SEM Nordost (ca. 18.000 WE) [in Planung]

  • In der Süddeutschen App kann man (sofern man die Ausgabe gekauft oder aboniert hat) alle drei Varianten der drei Preisträger sehen. Zumindest für mich ist der Siegerentwurf den anderen beiden durch eine gefälligere Mischung deutlich überlegen, in allen drei Ausbaustufen.

  • Zitat von Iarn75

    Jetzt hoffen wir mal, dass die Bürgerinitiativen das nicht total verwässern und kaputt machen.

    Hoffentlich! Die Entwürfe zeigen sich jedoch alle recht grün, kompakt in der Bebauung und bieten unterschiedlichste Gebäudetypen.

    Da werden es die Gegner rund um die Gruppe "Stoppt den SEM Wahnsinn" und "Münchner Liste" schwer haben, weiter an dem Argument der entstehenden Plattenbausiedlungen festzuhalten.


    Ich hadere noch mit der im Raum stehenden Variante für 10.000 EW. Dafür lohnt weder eine U-Bahn, noch eine S8- Untertunnelung. Daher gehe ich zwar davon aus, dass diese Variante für den Stadtrat keine wirkliche Rolle spielt. Doch gleiches dürfte für die 30.000 EW Variante gelten. Die mittlere 20.000 EW Version halte ich daher bei einem Stadtrat, bestehend größtenteils aus SPD, CSU und den Grünen, für am wahrscheinlichsten. Die CSU dürfte der Maximalvariante kaum zustimmen. Hier befürchte ich, hat sich die Stadt - auch unter dem Druck der Gegner und Teilen der Landtags CSU - zu früh auf drei Zahlen festgelegt, sodass die öffentliche Diskussion primär dadurch bestimmt wird, wie viele EW maximal Platz finden sollen, anstelle einer Debatte, wie möglichst viele EW mit größtmöglicher Qualität untergebracht werden könnten. Im Wettbewerbsverlauf hat mir diese Ergebnisoffenheit etwas gefehlt, allein ein Architekturbüro hatte in Stufe 1 eine "inoffizielle" Version für 70.000 EW präsentiert.

    Ein kleiner Trost dafür: Bei allen drei Siegerentwürfen bleiben genug freie Flächen für post-SEM Entwicklungen übrig - etwas, was es mit Ausnahme der Areale um die Ständlerstraße in Neuperlach und seinem großzügigen Abstandsgrün heute nicht mehr gibt.

  • Zur (etwas) besseren Übersichtlichkeit und zum Vergleichen, hier mal die drei ersten Plätze direkt eingebunden (Vergrößerung durch Klick aufs Bild):


    1. Preis

    rheinflügel severin, Düsseldorf, mit bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh bdla, Berlin


    1. Preis 10.000 Einwohner

    Modellfoto_10000_rheinfluegel.JPG


    1. Preis 10.000 Einwohner

    Plan_10.000_rheinfluegel.jpg


    1. Preis 20.000 Einwohner

    Modellfoto_20000_rheinfluegel.JPG


    1. Preis 20.000 Einwohner

    Plan_20.000_rheinfluegel.jpg


    1. Preis 30.000 Einwohner

    Modellfoto_30000_rheinfluegel.JPG


    1. Preis 30.000 Einwohner

    Plan_30.000_rheinfluegel.jpg


    1. Preis Isometrie

    Isometrie_rheinfluegel.jpg


    1. Preis Übersichtsplan Vertiefungsbereich

    Plan_Vertiefung_rheinfluegel.jpg


    1. Preis Modell Vertiefungsbereich gesamt

    Modellfoto_Vertiefungsbereich_Gesamt_rheinfluegel.JPG


    1. Preis Modell Vertiefungsbereich Ausschnitt

    Modellfoto_Vertiefungsbereich_Ausschnitt_rheinfluegel.JPG


    2. Preis

    CITYFÖRSTER architecture+urbanism, Hannover, mit freiwurf landschafts- architekturen, Hannover mit urbanegestalt PartGmbB, Köln


    2. Preis 10.000 Einwohner

    2006_10000.jpg


    2. Preis 10.000 EinwohnerPlan_10.000_Cityfoerster.jpg

    2. Preis 20.000 Einwohner

    2006_20000.jpg


    2. Preis 20.000 Einwohner

    Plan_20.000_Cityfoerster.jpg


    2. Preis 30.000 Einwohner

    2006_30000.JPG


    2. Preis 30.000 Einwohner

    Plan_30.000_Cityfoerster.jpg


    2. Preis Modell Vertiefungsbereich

    2006_Vertiefungsbereich_Ausschnitt.JPG


    2. Preis Modell Vertiefungsbereich

    2006_Vertiefungsbereich_Gesamt.JPG


    2. Preis Plan Vertiefungsbereich

    Plan_Vertiefung_Cityfoerster.jpg



    2. Preis Perspektive Stadt und Dorf

    Perspektive-Stadt-Dorf-Cityfoerster.jpg

    3. Preis

    performative architektur, Stuttgart, mit UTA Architekten und Stadtplaner GmbH, Stuttgart mit Grüne Welle Landschaftsarchitektur, Grünkraut


    3. Preis 10.000 Einwohner

    Modellfoto_10000_performative.JPG


    3. Preis 10.000 Einwohner

    Plan_10.000_performative.jpg


    3. Preis 20.000 Einwohner

    Modellfoto_20000_performative.JPG


    3. Preis 20.000 Einwohner

    Plan_20.000_performative.jpg


    3. Preis 30.000 Einwohner

    Modellfoto_30000_performative.JPG


    3. Preis 30.000 Einwohner

    Plan_30.000_performative.jpg


    3. Preis Modell Vertiefungsbereich

    Modellfoto_Vertiefungsbereich_Ausschnitt_performative.JPG


    3. Preis Modell Vertiefungsbereich

    Modellfoto_Vertiefungsbereich_Gesamt_performative.JPG


    3. Preis Plan Vertiefungsbereich

    Plan_Vertiefung_performative.jpg


    3. Preis Perspektive


    Perspektive_performative.jpg

    Quelle aller Bilder: https://www.muenchen.de/rathau…ettbewerbe/Nordosten.html


    Mit dem Abschluss des Ideenwettbewerbs ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Münchner Nordostens erreicht. Die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen für die Nutzungsdichten von 10.000, 20.000 und 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Visionen für diesen neuen Stadtbaustein. Das Stadterweiterungsgebiet Münchner Nordosten zählt neben Freiham zu den wichtigsten strategischen Vorhaben der Stadtentwicklung in München. Je nach Nutzungsdichte können hier zirka 3.600 bis 10.600 Wohnungen zur Entlastung für den anhaltend hohen Wohnraumbedarf entstehen. Auf mindestens der Hälfte der Flächen soll jedoch auch dauerhaft Raum für bestehende Nutzungen, wie Landwirtschaft und Pferdesport, sowie für den Erhalt der wertvollen Landschaftselemente freigehalten werden.

    So geht es weiter: Im Herbst 2020 ist ein offener Dialog zum weiteren Vorgehen mit den neu gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Politik geplant.


    Quelle: https://www.muenchen.de/rathau…ettbewerbe/Nordosten.html

  • 3.600 WE wären ja wohl extrem wenig für dieses riesige Gebiet….oder was meint ihr? Selbst 10.000 WE wirken auf mich bei der Größe ziemlich unangemessen. Da sind ja sogar die Volumen von Freiham und Messestadt Riem größer. Und problematisch wird dann – wie MiaSanMia schon erwähnt hat – auch wieder das Thema Infrastruktur, das sich für so geringe Dichten kaum rechnet :nono:

  • Aus meiner Sicht sollte man auch über Zwischenstufen nachdenken. Für mich wäre eine Lösung irgendwo zwischen der 20000 EW und 30000 EW Lösung des ersten Preises am erstrebenswertesten. Bei der 20 000 Version ist der Vertiefungsbereich Richtung Hüllgraben nicht fertig, dafür hat der 30 000 Vorschlag noch ein aus meiner Sicht relativ uninspirierte Fleckchen zwischen dem Daglfinger Ortskern und dem Hüllgraben ohne Anschluss an das alte und das neue Siedlungsgebiet. Das würde ich ehrlich gesagt dann lieber unbebaut lassen.

  • Was sagt ihr zum Thema Abstandsflächen beim 1. Preis? Sind die bis dahin abgeschafft?

    Und wer mag Stadtteilgaragen? Na ja mit E-Lastenrädern bekommt man seinen Einkauf schon noch ins Haus.

  • Zitat von JEDii

    Was sagt ihr zum Thema Abstandsflächen beim 1. Preis? Sind die bis dahin abgeschafft?

    Die Bayerische Bauordnung erlaubt es den Kommunen gemäß Art. 6 Abs. 5 Satz 3 und Abs. 7, in Satzungen (Art. 81 Abs. 1) / B-Plänen (Art. 81 Abs. 2) von den Regelabstandsflächentiefen abzuweichen (ausreichende Belichtung sowie der Brandschutz müssen natürlich gewährleistet sein).


    Art. 6 https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayBO-6

    Art. 81 https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayBO-81

  • Und wer mag Stadtteilgaragen? Na ja mit E-Lastenrädern bekommt man seinen Einkauf schon noch ins Haus.

    Solange das Stadtviertel dicht genug ist, bekommt man den Einkauf entweder direkt mit dem Einkaufswagen oder mit einer Sackkarre am besten ins Haus, da ist der Weg über die Garage ein Umweg.

    Ich bin in Daglfing unweit des SEM Gebietes aufgewachsen (damals gab es den Edeka Sanetra noch nicht) und kann quasi auch nur das Auto als Einkaufsverhikel. Danach habe ich hinterm Motorama und in der Maxvorstadt gewohnt und habe mich total umgewöhnt, dass ein Auto aich bei Großeinkäufen nicht notwendig ist.

  • Und was sagt ihr zur U-Bahn Richtung Riem?

    Durch Daglfinger/Truderinger Kurve könnte man S-Bahnen bis Riem oder Trudering fahren lassen.

    Lohnt sich U-Bahn-Tunnel dann noch?

  • ^^

    Die sollen die U-Bahn zunächst für die Versorgung der SEM mit 30.000 Einwohnern in der 1. Ausbaustufe vorsehen. Wenn die S-Bahn an der Messe hält, ist zur Versorgung dieser eine weitere U-Bahn zunächst nicht notwendig. Der Flughafen ist dann ja ebenfalls über Erding direkt erreichbar. Im Weiteren sollte man sich darauf konzentrieren eine 2. Ausbaustufe der Wohnbebauung mit nochmal 30.000 Einwohnern zu planen. Dann muss man noch schauen, ob die U-Bahn perspektivisch eher Richtung Süden oder eher geradeaus nach Osten oder sogar eher nach Nordosten geführt wird.

  • ^

    Wenn die S-Bahn an der Messe hält, ist zur Versorgung dieser eine weitere U-Bahn zunächst nicht notwendig.

    Die Verlängerung der U4 vom Arabellapark über Englschalking und der SEM zur Messe, ist nicht dazu gedacht, die Messe besser anzubinden, sondern die bestehenden und neuen Wohngebiete im Osten.


    Dann muss man noch schauen, ob die U-Bahn perspektivisch eher Richtung Süden oder eher geradeaus nach Osten oder sogar eher nach Nordosten geführt wird.

    Perspektivisch wird hier eine Verknüpfung der U4 mit der U2 im Südosten angestrebt, u.a. auch aufgrund der zu erwartenden Siedlungsentwicklung (von Norden nach Süden zunehmend).

  • Seit einigen Tagen werden die Modelle auf der Museumsinsel präsentiert. Auf gelben Zetteln können die Bürger ihre Kommentare aufschreiben.


    Darunter:

    • Sorgen um die Tram direkt am eigenen Haus
    • Wertminderung für Immobilien
    • Keine Verkehrsanbindung an die Autobahn
    • Zukunftsängste wegen Wertverlusts der eigenen Grundstücke
    • Hohe Masse der Besiedlung
    • Anwohner werden nicht über die Pläne informiert


    Einige Besucher, darunter die BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser, können aber auch ein paar positive Aspekte erkennen:

    • Gelungener Umgang mit dem Hüllgraben
    • Breiter werdendes „Freizeitband“
    • Badesee

    https://www.sueddeutsche.de/mu…elben-kaertchen-1.4784362

  • Was mich sher wundert, dass es bei der Ausstellung zu einem so kontroversen Thema keinen Schutz vor Vandalismus gibt. Da werden fröhlich Kärtchen ab und umgehängt. Nur das Gästebuch ist angekettet.

  • Da waren auch andere Bücher angekettet, mit brisantem Inhalt. Z.B. dass die Verkehrsplaner PTV keine Lösung für eine provisorische Trassenquerung für die Daglfinger Straße haben. Wenn sich in 8 Jahren der S-Bahn-Verkehr verdoppelt ist die Schranke also immer zu. PTV schlägt indirekt vor dass die Anwohner über Brodersen oder Riemer Straße fahren sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von JEDii ()

  • Planungsgewinn SEM:

    Angenommen 30.000 Personen zu jeweils 30qm Wohnfläche.

    Verkaufspreis der Bauunternehmer 9000EUR/qm. Baukosten (inkl. Bauunternehmergewinne) <3000EUR/qm. Planungsgewinn 6000EUR/qm (Grund- und Bodenpreis vernachlässigbar, wenn nur Preise für Ackerland gezahlt werden).

    Daraus ergibt sich SEM-Planungsgewinn von 5.4 Milliarden Euro.

    Und daraus finanziert man die Tunnel (S8, Güterzüge, U4), den Straßenbau usw.

  • ^^

    Es wird nur ein begrenzter Teil der 30.000 Einwohner dort eine Wohnung für 9.000 Euro pro Quadratmeter kaufen. Wie sollen Genossenschaften damit umgehen? Das wird wiederrum nur der Steuerzahler kompensieren können. Je nach Anteil sozial geförderter Wohnungen ist das vermutlich eine nicht unerhebliche Summe, was "Gesamtmünchen" in die Infrastruktur der SEM Ost reinsteckt.

  • Zitat von JEDii

    Verkaufspreis der Bauunternehmer 9000EUR/qm. Baukosten (inkl. Bauunternehmergewinne) <3000EUR/qm. Planungsgewinn 6000EUR/qm (Grund- und Bodenpreis vernachlässigbar, wenn nur Preise für Ackerland gezahlt werden).

    Maßgeblich für einen potenziellen Planungsgewinn sind die Bodenwertsteigerungen, keinesfalls in ferner Zukunft realisierte, tatsächliche Verkaufspreise von Wohnungen einzelner Bauherren. Daher sind die Bodenpreise natürlich nicht vernachlässigbar. "Preise für Ackerland" - oder eben irgendeinen anderen Betrag Verkehrswert minus X - zahlt ja nicht der spätere Bauherr an die Stadt, sondern nur die Stadt an die ursprünglichen Eigentümer.


    F. 20: https://www.muenchen.de/rathau…hner_Nordosten/FAQ.html#s


    Zitat von Isek

    Je nach Anteil sozial geförderter Wohnungen ist das vermutlich eine nicht unerhebliche Summe, was "Gesamtmünchen" in die Infrastruktur der SEM Ost reinsteckt.

    Oder jeder andere in Deutschland steuerzahlende Bürger...

  • Annahme: bei 0,9Millionen qm ist der Verkaufpreis 8,1Milliarden. Wohin geht das Geld?

    Baukosten

    Bauträgergewinn

    Erschließungskosten

    Zahlung an Grundstücksbesitzer


    Irgendwohin muss es ja gehen.

  • Was verleitet dich zu der Annahme, jeder Quadratmeter Wohnfläche, der im Rahmen der SEM entsteht, wird zu 9.000 Euro verkauft?


    Und nochmal: Der Verkaufspreis des einzelnen Bauherrn hat nichts mit irgendwelchen Zahlungen an (ehem.) Grundstücksbesitzer zu tun.