Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • An sich keine so blöde Idee.


    Allerdings: Was bringt es, auf einen Supermarkt 2 stöckige Wohnungen draufzusetzen und ALLE neuen Quartiere (Arnulfpark, Parkstadt Schwabing, Domagkpark, etc.) sind gebaut worden, als gäbe es keinerlei Wohnungsnot in MUC.


    Würde erstmal all diese Gebiete enormst nachverdichten. Mehr Hochpunkte setzen.


    Dann frag ich mich immer noch, warum auf einem Gelände wie dem Domagkpark nicht mind. 5-6 HH mit 15-20 floors errichtet wurden? Was hat dagegen gesprochen?


    Allein diese Maßnahmen mit dem Nachverdichten, mehr Hochpunkte setzen, schafft ihm 5mal soviel Wohnungen, als wenn er auf jeden Supermarkt in MUC seine 2 Stöckchen draufsetzt :)

    Einmal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • Grundsätzlich sind Reiters Nachverdichtungsmaßnahmen sehr sinnvoll und längst überfällig.


    Munich_2030:
    Mit den Wohnhochhäusern ist das so eine Sache. Meistens schaffen diese nur Wohnraum für Wohlhabende (unbedingter Imagewechsel zu den 70ern). Dazu gab es im Wirtschaftsteil der SZ am Wochenende einen interessanten Artikel. Demnach sind sämtliche derzeit in Bau oder Planung befindliche Wohntürme in DL dem Hochpreissegment zuzuordnen.
    Generell dichtere Neubauquartiere durch mehr Blockrand und generell 2-3 Stockwerke mehr (siehe das Desaster Funkkaserne) sowie Nachverdichtung durch Aufstockung von Bestands- und Flachbauten tragen zur Bereitstellung von Wohnraum für alle wohl mehr bei als letztlich überall nur Wohntürme zu errichten. Natürlich bedarf es auch dieser, da so z.B. Luxuswohnungen weniger Raum einnehmen und anderswo nicht mehr gebaut werden müssen. Eine Wunderwaffe sind Hochhäuser aber eben auch nicht.


    Der zweite Punkt, den du ansprichst, die Planungen, als ob es keine Wohnungsnot gäbe, ja, das kann man sich angesichts Ackermannbogen und Funkkaserne schon fragen. Berücksichtigen muss man, dass diese in einer Zeit geplant wurden, als es in München tatsächlich weit weniger Diskussion und Not auf dem Wohnungsmarkt gab (Anfang der 2000er). Notwendig wäre es dann, Änderungen im BBP schneller möglich zu machen, um z.B. 1-2 Jahre vor Baubeginn auf die Gebäude der Funkkaserne noch 2 Stockwerke oben drauf zu setzen oder in der Parkstadt Schwabing, auch wenn hier immerhin von Büro- auf Wohnnutzung umgewidmet wurde, die ohnehin entstehenden Hochhäuser höher bauen zu dürfen.


    Inwiefern hier allerdings Verkehr, Bildung und sonstige Infrastruktur dagegen sprechen, darüber können wir hier im Forum auch nur laienhaft spekulieren.


    Wo stünden wir heute, wenn OB Ude schon großflächig mit Reiters (entgegen der TZ trotzdem keinesfalls "neuen") Maßnahmen angefangen hätte?

  • Nach Monaten der Debatte hat sich klar herauskristallisiert, dass es reichlich Möglichkeiten geben würde.


    Wirkungsvoll wären dabei wohl v. a. (abgestuft nach "Einfachheit der Umsetzung")


    -Nachverdichtung und dabei insb. auch die Förderung nachträglicher Aufstockung von Gebäuden wo statisch möglich / zumindest Ausbau von Dachgeschossen


    -Erschließung der letzten Reserveflächen mit Blockrand + Stadtgrün im "Schwabinger Mix", anstatt Punkthäusern mit wenigen Geschossen und verschwenderischem "Abstandsgrün"


    -Verbesserung der Anbindung insb. nach Augsburg, zB durch Schaffung einer Express S-Bahn Verbindung zwischen Augsburg Hbf und München Pasing/Hbf/Ostbahnhof, sodass Siedlungsdruck nach Augsburg entweichen kann (eine Wohnung weit draußen im Schlafdorf im Münchner Umland ist nicht für jeden eine Alternative, wer aber unbedingt städtisch leben möchte aber einen Job in München hat, der kann auch in Augsburg leben und in München arbeiten und spart trotz der Pendelkosten noch enorm Geld und kann sich in Augsburg mit dem selben Geld eine zentrale, urbane Wohnung leisten, wofür er in München nur eine Wohnung in einem 70er Wohnbunker am tristen Stadtrand bekäme), wobei da natürlich die Augsburger mitspielen müssten und ob sie daran ein Interesse haben ist fraglich


    -schließlich Eingemeindungen von Speckgürtelgemeinden rund um München, gleichzeitig unter dem Status Quo wohl die unrealistischste Möglichkeit



    Instrumente gibt es also viele. Dass diese nicht genutzt werden zeigt doch, dass die Politik daran kein solches Interesse hat wie sie immer behauptet. Ob es Desinteresse ist, auf "guter Vernetzung" der Immobilienlobby beruht, die ja vom Preisdruck am Mietmarkt enorm nutznießt ... oder ganz andere Gründe eine Rolle spielen ist ja letztlich egal, es führt immer zum selben Ausgangsproblem. Neu nach München zuzuziehen, sei es weil einen der Arbeitgeber per Versetzung dazu verdonnert, muss aktuell für Normalverdiener als Zumutung wirken und stößt Leute, die eigentlich vom Nettoeinkommen her zur guten Mittelschicht gehören würden, ohne Not an die Grenze zur Armut aufgrund der horrenden Wohnkosten.


    Und spätestens wenn man ein Kind im Haushalt hat kann man auch nicht mehr sagen "jetzt habt euch doch nicht so, so schlecht kann es euch ja nicht gehen, wenn wir immer noch nicht zu zweit in ein 1-Zimmer-Apartment gezogen seid, zu Uropas Zeiten war das in den Städten ganz normal" (überspitzt formuliert, aber ähnliches wird ja Menschen inzwischen tatsächlich vorgeworfen). Ein Kind braucht halt ein eigenes Zimmer. Und eine Wohnung mit anständiger Küche, in der auch anständig gekocht werden kann, usw. Oder soll München etwa zur Stadt der gutverdienenden Singles werden, noch mehr als eh schon?


    Das Problem ist also letztlich kein stadtplanerisches, sondern ein politisches. Es fehlen nicht die Instrumente, es fehlt der politische Wille.


  • Dann frag ich mich immer noch, warum auf einem Gelände wie dem Domagkpark nicht mind. 5-6 HH mit 15-20 floors errichtet wurden? Was hat dagegen gesprochen?


    Schlimmer noch. Anfangs war in den Planungen ein Hochpunkt in der Nähe der jetzigen Trambahnendhaltestelle am Frankfurter Ring geplant. Irgendwann ist dieser dann verschwunden.

  • ^


    Meinst du das 11 stöckige Türmchen den zwei Wettbewerbsbeiträge für dieses Baufeld (Bauhausplatz) beinhaltet haben?


    @Pumpernickel: Einige gute Punkte, die du ansprichst.


    Oder soll München etwa zur Stadt der gutverdienenden Singles werden, noch mehr als eh schon?


    Ich denke, dass dies von einigen politisch aktiven Personen tatsächlich gewollt ist, auch wenn es nicht unbedingt ausgesprochen wird. Schließlich stellt die von Jahr zu Jahr neue Rekorde aufstellende Geburtenrate in manchen Augen ein Problem dar.


    Es fehlen nicht die Instrumente, es fehlt der politische Wille.


    Die Politik hat es versäumt, rechtzeitig mit einer geeigneten Wachstumsstrategie voranzugehen (Ude). Jetzt muss umso hektischer und dadurch medial deutlich präsenter reagiert statt agiert werden. Der politische Wille ist bei dem ein oder anderen vielleicht schon vorhanden, wird aber von der Angst vor der öffentlichen Auseinandersetzung mit vermeintlichen Angst- und Wutbürgern im Keim erstickt. Vielen Bürgern wurde viel zu lang unnötig Gehör verschafft. Ein Prozess der leider nur schwer umkehrbar ist.


    der kann auch in Augsburg leben und in München arbeiten [...] wobei da natürlich die Augsburger mitspielen müssten und ob sie daran ein Interesse haben ist fraglich


    Ganz genau. Beispiel Rosenheim: Vom dortigen HBF (60.000EW, 66km) nach München HBF sind es mit dem Regionalzug ca. 40min. Ich kenne einige Leute in RO, die strikt gegen "ausgewanderte Münchner" sind, da diese in RO lediglich die Preise erhöhen. Denn in München wird mehr verdient, gleichzeitig sind die Mieten / Kaufpreise in RO aber noch vglw. günstig.
    In Augsburg wird das nicht groß anders sein.



    Letztlich ist OB Reiter jetzt der schwarze Peter, der die Suppe seiner Vorgänger auslöffeln kann und obendrein vom Freistaat nicht einmal im Ansatz unterstützt wird, im Gegenteil. Auch wenn bei Reiter noch vieles verbesserungswürdig ist (bei wem ist das nicht so?) und er noch progressiver sein könnte, so ist er doch ehrlich gesagt seit Vogel der dynamischste OB. Immerhin ein kleiner Lichtblick :)

  • Das ist alles so absurd. In Rosenheim kosten die Wohnungen fast genausoviel wie in Muc. Also 900 kalt für 2 Zimmer. Das ist Münchner Niveau. Dazu verdient man in Rosenheim als Techniker z.B an die 5000€. Knapp 2000€ als Praxisangestellte. Das ist in München fast genauso. Ein Freund verdiente bei BSH Verwaltung in MuC seine 3500€ im Büro mit FOS Abschluss. In TS 3300€ auch in einer Bürotätigkeit.

  • Ein funktionierender Markt liegt per Definition dann vor, wenn sich alle Marktteilnehmer auf Augenhöhe begegnen und somit die Nachfrager auch eine echte "Wahl" haben. Und nicht darum betteln müssen, dem Vermieter "bitte, bitte, lieber Gutsherr, ich bin eurer nicht würdig, doch erflehe ich eure Gunst!"-mäßig tausend Einkommensnachweise, Schufa-Selbstauskunft und am besten noch eine Bürgschaft über die eigene, ewige Seele vorlegen zu dürfen, um evtl. dafür in Frage zu kommen sich möglicherweise um die Besenkammer äh Wohnung bewerben zu dürfen.


    Beim Wohnungsmarkt im Raum München und insb. in Münchens zentralen Lagen handelt es sich gerade nicht um einen funktionierenden Markt, der sich aus Angebot und Nachfrage ergibt, sondern um ein Extrembeispiel von Marktversagen. Würde der Markt funktionieren, dann wäre der Anreiz ganz enorm zusätzlichen Wohnraum in großer Zahl zu schaffen und somit würde der Preis wieder sinken - irgendwo pendeln sich dann Angebot und Nachfrage auf einem mittleren Niveau ein. DAS wäre ein funktionierender Markt.


    In diesem Markt haben die Anbieter ein vitales Interesse daran ihr Angebot knapp zu halten, da damit die Rendite pro eingesetztem Euro Kapital immer höher steigt. In diesem Markt mischt auch der Staat ganz gewaltig mit, er macht ordentlich als Preistreiber mit, u. a. mit zunehmend regelrecht idiotischen Energiesparvorschriften, die sich inzwischen meist nicht einmal mehr auf dem Papier rentieren, trotz idealisierter Modellrechnung, und v. a. der Dämmstofflobby dienlich sind.


    Selbst die gut gemeinte Mietpreisbremse bewirkt in diesem überhitzten Markt das genaue Gegenteil, sie wirkt als Mietpreiserhöher, da sich die Vermieter nun reihenweise in Erhöhungen darauf beziehen können sich im entsprechenden gesetzlichen Rahmen zu bewegen und diesen auch ohne Federlesen ausschöpfen zu können (zuvor war das eine mühsame Einzelfallargumentation, die vielfach auch mühsam vor Gericht durchgesetzt werden musste, was Vermieter entsprechend scheuten). Mehr noch, da sich die Mietpreisbremse nur immer auf das Niveau der Mieten in jüngster Vergangenheit bezieht hat diese den Effekt einer Aufwärtsspirale - man erhöht die Miete und bezieht sich damit auf die Mietpreisbremse, indem man diese zur gesetzlichen Grundlage für Mieterhöhungen (eben bis zur Obergrenze) "zweckentfremdet", das machen viele so, das so erhöhte Mietniveau ist dann wieder die Grundlage für die nächste Erhöhungsobergrenze, die erneut ausgenutzt wird, das ist so, als hätte man alle normalen unbegrenzt laufenden Fixpreismietverträge in München per Gesetz de facto in Staffelmietverträge umgewandelt.


    Und bei all dem mischt noch die Kommune mit, indem sie das viel zu wenige Bauland, das sie ausweist, bebaut als würde es sich nicht um ein knappes Gut handeln und Platz mit großzügigem Abstandsgrün, Wertstoffinseln, Parkplätzen usw. vergeudet und kaum höher bauen lässt als im Einfamilienhauswohngebiet.


    Wenn du das alles kombinierst, das Marktversagen, die Partikularinteressen der Eigentümer, die politischen Preistreiber, dann kommst du zu genau dem, was man in der Realität beobachten kann - eigentlich ordentlich verdienende Bürger der Mittelschicht kommen finanziell in arge Bedrängnis, weil sie sich das essentielle Gut "Wohnen" kaum noch leisten können und über eine Art Vedrängungswettbewerb und Sozialdarwinismus München auf kurz oder lang zu einer Art großem Reichenghetto wird.

  • Das ist alles so absurd. In Rosenheim kosten die Wohnungen fast genausoviel wie in Muc. Also 900 kalt für 2 Zimmer. Das ist Münchner Niveau. Dazu verdient man in Rosenheim als Techniker z.B an die 5000€. Knapp 2000€ als Praxisangestellte. Das ist in München fast genauso. Ein Freund verdiente bei BSH Verwaltung in MuC seine 3500€ im Büro mit FOS Abschluss. In TS 3300€ auch in einer Bürotätigkeit.


    Ich nehme mal an, dass das Bruttoeinkünfte sind. Techniker bei 13 x 5000 = 65.000 Euro Jahresgehalt? In Ausnahmen gibt es das sicher, aber es ist kein realisitischer Mittelwert! Man kann auch durch Gerüchte über irgendwelche Monstereinkommen den Markt verrückt machen.

  • @Pumpernickel:
    Ich glaube, Woerner hat sich mit dem "funktionierenden Marktmechanismus" auf den Beitrag von Endokin bzgl. Rosenheim bezogen ;)


    Angebot knapp zu halten, da damit die Rendite pro eingesetztem Euro Kapital immer höher steigt


    Das kommt darauf an, wen man als Anbieter bezeichnet. Denn die Renditen für Investoren in München sind mit die niedrigsten in Deutschland. Wer letztlich den Gewinn einsackt, sind Grundstückseigentümer, die verkaufen oder -ich mutmaße jetzt- die Projektentwickler.


    als hätte man alle normalen unbegrenzt laufenden Fixpreismietverträge in München per Gesetz de facto in Staffelmietverträge umgewandelt.


    :daumen: Es ist mir nach wie vor ein Rätsel wie die Politik diese Tatsache ignorieren konnte. Man könnte fast meinen, beim Gesetzesentwurf war kein einziger Immobilienexperte dabei.



    Endokin:


    Mietspiegel Rosenheim:
    Schnitt: 10,15€
    http://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Rosenheim/2403
    https://www.immowelt.de/immobi…ise/rosenheim/mietspiegel
    Mietspiegel München:
    Schnitt: 17,45€ (je nach Website auch bis zu 20€ im Schnitt)
    http://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Muenchen/2091
    https://www.immowelt.de/immobi…eise/muenchen/mietspiegel


    Einzelne Wohnungen zu vergleichen liefert kein Ergebnis.


    Zu deinen Gehaltsangaben:
    Stell dir mal vor ein BMW-, Siemens- oder Allianz Mitarbeiter zieht nach Rosenheim. Ich meine doch, dass diese aus München deutlich mehr Verdienst mitnehmen, als sie in Rosenheim bei Kathrein verdienen würden.


    Isek:
    5000€/Monat netto als Techniker...selbst wenn dieser als Führungskraft bei einem bayerischen Automobilhersteller arbeiten würde, wird es da sehr eng.
    Endokins Angaben sind daher natürlich brutto. Wobei selbst dann 5000€, wenn überhaupt, mit 30 Jahren Berufserfahrung und als PL realistisch wären. Wie du schreibst, also nicht im Entferntesten ein repräsentativer Mittelwert.

  • Bsp.
    Muc BigMac Menü am Goetheplatz 6,99
    TS BigMac Menü TS 7,79


    Muc Wiener Schnitzel Ratskeller 24€
    Ts Wiener Schnitzel HFBTS 23€


    Muc Super (heute) Aral 1,24
    TS Super (heute Abend) Aral 1,31


    Techniker Heidenhain Traunreut 4,850€ pro Monat
    Ingenier Siemens BSH Traunreut 4,9xx pro Monat
    BSH München Verwaltung 3,7xx
    BSH Traunreut 3,5xx (gleiche Person!)


    Assistenzarzt 1.Jahr Grosshadern 3,6xx incl Uniklinikzuschlag
    Assistenzarzt 1.Jahr Klinikum Traunstein 3,4xx Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU


    Breze Rischart 58 Cent
    Kotter TS 60 Cent



    Und die Preise beim Edeka und Penny sind in Muc fast die gleichen wie in Traunstein oder Rosenheim. Das kann ich aber garantiert nach x Jahren immer Muc/Ts bestätigen. Das variiert je nach Produkt a bissl. Aber diese Illusion dass man in Rosenheim oder Traunstein alles nachgeschmissen bekommt ist schon krass. Das ist übelste Manipulation.


    In Traunstein kostet eine einfache Fahrt mit dem lächerlichen Bus/Stadtverkehr Kurzstrecke schon 1,90€!!!



    Das einzige was in München im Vergleich mit Ts anders ist, sind die Mieten. Aber das sind vll. 25%.


    Ein weiteres Bsp. an das ich mich grad noch aus der Woche erinnere.
    Edeka Ts Zespri Kiwi unfassbare 58Cent


    Edeka Muc letzte Woche 39Cent pro Kiwi.

  • Ja das ist alles Theorie. Die Praxis sieht aber anders aus. Am besten ist es natürlich in München gut zu verdienen, und gleichzeitig eine günstige Wohnung oder Eigenheim an der Angel zu haben.
    Die Lebenskosten von Strom Wasser Internet Telekom Bahn sind ja fast überall gleich.


    Und ob Du es glaubst oder nicht die Ingenieure bei BSH in Traunreut verdienen teils mehr als die in München. Die haben dort sogar die komplette Entwicklung für Küchen und Hauselektrik.
    Und Heidenhain, ein Weltmarktführer für Messelektronik aus Traunreut, zahlt noch bissl besser als BSH in verlgleichbarer Position.


    Ich kann noch 2 Bsp anfügen die jeder kennt:
    Großer Bauer Joghurt in Muc im Angebot 46 oder 48 Cent, in TS genauso auch im Angebot.
    Meggle Joghurt Butter TS Edeka 1,89€ Edeka Muc 1,79€

  • Das einzige was in München im Vergleich mit Ts anders ist, sind die Mieten. Aber das sind vll. 25%.


    Es ist ja nett, dass du hier einige Lebensmittelpreisvergleiche lieferst, darum ging es aber nicht. Sonstige Lebenshaltungskosten waren in den letzten Beiträgen nirgends erwähnt. Klar, dass sich München und Umland darin ziemlich im Gleichgewicht befinden.
    Zum Mietpreisunterschied: Siehe obige Links. Bleiben wir bei deinen 25%, wären auch dies gigantische Unterschiede.


    Und ob Du es glaubst oder nicht die Ingenieure bei BSH in Traunreut verdienen teils mehr als die in München.


    Natürlich gibt es außerhalb Münchens Positionen wo man mehr verdient. Entscheidend ist aber der Mittelwert.

  • Natürlich genau darum gehts. Um die Gesamtkosten des Lebens in der Stadt.
    Jetzt muss man schon was lesen dass man quasi auf das Mitleid des Vermieters angewiesen ist und die Kosten auch ausser Whg. so exorbitant sind dass es einem fast schon Angst wird. 80.000 Studenten haben auch Wohnungen und liegen nicht unter Brücken oder der U-Bahn. Und ja in Traunstein und Rosenheim zocken sie Dich mit allem möglichen Dingen in den Preisen ab. Das ist leider Fakt. Bis auf die Wiesn, die ist unerreicht.

  • Das Thema hier ist ja : Wie weiter wachsen? Beziehe das jetzt mal rein auf MUC.


    Finde das Umland stellt keinerlei Alternative dar. Vor Allen nicht dort wohnen und in der City arbeiten.


    Dann lieber Beides.


    Ich finde nach wie vor MUC eine absolut lebenswerte Stadt. Klar hätte man schonmals vor 10 Jahren anfangen können mehr Wohnungen zu bauen, als benötigt werden.


    Und ebenfalls klar ist, daß wenn das Angebot größer ist, als die Nachfrage, selbst hier die Mietpreise gefallen wären.


    Genauso verhält es sich mit der modernen Architektur. Da hat man leider seit 2004 den Anschluß an andere europ. Metropolen wie Milano, Barcelona, FFM, Rotterdam, etc. verpaßt.


    Aber auch das könnte man in den nächsten 10 Jahren ändern.

  • sweet


    Wenn man das so darstellt, dann sind Busse sogar noch besser als Züge. Die bringen genauso viele Fahrgäste pro m2 unter, dafür können sie das bestehende Straßennetz voll mitnutzen (was es selbst dann immer noch für Passanten, Taxen, Lieferverkehr, Radler, Rettungsdienste usw. brauchen würde, wenn wir alle privaten PKW verbieten würden). SÖPNV ist selbst eine ziemliche Platzverschwendung, zwischen den einzelnen Bahnen, das kann man an jeder Straßenbahnhaltestelle schön beobachten, ist die Strecke nämlich leer. Für 10 oder 15 min. ist ein meterbreiter Korridor, mitten durch die Stadt (heute baut man ja Tramlinien nur noch auf unabhängigen Trassen neu), ungenutzt und leer. Es ist nicht wirklich effiziente Nutzung von Boden in stark vom Siedlungsdruck betroffenen Ballungsräumen so mit der Fläche umzugehen. Ubahnen als einzige Alternative dazu sind aber unfassbar teuer und auch nichts für die Naherschließung in jedem einzelnen Wohnviertel.


    Der Bus ist tatsächlich ein gutes Vehikel des ÖPNV und bzgl. Ökobilanz inzwischen auch ganz vorne mit dabei pro Personenkilometer. Aber es gibt bei den Menschen, die sich gewöhnlich für ÖPNV einsetzen, aus ideologischen Gründen gigantische Vorbehalte gegen den Bus (meiner Erfahrung nach sind diese Menschen eine "Personalunion" aus ÖPNV Freund und Eisenbahnfan/"grünökologisches Milieu", das den Bus einfach, weil er Gummireifen hat und somit irgendwie mit dem pösen PKW "assoziiert" ist, verteufelt). Anstatt 10 neue Buslinien mit engem Takt aufzubauen steckt man das Geld lieber in eine einzelne, neue Tramlinie, die 10x soviel kostet oder anstatt 100 neue Buslinien mit engem Takt aufzubauen, steckt man das selbe Geld lieber in eine einzelne, neue Ubahnlinie, die 100x soviel kostet wie eine neue Buslinie mit selber Länge (Fahrzeuge, Haltestelleneinrichtungen, Betriebshof mehr braucht man ja nicht - und wenn das Geld besonders knapp ist, ist es immer noch besser, nur ein "H"-Schild am Straßenrand zu haben, ohne Häuschen, Sitzgelegenheit, FIS Display, barrierefreien Bordstein, als gar keine Haltestelle im Viertel zu haben, der Bus ist auch bzgl. Kosten ziemlich flexibel, da ist alles möglich, von "nur H Schild" bis hin zu superkomfortablen, barrierefreien Luxushaltestellen, von einem Kleinbus bis hin zum Gelenkbus mit zusätzlichem Anhänger hinten dran, auch ist kein Kapital im Fahrweg gebunden).


    Die Schienenfixierung ist leider der größte Ideologenfetisch in unseren ÖPNV Planungen.

  • Für 10 oder 15 min. ist ein meterbreiter Korridor, mitten durch die Stadt (heute baut man ja Tramlinien nur noch auf unabhängigen Trassen neu), ungenutzt und leer.


    Einen 15-Minuten-Takt der Straßenbahnen kenne ich selbst in kleineren Städten nur an den Wochenenden, 10 Minuten sind meist das Minimum. Oft fahren dann einige Linien gebündelt auf der Strecke, so dass die Abstände weit unter 10 Minuten sind. Ich habe auch dichtere Taktungen einzelner Linien erlebt, etwa in Bochum, Zürich oder Prag - 7,5 Minuten, 6 Minuten, 5 Minuten. Auch in München gibt es bereits Linien mit 6 bzw. 7,5-Minuten-Takt.


    Hier sieht man etwa auf den ersten Fotos eine eigene Tram-Trasse innerhalb des Breslauer Altstadtrings - da dort mehrere Linien gebündelt sind, fährt in der Praxis alle 2-3 Minuten eine Strab vorbei. Sie befördern wahrscheinlich mehr Leute als die PKWs und einige wenigen Busse auf je zwei Spuren auf jeder Seite.
    Einmal habe ich irgendwo gelesen, dass in Würzburg die Akzeptanz der Tram-Linien weit über jener der Buslinien liegt - wenn in einem neuen Baugebiet eine hohe ÖV-Quote erreicht werden soll, muss eine der Strab-Linien dorthin verlängert werden.


    München sollte also das Strab-Netz auf jeden Fall erhalten, die Wohngebiete um die Haltestellen nachverdichten und gleichzeitig die Tram-Taktdichte, soweit möglich, erhöhen.