SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • ^^

    Bei den Grünen heißt es "S-Bahn-Ring, bestehend aus dem Nord- und Südring". Bei der SPD "Ring um München". Ist natürlich illusorisch und aus meiner Sicht auch nicht notwendig. So weit draußen passiert in München wenig.

    Mißverständliche Wortwahl. Beide meinen das Selbe.

  • Laut SZ sind die Mehrkosten für den Tunnel gegenüber der oberirdischen Lösung 1 bis 1,5 Milliarden EUR.

    https://www.sueddeutsche.de/mu…tunnel-variante-1.4939292


    Allerdings bin ich skeptisch, ob die oberirdische Lösung der Bahn die Grenzwerte der BImSchV wie versprochen einhält, da die Bahn-eigenen Untersuchungen dies ja als unmöglich dargestellt haben, und neuere Dokumente zum Brennernordzulauf die Zugzahlen nach oben treiben.


    Ferner ist unklar welchen Beitrag der Freistaat (S-Bahn) und die EU (TEN-Netze) leisten.


    Alles noch sehr nebulös, die Bahn soll einfach mal die Unterlagen veröffentlichen, sonst muss man ja unterstellen, dass Dinge verheimlicht, verharmlost oder vergessen werden. Immerhin gehört die Bahn zu 100% dem Bund.

  • Süddeutsche erneut zur Tunnelfrage


    Vür mich ist es nachvollziehbar, dass der Trog quasi raus ist wegen der Nachteile.


    Nicht nachvollziehbar ist für mich wieso erst die Varianten entschieden werden sollen und erst viel später die exakten Zugzahlen ermittelt und damit die Dimensionierung der Lärmschutz Maßnahmen stattfindet

  • Wenn man ehrlich ist sind die Zugzahlen nebensächlich.

    Ob dort nachts 100 oder 150 Züge Fahren macht 1,8dB aus.

    Dagegen ist aktuell der Lärm schon 20dB zu hoch und die Zugzahlen werden sich nachts mindestens Versechsfachen.

    Da eine Lärmschutzwand nur 5-9dB bringt (laut Veröffentlichung der Bahn zum Brennerzulauf), vielleicht bei 5m Höhe auch mal 12 dB, langt es so oder so nicht für die Bahn.

    Dies sieht man auch wo bereits Lärmschutzwände gebaut wurden. Dort wird die BImSchV nicht eingehalten.

    Ebenso sieht man das bei Schalltechnischen Untersuchungen der Bahn zur DTK. Dort steht schwarz auf weiß dass die Grenzwerte nicht eingehalten werden können, und das nicht nur an 1-2 Häusern.

    Darf die Bahn das?

    Leider ja, wenn die Kosten für aktiven Lärmschutz höher sind als der Nutzen, solange man nicht die verfassungsmäßige Zumutsbarkeitschelle übersteigt, und selbst dann könnte die Bahn eine Enteignung gegen Entschädigung vorschlagen.

  • Das macht die Sache eindeutiger. Der Trog fast so teuer wie der Tunnel, jener 1 Mrd. Euro teurer als die oberirdische Variante mit 0,8 Mrd. Euro. Damit immerhin billiger als von der DB angenommen - Stand heute. Eine oberirdische Lösung hat dagegen städtebaulich derart gravierende Nachteile, dass diese für mich nicht in Frage kommt. Der Trog wäre ein Kompromiss gewesen, aber nachdem dieser jetzt annähernd so viel kostet wie der Tunnel, bleibt realistisch gesehen (Forderung und Versprechen der Stadt) nur noch Letzterer.


    Warum das BMVI nicht die Zahlen der eigens in Auftrag gegebenen Trimode Studie zugrunde legt, sondern die alten Zahlen aus dem BVP, erschließt sich mir auch noch nicht.

  • Der Bund bezeichnet seine eigene Studie also als unseriös. Herrlich :D;(


    Den Vorschlag im letzten Absatz, den Lärmschutz gleich auf Nennkapazität auszulegen, halte ich für gar nicht verkehrt.

  • Wobei beim Tunnel durch 12 Jahre Bauzeit und 240000 Lastwagenfahrten auch etliche Leute recht lange zusätzlichen Lärm haben werden. Dazu kommt noch das Rammen von Spundwänden.

    Einmal editiert, zuletzt von Iarn75 ()

  • Es gab neulich wieder eine Infoveranstaltung zu dem ganzen Komplex, dazu folgender Artikel


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ng-1.5121753?reduced=true


    Inhaltlich geht aber bedauerlicherweise sehr wenig voran.


    Angrenzend an das SEM- Gebiet wird nun wohl das Landschaftsschutzgebiet im Moosgrund nördlich des alten Bahndamms dauerhaft gesichert. Dazu folgender Artikel (Ich hoffe das ist thematisch der richtige Thread dafür):


    https://www.sueddeutsche.de/mu…et-1.5128809?reduced=true


    Was mich dabei enorm ärgert ist, dass die SZ sich wieder einmal dazu hinreißen lässt, völlig absurde Thesen von Bürgerinitiativen unkommentiert abzudrucken. So werden Bürger-Aktivisten mit folgender Aussage zitiert: "Dieses Naherholungsgebiet wird eine ähnliche Frequentierung haben wie der Englische Garten" (bei Umsetzung der SEM mit 30.000 Einwohnern).

  • Die überfällige, dauerhafte Ausweisung des Gebiets nördlich des alten Bahndamms als Landschaftsschutzgebiet sehe ich als positive Nachricht. Naturschutzgebiet wäre noch besser gewesen, aber als Kompromiss zwischen Erholung, Landwirtschaft und Natur besser als nichts.


    An heißen Sommertagen geht es an den Hauptrouten zum Feringasee tatsächlich schon fast zu wie im Englischen Garten. Da spricht ja auch erstmal nichts dagegen.

  • Truderinger:

    Zitat von Truderinger

    Ich persönlich glaube nicht, dass die Entscheidung schon wirklich durch ist.

    Meine Aussage, dass die EW-Anzahl von 30k sicher ist, war auf die von Iarn75 bezogen, die CSU fordere z.T. 10k. In welcher Form, ob SEM oder über reguläre Entwicklungsmodelle, ist nach wie vor in Untersuchung, wobei sich letztere natürlich auch innerhalb ersterer schließen lassen (siehe hierzu auch das aktuell in Auftrag gegebene Rechtsgutachten zu Trägermodellen und Verfahrensgrundsätzen). Frau Merk hatte darüber hinaus mehrfach darauf hingewiesen, die Wettbewerbsergebnisse auch im Falle einer Entwicklung über klassische städtebauliche Verträge heranziehen zu wollen.


    Vielleicht auch ganz interessant sind in diesem Zusammenhang die aktuellen Eigentumsverhältnisse. Ein Großteil der zentralen Siedlungsflächen befindet sich bereits im Besitz der Stadt, die weißen Flächen oberhalb der "Gartenstadt Johanneskirchen" werden nur in einer Variante (Perlenkette) zu einem geringen Teil beansprucht, in den beiden anderen bleiben sie unberührt.


    [Grün: Stadt München; Weiß: Privat; Orange: Freistaat; Gelb: Olymp. Reitsportanlage, in Privatbesitz, Absicht zur teilweisen Wohnbebauung]


    Sem-Eg-V-Sm3.png


    https://www.muenchen.de/rathau…erhaeltnisse_2019_web.pdf


    Für 30.000 EW und 10.000 AP gibt es darüber hinaus Berechnungen zu Flächenbedarfen:


    Siedlungsfläche: 188 - 205 ha (unterstellte GFZ 2,3 bis 2,8)

    Landschaftsraum: 57 - 60 ha

    Gesamtbedarf: 248 - 263 ha

    Verbleibende Landwirtschaft: 127 - 156 ha


    Muenchner-Nordosten-2019-Tech-Machbarkeitsstudie-we.png


    Muenchner-Nordosten-2019-Tech-Machbarkeitsstudie-we2.png


    https://www.muenchen.de/rathau…achbarkeitsstudie_web.pdf