SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • Schon erstaunlich, dass Ihr das Wahlergebnis einzig an Nachverdichtung messt. Da hätte ja VOLT durch die Decke gehen müssen ("pragmatisch Wohnraum schaffen"). Die meisten Menschen, die ich kenne haben keine Ahnung von den Themen, die wir gerade besprechen. Und auch nicht von Parteien, die Wachstum steuern wollen. Auch von einer SEM weiß kaum einer in der Stadt was. Ihr überschätzt den Wissensstand der Bevölkerung maßlos. Dass die Klimadebatte maßgeblich für den Erfolg der Grünen verantwortlich ist, werdet Ihr nicht abstreiten. Nun, die SPD, die ja bekannter Weise massiv bauen will, musste erheblich Federn lassen. Und wo wurden die Grünen gewählt? Im Zentrum, wo es ohnehin dicht und nichts zu verlieren ist. Und in den Außenbereichen? Da sieht es ganz anders aus. Und da soll gebaut werden! Also bitte, da kann ich Euch nicht ernst nehmen.

    Einen derartigen subjektiven Rundumschlag hätte ich nicht erwartet. Das ist mir zuviel des Guten.


    Ein wenig aggressiv im Ton, aber man kann diese Argumentation nicht ganz von der Hand weisen. Das war kein eindeutiges Votum pro Wachstum. Wenn allerdings 1.6% für VOLT kein eindeutiges Votum für mehr Wachstum sind, dann sind 0.6% für München-Liste auch kein eindeutiges Votum dagegen. Insgesamt ist es ein eindeutiges Votum für mehr-oder-weniger-weiter-so.


    Interessant ist tatsächlich auch, daß Grünen-Wähler sich tatsächlich gerne in Stadtvierteln einquartieren in denen es ... wenig Grün gibt.


    Das musste ja kommen. Was soll ich denn da noch sagen. Das ist wirklich eine unnötige ganz böse Unterstellung. Mehr nicht mehr dazu.


    Ich sehe in meiner Frage keine Bosheit. Es ist mMn vielmehr eine naheliegende Frage nach Zusammenhängen. Leider blicken Wachstumsgegner ungern über den lokalen Tellerrand.


    Immerhin entnehme ich deiner Antwort indirekt, daß Du nicht strikt gegen jede Zuwanderung bist - solange sie nicht zu Bautätigkeit in Deinem Viertel führt.


    So. Und jetzt bin ich wieder mals raus. Das werden sonst endlose Diskussionen, die nichts bringen.

    Vielleicht kommt ja wieder mal ein Aufhänger, bei dem es sich lohnt, zu schreiben. Und Tschüss.


    Ich würde es bedauern, wenn meine niederträchtigen Fragen dazu geführt haben, daß ein engagierter User vergrätzt wurde. horus2 Standpunkte sind zwar nicht die Meinen, seine Argumentation ist aber durchaus substantiell.

  • iconic  LugPaj: Die Posts ab #530, einschließlich diesem, wären in der Lounge wohl besser aufgehoben. Denn konkret mit der SEM haben diese wenig bis gar nichts mehr zu tun.


    Zitat von horus2

    Schon erstaunlich, dass Ihr das Wahlergebnis einzig an Nachverdichtung messt.

    Das sehe ich ähnlich. Zwar sind die Themen Verkehr und Wohnen zwei der drei wichtigsten Themen des Wahlkampfs gewesen, aber natürlich nicht die einzigen - und das Ergebnis ist wie gesagt, keinesfalls eindeutig pro oder contra. So wollte z.B. die Partei München-Liste zweistellig werden, mit unter einem Prozent dann doch deutlich vorbei, den Grund dafür sehe ich jedoch darin, dass eine Ein-Themen-Partei nicht wirklich attraktiv für die Bürger ist - zumal die CSU ebenfalls gegen eine SEM ist, warum also noch München-Liste wählen. Auf der anderen Seite steht die CSU aber auch für Wirtschaftsförderung, mehr Arbeitsplätze (Wirtschaftsreferat ist bislang in CSU Hand), und z.T. für Hochhäuser über 100 Meter.


    Zitat von horus2

    So. Und jetzt bin ich wieder mals raus. Das werden sonst endlose Diskussionen, die nichts bringen.
    Vielleicht kommt ja wieder mal ein Aufhänger, bei dem es sich lohnt, zu schreiben. Und Tschüss.

    Diese Äußerung empfinde ich ehrlich gesagt als unverschämt und respektlos. Erst stellst du ein dutzend Fragen und Forderungen, auf die hier mit einigem Zeitaufwand eingegangen wird, aber Antworten auf Gegenfragen (#529) - noch dazu aufgrund von Unterstellungen - scheinen sich für dich nicht "zu lohnen". Eine tolle Einstellung :nono:

  • Es ist einfach schwierig zu akzeptieren, dass die reicheren 10 % mit ihren für mich unendlichen Möglichkeiten über ganz existenzielle Dinge wie Wohnraum über eine arme Mehrheit entscheiden. Keiner der Gartenstadtbewohner wird sein Haus oder den Garten verlieren. Sie werden auch mit 20 neuen SEMs immer noch deutlich besser leben als die restlichen 90 % der Einwohner Münchens. Es geht um Luxusprobleme wie eben der Fußweg zum nächsten Hundeklo oder der Schlange im Supermarkt.

  • Zitat von Isek

    Es geht um Luxusprobleme wie eben der Fußweg zum nächsten Hundeklo oder der Schlange im Supermarkt.

    … oder, dass den hier arbeitenden Bauern die Berufsgrundlage entzogen werden kann, je nachdem wo gebaut wird.


    Diese Sorgen kann man nicht einfach mit herabwürdigenden Hundekotvergleichen abtun - an anderer Stelle sprichst du von Wirtshausschlägereien, ja äußere dich bei einer SEM-Infoveranstaltung einmal in dieser Art und Weise, dann geht's sofort zu wie vor 50 Jahren, garantiert ^.^. Am Ende ist dann aber niemandem geholfen. Die Grünen haben da die effektivere Lösung: Durch dichte Bebauung möglichst wenig Fläche verbrauchen, dadurch möglichst viel Landwirtschaft erhalten.

  • Die Menschen, die mit Land und Boden ihre Lebensgrundlage sichern sind nur ein kleiner Anteil, der SEM-Empörten. Natürlich muss für diese Menschen eine langfristig tragbare besondere Lösung gefunden werden. Kompromisse sind zu erarbeiten aber natürlich gilt auch hier der Grundsatz: Das Leid vieler übertrifft das Leid weniger. Das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass man die Menschen ökonomisch kalt stellen darf oder nur untragbare Angebote anbietet (Ersatzland in Plattling). Mit diesen relativ wenigen Menschen wird man Lösungen finden! Da bin ich mir recht sicher. Sowas hat in der Vergangenheit immer irgendwie funktioniert. Übertrieben gesprochen: Irgendwann lag der Acker ja hinterm Sendlinger Tor!

  • Und auch bei dme SEM empörten Landwirten ist der eine oder andere dabei, der ohne SEM in der Vergangenheit auch schon mal ganz gerne das eine oder andere Flurstück versilbert hat, zu anderen Konditionen versteht sich.

  • Diese Äußerung empfinde ich ehrlich gesagt als unverschämt und respektlos. Erst stellst du ein dutzend Fragen und Forderungen, auf die hier mit einigem Zeitaufwand eingegangen wird, aber Antworten auf Gegenfragen (#529) - noch dazu aufgrund von Unterstellungen - scheinen sich für dich nicht "zu lohnen". Eine tolle Einstellung

    Nun, unverschämt wollte ich wirklich nicht sein. Will ich jetzt auch nicht einfach so stehen lassen. Das habe ich etwas ungeschickt formuliert. Mit "lohnen" meinte ich neue Aspekte u.Ä. Um auf Deine Frage #529 zu antworten, meinte ich dem Zusammenhang eine etwas ungerechte Wachstumsideologie für die einige wenige herhalten müssen und andere iheren Reibach machen.

    Auf die "Amazons" kann ich auch gerne verzichten.

    Wenigstens da sind wir uns einig. Wenn Du Amazon & Co. nicht willst, dann kannst Du jedoch eigentlich nicht für uneingeschränktes Wachstum sein. Das Problem in diesem Fall ist, dass die Stadt hier keinen Einfluss hat. Anders sieht es mit der Vergabe von Baurecht als Gewerbe aus. Hier kann die Stadt sehr wohl steuern und bestimmen, wieviel, was und wer da kommt, bzw. erweitert. Und muss ein Wirtschaftswachstum immer mit einem Einwohnerwachstum einhergehen? Da bin ich jetzt überfragt und kein Fachmann.


    Immerhin entnehme ich deiner Antwort indirekt, daß Du nicht strikt gegen jede Zuwanderung bist - solange sie nicht zu Bautätigkeit in Deinem Viertel führt.

    Irgendwie versuchst Du anscheinend mich zu diskreditieren. Wenn Du das so interpretierst, dann ist das, mit allem Respekt, die nächste Unterstellung. Der Besitzstandswahrer mit dem Floriansprinzip. Ich kann Dir versichern, Du liegts völlig falsch. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen.

    Leider blicken Wachstumsgegner ungern über den lokalen Tellerrand.

    Dann bin ich wohl die rühmliche Ausnahme. Mir geht es um München. Um ganz München.

    Dank sei Gott dem Herrn!

    Lass bitte den aus dem Spiel.



    Und: Die München Partei als verlängerten Arm der SEM-Gegner zu diskreditieren und als Feindbild aufzubauen ist jetzt nicht gerade anständig. Ich war auf einer Informationsveranstaltung. Das sind viele sehr engagierte Bürgerinitiativen im ganzen Stadtgebiet, die zum Großteil nichts mit einer SEM zu tun haben. Da macht Ihr es Euch schon ganz schön einfach. Viele belegte Fakten und Anregungen. Keine Spinner. Anscheinend seid Ihr da nicht informiert.



    Ich hoffe, ich konnte die Wogen ein bisschen glätten. Ziehe mich jetzt zurück.

  • Wenigstens da sind wir uns einig. Wenn Du Amazon & Co. nicht willst, dann kannst Du jedoch eigentlich nicht für uneingeschränktes Wachstum sein. Das Problem in diesem Fall ist, dass die Stadt hier keinen Einfluss hat. Anders sieht es mit der Vergabe von Baurecht als Gewerbe aus. Hier kann die Stadt sehr wohl steuern und bestimmen, wieviel, was und wer da kommt, bzw. erweitert. Und muss ein Wirtschaftswachstum immer mit einem Einwohnerwachstum einhergehen? Da bin ich jetzt überfragt und kein Fachmann.

    Du hast recht. Ich will kein uneingeschränktes Wachstum. Ich will ein qualitativ hochwertiges Wachstum. Dazu braucht es auch Arbeitsplätze für Geringqualifizierte. Trotzdem braucht niemand einen Lohndrücker- und Gewerkschaftsbekämpfer wie Amazon.

    Irgendwie versuchst Du anscheinend mich zu diskreditieren. Wenn Du das so interpretierst, dann ist das, mit allem Respekt, die nächste Unterstellung. Der Besitzstandswahrer mit dem Floriansprinzip. Ich kann Dir versichern, Du liegts völlig falsch. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen.

    Dann bin ich wohl die rühmliche Ausnahme. Mir geht es um München. Um ganz München.

    München liegt in Bayern liegt in Deutschland liegt in Europa und ist Teil der Welt. Der Welt würde ein starkes und gesundes Europa guttun.

    Lass bitte den aus dem Spiel.

    War nur eine Redeweise.

    Und: Die München Partei als verlängerten Arm der SEM-Gegner zu diskreditieren und als Feindbild aufzubauen ist jetzt nicht gerade anständig. Ich war auf einer Informationsveranstaltung. Das sind viele sehr engagierte Bürgerinitiativen im ganzen Stadtgebiet, die zum Großteil nichts mit einer SEM zu tun haben. Da macht Ihr es Euch schon ganz schön einfach. Viele belegte Fakten und Anregungen. Keine Spinner. Anscheinend seid Ihr da nicht informiert.

    Feindbild ist das falsche Wort. Ich meine, daß die Denkweise, die der München-Liste zugrunde liegt in die völlig falsche Richtung geht. Das ist nicht unanständig. Und ja: Sie ist mit Sicherheit zusammen mit der CSU einer der profiliertesten SEM-Gegner. "Politische Arm" mag die falsche Bezeichnung sein. Ob es darin Spinner gibt weiß ich nicht. Kann ich auch nicht überprüfen. Vielleicht sollte ich mir selbst ein Bild davon machen. Mit Familie und Arbeit habe ich aber kaum Zeit für so etwas. Die Wahlplakate waren allerdings tatsächlich unterstes populistisches Niveau - zB: So in der Art "Stadt verzocken im Interesse böser Investoren". Das ist eine Mischung aus krudem und vagem Antikapitalismus und reißerischer Hetze. Dagegen waren selbst die AfD-Plakate noch einigermaßen anständig. Das muß man erst einmal schaffen: Die AfD in Punkto Anstand zu unterbieten!

    Ziehe mich jetzt zurück.

    Schade.

  • Laut den Artikeln aller Münchner Tageszeitungen ist der BAU der SEM Teil des Koalitionsvertrags, der von rot-grün heute vorgestellt wurde.

  • ^^

    Ja, und zwar wird die Variante mit 30.000 Einwohnern angestrebt. Sehr gut.


    Weiter wird die Verlängerung der U4 weiter verfolgt.


    OT: auch U5 und U9 werden weiter geplant. Gut.

    Anbindung Schleißheimerstraße fällt weg. Das ist Schade. Tunnel Landshuter Allee wackelt. Gut. Den brauchen wir nicht. Wäre dem Ziel entgegengesetzt, dass das Auto aus den Innenstadtvierteln verdrängt werden soll.

  • Ja, und zwar wird die Variante mit 30.000 Einwohnern angestrebt.

    Wirklich sehr positiv. Auch wenn es jetzt vermutlich eine Delle auf dem Wohnungsmarkt geben wird, muss man das begrüßen, denn es geht ja hier auch um einen möglichst effizienten Umgang mit innerstädtischen Flächen.

  • Zudem das Viertel ja wohl frühestens Mitte der 30er Jahre bezugsfähig sein sollte, wodie Corona Depression wohl hoffentlich überwunden sein solllte.

  • ^


    Mitte der 30er Jahre? Bei einer anvisierten S8-Tunnellösung werden es wohl eher die 40er Jahre. Es sei denn, die Prioritäten verschieben sich nun angesichts der aktuellen Pandemie und der ohnehin ausufernden Baukosten für den Tunnel, hin zu einer Troglösung. Dann könnte es schneller gehen.

  • Ich denke nicht, dass man bis zur Fertigstellung des Tunnels warten wird. Zudem gibt es ja auch schon konkrete Untersuchungen zu Zwischenlösungen für die Bahnübergänge (die aber nur mit Tunnel funktionieren, nicht mit Trog)

  • Auf einem wie langen Stück der Strecke soll denn überhaupt der Tunnel verlaufen? Wäre nicht auch der Vorteil der "Troglösung", dass man wegen der überschaubareren Kosten gleich die ganze Nord-Süd Trasse von Zamdorf komplett bis Unterföhring "tieferlegen" könnte? Damit wäre die Gleisbarriere weg und man hätte allen Spielraum, um die umliegenden Stadtviertel langfristig zu entwickeln. In vielen anderen Städten laufen alle innerstädtischen Eisenbahnlinien entweder im offenen Trog oder oben auf einem Viadukt, so z.B. in Paris. Damit kann zwar nicht mit Häusern überbaut aber doch drumherum bis nah an die Gleise heran entwickelt werden und die Verkehrswege bequem drüber oder drunter führen.

  • Wenn man sich dieses Dokument anschaut (Kapitel 8 befasst sich mit den Queungen) dann sieht man dass die Interimslösungen provisorische Unterführungen unmittelbar unter deer heutigen Schiennekante sind. Auch die Unterführungen der Johanneskirchnerstraße und Stegmühlöstraße in ihrer heutigen Höhenlage stünden dann nicht mehr zu Verfügung solange wie der Trog gebaut aber noch nicht fertig wäre.

    https://www.muenchen.de/rathau…_Nordosten_2016_gesch.pdf

  • In Daglfing wird die Unterführung so auch nicht klappen, da die Bahn ja schon bei der Daglfinger und Truderinger Kurve ein zusätzliches Gleis westlich der Trasse bis nördlich der Daglfinger Str. bauen möchte. Inklusive der dann notwendigen Lärmschutzwand passt da die Lösung nicht.

    Das Planungsreferat der Stadt hat mir Mitte März bestätigt, dass es noch keine Lösung gibt, und wörtlich "Aktuell ist es nicht vorgesehen, eine provisorische Querung herzustellen".

    Somit wird wohl die „örtliche Hauptverkehrsstraße mit maßgebender Verbindungsfunktion" stillgelegt. Hauptsache die Güterzüge rollen.

  • ich hoffe sehr auf die Troglösung. Warum sollten die Bahnübergänge da ein Problem sein?

    Es gibt 3 Probleme: Lärm, Querung/Trennung und Flächenverbrauch. Diese sind im Verhältnis zu den Kosten zu sehen.


    Ein Trog reduziert zwar den Lärm, aber nicht auf Null wie ein Tunnel und man wird weiterhin Lärmschutzwände benötigen. Insbesondere hohe Gebäude nahe der Trasse wären schlecht zu schützen.

    Ein Trog erlaubt zwar eine Querung für MIV an geplanten Stellen, aber anders all bei der Tunnellösung können Fußgänger und Radfahrer auch nur dort queren. Die Schneise bleibt und wird sogar noch breiter und durch Lärmschutzwände höher als jetzt.

    Flächenverbrauch: Im Gegensatz zu einem Tunnel kann man den Platz nicht anderweitig nutzen, z.B. Radwege, Parks etc.


    Kosten: der Trog wird auch sehr teuer, da das Grundwasser sehr nah ist. Während des Baus muss man die Strecke wohl stilllegen. Rettungswege etc. sind bei einem so langen Trog natürlich auch ein Problem.


    Also wenn schon, dann soll man bitteschön einen richtigen Tunnel bauen, so wie im Umkreis ja auch (Ismaning, Unterföhring, Erding, Rosenheim?, ...). Immerhin geht es gleich um zwei TEN-T Strecken.