Konnte auch kaum meinen Augen trauen. Ich verstehe nicht, wie Menschen, die eigentlich Ahnung von der Materie haben sollten, eine Politik durchsetzen wollen die Probleme nur noch verschärft anstatt sie zu beseitigen. Da muss man doch nur eins und eins zusammenzählen und ahnt schon, wo das hinführen wird. Die bisherige Regelung war doch prima, gerade zu eine Winwin-Situation. Und das soll jetzt durch eine Quasi-Investorenbremse ersetzt werden??
Stadtplanung | Stadtentwicklung
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a.) Die CDU fällt bei diesem Thema komplett aus, das stimmt.
b.) Die SPD "versucht" sich, aber diese dirigistische Idee mit dem festen Proporz ist m.E. leider eher kontraproduktiv.
c.) "Nachverdichtung" ist ein schillernder Begriff. Ich empfehle diesbezüglich primär die Umwandlung stadtnaher gewerblich / industriell geprägter Gebiete in hochverdichtete Wohngebiete. Das weichende Gewerbe würde in neuen Industriegebieten weiter ausserhalb angesiedelt (z.B. westlich / östlich der A 5 und / oder im Bereich A 661 Nordwest liesse sich Einiges an Industrie / Gewerbe neu unterbringen). M.a.W: Neuausweisungen von Baugebieten sollten für Gewerbe / Industrie sein; die Wohnnutzung könnte dann auf den dadurch freigezogenen i.d.R. recht zentral gelegenen Innenstadtgebieten entstehen (z.B. die Industriegebiete Flinschstrasse oder Orber Strasse oder der sog. Industriehof in Hausen).
d.) Neudefinition des Begriffes "Grüngürtel". Wenn dieses geradezu tyrannische Dogma nicht grundsätzlich überarbeitet wird, können wir eine nachhaltige Stadtentwickling hier in Ffm. komplett vergessen. Ich kenne keine einzige (Grossstadt-)Metropole, die sich einem solch umfangreichen und zudem unsinnigen Denk-/Planungsverbot unterworfen hätte. Ein GÜRTEL schnürt jede Erweiterung / Entwicklung von vornherein ab.
e.) Ein 100%iges Umwandlungsverbot für bestehende MFHs muss endlich her. (Stichwort: "Soziale Durchmischung"). Nach wie vor wird hier in Ffm. auf Wildwest-Basis aufgekauft/geteilt/vertrieben/luxussaniert. Keine einzige neue Wohnung wird auf diese Weise neu geschaffen, aber durch "Umverteilung" von den Aufteilern nur viel Geld verdient. Das gehört ENDLICH UNTERBUNDEN !. Leider kann das nur die Landesregierung durch Verordnung auf Basis des BauGB beschliessen. M.E. haben wir das bis jetzt hier in Hessen nicht (in HH und Berlin schon seit einigen Jahren).f.) London-Vergleiche hinken gewaltig. Natürlich gibt es im City-Gebiet von London die gleichen Probleme wie hier. Aber London besteht (ganz anders als Ffm.) zu geschätzt 85 % aus EIGENHEIMEN (!) verschiedenster Grösse in den verschiedensten Lagen für praktisch jede Geldbeutel-Grösse und das in einem grundsätzlich urban-städtischen Umfeld (und nicht in Gebieten mit MTK- oder MKK - Charakter). Auf dieser Basis auch hier in Ffm. ein wenig die Nachfrage anzugehen würde bedeuten, einen politischen Bürgerkrieg auszulösen ("Grungürtel"!).
Vieles steht sich hier in Ffm. eben leider selbst im Wege !
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Ich würde mir da erstmal nicht so viel Gedanken darüber machen.Ja,er will es durchsetzen,aber das war es erstmal auch.
Natürlich wird die Stadt weiterhin Interesse haben,dass Investoren weiterhin bereit sind hohe Preise für Grundstücke zu zahlen und dort dann auch bauen wollen.
Die Stadt will bestimmt nicht,dass zb.das DB Dreieck oder andere Grundstücke weiterhin unbebaut bleiben,weil Investoren keinen Gewinn mehr damit machen würden,durch diese Regelung.
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@ Megaxel - Eine Ergänzung zu besagten Artikeln:
Auch soll die Anzahl der fertig gestellten Sozialwohnungen (194 Stück in 2015) verdoppelt (!) werden.
Aktuell sind 10.000 Haushalte beim Wohnungsamt als wohnungssuchend gemeldet.
Dieser im Grunde seit zwei Jahren geltende Paradigmenwechsel - jetzt von Mike Josewf konsequnet umgesetzt - trifft auch Projekte, bei denen zw. Bauherr und Stadt noch kein rechtsverbindlicher Vertrag abgeschlossen wurde.
Deshalb sieht Mike Josef auch rechtliche Auseinandersetzungen mit Bauherren gelassen weil da wohl in der Vergangenheit „Sozialwohnungen in die Rechnung [vom Bauherren] eingeflossen sind, die ohnehin entstanden wären“.
Anderseits richtet sich Mike Josef auch auf „harte Auseinandersetzungen“ mit Bürgerinitiativen ein (vgl. aufgeworfene Problematik in den Beiträge 200 -202 in diesem Strang), die mittlerweile obligatorisch bei der Baulandentwicklung für Wohnungen sind.
Auch das Fechten des einen oder anderem Straußes mit dem politischen Gegner (vgl. sogenannte Pfingstberg Bebauung) ist ihm deshalb gewiss.
Neben einer dichteren Bebauung (Ernst-May-Viertel oder Geschosswohnungsbau statt EFH, DHH oder RH) möchte er auch die Konversion von Büro- und in Wohnfläche (beispielsweise in der Bürostadt Niederrad) forcieren.Prinzipiell zeigt Mike Josef bekannt Probleme und Lösungen auf.
Woran er sich letztlich aber messen lassen muss ist um wie viel schneller er die Lösungen als seine Vorgänger umsetzt, da es letztendlich immer um mehr Dichte geht.
Und dabei muss er immer mit ordentlichem Gegenwind rechnen.Was m.E. eine schnelle Lösung bringen könnte wäre wenn bei der Bebauungsplanerstellung für den Bestand oder die Wiese konsequent auf eine hohe Dichte von 8 Geschossen geachtet würde.
Hier ist in der Vergangenheit viel zu stark nach dem Motto “Unser Dorf soll schön bleiben“ (= 3 Vollgeschosse plus aller höchstens ein Staffelgeschoss) geplant worden.
Auch sollten die großen Potentiale für eine Verdichtung auf 6 bis 8 Geschosse in der Nachkriegsbebauung der 50er und 60 Jahre genutzt werden.
Die Konvertierung von Büro- in Wohnfläche in den Stadtteilen sollte offensiv angegangen werden.
Zum Schluss möchte ich das Umland nicht aus der Verantwortung entlassen, da dort in Neubaugebieten in der Regel nur EFH, DHH oder bestenfalls RH projektiert werden (exemplarische seien im MTK Hofheim “Vorderheide 2“, Kriftel “Alte Ziegelei“ und Sulzbach “Sossenheimer Weg“ genannt). Hier sollte vermehrt 4-geschossiger Wohnbau entstehen.Ein Investitionshemmnis ist das in meinen Augen nicht, da der Investor diese Mehrkosten durch höhere Verdichtung wieder abfängt (so er sie denn genehmigt kriegt).
Und die Stadt wird sich der Genehmigung nicht entziehen können wenn sie denn nicht als Verhinderer dastehen will. -
Da fehlen einem echt die Worte. Da wird im Juli 2016 ein Sachfremder ins Planungsdezernat gehievt, der bereits nach 90 Tagen meint, er müßte erstmal den Investoren eins vor den Bug schiessen! Bravo, nur weiter so...
Sozialer Wohnungsbau in bester Lage, in einem neuen Hochhaus mitten in der City, das hat was! Da hoffe ich, künftig so wenig zu verdienen, daß ich auch in diesen Genuss kommen kann. Vieles hat der neue, junge, starke? Mann im Planungsamt sicher nicht bedacht: Z. B., daß er mit seiner Vorgabe des 30%-igen Sozialwohnungsbau`s (korrigiere: 30% geförderter Wobau, davon 50% Sozialwohnungen, grundsätzlich ja nichts falsches!) direkt am Ort eines Bauvorhabens, das gerade erst im Wachstum befindliche, zarte Pflänzchen des ästhetischen Wohn-HH-Bau`s im Keim zu ersticken droht.
Warum sollten Gut- oder Topverdiener nicht "unter sich" bleiben dürfen? Von Gated-communities halte ich selbstverständlich nix, aber ich als Normalverdiener kann auch gut damit leben, mir keine vernünftige Wohnung mitten in F-City und dort gar in einem Wolkenkratzer leisten zu können. Desweiteren hege ich auch keinen überdurchnittlich großen Neid ggü. denjenigen, die sich demnächst z. B. im GrandTower einkaufen oder -mieten werden, obwohl ich mir dort ein Appartment ebenfalls gut vorstellen könnte. In der Hoffnung, Josef`s "Mentor" Martin Wentz, der mir als Pragmatiker in seiner Zeit als Planungsdezernent in guter Erinnerung geblieben ist, kann ihn ein bisschen zügeln, verbleibe ich... -
Bei manchen Antworten könnte man ja meinen in Frankfurt sei der Kommunismus ausgerufen worden.
Ich würde aber mal eher davon ausgehen, dass sich der Planungsdezernent eine gute Verhandlungsbasis mit den Investoren sichern will und dann wie sein grüner Vorgänger beim Honsell-Dreieck darauf verweist, dass "einfach nicht mehr drin gewesen" sei, wenn die geförderten Wohnungen doch woanders entstehen.
Selbst wenn es zu einer strikten Umsetzung der neuen Regelung auf dem DB-Dreieck kommen sollte, dürfte die ästhetische Qualität der Wohntürme nicht tangiert sein, denn erstens kann man die Sozialwohnungen immer noch in den Sockel packen und zweitens wird bei der aktuellen Marktlage auch so genug Gewinn erwirtschaftbar sein. Einen neuen lokalen Rekord in puncto Quadratmeterpreis dürften die Wohnungen in den oberen Etagen ja einfahren.
Ich erhoffe mir von Mike Josef nun, dass er endlich eine klare Kante gegnüber Grüngürtelliebhabern, Kleingärtnern und Vorstadt-in-der-Großstadt-Advocaten fährt. Diese lauten, doch kleinen Minderheiten behindern eine sinnvolle Stadtentwicklung nun schon zu lange.
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main1a Ausführungen zum Umland betreffend möchte ich ergänzen, dass man dringend prüfen sollte, auf der grünen Wiese neue Kleinstädte a la Riedberg zu gründen. Es gibt doch so einige Lücken zwischen den Städten des Umlands, nicht zuletzt in MTK oder in der Wetterau. Dies würde auch die alten Ortskerne "schonen" (und marginalisieren). Selbstredend müsste man darauf achten, dass wichtige Infrastrukturelemente (Nahversorgung und Nahverkehr) frühzeitig zur Verfügung stehen.
Leider benötigt man hierzu eine übergeordnete Planungs-Einheit, die m.E. nicht existiert. Kaum eine Gemeinde möchte an ihrem Ortsrand eine halbe Kleinstadt liegen haben, an die sie am Ende auch noch Macht abgeben müsste.Dass es lange dauert, bis diese Kleinstädte richtig "funktionieren", ist mir bewusst - beim Riedberg darf man von 15 Jahren sprechen - dennoch finden sich in Zeiten hoher Baukosten immer wieder Leute, die "in den sauren Apfel beißen", etwa weil ihr Gesamtlebensentwurf vom eigentlichen Wohnort nicht so stark abhängt und sie an verschiedenen Orten im Raum Frankfurt "heimisch" sind und dort regelmäßig zu Verwandtenbesuchen, zum Sport etc. hinfahren.
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Bei manchen Antworten könnte man ja meinen in Frankfurt sei der Kommunismus ausgerufen worden.
Nicht nur in Frankfurt..
Wenn der Neid-Soze mit der sozialen Durchmischung ernst macht, ist unter dem Gleichberechtigungsaspekt wohl zu verstehen, daß in besagten Türmen auch Platz sein sollte für das Problemklientel, was sich u.a. im Bahnhofsviertel oder auf der Zeil rumtreibt.
Überragende und vor allem spannende Anreize für Investoren - Langeweile oder Verödung ist schon mal entgegengewirkt..
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Mit Verlaub, aber im Vergleich mit "prim and proper" Metropolen wie München oder Zürich ist Frankfurt doch nach wie vor fast schon eine große Favela. Bis ihr euch ernstlich über ein steriles Stadtbild Gedanken machen müsst muss noch viel geschehen - zum Glück, ich finde auch, dass Buntheit zu einer Großstadt gehört, mir war die klinische Ordnung und Perfektion zB in München oder Zürich eher immer etwas unheimlich. Frankfurt ist schon gut wie es ist und wird derzeit zumindest in meiner Sicht von Außen immer besser und besser, die derzeit in meinen Augen interessanteste Großstadt Deutschlands.
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Äppler Ich bezog mich eigentlich auf die Antworten hier im Forum
Gegen den massiven Bau von Kleinstädten im Umland würde ich nebenbei einwenden, dass es im Rhein-Main-Gebiet gewiss keinen Mangel an Kleinstädten gibt. Die Zersidelung der Landschaft kann nicht das Ziel sein, wenn man es mit dem ökologischen Umbau der Wirtschaft ernst meint. Was wirklich fehlt sind neue urbane Viertel, die Druck von angesagten Gegenden wie Bahnhofsviertel, Bornheim, Sachsenhausen und Co. nehmen könnten.
Ein probates Mittel hierzu wäre die zahlreichen Schrebergartensiedlungen, die sich noch immer im Raum zwischen A5 und A661 befinden, mit 4-5 geschossiger Blockrandbebaung und punktuellen Hochpunkten unter Einbeziehung eines Gestaltungsbeirates neu zu bebauen. Doch dafür sehe ich schwarz, solange gut organisierte Kleinstgruppen in Frankfurt einen so gigantischen Einfluss auf die Lokalpolitik haben.
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Sagen wir es mal so:
Der Mann hat teilweise recht. Natürlich hat er Recht, dass das Wohnen in Frankfurt auf Dauer für viele zu teuer wird und zwar nicht nur für die berühmten Polizisten und Krankenschwestern, sondern vor allem auch für Familien wo ein Verdiener oder beide zusammen deutlich mehr nach Hause bringen.Was aber überhaupt keinen Sinn macht ist jetzt mit der Brechstange Sozialwohnungen an Orten zu schaffen, wo sich kein einziger der zukünftigen Bewohner in Laufreichweite auch nur einen Kaffee leisten kann.
Sinnvoller wäre aus meiner Sicht eine Kombination folgender Maßnahmen:
- Baugebiete, Baugebiete, Baugebiete
An der Front passiert viel zu wenig und zu langsam. Längst beschlossene Baugebiete werden entweder wieder gestrichen (Wolfsweide), zusammengestrichen (Bonames-Ost, Ernst-May-Viertel) oder es wird nicht auf die Tube gedrückt (Hilgenfeld, Sandelmühle, etc.). Hier könnte durch Politik mit Rückgrat und gute Verwaltungsarbeit schon viel bewegt werden. - Deregulierung wo es Sinn macht
Die Stellplatzsatzung ist das klassische Beispiel - Lobbyarbeit
Die Bundesbauministerin ist eine Parteifreundin unseres Planungsdezernenten. Bei der könnte man sich ja auch mal dafür einsetzen, dass Maßnahmen getroffen, dass die Baukosten nicht immer weiter explodieren, denn es sind nicht nur die gestiegenen Grundstückspreise, die Wohnungen immer teurer machen. - Anlegen mit der eigenen Wählerklientel
Es gibt eine Menge Sozialwohnungen, die von Leuten bewohnt werden, die schon lange nicht mehr sozialwohnungsberechtigt sind. Hier könnte man sich zur Abwechslung mal für die wirklich sozial Schwachen einsetzen und in der Konsequenz den derzeitigen Bewohnern aber auch sagen, dass die Zeiten von Mieten zwischen 5€-7€ im Frankfurter Stadtgebiet für sie leider vorbei sind. So etwas erfordert natürlich politisches Rückgrat.
- Baugebiete, Baugebiete, Baugebiete
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Und als Ergänzung zu den genannten Maßnahmen vor allem: Nicht aus ideologischen Gründen Investoren daran (quasi zu) hindern Wohnungen im Luxus- und oberen Preissegement zu schaffen. Auch diese nehmen Druck vom Wohnungsmarkt. Aber genau das soll ja jetzt scheinbar geschehen.
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Bis vor kurzem war Mike Josef noch Gewerkschaftssekretär, der dort übliche Umgangston und die Art von Verhandlungsführung scheinen ihm noch anzuhängen. Das wird in seiner neuen Position aber sicher nicht funktionieren. Düpierte Projektentwickler bauen nicht mehr, sie bauen weniger Wohnungen. Der äußerst begrüßenswerte Trend zu Wohnungsbau auch in wertvollen Lagen würde abgewürgt, gewerbliche Nutzungen wieder im Vordergrund stehen. Eigentor.
Erschwingliche Wohnungen können nur auf preiswertem Boden entstehen. Flächenreserven sind auf dem Stadtgebiet vorhanden, und es sind gar nicht einmal wenige. Sie zu aktivieren, ist gewiss ist mühsam und schwierig. Es führt aber kein Weg daran vorbei (Bauen im Umland ist ergänzend ohnehin notwendig).
Infrastrukturell günstig gelegene Flächen müssen genutzt und angemessen verdichtet werden, auch wenn chronisch laute Gruppierungen aus leicht durchschaubaren Eigeninteressen Frischluftschneisen herbei fabulieren. Der teils unsinnig aufgeblähte Grüngürtel muss auf ein vernünftiges Maß reduziert, Landschaftsschutzgebiete auf Notwendigkeit überprüft und bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Kleingärten in Anspruch genommen werden. Alles mit Augenmaß, keine Frage, aber es muss sein.
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Der Grüngürtel ist der wichtigste weiche Standortfaktor Frankfurts und an einigen Stellen noch viel zu dünn als aufgebläht. Wer will dass Frankfurt wächst und gedeiht, muss deshalb dafür eintreten, in erster Linie die bereits bebaute Fläche besser zu nutzen. Dass das möglich ist sieht man zum Beispiel höchst aktuell am Ernst-May-Viertel.
Generell sollte man Investoren in Neubaugebieten oder heterogenen Stadtgebieten die Möglichkeit geben, Bauhöhen zu überschreiten, wenn damit mehr Sozialwohnungen oder öffentlich nutzbare Flächen entstehen. -
Es wurde öfters Hamburg und München erwähnt.
Mir ist nicht bekannt,dass dort zb. in den geplanten Wohntürmen oder bei denen,die bereits gebaut wurden Sozialwohnungen entstehen(entstanden sind).Das sind alles hochpreisige Wohnungen.
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Der Grüngürtel ist wirklich ein riesiger Erfolg für Frankfurt, den wahrscheinlich selbst die ihn initiierenden "grünen Spinner" nicht absehen konnten. Hier sehe ich ehrlich gesagt auch keine aufgeblähten Gebiete.
Ich sehe durchaus Flächenpotenzial bei den mehr als üppig vorhandenen Kleingartenanlagen in Frankfurt, gerade z.B. in Ginnheim und südlichem Sachsenhausen. Wieso nicht den Mut haben, eine Kleingartenanlage zu räumen, hälftig zu bebauen und die andere Hälfte in einen öffentlichen Park zu wandeln? Damit wäre den Interessen der Stadtbevölkerung sicherlich am meisten gedient.
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Auch wenn wir das Thema schon einige Male hatten. Ich möchte an dieser Stelle neben all den genannten möglichen Maßnahmen (von denen ich einige auch teile) an den Aspekt der Eingemeindung bzw. des Zusammenschlusses erinnern. Auch wenn es das unwahrscheinlichste Mittel bleibt.
OF sollte innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre Stadtteil Frankfurts werden. Erste Gedanken in diese Richtung gab es ja schon wenn auch unter anderem Titel.
Bad Vilbel und Eschborn sind doch territorial und steuerlich (v.a. Eschborn) betrachtet längst überfällig. Und weiter Richtung Norden kann man auch denken.
Städte wie Hamburg haben es vor langer Zeit geschafft frühzeitig in großen Abschnitten (Altona, Harburg, usw.) einzugemeinden.Wie kann man diesbezüglich in FFM zumindest etwas weiterkommen?
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Was möglich ist, metroFRA, sieht man in der Tat höchst aktuell am Ernst-May-Viertel. Keine einzige Wohnung, keine Baustelle, nur Kleingärten und Kümmernutzung. Dafür erbitterte Widerstände von allerlei Seiten und deswegen bereits einknickende Politiker.
Heinz, die von dir genannten Beispiele sind Landschaftsschutzgebiet ("Grüngürtel und Grünzüge"). Fast alle anderen unbebauten Flächen ebenfalls. Hinzu kommen weitere Restriktionen wie Siedlungsbeschränkungsgebiete wegen des Flughafens, Achtungsabstandsbereiche zu Seveso-II-Störfallbetrieben und Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiete.
Davon zeigt die Karte unten nur das "Landschaftsschutzgebiet Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main" (Klick vergrößert). Wo ist das denn "noch viel zu dünn" - wo soll überhaupt noch etwas wachsen können, wenn heute schon praktisch alle unbebauten Gebiete umfasst sind? Oberrad ist komplett umschlossen. Um Nied, um Praunheim, Hausen und Rödelheim ist der Gürtel gleich mal gedoppelt. Um Seckbach und Bergen-Enkheim auch, nur noch ausgedehnter, von einem "Gürtel" kann wohl kaum noch die Rede sein. Überhaupt ist im Osten so gut wie gar nichts mehr möglich, im Süden sowieso nicht. Die Geschichte zum Pfingstberg ist bekannt.
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Und diese Karte ist noch nicht mal aktuell. Als LSG hinzu kommt noch die gesamte Fläche des B_812 (rechts der Friedberger ldstr., nördlich des Huthparks. Dort gab es Bauland, rechtswirksam festgesetzt durch B_446 aus dem Jahr 1986. Diese 83,53 ha (!!!) gehören seit dem 6.9.2016 zum Grüngürtel (in der von Schmittchen gezeigten Karte ist das die weiße Fläche rechts des Frankfurter Bogens). Angeblich hat man damit lediglich den Regionalen Flächennutzungsplan umgesetzt. Man hätte gut und gern 1/3 oder 1/4 dieser Fläche, etwa zwischen Hofhausstraße und Huthpark als reines Wohngebiet lassen können.
In der GrünGürtel-Verfassung vom 14.11.1991 wird dazu ausgeführt:„Der GrünGürtel ist Entstehungsgebiet für Grundwasser und Kaltluft. Er wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus. Aufgrund der südlich abfallenden Topographie sowie der Fluss- und Bachtäler fließt frische Luft in die Wohngebiete und in das Stadtzentrum hinein“. (I)
Dem „steigenden Bedarf an Flächen für den Wohnungsbau“ steht „ein begrenztes Naturraumpotential gegenüber; deshalb ist die Sicherung und Entwicklung des Frankfurter GrünGürtels zwingend geboten“ . (I(2))
„Als eine der obersten Aufgaben wird der durch naturräumliche Gegebenheiten und traditionelle Bewirtschaftung geprägte Charakterder Kulturlandschaft geschützt und pfleglich entwickelt“. (I(1),(2)
„Klimawirksame Freiflächen werden in ihrer Wirkung und Funktion geschützt“. (I (2))
„Soweit der GrünGürtel-Plan bestehenden Bebauungsplänen widerspricht, ist bei Nutzungskonflikten zu prüfen, ob zur Durchsetzung der Ziele dieser Verfassung ein Änderungsverfahren inzuleiten ist“. (II(5))
(Entnommen der Begründung zum B_812)Hier lag einer der im letzten Absatz genannten Nutzungskonflikte vor und man hat geprüft und es für richtig befunden, die ganze Fläche aus der Bebaubarkeit herauszunehmen. Kann man machen, hätte man aber nicht müssen, war eine politische Entscheidung. Die Grün-Gürtel-Verfassung wäre nicht Makulatur geworden, wenn man hier differenzeierter vorgegangen wäre; würde man die Grüngürtel-Karte in einem kleinen Maßstab durchgehen, würde man wahrscheinlich viele Stellen finden, an denen man die Stadtkante verdichten könnte, ohne das Grüngürtel-Konzept in die Tonne zu kloppen.
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Grün-GÜRTEL
Der Grüngürtel ist wirklich ein riesiger Erfolg für Frankfurt, den wahrscheinlich selbst die ihn initiierenden "grünen Spinner" nicht absehen konnten. Hier sehe ich ehrlich gesagt auch keine aufgeblähten Gebiete.
Ich bemühe mich sachlich und HÖFLICH zu bleiben:
a.) Der Stadtwald im Süden ist als Bannwald (insbesondere wegen dem Flughafen) unantastbar - Zustimmung.
b.) Speziell im Bereich Nordosten macht dieser Grün-GÜRTEL ansatzweise Sinn. Das Gebiet östlich der B3 (insbesondere Huthpark/ Lohrberg / Lohrpark) ist gelungen und schön und an schönen WE von Ausflüglern sehr gut besucht - Zustimmung.
c.) Über a.) und b.) hinaus kann man an einzelnen ausgewählten Stellen ebenfalls Parkanlagen als Reste dieses Grün-GÜRTEL erhalten (insbesondere Nidda-Park / Ex-Buga-Gelände etc.).
d.) Im Übrigen gehört dieses Monstrum ERSATZLOS ABGESCHAFFT. Es gibt überhaupt keinen Grund im Dunstkreis A 5 / A 661 (Nordwest) auch nur einen einzigen Quadratmeter Fläche unter dieses sinnlose Regime zu stellen. Die Landschaft dort ist öde / reizlos mit kümmerlicher bis gar keiner Vegetation. Die Gegend ist durch die Autobahnen und S-Bahnen zudem zerschnitten und völlig verlärmt.
Die einzige sinnvolle Verwendung für diese riesigen Unorte wäre die Ausweisung als Gewerbe-/Industriegebiet und -statt dessen - an anderer Stelle in der Stadt die Umwandlung von Gewerbestandorten in stark verdichtete Wohnquartiere. Sorry, wer das nicht einsehen will ist m.E. ein "grüner Spinner" !