Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • krylosz:
    Zeigt der Daglfinger Verein auch mehrere Möglichkeiten auf was "lebenswert" ist ?
    Gibt es auch Alternativvorschläge aus Daglfing, wo und wie München wachsen soll, wenn schon nicht in Daglfing ?

  • krylosz:
    Zeigt der Daglfinger Verein auch mehrere Möglichkeiten auf was "lebenswert" ist ?
    Gibt es auch Alternativvorschläge aus Daglfing, wo und wie München wachsen soll, wenn schon nicht in Daglfing ?


    Natürlich haben die Vorschläge.


    Erhaltung des Gartenstadtcharakters, d.h.

    • keine verdichtete Bebauung.
    • Verhinderung von Flachdächern.
    • Keine Riegelbauten und hohen Gebäude.
    • Kleine Wohnanlagen.
    • Ins bestehende Ortsbild passende Bebauung.


    Hier das weitere Horrorkabinett

  • Danke Krylosz.


    Erhaltung des Gartenstadtcharakters, d.h.

    • keine verdichtete Bebauung. " KEINE "
    • Verhinderung von Flachdächern. " VERHINDERUNG "
    • Keine Riegelbauten und hohen Gebäude. " KEINE "
    • Kleine Wohnanlagen. " KLEINE "
    • Ins bestehende Ortsbild passende Bebauung. " BESTEHENDE "


    Hier das weitere Horrorkabinett[/QUOTE]


    Frage an den Verein :
    Und wo sind die Alternativvorschläge zur Bebauung, wenn um Daglfing herum möglichst wenig verändert werden soll ?

  • Jöran,


    vielen Dank für den Beitrag !


    [quote='Jöran','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=541297#post541297']Wer sich jenseits der plakativen Boulevardüberschriften mit der aktuellen Wohnungsmarktsituation in München und den städtischen Strategien, diese zu verbessern, beschäftigen möchte, dem sei dieser Entwurf für das Programm Wohnen in München VI ans Herz gelegt: https://www.muenchen-transparent.de/dokumente/4239338


    Nach meiner Meinung fehlt etwas :


    Eine Studie, die die Erstellungskosten, abhängige Infrastrukturkosten und dadurch die Wohnkosten abbildet, bei unterschiedlichen Stockwerkszahlen und gleicher Baugrundfläche.


    Nur wieso ?

  • @Daglfing

    ^^ Wollen wir nicht vergessen, dass es um Anregungen für die nordöstliche Vorstadt Daglfing geht, derzeit geprägt durch EFHs - wenn im verlinkten Text maximal fünfgeschossige Bauten gefordert werden, wären die ohnehin zwischen den EFHs ein Massstabssprung. Hochhäuser östlich der Innsbrucker Ring / Isarring könnte ich mir allenfalls an den S/U-Bahn-Haltestellen vorstellen.


    Man sollte die Gestaltung nicht vergessen - etwa die Ex-Knorr-Bremse-Areale bieten keine Vielfalt an Farben oder Formen, was die Leute abschrecken könnte. Nehmen wir als Beispiel die neuen Wohntürme in Nijmegen - diese sind weit vielfältiger.

  • Der Umwelt- und Kreisausschuss berät am Freitag über einen Vorschlag, der allen Interessen bezzüglich des Landschaftsschutzgebiet im Dachauer Moos Rechnung tragen soll: "Karlsfeld will auf einer Fläche an der Schleißheimer Straße ein Gewerbegebiet errichten, damit mehr Gewerbesteuer in die Kasse der finanziell klammen Gemeinde fließt. Die Naturschützer wollen eine weitere Zersiedelung des Dachauer Mooses verhindern, damit der Grünzug als Frischluftschneise erhalten bleibt. Und schließlich geht es um die Interessen von Landwirten und Gärtnereien, die wegen der Auflagen in einem Landschaftsschutzgebiet um ihre Existenz bangen. Sie befürchten, dass sie ihre Betriebe dann nicht mehr erweitern können."
    http://www.sueddeutsche.de/mue…m-dachauer-moos-1.3243904

  • Was wetten wir, dass es eine gute Korrelation zwischen der Anzahl vermögender Einwohner (sagen wir mal: Vermögen > 2.500.000 oder Jahreshaushaltseinkommen > 150.000) und Einwohnerwachsum der Gemeinde gibt. Für mich wachsen eher die unscheinbaren Orte. Wobei es da mit z.B. Gröbenzell oder Taufkirchen auch seltsame Ausnahmen gibt!


    Noch eine interessante Entwicklung: Es könnte sein, dass langfristig Gliching die größte Stadt im Landkreis Starnberg ist.

  • Weil ich gerade über den Wikipedia-Artikel zur Einwohnerentwicklung Münchens gestolpert bin (https://de.wikipedia.org/wiki/…cklung_von_M%C3%BCnchen):



    Haben wir schon 2035 oder was?


    Wenn die Prognosen so dermaßen daneben liegen, worauf soll dann eine Stadtverwaltung ihre Planungen für die nächsten zehn Jahre aufbauen?

  • Wenn man sich die Zahlen aus dem Immobilienreport genauer anschaut, dann ist das im übrigen schon sehr ernüchternd. Die Einwohnerzahlen sind demnach von 2005 bis 2015 nur um insgesamt 67 352 gewachsen, von 823 778 auf 891 130. Also knapp 7000 pro Jahr beziehungsweise ca. 0,9%. München wuchs im gleichen Zeitraum prozentual um das doppelte. Der Zuwachs an Beschäftigten im Großraum München wuchs glaube ich um 26% im gleichen Zeitraum, kein Wunder also, dass zusehends weiter draußen gelebt und dann mit dem Auto in die verstopfte Stadt gefahren wird.

  • Hier nochmals ein Bericht zu Reiters Stelzenwohnungen :)


    http://www.tz.de/muenchen/stad…-auf-stelzen-6975579.html


    Was mich allerdings vielmehr interessiert, ist dieser Abschnitt, in dem Artikel:


    Doch das ist freilich nur eine Stellschraube! Die Stadt hinkt ihren Zielzahlen in Sachen Wohnungsbau kontinuierlich hinterher. Morgen nun soll der Stadtrat den Startschuss für ein weiteres Bauprogramm geben. Es wäre das größte in Deutschland. Bis 2020 sollen jährlich 8500 Bleiben entstehen – für 870 Millionen Euro.


    Was ist damit gemeint? Da wäre ja dann von ca. 35.000WE bis 2020 die Rede?

  • ^^ mich hat das auch verwirrt. Nach meinem Verständnis ist 8500 die Zielzahl für insgesamt gebaute Wohnungen in München pro Jahr, wurde letztes Jahr hochgesetzt von 7000. In dem Artikel erscheint es aber so, als würde die Stadt, als GWG und Gewofag, in Zukunft 8500 Wohnungen/Jahr planen. Kann ich mir nicht recht vorstellen.


    Nach https://www.muenchen-transparent.de/dokumente/4269809 sind das zwei separate Themengebiete, die heute in der Vollversammlung beschlossen werden - Wohnen für Alle und Wohnen in München VI.

  • Mit "Wohnen für alle" meint man also primär eine wie auch immer definierte sozialgerechte Unterbringung von ärmeren Zuwanderern (schließt "Flüchtlinge" ein), Menschen der unteren Einkommen sowie Menschen in der staatlichen Vollversorgung in staatlich subventionierten Wohnungen.


    Ich dachte, dass man mit "Wohnen für alle" auch die in München weitgehend abgehängte Mittelschicht bzw. Arbeiterklasse meint. Ihnen eine Alternative zur Abwanderung bietet. Ein bisschen ärgerlich ist es schon, wenn man jede Woche von Montag bis Donnerstag Mittag für Steuern, Sozialversicherungen und Mieten arbeiten muss, während andere in dieser Zeit sich zwischen Bett und dem Hauptbahnhof rumtreiben.

  • ^Es sollte ja eigentlich einleuchten das die SPD vor allem für diese (Wähler-)Gruppen Politik macht. Menschen die im Berufsleben halbwegs erfolgreich sind sollten ja prinzipiell am Erhalt ihres StatusQuo interessiert sein. Es wäre mir aber Neu das die SPD jemals die Partei des Mittelstandes gewesen wäre. Nur haben das offensichtlich viele noch nicht begriffen und wählen die SPD trotzdem und obwohl sie in erster Linie für eine Umverteilung von Oben nach Unten stehen. Und wer sich in München aus eigener Kraft eine Wohnung leisten kann - und selbst wenn er dafür 100% seines Einkommens aufwenden muss - steht aus Sicht der SPD eben "Oben".

  • "Wohnen für Alle" ist ein Sonderprogramm für die, die sonst vor der Obdachlosigkeit stehen und soll in kürzester Zeit günstigen Wohnraum schaffen, vor allem an eigentlich für den Wohnungsbau schwierigen Orten. Geplant 3000 Wohnungen.


    Wohnen in München VI ist das Programm für die Mittelschicht mit zukünftigen Haushaltsbruttoeinkommensgrenzen bis 85 000 Euro. Zwei verschiedene paar Schuhe, letzteres ist für den größten Teil an Wohnungen verantwortlich.


    Was wäre denn eure Forderung an die Stadt? Soll die Einkommensgrenze noch über das Medianhaushaltseinkommen rutschen? Im Ernst, das Gemeckere sollte schon argumentativ untermauert werden.

  • Also ich finde das schon mal einen sehr guten Schritt:


    Von der Idee bis zum Richtfest sind nur elf Monate vergangen. Die ersten 100 Wohnungen des städtischen Programms Wohnen für Alle sind fertig. Ende des Jahres sollen die ersten Bewohner in die neuen Appartements am Dantebad einziehen.


    http://www.tz.de/muenchen/stad…-auf-stelzen-6975579.html


    Wichtig ist allerdings genauso die Prozessbeschleunigung bei Mittel- und Oberklasseprojekten. Warum nicht auch höherwertige Wohnungen in Stelzenbauten?


    Neben Parkplätzen sollten auch die zentral gelegenen Schrebergartensiedlungen hinterfragt werden. Das Potenzial, das hier schlummert, ist gigantisch (am Heimeranplatz wäre z.B. Platz für einige Tausend Wohnungen). Ausweichen könnten die Kleingartenanlagen (sofern diese in München bleiben wollen) dann auf die riesigen Ackerflächen im Nordwesten Münchens, die für den Wohnungsbau anscheinend aufgrund Grundwasserproblemen nicht recht geeignet sind. Dort ist es doch eh viel idyllischer als zwischen Mittlerer Ring und Autobahn.


    Hinsichtlich der 8500 Wohnungen die pro Jahr insgesamt in München fertiggestellt werden sollen, bin ich sehr gespannt wie dieses Ziel erreicht wird. Ich schätze OB Reiter als jemanden ein, der einmal gesetzte Ziele auch konsequent umsetzt und diese nicht nur pro Forma formuliert. Schauen wir mal ob diese wuchtige Zahl geknackt wird.

  • Der Grund meines Meckerns schnell erklärt: Warum fördert man fast ausschließlich Mieten und kein Eigentumserwerb zur Selbstnutzung? Hier werden immense Steuermittel aufgebracht, die direkt im Kapital der Reichen aufgehen. Warum fördert man das Kapital der Reichen und nicht die Vermögensbildung der Armen?