darüber hinaus vollziehen, denn München ist eine wachsende Stadt in einer wachsenden Metropolregion. Die TU München kommt in einer aktuellen Studie zu eben diesem Ergebnis: Bisher nicht optimal angebundene, dezentrale Gebiete mit guter Infrastruktur und urbaner Nahversorgung sollten besser verknüpft werden – mit wichtigen Verkehrsknoten wie dem Flughafen sowie mit anderen Zentren. Städte wie Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim könnten durch eine gezielte Innenentwicklung ein Teil des Münchner Wachstums auffangen. Mehr Polyzentralität – also nicht nur ein Stadtzentrum, sondern mehrere durch öffentliche Verkehrsmittel verknüpfte und funktional miteinander in Beziehung stehende Zentren in der Metropolregion – wird damit zu einer möglichen Zukunftsstrategie für die bayerische Landeshauptstadt und ihr Umland.
Quellen:
Projekt langfristige Siedlungsentwicklung: Statusbericht 2015, Pressemitteilung vom 06.07.2016, Landeshauptstadt München und https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuerStadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/LangfristigeSiedlungsentwicklung.html.Thierstein, Alain; Wulfhorst, Gebhard; Bentlage, Michael; Klug, Stefan; Gilliard, Lukas; Ji, Chenyi; Kinigadner, Julia; Steiner, Helene; Sterzer, Lena; Wenner, Fabian; Zhao, Juanjuan (2016): WAM Wohnen Arbeiten Mobilität. Veränderungsdynamik und Entwicklungsoptionen für die Metropolregion München. München: Lehrstuhl für Raumentwicklung und Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung der Technischen Universität München.
Quelle: https://www.wealthcap.com/down…ericht_Deutschland_03.pdfWo bleiben die konkreten Konzepte, die wirklichen Antworten? Diese gehören bitte auch in die tatsächliche Stadtplanung. Schöne Studien und schwammige Absichtserklärungen sind leider viel zu wenig.
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Laut dem Deal Magazin und Herrn Stephan Reiß-Schmidt, Leiter der Stadtentwicklungsplanung der Landeshauptstadt München, wächst München zukünftig in die Metropolregion.
Also soll weder großartig nachverdichtet noch in die Höhe gebaut werden.
Das beanspruchen dann wohl eher (jedenfalls laut diesem Bericht) die Städte Hamburg und FFM für sich.
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wird damit zu einer möglichen Zukunftsstrategie für die bayerische Landeshauptstadt und ihr Umland.
Das ist der entscheidende Satz.
Ich denke, das Thema "Wie weiter wachsen" kann kurz und knapp beantwortet werden:
Es braucht Nachverdichtung in der Stadt, rege Bautätigkeit im Umland, Vernetzung von Stadt und Umland, flexiblere und neue Wohn- und Arbeitskonzepte, Funktionsdurchmischung sowie eine leistungsstarke Infrastruktur.
Alle diese Punkte verfolgt so ziemlich jede wachsende Metropole in Deutschland, da es überall extreme Preissteigerungen gibt. Eine Maßnahme allein reicht natürlich nicht. Das komplette Bündel darzustellen, war auch nicht Absicht des Artikels. Es ging nur darum, unterschiedliche Konzepte zu beleuchten.
Klar, dass es in der Stadtverwaltung von Frankfurt genauso auf dem Zettel steht, sich mit dem Umland zu verzahnen wie in München Nachverdichtung angesagt ist, wie mittlerweile auch ein dutzend Interviews und Planungen / Bautätigkeiten aufzeigen.
Abgesehen davon, hat natürlich auch jede Stadt ihre speziellen Rahmenbedingungen, die es zu berücksichtigen gilt. So gibt es in FFM keine Höhenbeschränkung, was nicht nur ein Segen ist, sondern auch zu vielen teuren Wohnungen führt, in Hamburg viel Platz, in Stuttgart ein verschärftes Luft- und Bürgermeisterproblem und bei uns eine Mischung aus tatsächlichem Flächenmangel gepaart mit reichlich Weltuntergangspropaganda, sodass die Fakten oft vernachlässigt werden.
Deutschland kommt mir in Sachen Wohnungsbaupolitik manchmal so vor, wie Blasen unter dem Käse einer heißen Pizza. Man traut sich mal bisschen was, schafft es aber nie, über seinen Schatten zu springen und versinkt wieder in Kompromissorgien.
-- bitte verschieben in den Wachstums Thread --
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Deutschland kommt mir in Sachen Wohnungsbaupolitik manchmal so vor, wie Blasen unter dem Käse einer heißen Pizza. Man traut sich mal bisschen was, schafft es aber nie, über seinen Schatten zu springen und versinkt wieder in Kompromissorgien.
Hahaha, solange am Ende jeweils eine leckere Pizza rauskommt und nichts verbrennt ist doch alles gut -
Laut dem ... Leiter der Stadtentwicklungsplanung der Landeshauptstadt München, wächst München zukünftig in die Metropolregion.
Es soll wohl bloß eine Ausrede sein, nicht nach Möglichkeiten zu suchen, die vorhergesagten 32 % Einwohnerzuwachs aufzunehmen - nach dem Motto soll jemand sonst eine Lösung finden (= die Nachbarn). Die erwähnte Polyzentralität kann doch nur Subzentren in München selbst wie das Werksviertel bedeuten - ich bezweifle, dass es in der Metropolregion Zentren mit vergleichbarer Anziehungskraft gibt. Das ist nicht wie in Rhein-Ruhr, wo Düsseldorf und Köln auf Augenhöhe sind und Bonn, Duisburg, Essen, Dortmund knapp darunter - die Städte um München sind um Längen weniger urban und außer Bayern praktisch unbekannt.
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Was mich vor allem stört, ist die fehlende Richtung. Die Stadt verweist auf sich bereits in Planung befindliche Gebiete, wie Ex-Knorr-Bremse, Ex-E-On etc., so, wie sie es schon in den letzten 25 Jahren gemacht hat. Dabei wollen die Medien, die Menschen und die Unternehmen doch die großen Perspektiven wissen. Wie wird das Wachstum langfristig organisiert? Was sind die drei Grundsätze, und welche Mechanismen werden/wurden installiert, um diese in welchen Schritten in welchen Zeiträumen umzusetzen. Zum Beispiel: Wir haben uns auf folgendes Vorgehen geeinigt, nämlich, dass das Wachstum in den nächsten 50 Jahren 1. Innerhalb der vorhandenen Siedlungsstrukturen nach innen durch Verdichtung und Umstrukturierung passiert, hierfür wird ein Baulücken- und Umstrukturierungsplan durch folgende Behörde aufgestellt und gemanaged....usw., 2. die vier Umlandstädte A, IN, RO und GAP mit einem Hochgeschwindigkeitsnetz gegenseitig und mit MUC Hbf und dem Flughafen verknüpft werden und das Wachstum innerhalb vorhandener Strukturen auf diese verschiedenen Zentren verteilt wird...usw., 3. Innerhalb der Region wurden folgende zusätzliche Entlastungsstandorte für Wohnen und Arbeiten zusätzlich bzw. als Erweiterung zu den vorhandenen Siedlungsstrukturen identifiziert, die in den nächsten Jahrzehnten nach folgenden flexiblen Plänen entwickelt und verändert werden können...usw. Das erwarte ich mir, nicht ein Verweis auf ein paar läppische Projekte oder schöne TUM-Studien, die niemand Ernst nimmt.
Das ist übrigens die Ursprungsquelle von all den Pressebeiträgen zu diesem Thema der letzten Tage.