Musicaltheater im Staatenhaus

  • Musicaltheater im Staatenhaus

    Der Rat der Stadt hat am 14.07. am späten Abend in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, dass der neue Musicalstandort im Staatenhaus in Köln-Deutz sein wird. Damit sind alle anderen Überlegungen, wie Barmer Viertel in Deutz, CFK-Gelände in Kalk oder Neubau auf dem Breslauer Platz vom Tisch.


    Der künftige Betreiber soll, nach den Vorstellungen der Stadt, selber in Umbau und Sanierung investieren. Auf Grundlage eines Wertgutachtens soll die Vergabe auf Basis des Erbbaurechts erfolgen.


    Der Umbau soll Ende 2013 beginnen. Bis dahin werden die Hallen von Köln-Kongress vermarktet.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1308323400575.shtml


    Im Artikel ist die Rede von den Hallen 6 (soll weiter für wechselnde Veranstaltungen genutzt werden) und den Hallen 7 und 8 (Backstagebereich und Bühnenturm für Musical). Der Bühnenturm soll auf die Halle 8 gebaut werden.
    Ich konnte leider nichts finden, woraus zu entnehmen ist - welche Halle genau wo ist. Köln-Kongress und Köln-Messe bezeichnen die Hallen als 1, 2, 3.1, 3.2
    http://www.koelnkongress.de/wD…heinparkhallen/raeume.php
    http://www.koelnmesse.de/de/ge…te/veranstaltungsorte.php

  • Hallen des Staatenhauses

    Wenn du das Staatenhaus von oben siehst, erkennst du einen großen Bogen. Die Halle 8 ist die große Halle, die von der Mitte des Bogens in Richtung Auenweg führt. Die anderen, kleineren Hallen liegen nach meiner Kenntnis rechts und links davon innerhalb dieses Bogens.

  • Ich finde die Lösung hervorragend!Das Areal war viel zu lange ungenutzt. Wenn man jetzt noch eine schöne Lösung für den Breslauer Platz findet, wäre das ein gutes Ergebnis.

  • Ich halte von der Staatenhaus-Lösung als Musicalstandort gar nichts! Ein Musicaltheatergehört in die Stadt, in einen repräsentativen Theaterbau. Auch wenn die üblichen Musicaltheater im Lande von eher zweifelhafter Investorenarchitektur sind. Der gewöhnliche Muscialbesucher ist doch eher ein Wochenendarrangementreisender vom Lande und der erwartet vor und/oder nach dem Musicalbesuch etwas "Altstadt-Stimmung" Da ist das Staatenhaus für den Köln-Besucher doch jwd.


    Auch wenn ich mich der öffentlichen Steinigung aussetze muss ich mich jetzt mal outen: mir gefällt das blaue Zelt am Rhein! Natürlich nicht in seiner jetzigen abgeranzten Existenz, aber als markante Dominante am Rhein mit seinem Dach - hat es doch eine gewisse Wirkung. Das wäre auch ein toller Opernstandort gewesen. Also: ich wäre für einen hochwertigen Musical-/Opernhausbau am selben Standort (gewesen)! Das geplante Bebauungskonzept für den Standort ist m.E. nicht Fisch - nicht Fleisch! :nono:

  • Das Staatenhaus liegt keineswegs jwd. Die Altstadt ist fussläufig prima zu erreichen, mit herrlichem Weg über die Hohenzollernbrücke.


    Trotzdem bin ich etwas skeptisch. Erstens wäre ein Neubau eine Gelegenheit zu einem weiteren architektonischen Highlight gewesen (wenn es denn als solches genutzt worden wäre). Und zweitens kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, wie denn parallel der Tanzbrunnen betrieben werden soll? Stören sich hier nicht Konzerte am Tanzbrunnen und Musical akustisch, wenn sie parallel stattfinden? Oder ist dann die Konsequenz, dass der Tanzbrunnen unbenutzt bleibt, sobald es ein Musical gibt? Dann fände ich die Lösung allerdings ziemlich schlecht.

  • Benevolo Also, von mir wirst du schonmal nicht gesteinigt! Ich halte das Staatenhaus als Musicak-Standort ebenfalls für keine gute Lösung. Zudem sehe ich da auch noch kein Musical - denn dafür müsste das Konzept der Stadt aufgehen - doch da habe ich so meine Zweifel.


    Bisher hat sich kein Musical-Betreiber für einen rechtsrheinischen Standort erwärmen können. Weder für ein Areal auf dem 'Barmer-Gelände' - noch für das Staatenhaus. Warum sollte das jetzt anders werden - zumal man als Betreiber jetzt Millionen in die Hand nehmen muss - und zwar nach Vorgaben der Stadt. Zudem hat man dort den Denkmalschutz an den Hacken und bindet sich für viele Jahre an den Standort. Klingt nicht sehr attraktiv.


    Der Standort als solcher ist zwar nicht unattraktiv (Staatenhaus am Tanzbrunnen/Rheinpark, sehr nahe am Rhein). Die Frage ist aber: Kommt dies in der Praxis überhaupt zum Tragen? Ich finde - nein.
    Die Erschließung (An-Abfahrt) muss über den Auenweg erfolgen. Anders geht es garnicht. Dort wird auch der Zugang sein. Diese Rückseite des Staatenhauses (Am Auenweg - vom Rhein abgewand) ist in trostoser Umgebung. Messebauten, Parkhaus, Bahntrasse. Dort will man als Besucher nur schnellstmöglichst wieder weg.


    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/163452
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/163452#284040
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/163452#139289
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/163452#123869


    Die unmittelbare Nachbarschaft (RTL-Parkhaus)
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/163452#92333


    Zur Rheinseite hin grenzt das Staatenhaus unmittelbar an den Tanzbrunnen. Eine Öffnung auch zur Rheinseite hin sehe ich als problematisch an.
    Im Tanzbrunnen finden auch Veranstaltungen statt. Ich sehe da Probleme in der Durchmischung der Besucherströme.
    Des weiteren sehe ich auch die Gefahr, dass die Veranstaltungen im Tanzbrunnen/Staatenhaus sich gegenseitig stören könnten. Ich war kürzlich bei einer Aufführung der Kölner Oper im Staatenhaus. Eine Durchführung dieser Aufführung bei gleichzeitig stattfindender Veranstaltung im Tanzbrunnen wäre definitiv nicht möglich gewesen! Nun hat die Oper dort nur wenige Aufführungen gegeben und konnte Tanzbrunnenveranstaltunbgen ausweichen. Eine Musicalproduktion, die sich wirtschaftlich rechnen muss, spielt "En-suite" - immer das gleiche Stück und hat nur ganz, ganz wenige gänzlich spielfreie Tage. Da muss sichergestellt sein, dass das ohne Störung von außen geht. Im momentanen Zustand geht das ganz sicher nicht. Dies bedeutet eine zusätzliche hohe Investition - und das dann bitte auch noch in Absprache mit der Denkmalbehörde. Welcher Investor tut sich das an?!


    Ich kann nicht verstehen, dass mein seitens der Stadt nicht auf den Vorschlag des jetzigen Musicalbetreibers am Breslauer Platz eingegangen ist - der im Rahmen der Neubaupläne dort ein neues Musicaltheater errichten wollte - für das sogar ein Architektenwettbewerb ausgerichtet werden sollte - um eine städtebauliche Qualität in dieser exponierten Lage zu gewährleisten. Das wäre zwar in den nächsten Jahren nicht umsetzbar, wg. der (Kabel)-Altlasten der DB. Aber auch so wird Köln in den nächsten (mind.) 3 Jahren kein Musical haben. da a) das Staatenhaus noch nicht zur Verfügung steht und b) die Oper den Musicaldome von 2012 bis mind. 2015 als feste Interimsspielstätte nutzen wird.


    Nun - man darf gespannt sein, ob die Stadt ihre Vorstellungen wird umsetzen können. Sie ist da von Dritten abhängig, die das städt. Konzept überzeugen muss - bevor sie (viel) Geld in die Hand nehmen. Das sehe ich noch lange nicht...


    Ach ja... zur "Mülltüte". Ich finde auch, das häßlichste ist die EG-Ebene und das furchbar elende unmittelbare Umfeld. Ansonsten kann ich damit leben... ;)

  • Ute Berg, Dezernentin für Wirtschaft und Liegenschaften, erläutert in einem Interview die Entscheidung für das Staatenhaus als neuen Musical-Standort.
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1308323485790.shtml


    Parkplätze des benachbarten RTL-Parkhauses sollen mit nutzbar sein, Untersuchungen zur verkehrlichen Erschließung sind noch nicht abgeschlossen, Verkehrsgutachter signalisieren aber schon, dass die vorhandenen Kapazitäten ausreichen. Ein gegenseitiges Stören von Tanzbrunnen und Musical soll durch bauliche Maßnahmen ausgeschlossen werden, dies bekomme man "bautechnisch gut hin". Das denke ich eigentlich auch. Wenn es möglich ist, ein Musical störungsfrei in einem provisorischen Zeltbau direkt neben Hauptbahnhof und Rheinuferstraße zu betreiben, dann wird das hier ja wohl auch machbar sein.

  • Tilou Was Frau Berg meint, ist die eine Sache. Technisch/baulich ist sicher alles Mögliche machbar.
    Nur - der potentielle Investor muss auch bereit sein, diese Investitionen zu tätigen. Da wird es nicht reichen, in Aussicht zu stellen, dass genügend Parkplätze zur Verfügung stehen und der Verkehrsfluss geregelt werden kann.


    Ich bleibe da (aus bereits dargelegten Gründen) sehr skeptisch. Aber man wird sehen, ob es potentielle Investoren geben wird...

  • Ich finde den Standort gut gewählt. Standorte in anderen Städten zeigen meiner Meinung nach, dass ein Musical nicht unbedingt in der direkten Innenstadt liegen muss, um erfolgreich zu sein. Die Theater von "Starlight Express" in Bochum oder "König der Löwen" in Hamburg liegen auch im Nirvana und sind seit Jahren ausverkauft.


    Die Leute fahren ja vermutlich haubtsächlich wegen des Musicals nach Köln und nicht wegen der übrigen ausgehmöglichkeiten. Ich denke, es kommt auch eher auf die Qualität des Musicals an als auf den Standort.


    Ich bin zumindest optimistisch und froh das endlich eine Lösung gefunden wurde. Eine Großstadt wie Köln sollte seinen Gästen auch ein Musical bieten. Ein jahrelanger Stillstand würde dem Musicalstandort Köln sicher schaden.

  • Ich bin ebenfalls der Meinung, dass dies ein guter Standort ist. Musicalbesucher sind m.E. hauptsächlich Touristen. Und die zieht es sowieso oft auf die andere Rheinseite; um ein Paar romantische Stunden am Ufer zu verbringen und um nette Panorama-Fotos zu machen. Und der Weg dahin bietet genug touristische Attraktionen: wahlweise Liebesschlösser auf der Brücke oder die Fähre über den Rhein. Mit den Rheinterrassen und (hoffentlich bald) dem Parkcafé gibt es auch angemessene Gastronomie. Und für Besucher, die mit dem Auto anreisen, ist dieser Standort viel besser zu erreichen, als in der City.


    Eine gute Wahl.

  • Die Theater von "Starlight Express" in Bochum oder "König der Löwen" in Hamburg liegen auch im Nirvana und sind seit Jahren ausverkauft.


    Ich finde diese beiden Vergleiche hinken: "Starlight Express" ist seit 20 Jahren ein Einzelphänomen und "König der Löwen" liegt zwar vom Standort her im Nirvana, aber in äußerst prominenter Sichtlage an der Elbe, so dass jeder Tourist beim nachmittäglichen Besuch der Landungsbrücken schon in Vorfreude auf das Theater "schmachten" kann.


    In Köln finde ich das Areal rund um die Rheinhallen und die Rheinterrassen sehr unübersichtlich. Ich kann mich jedesmal wenn ich dort bin nur schwer orientieren. Mag sein, dass sich das nach Abschluss der Bauarbeiten am Rheinhallen-/RTL-Komplex jetzt ein bisschen übersichtlicher darstellt. Aber ich habe z.B. auch überhaupt kein Bild vom Gebäude des Staatenhauses vor Augen und wüsste nicht wie ich dort fußläufig, geschweide denn motorisiert hin käme. Das halte ich für nachteilig für so einen publikumsintensiven Standort, zu dem Abend für Abend 1000 Menschen hingekarrt werden müssen, damit dieser sich langfristig wirtschaftlich trägt.


    Da hätte ich einen Standort im Barmer Viertel gegenüber des Rückausgangs des Deutzer Bahnhofs schon etwas besser gefunden.

  • Benevolo: Ich kann deine Kritik nicht teilen, ich denke das Staatenhaus liegt geschätzte 350m Fussweg vom hinteren Ausgang des Deutzer Bahnhof entfernt und das empfinde ich nicht wirklich als weit weg. Außerdem ist davon auszugehen das die Umgebung insbesondere auch der Eingangsbereich des Staatenhauses entsprechend umgestaltet werden. Ich könnte mir zudem vorstellen das auch die Brücke zur Messe hin abgerissen wirde. und lt. Regierungspräsidentin kann das RTL Parkhaus (liegt direkt neben dem Staatenhaus) für die Besucher des Musicals mitgenutzt werden. Aber das alles ist Ansichts- und Geschmackssache. ;)


    Hier mal zwei Bilder zum Areal:





    Quelle: Bilderbuch-Koeln.de

  • Also ich finde den Ort geradzu ideal. Neben guter verkehrstechnischer Anbindung ist der Rheinpark doch eine der schönsten Lagen in Köln, von wo aus sich die Innenstadt von ihrer absoluten Schokoladenseite zeigt. :daumen:
    Eine Aufwertung des direkten Umfeldes sollte man natürlich erwarten. Und ich gehe mal davon aus, daß der Haupteingang zum Theater im Westen am Tanzbrunnen liegen wird und nicht an der "Rückseite" Richtung Messe.

  • Danke Rainer für das wiederholte Posten der Bilder, aber: welches dieser gesamten Gebäude ist das Staatenhaus, wo ist der Eingang und wie ist die Wegeführung vom DeutzerBahnhof oder von der Hohenzollernbrücke? Das erschließt sich mir selbst als Kölner, der dort zwei-/dreimal im Jahr ist seit mehr als 10 Jahre immer noch nicht. Das ist meine Kritik am Standort oder bin ich bloß zu blöd?

  • Den Artikel hatte ich noch nicht gelesen. Den Ort des Einganges sehe ich sehr kritisch. Oben erwähnte Standortvorteile kommen dort kaum zum Tragen.
    Aber ein Zugang über den Tanzbrunnen scheint demnach nicht möglich zu sein. Schade...:(
    Dennoch möchte ich nicht die grundsätzliche Standortentscheidung in Frage stellen. Vielleicht wird in der Umgebung ja noch einiges bewegt...

  • Ahhh, vielen Dank euch für die Erläuterungen. Mir war wirklich nicht bekannt, dass dieser ganze 20er- bis 50er(?)-Jahre-Komplex als Staatenhaus bezeichnet wird. Aber ich gebe CCAA recht, dass der in der Darstellung gezeigte Eingang durch den Bau des RTL-Parkhauses jetzt sehr abgeschnitten und zumindest vom Rheinufer kommend nicht sehr repräsentativ ist.


    Es sieht auch so aus, als ob das Parkhaus die Ansicht auf das Gebäude genommen hat. Das ist mir noch nie so aufgefallen. Aber das unterstreicht meine Auffassung, dass das gesamteGelände dort sehr unübersichtlich und schlecht erfassbar ist.


    Ich weiß noch nicht.... Ich muss wohl noch ein paar Nächte drüber schlafen...

  • Bescheuerter Zugang.


    Durch den halb bogen hätte das ganze einen sehr sehr Edlen Rahmen für einen Eingang bekommen. Entsprechende Belechtung und Restaurierung der alten Säulen vorrausgesetzt.


    Sollte der Eingang wirklich dort entstehen finde ich das ganze schon wieder total Dumm. Z.B. Premieren von neuen Stücken hätten wunderbar aufgezogen werden können. Ja vill. hätte man das Theater sogar mit Kinoequipment ausstatten können so dass hier die ein oder andere Filmpremiere hätte stattfinden können... so direkt hinterm Medienzentrum usw. sicherlich kein Dummer gedanke.