Wirklich gute Nachrichten für Frankfurt. Bahnhöfe sind republikweit leider noch viel zu oft eher Abschreckung denn Entrée und Visitenkarte. Eigentlich unbegreiflich, dass sich die DB samt ihrer unzähligen, ebenfalls zuständigen Töchter, und die betroffenen Kommunen nicht schneller, flexibler und unbürokratischer auf das Beheben der Bausünden, sowie das Neugestalten der Außenflächen einigen können.
Sicher, Frankfurts Gigabahnhof ist eine besondere Hausnummer, wie andere Knoten auch. Dennoch sollten Bahnhöfe, insbesondere solche von internationalem Rang, stets state of the art sein. Ohne dabei die Fläche zu vergessen, selbstverständlich.
Hauptbahnhof Frankfurt
-
-
-
Die Vorplanung für die Sanierung/Revitalisierung des gesamten Südflügels soll bis Januar 2021 vorliegen. Baubeginn soll im Q1/2024 sein.
Das überrascht mich allerdings sehr! Schließlich wurde der Südflügel bereits vor rund 15 Jahren komplett entkernt und neugestaltet, die 70er-Jahre-Anbauten entfernt.
-
Südteil der Haupthalle <> Südflügel, wenn ich mich nicht irre?
-
Es geht hier nicht um den Querbahnsteig, demzufolge nicht um die dortigen Ladenlokale nördlich und südlich des Vestibüls. Sondern um einen der Seitenflügel des Empfangsgebäudes. Mit "Neustrukturierung des Südflügels" ist der Bauteil parallel zu Gleis 1 gemeint, der im "Reformklassizismus" in den 1910er- und 20er-Jahren bei einer Bahnhofserweiterung entstanden ist (Street View der Fassaden zur Mannheimer Straße).
Nach den Vergabeunterlagen der Bahn ist der bestehende Baukörper, der "erheblichen Modernisierungs- bzw. Instandhaltungsstau" aufweist, zu sanieren. Das ist nicht überraschend, wohl aber was darüber hinaus untersucht werden soll: Ob eine "Erweiterung des Gebäudeteils (horizontal und/ oder vertikal)" sinnvoll und möglich ist.
Irgendwelchen Erweiterungswünschen wird sich hoffentlich der Denkmalschutz entgegenstellen, denn geschützt ist die Gesamtanlage einschließlich der Seitenflügel. Wie auch immer - nach der Neustrukturierung des Gebäudeteils sollen die Bundespolizei und die Bahnhofsmission Hauptnutzer werden (bzw. bleiben). Ein Lageplan, ebenfalls aus den Vergabeunterlagen:
Grafik: Deutsche Bahn AG
-
Da habe ich den Südflügel mit dem Südbau verwechselt und ganz aus dem Blick verloren. Sehr erfreulich, dass man sich auch dem letzten unsanierten Teil des Bahnhofs annimmt. Und ich drücke mit Schmittchen alle Daumen, dass man nich an der Stelle den historischen Bau wie weiland in den 70ern Lobby und Querbahnsteig mit An- und Aufbauten verhunzt. Hoffentlich pennt nicht wieder der Denkmalschutz...
-
Der Istzustand des Südflügels in drei Bildern von Ost nach West. Das erste Foto zeigt den sogenannten Südkopf mit seiner an die älteren Bauteile des Hauptbahnhofs angelehnten Sandsteinfassade. Das "falsche Mansarddach" ist aktuell mit Kunstschiefer gedeckt, was insgesamt ziemlich schäbig wirkt.
Der neoklassizistische mittlere Teil mit Putzfassade und Satteldach, im Westen abgeschlossen durch einen turmartigen Bauteil mit Zeltdach.
Schließlich das westliche Ende mit angrenzendem Zugang zur Gleishalle, ebenfalls Neoklassizismus und Putzfassade, hier jedoch mit Flachdach.
Bilder: Schmittchen -
Gerade die gezeigte Vielfalt in der Gestaltung der drei Bauteile ist durchaus interessant. Momentan ist neben der ungenügenden Instandhaltung durch die Bahn vor allem der Übergang von Fußweg zum eigentlichen Gebäude zu bemängeln. Hier tut sich am mittleren Gebäudeteil ein riesiger Graben zur Belichtung und Belüftung der Kellergeschosse auf. Es ist zugemüllt und wird als öffentliches WC missbraucht (werktägliche eigene Beobachtung seit 9 Jahren). Dort müsste eine neue Lösung her, auch um mehr Verkehrsfläche an der umzugestaltenden Mannheimer Straße zu schaffen. Auch wenn der Südflügel kaum öffentliche Nutzungen beherbergt und dies auch zukünftig nicht geplant ist, sollte in so zentraler Lage kein Raum verschwendet werden.
Unnötig zu erwähnen, dass die DB endlich diesen unsäglichen Fernbus-Busstand direkt am Gebäude entfernt und entsprechend einen Deal am Fernbusbahnhof organisiert wird (dass der Verkehrsdezernent und der Baudezernent hier Flixbus als Betreiber dauerhaft akzeptieren ist wenig förderlich und reiht sich ein in eine Reihe schlechter Entscheidungen zu diesem Thema).
Zuletzt ist am westlichen Abschluss des Gebäudes ein langgezogener Parkplatz mit der Tiefe des westlichen Gebäudeteils. Hier könnte die Erweiterung realisiert werden ohne in die bestehende Bausubstanz zu stark eingreifen zu müssen. Im Zuge dessen könnte auch der dort liegende Zugang zur Bahnhofshalle neu gestaltet werden. Hier gelangen Gäste direkt zum Intercity Hotel.
-
Das geplante Projekt at a glance:
Beim Südflügel einschließlich des Südkopfes des Querbahnsteiges am Hbf. Frankfurt/M. ist aus statisch-konstruktiven Gründen eine Erneuerung des Tragwerkes notwendig. Die Geschossflächen erreichen nicht mehr die aktuell geforderte max. Verkehrslast und die Gebäudekonstruktion weißt nicht mehr die aktuelle geforderte Feuerbeständigkeit auf.
Darüber hinaus erlauben die versetzten Geschossflächen und engen Treppenhäuser keinen Umbau zur Erlangung der mittlerweile notwendigen Barrierefreiheit in möglichst vielen Flächen.
Die brandschutz- und gebäudetechnischen Anlagen weisen einen Sanierungs- und Instandhaltungsrückstau auf welcher mit einer Sanierung zu beseitigen ist.
Eine Kernsanierung könnte sogar den Rückbau der Fundamente einschließen was evtl. die statische Abstützungen der Fassade zur Straßen- und Bahnsteigseite (Gleis 1) erfordert welche wiederum den verkehrlichen Betrieb beeinträchtigen könnten. Der Straßenbahnbetrieb in der Mannheimer Straße wäre dann auch betroffen da deren Oberleitungen teilweise am Südflügel befestigt sind; vgl. Schmittchens Bilder.
Eine Erweiterung der Kubatur durch Aufstockung und/oder Verlängerung ist geplant und ebenso die Errichtung von zusätzlichen Stellplätzen vor dem Gebäude. Zusätzlich zu den bisherigen Nutzern soll die Bundespolizei einziehen welches die Flächenerweiterung bedingt. Die Flächen im Nordflügel gibt die Bundespolizei aber nicht auf. Aktuell wird der Flächenbedarf für die Bundespolizei definiert und die fortgesetzte Nutzung der Büroflächen im UG ist wohl angestrebt. Somit bliebe der von Simmel titulierte "riesige Graben" aus Gründen der Belichtung und Belüftung wohl erhalten.
Dieses Projekt muss in seiner Konzeptionierung den Einfluss aus vorhandenen baulichen Projekte innerhalb des Hbf. wie beispielsweise das Prj. Nordbau / B-Ebene aber auch möglicherweise aus geplanten Projekten wie FRM+ oder dem Fernbahntunnel ergeben und den Hbf. tangieren könnten berücksichtigen.
Derzeit ist ein Zeitrahmen von Anfang 2020 (Vorplanung) bis 1. Quartal 2028 (Projektabschluss) geplant und grobe Kosten von ca. 46 Mio. EUR geschätzt. Ob's aufgrund der Komplexität so bleibt wird man sehen.
Ernüchtert von anderen Projekten in F darf man leider mittlerweile vom Denkmalschutz keinerlei Unterstützung erwarten, dass dieser prächtige Bau erhalten bleibt. Trotz aller gerechtfertigten Notwendigkeiten zum betrieblichen und damit baulichen Erweiterungsbedarf mein Appell an die Bahn und ihre Planer: Bitte so umzusetzen das die Bausubstanz erhalten bleib! Beispielsweise könnte man auf ganzer Länge ein doppelstöckiges Mansard- oder Tonnendach bauen.
Die Stadt möchte ich dabei aus Ihrer Verantwortung nicht entlassen. Denn der Stadtraum rund um den Hbf. ist mittlerweile richtig gehend verkommen. Hier fehlt ein Gesamtkonzept wie das erweiterte Umfeld sich entwickeln soll. Im Vergleich zur Nordseite wirkt die Südseite derzeit geradezu gepflegt. Ich erinnere hier an das inzwischen wahr lose Sammelsurium an Straßen-, Fußweg- und Stellflächen für Kfz, Räder und Roller auf der Nordseite als Folge von diversen Baumaßnahmen im Nordflügel. Wenn das das Resultat auf der Südseite wäre, dann besser Hände weg.
Auch ist endlich das gegenseitige zuschieben der Verantwortung zw. Bahn und Stadt bzw. deren Gesellschaften und Dezernaten zu beenden. Auch kleinere(!) Reparaturen sind ordentlich auszuführen damit man ihnen nicht die Halbwertszeit von Monaten schon auf 10 Meter gegen den Wind ansieht. Dieses verstärkt den Eindruck nichts wird beendet und ein Provisorium jagt das nächste.
Auch regelmäßige Pflegemaßnahmen sind umzusetzen. Zu jeder Tages- und Jahreszeit stimuliert man hier umfassend alle Sinne der Menschen die sich am, im und unter (Parkhaus) dem Hbf. aufhalten. Seit Jahren hat man den Eindruck dass nichts passiert sondern sogar alles immer schneller verkommt. -
-
Gut möglich, dass hier für die Renovierung eine Arbeitsplattform errichtet wird wie einst in den Bahnsteighallen. Hoffentlich werden nicht erst noch langwierige Voruntersuchungen nötig.
-
Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes (Planung) - I -
Der Umbau des Platzes vor dem Hauptbahnhof geht in die nächste Phase. Traffiq, die lokale Aufgabenträgerorganisation für den ÖPNV, schreibt umfangreiche Planungsleistungen aus. Ich fand erstaunlich, dass Traffiq diese Aufgabe übernommen hat, es deutet für mich darauf hin, dass der Umbau des Platzes primär als Umbau des ÖPNV-Knotens betrachtet wird (deshalb habe ich auch diesen Thread ausgewählt). Vor 40 Jahren, nach Schließung der Baustelle von U- und S-Bahn, war die Gestaltung ein Straßenbauprojekt, die Straßenbahn sollte mittelfristig abgeschafft werden, jetzt ist es eher umgekehrt.
Allerdings hat der Planungsauftrag noch einen zweiten Schwerpunkt, die Freiflächengestaltung und Einbindung des Platzes in die nähere Umgebung; das nährt die Hoffnung auf mehr als nur eine schicke und leistungsfähige Straßenbahnhaltestelle. Auftragsgegenstand soll demnach die Planung der Verkehrsanlagen und die Planung der Freianlagen sein. Sämtliche Planungen sollen bis zur Ausführungsplanung (Leistungsphase 5) reichen.
Grafik: Traffiq
Mir als interessiertem Laien scheint es, als werde die Quadratur des Kreises verlangt, lang und umfangreich ist die Liste der Anforderungen und Zwangspunkte. Wenn es heißt, der Öffentliche Verkehr –hier sind die Straßenbahnen und die lokalen Buslinien der Stadt Frankfurt gemeint –bedürfe in dieser Planung besonderer Berücksichtigung und durch die neue Stadtgestaltung am Hauptbahnhofvorplatz soll neben den Verkehrsflächen ein lebenswertes, attraktives Stadtquartier entstehen, welches nicht nur seiner Bedeutung als Eingangstor zur Stadt gerecht wird, sondern auch attraktiv und erlebbar für Anlieger, Gäste und Arbeitende ist, bleibt zu hoffen, dass darin nicht die Platzgestaltung als Nebensache auf der Strecke bleibt.
Grafik: Traffiq
Mobilitätsdrehscheibe
- Sämtliche Wege sind barrierefrei zu gestalten.
- Die Wege zu und zwischen allen Verkehrsmitteln (Haltestellen, Stellplätze, etc.) sind kurz zu halten und leicht verständlich und übersichtlich zu gestalten.
-Es ist eine hohe Aufenthaltsqualität an den Haltestellen sowie an den Sharing-An-geboten, den Fahrradstellplätzen, den Taxiständen und den Kiss&Ride-Plätzen herzustellen.
- Ausgewiesene Flächen für Bike-und E-Scooter-Sharing sollen möglichst nah am Hauptportal und den weiteren Eingängen am Vorplatz positioniert sein.
- Für das Ein-bzw. Aussteigen von Personen sind in kurzer Wegedistanz zu Eingängen des Hauptbahnhofgebäudes Kiss&Ride-Plätze vorzusehen.
- Mietwagen und Car-Sharing-Fahrzeuge sollen nach aktuellen Planungsüberlegungen in den angrenzenden Parkhäusern untergebracht werden und nicht mehr am Vorplatz stationiert sein. Hierfür sind zunächst keine Flächen vorzusehen.
- Für das touristische Angebot der Hop-On/Hop-Off Busse sind entsprechende Haltestellen in der Straße Am Hauptbahnhof zu berücksichtigen
Individualverkehr
- Insgesamt sollen die Straßen und Knotenpunkte am Vorplatz für den Individualverkehr leistungsfähig gestaltet sein; hierfür ist eine entsprechende Dimensionierung und Signalisierung vorzusehen.
- Für die Fußgängersind in den Seitenräumen ausreichend breite Gehwege sowie in allen Geh- und Aufenthaltsflächen anforderungsgerechte Räume vorzusehen. Im Osten des Planungsraumes ergibt sich die Fläche automatisch aus der vorhandenen Baumreihe, welche noch in den Gehweg integriert werden soll. Im Westen bedarf es keinem separaten Gehweg, dieser soll Teil der Platzfläche sein. Jedoch ist eine ausreichend breite Geh-Achse freizuhalten.
- Es sind zu jeder abgehenden Straße Fußgängerquerungen auf Straßenniveau an-zuordnen, deren genaue Lage konzeptabhängig festgelegt werden kann.
-Für den Radverkehr sind gemäß dem Magistratsbeschluss NR895/2019 vom MIV baulich getrennte Radwegemit einer Mindestbreite von 2,30 m beidseitig entlang aller Straßen, die eine Regelgeschwindigkeit von über 30km/h für den MIV haben, vorzusehen.
- Die Möglichkeit eines Zweirichtungsradweges zwischen der Mannheimer Straße und der Poststraße als Umfahrung des Hauptbahnhofes ist zu untersuchen und abzuwägen.
- An den Knotenpunkten sind sichere Abbiegemöglichkeiten für den Radverkehr zu schaffen. ...
- Südlich des Hauptbahnhofes besteht am Fernbusbahnhof ein Fahrradparkhaus, es besteht die Planungsidee nördlich des Bahnhofes in der ehemaligen Posthalle ebenfalls ein Fahrradparkhaus für Langzeitparker entstehen zu lassen. Darüber hinaus sind auf dem Vorplatz ausreichend viele geordnete und sichere Fahrradstellplätze in geeigneter Form zu errichten. Diese sind auf mehrere Standorte zu verteilen und möglichst nahe der Eingänge und der Verkehrsachsen des Radver-kehrs zu positionieren.
- Für den MIV ist für die Nord-Süd-Achse eine Reduzierung auf jeweils zweistreifige Richtungsfahrbahnen vorzusehen. An den Knotenpunkten können zusätzliche Ab-biegefahrstreifen entstehen. Ein Fahrstreifen je Richtungsfahrbahn soll eine Mindestbreite von 3,25 m aufweisen.
- Die bestehenden Verkehrsbeziehungen für den MIV sind beizubehalten.
- Die zukünftigen Anlieferungszonen am Hauptbahnhofgebäude und auf dem Vorplatz sollen durchgängig anfahrbar sein.
- Für den Ruhenden Verkehrsind neben den Kiss&Ride-Plätzen weitere Stellplätze für Kurzzeitparker zur Verfügung zu stellen.
- Es sind im Umfeld des Hauptbahnhofgebäudes Behindertenstellplätze in ausreichender Anzahl bereitzustellen.
- In den Seitenräumen der Straße Am Hauptbahnhofdürfen keine Stellplätze für den ruhenden Verkehr angeordnet werden. Mögliche Stellplätze für die Bundespolizei und die Deutsche Bahn sind dort sowie auf dem Vorplatz mitzudenken.
- Die Langzeitstellplätze sollen in die jeweiligen Tiefgaragen und Parkhäuser im Umfeld des Hauptbahnhofes verlagert werden. Hierfür müssen im Rahmen der Pla-nung keine Flächen vorgesehen werden.
(wird forgesetzt)
-
Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes (Planung) - II -
Öffentlicher Verkehr
- Die Straßenbahnhaltestelle ist als 4-gleisige Doppelhaltestelle mit einer nutzbaren Länge von optimal 80 m, jedoch mindestens 70 m, auszugestalten.
- Für die erforderlichen Maße der Haltestelle sind die rechtlichen Vorgaben gemäß BOStrab, die Vorgaben der EAÖ und der „Frankfurter Normalie“ zur Gestaltung von Straßenbahnhaltestellen der VGF (wird den Teilnehmern zur Verfügung gestellt) zu berücksichtigen.
- Die Haltestelle soll neben Straßenbahnen ebenfalls durch Stadtbusse angefahren werden. Die Busse müssen an mindestens einer Bahnsteigkante je Fahrtrichtung halten können.
-Die Straßenbahnen sind Zweirichtungsfahrzeuge mit Türen auf beiden Seiten. Die Türen der in Frankfurt eingesetzten Busse sind auf der rechten Seite angeordnet.
- Signaltechnisch soll die Möglichkeit bestehen, einen Rendezvous-Halt mehrerer Fahrzeuge –sowohl an der gleichen als auch an verschiedenen Bahnsteigkanten –zu steuern.
- Die Lage der Haltestelle ist nicht auf ihren derzeitigen Standort fixiert. Sie kann im bestehenden Verkehrsraum angeordnet werden. Eine Lage direkt vor dem Haupt-portal wird ausgeschlossen.
- Nördlich und südlich der Straßenbahnhaltestelle sind signaltechnisch gesicherte Querungsmöglichkeiten der Straße und ein Zugang zur Haltestelle herzustellen.
- Sämtliche Wege sind barrierefrei zu gestalten.
- Für die Bemaßung, Gestaltung und Trassierung der Straßenbahntrasse sind die rechtlichen Vorgaben gemäß BOStrab sowie die bekannten technischen Regelwerke zu berücksichtigen. Als Bemessungsfahrzeug ist eine Straßenbahn mit einer Breite von 2,65 m gemäß Vorgaben der VGF anzuwenden.
- Die Strecke soll für einen angenehmen Fahrkomfort trassiert werden.
- Die Straßenbahntrasse soll möglichst vollständig im besonderen Bahnkörper ge-führt werden. Die Busse sollen in einem möglichst langen Abschnitt ebenfalls auf den Gleisen geführt werden. Diese Abschnitte sind entsprechend als Kombitrasse für Straßenbahn und Bus zu planen. Die Begegnungsfälle sind in den Maßen zu berücksichtigen.
- Das Ein-und Ausfädeln der Busse auf die Kombitrasse ist signaltechnisch zu regeln und in der Planung zu berücksichtigen.
- Konfliktpunkte mit anderen Verkehrsmitteln sollen auf ein Minimum reduziert wer-den.
- Es soll eine leistungsfähige Abwicklung durch die neue Straßenbahnhaltestelle und die Straßenbahntrasse für das zukünftige Fahrtenangebot auf den Strecken um den Hauptbahnhofsvorplatz erreicht werden.
- Wenn möglich sollen von allen Richtungen alle Richtungsgleise der Straßenbahnhaltestelle angefahren werden können.
- Es ist eine signaltechnische Priorisierung der ÖPNV-Linien vorzunehmen.
- Es ist folgendes Fahrtenangebot während der Hauptverkehrszeiten anzunehmen:
Über den Vorplatz werden künftig 42 Fahrten und über das Gleisdreieck Münchener Straße 48 Fahrten je Stunde und Richtung durch Straßenbahnlinien mit folgenden Fahrtenrelationen und -häufigkeiten stattfinden:
+ Messe –Stresemannallee/Gartenstraße: 18 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Messe –Hauptbahnhof Süd: 6 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Galluswarte –Stresemannallee/Gartenstraße: 6 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Galluswarte –Altstadt: 12 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Altstadt –Stresemannallee/Gartenstraße: 6 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Zusätzlich sind punktuelle Mehrbelastungen durch Stadion- und Veranstaltungsverkehre zu berücksichtigten.
+ Die Buslinien 33, 37 und 64 werden die Haltestelle mitbenutzen. Zukünftig soll die Linie 64 voraussichtlich um den Linienweg der Linie 37 verlängert werden. Während der Hauptverkehrszeiten werden dabei Verstärkerfahrten auf dem Abschnitt der heutigen Linie 37 erfolgen. Es werden folgende Fahrtenrelationen und –häufig-keiten stattfinden:
+ Hbf. Süd –Hauptbahnhof (Endhaltestelle): voraussichtlich mindestens 14 Fahrten je Stunde und Richtung
+ Hbf. Süd –Taunusanlage: 6 Fahrten je Stunde und Richtung
-Durch die Aufgabe der Buswartepositionen in der Südtasche und durch die Durch-bindung der Busfahrten durch die Straßenbahnhaltstelle benötigen die am Haupt-bahnhof endenden Fahrten der Linien 33 und die Verstärkerfahrten der Line 64 mindestens drei Wartepositionen für Gelenkbusse (je 18 Meter Länge). Hierfür sind im direkten Umfeld Standorte zu finden, die in beiden Fahrtrichtungen aus der Straße Am Hauptbahnhof und aus der Haltestellenanlage auf kurzem Weg angedient werden können.
Platzgestaltung
- Durch eine funktionelle Aufteilung und einer Auflösung der heutigen Funktionsmischungen der Vorplatzbereiche soll ein geordnetes Stadtbild mit klaren Strukturen entstehen.
- Ausreichende Flächen für eine innenstadttypische Nutzung sind herzustellen; dies soll in Form eines städtebaulich erlebbaren Platzes erkenntlich werden. Dafür soll der Vorplatz ein Alleinstellungsmerkmal erhalten, welches seiner Bedeutung als Leistungsbeschreibung Umgestaltung des Frankfurter Hauptbahnhofvorplatzes Eingangstor zur Stadt gerecht wird. Der städtische Charakter des Platzes mit einer hohen Aufenthaltsqualität steht im Vordergrund.
- Die Gestaltung der Oberflächen, Gestaltungselemente, Einbauten und der Möblierung ist zum einen der hohen Bedeutung des Platzes angemessen und zum anderen entsprechend der starken Nutzungsansprüche durch das vielfältige Publikum sowie der Gefahr von Vandalismus und Verschmutzung am Vorplatz zu entwickeln.
- Der Platz ist freundlich, transparent und offen zu gestalten, so dass ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Kontrolle entsteht.
- Die Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung innerhalb bebauter Gebiete (FGSV: ESG Ausgabe 2011) und das Gestalthandbuch für den öffentlichen Raum (im Entwurf) des Stadtplanungsamtes (wird dem ANzur Verfügung gestellt) sind zu beachten. Weitere Elemente
- In zentraler Lage auf dem Vorplatz, jedoch nicht in einer Sicht- oder Geh-Achse, ist eine Eventfläche zur Vermarktung durch die DB Station&Service vorzusehen.
- Die Stadt Frankfurt wünscht eine Erinnerung an die Zuwanderung von ausländischen Gastarbeitern. Dies soll in Form eines Gastarbeiterdenkmals geschehen, wofür ein Standort vorzusehen ist.
- Es sind u. a. Flächen für Außengastronomie, Aufenthalts- und Ruhezonen vorzusehen. Einzelhandelseinrichtungen sollen jedoch nicht angeordnet werden.
Fazit: es wird sehr viele Kompromisse geben, wir dürfen gespannt sein.
-
-
Tatsächlich, der oben vorgestellte, umfangreiche Umbau des Hauptbahnhofs für mindestens 135 Millionen Euro hat begonnen. Offizieller Spatenstich ist am 12. Oktober, wie die Frankfurter Rundschau hier schreibt. In einer ersten Bauphase geht es vor allem um die Entkernung der B-Ebene. Ende 2024 will die Bahn mit den Umbaumaßnahmen fertig sein. Anschließend folgt der Umbau des Bahnhofvorplatzes.
-
Den Beginn der Maßnahmen in der B-Ebene kann ich (ja endlich!!!) bestätigen. Im Bereich der großen Apotheke zum Ausgang Taunusstraße werden Leichtbauwände eingezogen. Ich nehme an, um dahinter dann die eigentlichen Bautätigkeiten durchzuführen, dabei aber die allgemeine Nutzung zu schonen. Denke nicht, das dauerhaft größere Bereiche der B-Ebene längerfristig geschlossen werden. Das istd ann auch die große Herausforderung an den Umbau.
Interessant ist: alleine diese Leichtbauwand verändert schon das Raumgefühl, wenn man in diesem Bereich entlanggeht und man bekommt einen gaaanz leisen Eindruck, wie der gradlinige Zuschnitt künftig wirken wird.
-
Es sieht so aus, als würde der Bereich zwischen S-Bahnverteiler/Apotheke und dem U-Bahnausgang Richtung Messe im ersten Bauabschnitt abgetrennt. Die Bauwände die eingezogen werden lassen eigentlich keinen andreen Schluß zu. Damit einher geht auch die (teils temporäre) Schließung der Zugänge Karl-/Taunus-/Poststraße/Tram (Höhe Apotheke).
Mod: Beiträge zur gewünschten Gestaltung finden sich an dieser Stelle. -
dazu ein Handyfoto in den abgetrennten Bereich
">
-
-
Wow, da komme ich mal en paar Tage nicht durch die B-Ebene und schon muss ich nächstes Mal aufpassen, dass ich rausfinde
Erstaunlich, welches Tempo jetzt vorgelegt wird. Auch in Hinsicht darauf, dass ja offiziell erst am 12. Oktober angefangen wird. Die sehr großflächigen Absperrungen und damit Bauabschnitte stimmen mich optimistisch. Keine Klein-klein-Baustelle, wo hier und da angefangen wird und man nicht zum Ende kommt.
-
Anlässlich des heutigen Spatenstichs hat die Bahn AG eine Pressemitteilung herausgegeben. Auszüge daraus:
Offener, heller, freundlicher: Deutsche Bahn modernisiert Frankfurter Hauptbahnhof
Mehr Licht, bessere Wegeleitung, neues Einkaufs- und Gastronomiekonzept • Umbauarbeiten starten mit der unteren Bahnhofsebene • Investitionssumme: 375 Millionen Euro
Die Modernisierung des Frankfurter Hauptbahnhofs startet. Reisende und Besucher können sich auf einen offeneren und helleren Bahnhof freuen. Auch der Einkaufs- und Gastronomiebereich wird neugestaltet. Deutsche Bahn, Bund, Stadt und Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main investieren rund 375 Millionen Euro in die Runderneuerung. Davon profitiert zuallererst das Untergeschoss. Die Arbeiten starten in dieser sogenannten B-Ebene und sollen dort bis 2024 abgeschlossen sein.
Den Startschuss für die Modernisierung geben heute Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB AG, Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, und Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds.
Die Statements der der genannten Teilnehmer können unter dem Link oben nachgelesen werden. Dort findet sich auch ein Video, das gegen Ende interessant wird, weil weitere Gestaltungspläne gezeigt werden. Fakten gibt es hier:
Modernisierung des Frankfurter Hauptbahnhofs
Der Frankfurter Hauptbahnhof ist mit rund 500.000 Reisenden und über 1.800 Zügen am Tag eine der wichtigsten Drehscheiben im deutschen Schienenverkehrsnetz. Die DB startet ab Oktober 2020 umfangreiche Modernisierungen, um den Aufenthalt für Reisende und Bahnhofsbesucher weiter zu verbessern.
Investitionsvolumen: rund 375 Millionen Euro, finanziert durch Deutsche Bahn, Bund, Stadt Frankfurt am Main und Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF)
1.1. Neugestaltung des Untergeschosses („B-Ebene“) unter dem Bahnhofsvorplatz (bis 2024)
• Modernes Beleuchtungskonzept
• Neuer Gastronomie- und Geschäftsbereich
• Offenere Gestaltung und weniger Sichtbarrieren durch Integration der tragenden Stützen in die Geschäftsflächen
• Mehr Orientierung durch neue Wegeleitung und Reduzierung der zahlreichen Zugänge zum Untergeschoss
• Zusätzliche und direkte Durchgangsfläche vom Zugangsbereich zur S-Bahn unterhalb des Areals vor den Regional- und Fernverkehrszügen hin zur B-Ebene
1.2. Modernisierung des Nordbaus, Gebäudeteil nördlich der Haupthalle (bis 2024)
• Neues Technikzentrum
• Dacherneuerung des Nordbaus
2. Erneuerung der Haupthalle (ab 2024)
• Insgesamt rund 10.000 m² zusätzliche Fläche für Shops und Gastronomie
• Neuer Zugang ins modernisierte Untergeschoss aus der historischen Haupthalle durch geschossübergreifenden Lichthof
• Denkmalgerechte Restauration der Natursteinfassaden im Gebäude nach historischem Vorbild