Bauprojekte im/am Zoo Frankfurt

  • So, nach dem Kassen-/Eingangsgebäude bekommen wir nun dieses Prachtstück vor die Nase gesetzt.
    Mir ist es völlig schleierhaft, wieso man die Sicht (an den Flanken) auf eines der prächtigsten Gebäude Frankfurts mit solchen Bauten ruiniert. :nono:

  • Erstmal abwarten, das Ding wird sicher noch irgendwie verkleidet und verputzt werden und sieht dann bestimmt gar nicht mehr so übel aus.

  • Straba Haltestelle ZOO

    Obwohl es sich um den Nahverkehr dreht, setze ich diesen Beitrag in den Zoostrang, da hier auch die meisten Vorbeiträge zu finden sind (letzter Beitrag hier).
    Der neue Haltepunkt Zoo ist, abgesehen von ein paar Details, jetzt barrierefrei fertig gestellt. Auch die Hinweisanzeige und der Fahrkartenautomat funktionieren schon.
    Die Haltestelle ist jetzt nicht DER Hingucker, aber meine Befürchtungen bei den Rohbauarbeiten wurden nicht bestätigt.




    Bilder: thomasfra

  • Das Wirtschaftshaus nach seiner Fertigstellung. Sicher nicht jedermanns Geschmack, aber durch den großdimensionierten Überbau irgendwie knuffig:



    Vom Alfred-Brehm-Platz hat man nach Ende der Um- und Neubauten einen freien Blick auf das Zoogesellschaftshaus:



    Bei Wikimedia gibt es die größere Version eines Ausschnitts des Bildes unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.


    Und hier auch einmal die komplette Bärenkurve nach ihrer Komplettierung:



    Bilder: epizentrum

  • Magistrat beschließt Neubau der Pinguinanlage

    Städtische Pressemitteilung von heute:


    Der Magistrat hat am 10. Juni vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung die Bau- und Finanzierungsvorlage zum Neubau der Pinguinanlage beschlossen. Damit wird die Entwicklung des Zoos Frankfurt zu einem modernen Naturschutzzoo weiter fortgeschrieben und eine artgerechte Haltung zum Wohl der Tiere ermöglicht.


    Die geplante neue Anlage für Humboldtpinguine ist für die Haltung von 30 bis 40 Brutpaaren ausgelegt. Sie wird im Bereich des derzeitigen Pelikanweihers, direkt angrenzend an den großen Weiher und die bestehende Robbenanlage errichtet. „Das neue Zuhause für die Publikumslieblinge bietet den Tieren nicht nur eine artgerechte Umgebung nach dem jüngsten Stand der Wissenschaft, sondern eine für Besucher hochattraktive Zugangssituation“, erklärt Kulturdezernent Felix Semmelroth. „Das Areal wird so gestaltet, dass sich die Besucher als Teil der Landschaft fühlen können, in der auch die Pinguine leben.“


    Baulich ermöglicht wird dieser Eindruck durch die Lage am Weiher, die die Pinguinanlage optisch mit dem großen Weiher verbindet, sowie durch den Zugang über die bestehende Robbenanlage. Dem Besucher, der von den Unterwassereinblicken der Robbenanlage kommt, bieten sich als erstes die großen Unterwassereinblicke der neuen Pinguinanlage, bevor er dann über eine barrierefreie Rampe inmitten der Pinguinkolonie gleichsam „auftaucht“. Dort eröffnet sich ein großzügiger Blick über die gesamte Pinguinlandschaft mit dahinter liegendem Weiher. Die Grenzen zwischen Besucher- und Tierreich scheinen damit aufgehoben.


    Für den Bau des Anlagenareals am Weiher sind Kosten in Höhe von 7,245 Millionen Euro veranschlagt. Der Neubau ist erforderlich, da die bestehende Pinguinanlage im Exotarium nicht mehr den heutigen Erkenntnissen über eine artgerechte Tierhaltung entspricht.


    „Mit der Pinguinanlage, mit deren Fertigstellung voraussichtlich 2018 zu rechnen ist, ist das 2008 aufgelegte 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramm des Zoos abgeschlossen. Im Interesse des Artenschutzes und einer verantwortungsvollen artgerechten Tierhaltung ist eine Fortschreibung der Investitionsprogramms für den Zoo unter anderem im Hinblick auf eine Erneuerung des Grzimek-Hauses und eine neue Anlage für die Flusspferde dringend erforderlich“, so Kulturdezernent Semmelroth abschließend.


    Nachtrag: Für den Neubau der "Pinguinanlage am Weiher" findet sich nun eine Bau- und Finanzierungsvorlage im Parlamentsinformationssystem der Stadt, hier das PDF. Interessant auch diese Anlagen:


    - Objektbeschreibung
    - Pläne


    Die Lage der künftigen Baustelle zwischen dem großen Weiher und dem Exotarium:



    Plan: Stadt Frankfurt am Main

  • Heute war Baustart für die neue Pinguin-Anlage. Zunächst die Pressemitteilung der Stadt (in der auch weitere Bauvorhaben anklingen):


    Mit einem ersten „Baggerbiss“ haben heute im Zoo Frankfurt die Bauarbeiten für eine neue Pinguin-Anlage begonnen: Auf einem Areal von fast 2.000 Quadratmetern inmitten des Zoos entsteht eine großzügige Anlage für Humboldt-Pinguine und damit ein neuer attraktiver Besucherbereich mit hoher Erlebnis- und Aufenthaltsqualität. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider gaben gemeinsam mit Zoodirektor Prof. Manfred Niekisch das Startsignal für ein Bauprojekt, das richtungsweisend für die Zukunft des Frankfurter Zoos ist.


    Auf dem Gelände der zukünftigen Pinguin-Anlage rollte der Bagger und rund 50 Gäste feierten den symbolischen Baubeginn des Großprojekts im Zoo. „Ein schöneres Geschenk hätte man dem Zoo zum Nikolaustag gar nicht machen können – die Stadt Frankfurt investiert mit dem Bau der neuen Pinguin-Anlage in die Zukunft. Damit der Frankfurter Zoo an seine wissenschaftlichen Erfolge bei der Erhaltung der weltweiten Artenvielfalt anknüpfen kann und weiterhin als Besuchermagnet die meistbesuchte Freizeiteinrichtung in Frankfurt bleibt, ist dieser Neubau ein folgerichtiger Schritt“, hob Stadträtin Ina Hartwig die Bedeutung hervor.


    Stadtrat Jan Schneider ergänzte: „Die neue Pinguin-Anlage ist auch baulich höchst spannend und Zoobesucher werden die Tiere zukünftig auf eine ganz neue Art und Weise erleben können. Sie können den Pinguinen quasi auf Augenhöhe begegnen. Jung und Alt können dann nicht nur die eifrigen Schwimmer durch Unterwasserfenster in ihrer Grotte beobachten, sondern werden von da aus über eine barrierefreie Rampe nach oben gelangen. Dort werden sich die Besucher mitten in der Pinguinkolonie wiederfinden. Sie blicken dann auf eine weite Landschaft – bestehend aus Sandbereichen, Wasserflächen und künstlichen Felsen. Um den dafür nötigen unterirdischen Betonbau zu stabilisieren, sind zur Verankerung sogenannte Mikropfähle nötig. Denn wenn kein Wasser in der Anlage ist würde sonst das ganze Gebilde wie ein Schiff aufschwimmen.“


    Die neue Anlage ist für die zeitgemäße und artgerechte Haltung einer Humboldt-Pinguin-Kolonie von 30 bis 40 Brutpaaren ausgelegt. Humboldt-Pinguine leben an den Pazifikküsten Nordchiles und Perus, sie kommen mit dem Frankfurter Klima sehr gut zurecht, sodass sie ganzjährig auf einer Außenanlage gehalten werden können – das spart Energie für eine aufwendige Kühlung. Nicht gespart wird bei der neuen Anlage an Platz für die Tiere zum Schwimmen, Tauchen und Brüten.


    Das Bauvorhaben mit Gesamtkosten von 7,2 Millionen Euro, das 2018 fertig werden soll, ist der größte Entwicklungsschritt seit der Eröffnung der neuen Anlage für Brillenbären und Brüllaffen, dem Ukumari-Land, 2013. Das 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramm, das die Stadtverordneten für den Zoo Frankfurt im Jahr 2008 beschlossen hatten, ist damit abgearbeitet. „Ich habe den Zoo gebeten, mit mir anhand eines zu entwickelnden Masterplans den konkreten Handlungsbedarf für die in die Jahre gekommenen Tierhäuser zu ermitteln und mit einer Gesamtkonzeption den zukünftigen Anforderungen an einen modernen zeitgemäßen Zoo zu begegnen“, so Stadträtin Hartwig.


    Stadträtin und Zoodirektor sind sich einig, ein langes Atemholen wird es nicht geben: „Mit Hochdruck gilt es, weitere Geländeabschnitte im Zoo zu entwickeln und damit seinen Ausbau zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum voranzutreiben. Neben notwendigen Sanierungen werden jetzt vor allem Konzepte für die Haltung der afrikanischen Großtiere, sprich Giraffen, Nashörner, Flusspferde und Okapis erarbeitet.“


    Pressefoto von heute:



    Bild: Zoo Frankfurt | v. l. n. r.: Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider


    Übersichtsplan Baustelle:



    Grafik: Tilman Lange Braun und Schlockermann Architekten


    Modellfoto:



    Bild: Arge Fay Architekten, liquid Architekten

  • Das ist alles sehr schön. Aber eigentlich wäre die Verlagerung des Zoos die beste Variante. Der jetzige Zoo könnte zum Teil als öffentlicher Park erhalten werden, iÜ an den Rändern bebaut werden. Den Zoo könnte man zB zwischen Oberrad und Sachsenhausen ansiedeln oder auch gemeinsam mit OF auf OF-Gemarkung. Die fluglärmbedingtenBebauungsbeschränkungen dürften für den Zoo ja wahrscheinlich nicht gelten.

  • Pinguinanlage

    Mal ein Schnappschuss von der Baustelle der Pinguinanlage (diese Baustelle wurde noch gar nicht dokumentiert). Es wurde reichlich betoniert:


  • Bauliche Zukunft / Vision Rekonstruktion Elefantenhaus

    Die sich schon lange in Bau befindende Pinguinanlage soll im Frühjahr 2019 endlich fertig gestellt werden. Das schreibt heute die FAZ in einem Artikel zu den baulichen Zukunftsperspektiven des Zoos. Demnächst angegangen werden kleinere Projekte wie ein Winterauslauf für die Giraffen oder der Umbau des Löwen-Außengeländes. Für notwendige Sanierungen und Erneuerungen von Tieranlagen bestehen derzeit noch keine konkreten Planungen, etwa für das 1957 erbaute Exotarium. Für die Gastronomie soll ein leichter Pavillon anstelle des Irrgartens (Luftbild mit Markierung) gebaut werden, der auch von außerhalb des Zoogeländes zugänglich sein soll. Der Zoo hat dafür einen studentischen Wettbewerb ausgelobt. Nicht mehr in das gastronomische Konzept eingebunden wird das Zoogesellschaftshaus.


    Derzeit also wenig Spektakuläres, wäre da nicht eine Idee des neuen Zoodirektors Miguel Casares. Er will im Zoo auch anspruchsvollere Gastronomie schaffen. Tagsüber für Zoobesucher und abends für Gäste von außerhalb des Zoos. Casares stellt sich dafür eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Elefantenhauses vor, auf dessen noch vorhandenem Gewölbekeller das heutige Nashornhaus (Foto) steht. Es ist bisher lediglich eine Vision, aber aus meiner Sicht eine, die weiterverfolgt werden sollte. So sah das 1873 errichtete Elefantenhaus einst aus (auch Foto von Osten):



    Bild: Zoo Frankfurt / urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen

  • Zookunft 2030+

    Heute wurde der Entwicklungsplan "Zookunft 2030+" von Zoodirektor Casares und Kulturdezernentin Ina Hartwig vorgestellt. Nach dem Plan soll gut die Hälfte des Zoogeländes umgestaltet werden. Die "Fliesenästhetik der 50er Jahre" soll verschwinden. Kern sollen zwei große Themenhallen werden, eine 6700 qm große Amazonas-Halle (Fluss- und Sumpflandschaft) im Norden und eine Afrika-Halle (Savanne) mit 10200 qm im Südwesten. Wie in modernen Zoos heute üblich sollen mehrere Tierarten zusammengehalten werden. Auch neue Außenbereiche sind vorgesehen die natürliche Lebensräume abbilden. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse in der Stadt werden aber auch zukünftig keine Elefanten zu sehen sein. Über Kosten wurden noch keine Angaben gemacht, diese sollen in einem Masterplan errechnet werden.


    Das meldete heute der HR.

  • Danke. Zum Thema auch eine Pressemitteilung der Stadt mit weiteren Einzelheiten:




    Mit der Konzeptstudie Zookunft 2030+ liegt nun ein Entwicklungsplan für die Umgestaltung von großen Teilen des Zooareals vor. Die Studie geht über rein bauliche Planungen hinaus und präsentiert Ideen für eine grundlegende Neuausrichtung des Zoos.


    In der Konzeptstudie Zookunft 2030+ wird eine vollständige Umgestaltung von zwei Großarealen des Frankfurter Zoos vorgeschlagen. Insgesamt entspricht dies einer Fläche von rund fünf Hektar. In den beiden Arealen, dem Nord-Ost- sowie dem Süd-West-Areal, befinden sich die meisten der älteren Tieranlagen. Die Gestaltungskonzepte für beide Großareale haben eine klare Verbindung zu den prioritären Projektgebieten der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF): Afrika und Südamerika. Die Konzeptstudie ist das Ergebnis einer mehrere Monate dauernden gemeinsamen Arbeit von Mitarbeitern des Frankfurter Zoos, der ZGF und den Zooplanern von The Logical Zoo (TLZ). Die Entwicklung der Studie wurde von der KfW-Stiftung und der Stiftung Zoo Frankfurt finanziell gefördert.


    „Bei der nun vorgelegten Konzeptstudie Zookunft 2030+ geht es nicht nur darum, einzelne Gehege neu zu bauen oder die Besucherwege neu zu gestalten, es geht um viel mehr: eine ganzheitliche Vorstellung davon, was ein moderner Zoo leisten kann, warum er für uns alle in unserer bedrohten Welt so wichtig ist und wie die elf Hektar inmitten des Frankfurter Ostends optimal genutzt werden können“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Die veralteten Gebäude sind nicht zeitgemäß und werden an zu vielen Stellen weder den Bedürfnissen der uns anvertrauten Tiere, noch denen unserer Besucherinnen und Besucher gerecht!“


    Vier Arbeitsfelder bilden die Grundlage der konzeptionellen Überlegungen:


    1. Tiere erleben – Tierbestand und Tierhaltung
    2. Natur bewahren – Biologische Vielfalt, Naturschutz und Nachhaltigkeit
    3. Menschen erreichen – Kommunikation, Bildungsangebote, Erscheinungsbild
    4. Gemeinsam wirken – Team und Leitbild


    Für den Frankfurter Zoo hat dessen Direktor Miguel Casares ein klares Ziel vor Augen: „Wir haben ein starkes Motto: ‚Tiere erleben – Natur bewahren‘. Für mich und mein Team sind das zwei Versprechen, die wir einlösen wollen. Wir wollen die ‚Faszination Wildtier‘ erlebbar machen. Unsere Besucherinnen und Besucher sollen eintauchen in die Welt der Tiere und nach ein paar Stunden mit dem Gefühl aus dem Zoo gehen, etwas Wertvolles kennengelernt zu haben. Damit wollen wir eine Naturschutz-Kultur fördern, deren zentrale Aspekte Bewusstsein und Motivation zum Handeln sind. Um das zu erreichen, muss das Zooerlebnis möglichst dicht und umfassend sein“, sagt Casares.


    Das Nord-Ost-Areal – Südamerika und Europa
    Für das Nord-Ost-Areal (circa zwei Hektar) wird eine 6725 Quadratmeter große Amazonas-Halle und als Außenbereich eine 7900 Quadratmeter umfassende neotropische Region vorgeschlagen.


    Um die tropischen Biome Amazoniens nachzuempfinden, bedarf es einer entsprechend klimatisierten Halle, die die Nachbildung der kühleren und nebligen Bergwälder sowie des wärmeren, feuchten Tieflandregenwaldes, einschließlich des dazugehörigen Regens ermöglicht. Die neotropische Region, die sich von Südkalifornien bis nach Patagonien erstreckt, ist eine der acht biogeographischen Regionen, die die Landoberfläche der Erde bilden.


    Ein 3350 Quadratmeter großes Areal soll sich Europa widmen. Die Wildnis Europas hat eine Jahrtausende währende Zivilisationsentwicklung überdauert. Dennoch weisen die verbliebenen Lebensräume der Wildtiere immer noch eine reiche Biodiversität auf, die es zu erhalten gilt. Als Biom wurden für diesen Abschnitt europäische Feuchtgebiete ausgewählt.


    Das Süd-West-Areal – Afrika
    Das geplante Afrika-Areal umfasst circa drei Hektar und sieht eine 10.200 Quadratmeter große Afrika-Halle sowie im Außenbereich einen Kongo- und einen Savannen-Trail vor.


    Mit der Afrika-Halle wird ein neues Konzept für die Indoor-Haltung der großen afrikanischen Pflanzenfresser des Frankfurter Zoos verwirklicht. In der Halle sollen naturalistische Gehege in eine Themenlandschaft eingebettet werden. Im Außenbereich werden die Wälder des Kongo und eine Savannen-Landschaft erlebbar gemacht. Mit der Einrichtung eines großen Afrika-Areals bleibt der Frankfurter Zoo seiner Geschichte treu und nimmt deutlich Bezug auf die Arbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.


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    Bild: The Logical Zoo / Zoo Frankfurt


    Infrastruktur und Service
    Die Konzeptstudie schlägt zwei Restaurants vor, eines im Nord-Ost-Areal mit Zugang zur Amazonien-Halle und eines im Süd-West-Areal mit Blick auf die Afrika-Savanne. Ein Kiosk im Bereich der Zooterrassen komplettiert das gastronomische Angebot. Beide Hallen sollen jeweils ein Informations-Zentrum beherbergen. Die Zooschule behält ihren Platz im Zoogesellschaftshaus. Ein zweiter Spielplatz und ein kleiner Streichelzoo gehören ebenfalls zur Planung. Haupt- und Nebenwege verbinden alle Zooareale in einem schlüssigen Rundkurs miteinander.


    Zeitplan und nächste Schritte
    Die weitere Zooentwicklung ist in drei Phasen eingeteilt und auf die nächsten 15 Jahre ausgelegt. In Phase I von 2019 bis 2022 sollen die bereits begonnenen oder geplanten Projekte im zentralen Dreieck des Zoos fertig gestellt werden – so zum Beispiel der Umbau der Löwen-Anlage.


    Die Konzeptstudie Zookunft 2030+ betrachtet die Umbauphasen II und III (2023 bis 2032). Die Vorschläge der Konzeptstudie werden ebenfalls auch den städtischen Gremien präsentiert. Was nun rasch folgen muss, ist die Entwicklung eines Masterplans, in dem auch die genauen Zeitläufe für die Umsetzung der Vorschläge sowie die genauen Kosten seriös ermittelt werden.


    „Die Notwendigkeit, den Zoo substantiell zu modernisieren, erkennt jeder, der uns besucht. Ich hoffe daher sehr, dass es uns gelingt, mit unserer Planung für den Zoo zu begeistern und rasch in den Masterplan-Prozess einsteigen zu können. Herzlich möchte ich mich bei allen bedanken, die den mehrmonatigen Erstellungsprozess dieser umfangreichen Konzeptstudie unterstützt haben, allen voran meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der ZGF und den Zooplanern von The Logical Zoo. Aber auch ohne die großzügige Hilfe der KfW Stiftung und der Stiftung Zoo Frankfurt wäre diese Studie nicht so schnell zu realisieren gewesen“, betont Casares.


    „Ein zukunftsfähiger Entwicklungsplan für den Zoo ist längst überfällig“, sagt Stadträtin Hartwig. „Ich bedanke mich bei Zoodirektor Dr. Miguel Casares, seinem Team und allen Kooperationspartnern für die ausgezeichnete und zügige Arbeit. Mit dieser Konzeptstudie liegt nun eine Gesamtvision für den Zoo Frankfurt vor, die sich an internationalen Standards orientiert und die unseren Innenstadt-Zoo in die Zukunft führen wird.“

    Die Aufgaben moderner Zoos

    Moderne Zoos erfüllen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Kulturinstitutionen eine Reihe von gesellschaftlich relevanten Aufgaben im Natur- und Artenschutz, der Bildung, der Forschung und als Orte der Erholung. In Zeiten des massiven Rückgangs der Biodiversität etablierte der Weltzooverband (WAZA) in seiner 2015 veröffentlichten Strategie den Arten- und Naturschutz als die wichtigste Aufgabe seiner Mitgliedszoos.


    „Für uns und alle anderen Zoos bedeutet das: Wir müssen unsere Besucherinnen und Besucher dazu motivieren und mobilisieren, sich für die Wildtiere und ihre natürlichen Lebensräume einzusetzen und das geht nur über eine gelungene und artgemäße Tierpräsentation“, betont Zoodirektor Casares.


    Zoos beteiligen sich unter anderem über Erhaltungszuchtprogramme am Artenschutz. Ein großer Teil der Natur- und Artenschutzarbeit der Zoos findet aber auch außerhalb des Zoogeländes statt, nämlich über Projekte in den angestammten Lebensräumen der Tiere. Dafür steht dem Zoo Frankfurt eine starke Partnerin zur Seite: die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF), eine der wichtigsten international agierenden Naturschutzorganisationen. Diese enge Kooperation bestimmt wesentlich die zukünftige Ausrichtung des Zoos, denn dieser soll gleichsam zum Schaufenster in die Projektarbeit der ZGF werden.


    Der Frankfurter Zoo wurde 1858 auf Initiative Frankfurter Bürger, die sich zur Zoologischen Gesellschaft Frankfurt zusammenschlossen, gegründet. Völlig zerstört im Zweiten Weltkrieg, wurde er unter der Leitung von Prof. Bernhard Grzimek zu einem der renommiertesten Zoos der Welt wiederaufgebaut. Als in den 1970er und 1980er Jahren frühere Ideen für einen Außenzoo reaktiviert wurden, geriet die Weiterentwicklung des Innenstadtzoos allerdings ins Stocken. Erfreulicherweise legte die Stadt im Jahr 2008 ein erstes Investitionsprogramm auf, mit dessen Hilfe wichtige Schritte in Richtung einer Modernisierung geleistet werden konnten. Dennoch verblieben mehr als die Hälfte der unter Grzimek entstandenen Tieranlagen in ihrem ursprünglichen Zustand.

  • Klingt großartig. Wer schon mal im Zoo von Valencia war, der kann erahnen, was dessen ehemaliger Direktor Cesares nun an seiner neuen Wirkungsstätte in Frankfurt vorhat. Ich bin sehr gespannt, wie der Masterplan aussehen wird, wenn er denn mal fertig ist.

  • ^ & ^^: Der Magistratsvortrag M_80_2020 vom 25.05.3020 mit der verheißungsvollen Überschrift "Zookunft 2030 - Die Zookunft beginnt schon jetzt!" wurde am 02.07.2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

    Die 134 Seiten starke und reich bebilderte Konzeptstudie, die als Anlage dem Vortrag beigefügt ist, macht Lust auf den neuen Zoo irgendwann - wahrscheinlich weit - nach 2030.


    Weiterhin enthält der Vortrag noch Details und Kostenschätzungen für die baulichen Aktivitäten für die Phase I:

    - Erneuerung einer Trafoanlage neben der Pinguinanlage bis 2020 für 1 Mio. EUR;
    - Umbau des Versorgungsgebäudes der Robben bis 2020 für ca. 0,6 Mio. EUR aus Spenden;
    - Planung der Brandschutzertüchtigung des Grzimekhauses für 1 Mio. EUR für Planungs- und Bauleistungen;

    - Herstellung der Barrierefreiheit des Exotariums durch Errichtung eines Außenaufzuges in 2021(?) für rund 1 Mio. EUR (Budget beantragt);
    - Errichtung eines Gastronomiegebäudes auf der 600 qm großen Labyrinth-Fläche neben dem Spielplatz in 2022(?) für 3,5 Mio. EUR (Budget beantragt);

    - Dachsanierung des Exotariums ohne Zeitangabe für mehr als 2 Mio. EUR;

    - Erweiterung des Innenauslaufbereiches um 8 qm des Giraffenhauses. Die Umsetzung wird mit einer Kosten-Nutzen-Bewertung geprüft weil die aktuellen Baukosten wohl nicht mehr in Relation sind;

    - Umbau der Löwenaußenanlage in 2021(?) für ca. 1,25 Mio. EUR (Budget beantragt).
    Anmerkung: Wenn hinter der Jahreszahl ein geklammertes Fragezeichen (?) steht müssen die budgetierten Mittel noch freigegeben werden. Falls nicht tritt ein zeitlicher Verzug ein.

    Der Vortrag spezifiziert die Phasen II und III noch nicht im Detail.

    Sollte der Zoo tatsächlich eines Tages nach der Konzeptstudie umgebaut sein dann entwickelt er sich m.E. zu einem noch stärken Besuchermagneten.

  • Bin mir nicht sicher ob das Thema neues Kinder- und Jugendtheater schon im Frankfurter DAF hatten. Jedenfalls ist geplant das Zoo-Gesellschaftshaus zu diesem Zwecke umzubauen. Wenn der Beitrag in diesen Strang nicht passt, dann meine Bitte an die Moderation den Beitrag zu verschieben.


    Wie die FAZ vorgestern berichtet und gestern lesenswert kommentiert wurde dem sogenannten Lenkungskreis für die Planung des Kinder- und Jugendtheaters ein vorläufiges 60-seitiges Nutzungs- und Betriebskonzept vorgestellt. Verfasser dieses Konzept ist das Wiener Institut Educult und es beschreibt detailliert die inhaltliche, finanzielle und räumliche Planung wie das Theater im Zoo-Gesellschaftshaus untergebracht sein sollte. Die Gesamtbetriebskosten werden mit 3,9 Mio. EUR pro Jahr angesetzt und der Umbau mit 52 Mio. EUR. Diese unterteilen sich in 14 Mio. EUR für den Umbau in ein Kinder- und Jugendtheater und 38 Mio. EUR für die ohnehin notwendige Sanierung des Zoo-Gesellschaftshauses. Geplant ist ein Theatersaal mit 450 Plätzen, Unterbühne der in 2 Säle teilbar ist. Die notwendigen Räume für Proben, Workshops, Lager und Technik sowie eine Studiobühne sind auch vorhergesehen. In 2022 ist unabhängig von diesem Konzept die Schließung des Fritz-Remond-Theaters vorgesehen. Jedoch enthält das Konzept keinen Hinweis was mit ihm passieren soll. Anmerkung von mir: Möglicherweise könnte dieses auf der Zeil unterkommen?

    Das Konzept soll demnächst auch den Stadtverordneten vorgestellt werden.


    Somit dürfe voraussichtlich einer Auslobung eines Architektenwettbewerb für den Umbau in diesem Jahr nichts im Wege stehen.

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