Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • @Pumpernickel:


    Zum Platzverbrauch der Tram:
    Die Buslinie 59 z.B. wurde vor ein paar Jahren vollständig durch eine Tram ersetzt. Dabei wurde, wie du schon geschrieben hast, eine eigene Trasse nur für die Tram angelegt. Dadurch fiel auf beiden Seiten der vormals vierspurigen Straße jeweils eine Spur weg (also keine zusätzliche Platzverschwendung). Von Gegnern wurde ein Verkehrschaos und eine mangelnde Auslastung der Tram befürchtet. Heute hat man den Takt sogar verkürzt und ein IV-Chaos ist auch ausgeblieben bzw. auch in den umliegenden Vierteln konnte keine Zunahme festgestellt werden. Die Tram braucht dafür von St.Emmeram bis zum Arabellapark deutlich weniger Zeit, als der Bus gebraucht hatte.
    Ein viel diskutierter Nachteil ist allerdings der Lärm, den die Tram auf dieser Trasse verursacht, aber das kann ich selbst jetzt nicht beurteilen.
    Grundsätzlich stimme ich deinen Ausführungen über Busse aber zu. Diese sind günstig, flexibel und schnell einsetzbar. Wenn also schnell Lösungen her müssen, sollten diese, z.B. auch als schnelle Expressbusse, viel öfter zum Zuge kommen. Tramplanungen dauern mittlerweile ja auch ewig (siehe Westtangente).


    Gelenkbus mit zusätzlichem Anhänger hinten dran


    Gibt´s das jetzt auch schon? Bisher hab ich nur normale Busse mit Anhänger gesehen. Falls ja, dürfte es mit der Fahrstabilität nicht so gut bestellt bzw. viele Haltestellen zu kurz sein.


    ist es immer noch besser, nur ein "H"-Schild am Straßenrand zu haben als gar keine Haltestelle im Viertel zu haben


    Eigentlich schon. Neue Haltestellen werden aber nur noch barrierefrei gebaut, sonst gibt´s gleich wieder einen Aufschrei.


    Munich_2030:


    Finde das Umland stellt keinerlei Alternative dar. Vor Allen nicht dort wohnen und in der City arbeiten.


    Meins wäre es auch nicht. Wenn du aber ein Haus bauen willst, schaut´s dann in München für die Meisten schwierig aus. Wie man so hört und liest, sind Pendelstrecken von 70km fast schon "normal". Direkt im Landkreis München wird es ja auch immer schwieriger, noch günstig Bauland zu erwerben.


    Endokin:


    Natürlich genau darum gehts. Um die Gesamtkosten des Lebens in der Stadt.


    Das läuft letztlich eben genau auf den Unterschied der Miet- bzw. Kaufpreise hinaus. Du schreibst ja selbst schon, dass sich sonstige Lebenshaltungskosten in München und Umland nicht groß unterscheiden. Daher spielen diese eigentlich auch gar keine Rolle. Ich bezahle für meinen Einkauf z.B. in Vilsbiburg genauso viel wie in München, nur hätte ich insgesamt mehr zum ausgeben, da ich weniger an Wohnkosten habe. Natürlich muss man die Pendelkosten noch abziehen. Aber auch hier scheint es dann trotzdem noch derartige Überschüsse zu geben, dass es sich für viele Menschen noch lohnt.

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Naja ^^ wie man es eben sieht. Aber die Pendlerei ist ja keine Lösung und auch auf die 1,45 Mio gesehn sicherlich keine signifikant große Personengruppe.


    Aber wenn natürlich die S-Bahn nach Freising vom HBF fast solange unterwegs ist wie der M-Zug nach Traunstein, dann ist das für manche sicherlich lukrativ.


    Man bräuchte Expresszüge von Augsburg und Traunstein nach München. Aber das wirds so nicht geben.

  • Weiter wachsen kann man in München sicher optimal durch Verdichtung, neue Viertel , und durch einen S-Bahn Ring der endlich mal ein neues Kapitel in der Stadtplanung aufmachen würde.
    Und durch Enteignung mancher Schrebergartensiedlungen.
    Vielleicht könnte man auch über die Eingemeindung macher Orte denken. Unterföhring, Gräfelfing, Germering. Aber das Eröffnet natürlich neue Probleme. Förderungen würden wegfallen, Dorffürsten wären machtlos und der Speckgürtel wäre natürlich dann auch kleiner.

  • ^


    Absurd. Warum sollen wir keine Supermärkte/Parkplätze überbauen?


    Moderne Hochhäuser beinhalten i.d.R. höher preisige Wohnungen, die sich die breite Mittelschicht nicht leisten kann. Siehe Frankfurt, London, Vancouver, NYC, Zürich, Wien etc.. "Günstig-Wohnraum" in modernen Hochhäusern ist natürlich möglich, in der Realität aber sehr selten anzutreffen.


    Viel entscheidender als Massenentlastung ist es doch, die bestehenden Viertel richtig nach zuverdichten und Neubauquartiere mit dichtem Blockrand zu bebauen.


    Naiv zu denken, Wohntürme wären die alleinige Lösung des Münchner Wohnraummangels. Schließlich spielen die Investoren auch noch eine Rolle. Über deren Ziele und Anforderungen wurde hier aber schon genug diskutiert.


    Hochhäuser sind wichtig und bieten viel Raum auf wenig Grund aber eben vor Allem für Besserverdienende. Daher sind sie nur ein und nicht das Mittel zum Zweck. Genauso wie es das Ifo-Institut auch erläutert.

  • Grosse Hochhäuser können sehr gut zur Verbesserung der Wohnungsbereitstellung auf knappen Raum beitragen. Die Kosten sind so gering, dass Kaufpreise unter 50% der heutigen Münchner Preise bei höherwertiger Ausstattung herauskommen und noch Gewinn abwerfen.

  • ^


    Die Kosten sind so gering, dass Kaufpreise unter 50% der heutigen Münchner Preise bei höherwertiger Ausstattung herauskommen und noch Gewinn abwerfen.


    An einer Quelle für diese Behauptung wäre ich sehr interessiert. Wo gibt es in München oder sogar in Deutschland ein neues Wohnhochhaus, dessen Kaufpreise bei vergleichbarer Größe, unter 50% des hiesigen Niveaus liegen, inkl. besserer Ausstattung? In der Theorie mögen solche Gedankenspiele "Je mehr Wohnraum auf der selben Fläche Boden = günstigere Preise" funktionieren, die Realität sieht leider anders aus. 400-600€ pro Quadratmeter kostet eine Hochhauswohnung mehr, als eine vergleichbare Neubauwohnung im normalen Geschosswohnungsbau. Quelle siehe Link zum Welt Artikel (Februar 2016), der ein eher gedämpftes Fazit zieht:


    „Um günstigen Wohnraum zu schaffen, sind die neuen Wohnhochhäuser nicht geeignet“,


    https://www.welt.de/finanzen/i…ngsnot-nicht-lindern.html


    Pandion Vorstand Knodel fügt aber hinzu:


    Für ihn sind Wohnhochhäuser eine ideale städtebauliche Ergänzung.


    Das kann man glaube ich so stehen lassen.

  • MiaSanMia: Muß dir da absolut widersprechen!


    Wenn man natürlich genau diese Städte aufzählt: London, NYC, Zürich! Dann ist es ja klar.


    Da ist es doch egal, ob HH oder nicht. Das sind von den Preisen her genau die Städte, die weltweit unter den Top 5 liegen. Da sind die Kosten genauso horrend in nem Wohn HH, wie in nem 5 stöckigen Gebäude!


    Laß uns doch mal lieber MUC mit FFM vergleichen. Ein Freund von mir hatte sich für 2, von der Größe identische Wohnungen zum Kauf interessiert.


    Im 13. Stock der Friends Tower oder im Grand Tower in FFM, paar Stöckchen höher :)


    Die Wohnhung in FFM war deutlich günstiger. Vom Ausblick, etc. brauch ich wohl erst gar nicht anfangen.


    Jeder, der in VWL ein bißchen aufgepaßt hat weiß, das da wo das Angebot die Nachfrage übersteigt, die Preise fallen.


    Meinst Du ein Schwabinger Tor könnte 3.800€ kalt für ne 110qm Wohnung im 11. Floor im Nord-Tower verlangen, wenn es in MUC noch 50-60 andere 50-90m hohe, moderne HH geben würde?


    Je mehr HH, desto stärker würden die Kauf bzw. Mietpreise in den Friends, Schwabinger Tor Lächerlichkeiten fallen.


    Aber das will ja keiner in MUC. Es soll ja Alles so bleiben, damit die Gewinne möglichst groß bleiben.


    Mir wurde im Januar von Engel&Völkers in Benidorm (die Stadt mit der größten HH Dichte der Welt) eine 95qm Wohnung im 33. Stock im Torre Lugano (kann man gerne googlen) angeboten.


    Kaufpreis: 118.00€ :)))


    Warum? Weil Spanien günstiger ist, klar. Aber weil es eben mehere hundert Wohn HH dort gibt. Das heißt das Angebot übersteigt bei weitem die Nachfrage.


    Die einzig, wirklich effektive Lösung, um 300.000 weitere Menschen bis 2030 in der City unterzubringen sind Wohn HH!


    In jedem Neubaugebiet wie Arnulfpark, Ackermannbogen, Parkstadt Schwabing, Domagkpark sollte man mit mind. 4-6 Wohn HH mit mind. 60-90m anfangen. Man kann auch nachverdichten bzw. HH nachträglich einstreuen. Planungen hin oder her. Auch so ne Ausrede der Stadt bzw. der Investoren, die ihre Bäuche nicht vollbekommen!


    Und diese Linie dann in Freiham, im NO und anderen, zukünftigen Gebieten beibehalten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • Es ist total logisch dass die Preise sinken wenn es eine größere Anzahl an HH geben wird. Solange man diese Highlights aber an einer Hand abzählen kann wird es keine Verbilligung durch HH geben.
    Und ich bezweifle dass in Manhattan ausschliesslich saureiche Millionäre gibt.

  • ^
    Munich_2030:


    Hochhäuser helfen die Wohnungsnot zu lindern. Das tun sie aber nicht alleine, denn Tatsache ist (siehe Link + Google), dass in Deutschland von 2010 bis 2018 min. 79 Wohnhochhäuser gebaut werden, i.d.R. im Hochpreissegment. Mir wäre kein Projekt bekannt, das sich die breite Mittelschicht und darunter leisten kann. Dass FFM hier noch günstiger ist als München ist klar, in absoluten Zahlen bewegen sich Wohnhochhäuser aber auch in FFM auf gehobenem Niveau. Warum sollen wir also keine Parkplätze oder Supermärkte überbauen? Das verstehe ich nicht.

  • Von mir aus, kann das Herr Reiter ja hobbymäßig machen :)


    Nur wenn ich höre, daß auf Supermärkte oder Parkplätze 1-2 Stockwerke kommen, dann weiß ich halt, daß aus dieser Idee maximal 3.000-5.000 Wohnungen in den nächsten 10 Jahren entstehen werden.


    Da hilt eine enorm dichte Bebauung mit vielen Hochpunkten im 50-90m Bereich deutlich mehr.


    Da kann man schon auf 80.000-100.000 Wohnungen in 10-15 Jahren kommen.


    Und das brauchen wir.


    Allein schon, um diese unmöglichen Preise von Schwabinger Tor, Friends, etc. deutlich runterzusetzen.


    Das Schwabinger Tor kann dann halt einfach nicht mehr 3.000-4.800€ kalt verlangen, wenn in den nächsten Jahren 40-50 weitere Wohn HH entstehen.


    Nur muß man diese halt auch bauen. Und da scheint eben die Jost Hurler Gruppe mit all seinen Nachkömmlingen bei der Stadt eine starke Lobby zu haben.


    So wie auch manch Andere. Und die kriegen ihren Hals halt nicht voll.


    Für die wäre ein großes Angebot an Wohn HH eine Villa für sich selbst in Grünwald weniger :(


    MUC ist nunmal auch die Stadt der Gier. Und die hat leider einen großen Einfluß auf die Stadtplanung.


    Merk und Reiter fahren da meiner Meinung nach einen ziemlichen Schlängelkurs.

  • Eigentumswohnung

    Quelle 1: Cosmo München Neuhausen 76m² : 629.000 €
    Quelle 2: 1720s Michigan Ave. Neuer Wolkenkratzer in sehr guter Gegend südliche Innenstadt Chicago : ca. 70m² : 205.000 $

  • ^
    Warum sollen wir also keine Parkplätze oder Supermärkte überbauen? Das verstehe ich nicht.


    Natürlich muss man das. Was mich nur maßlos an Reiters Aktion ärgert ist dieser Hau-Ruck-Aktionismus, der beinhaltet, dass diese (sehr wertvollen innerstädtischen Grundstücke) nun mit irgendwelchen Schnellbau-Baracken auf Stelzen belegt werden, anstatt langfristig und solide zu planen. So müssten die Supermärkte und Parkplätze unter die Erde verlegt werden und dann echte, langfristig haltbare Stadthäuser dort errichtet werden. Die unterstellte Argumentation, plötzlich über Nacht sei die Wohnungsnot über München hereingebrochen und plötzlich habe man Grundstücksmangel und müsse nun provisorisch billigen Wohnraum auf Stelzen erreichten, der in zwei bis drei Jahren, wenn der Ansturm vorbei ist, eh wieder abgerissen wird, lasse ich nicht gelten :toilet:

  • ^


    So müssten die Supermärkte und Parkplätze unter die Erde verlegt werden


    Es geht doch primär darum, schnell Wohnraum zu schaffen. Parken und Einkaufen unter Tage verteuern und verlangsamen das Ganze.
    Supermärkte müssen nicht unter die Erde, sondern können im EG Platz finden. Wieso werden Stelzenbauten nach vier Jahren wieder abgerissen? Warum sollte dann der Ansturm vorbei sein? "Echte, langfristig haltbare Stadthäuser": Die Statik muss genauso den Vorschriften entsprechen wie jedes andere Gebäude auch. Du wirst erstaunt sein, wie haltbar selbst billigste Häuser sein können, sofern sich keine gravierenden Baumängel einschleichen.


    Die unterstellte Argumentation, plötzlich über Nacht sei die Wohnungsnot über München hereingebrochen


    Das ist doch nur die offizielle Version. Soll der Reiter sich hinstellen und seinen schlafwandelnden Vorgänger und Parteikollegen diskreditieren? Macht sich nicht gut. Für Versäumnisse ist nicht Reiter Schuld, sondern der ganze Apparat, der seit Jahren vor sich hin döst(e).

  • Wie will man denn einen Lidl oder Penny überbauen? Das ist das mit abstand absurdeste was ich seit Jahren gelesen habe. Es gibt unendlich viel Neuraum zur Bebauung, und nochmal soviel kann durch Nachverdichtung gebaut werden. Die meisten Supermärkte in München sind doch eh im EG von normalen Stadthäusern mit 4 5 6 Stockwerken. :applaus:

  • Gibt ja auch noch viele ungenutze Flächen. War heute z.B. entlang der südlichen Lassallesstraße (zwischen Olympiapark und Lerchenauer See) Joggen: dort hat man über die gesamte Strecke nach Süden einen fantastischen Blick auf den O2 Tower und links und rechts der Straße nur Schrebergärten (Eggartensiedlung soll ja demnächst eh bebaut werden) oft hier auch verlassenes Bahngelände/große Grasflächen/Brachland. Hier könnte man links und rechts der Straße wunderbar Nachverdichten, OEZ <500 Meter zum Einkaufen erreichbar.. https://www.google.de/maps/pla…3d48.1351253!4d11.5819806

    4 Mal editiert, zuletzt von sweet ()

  • Da hast Du natürlich absolut recht. Gibt in MUC noch zig solche freien Flächen. Hatten wir ja schon oft.


    Kommt halt drauf an, wie man sie bebaut. Wenn man so niedrig wie im Domagkpark, etc. baut, dann werden es halt nicht viele Wohnungen.


    München hat über 300qm Fläche!


    In Benidorm, Costa Blanca leben im Sommer auf 38km² ca. 1,5 Millionen Menschen!


    In Manhatten auf 59km² leben 1,6 Millionen!


    Kann diese Wohn HH Diskussion langsam nicht mehr hören. Warum klappt es denn da?


    Da leben garantiert nicht nur Millionäre. Wohn Towers werden genauso billig oder sogar noch günstiger, als unsere 5 stock Siedlungen, wenn es ein Überangebot gibt.


    Bleibe dabei, daß es die einzige Lösung ist und bin jetzt aus der Diskussion raus!