^ kein Phantomschmerz. Es ist der Wunsch nach städtischer Dichte.
Dieses Fehlen städtischer Dichte ist ein deutsches Trauma. Die Menschen in anderen Ländern bündeln ihre Kräfte immer in einer einzigen, großen Hauptstadt, in der städtische Dichte dann folglich kein Fremdwort ist.
Wir Deutschen sind föderal aufgestellt mit mehreren städtischen Zentren. Das hat sicherlich viele Vorteile. Ein großer Nachteil ist aber leider auch, daß keines dieser vielen Zentren die gebündelte Stärke einer konzentierten Hauptstadt wie Paris oder London erreicht. Und auch Deutschlands größte Stadt Berlin kommt da nicht heran.
Zu dieser Ausgangslage kommen noch die historischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts dazu. Sprich: was mal vorhanden war, wurde im Krieg nieder gebombt. Und was nicht zerbombt wurde, wurde von Vollidioten mit der Raupe platt gemacht und abgeräumt. Die Folge war, daß es in den großen Städten Deutschlands keine Stadträume mehr gab, in denen städtische Dichte existiert hat. Deutschlands Großstädte waren merkmürdige Orte, wo sich Häuser und Freiflächen abgewechselt haben. Als Stadtraum konnte man solche merkwürdige Orte ja nicht mehr bezeichnen.
Es ist ein deutsches Trauma. Zumindest empfinde ich es so! Und als Deutscher darf man sich ja nicht einmal über diese Problematik beschweren, da wir ja selbst den Krieg begonnen haben und daher selbst schuld sind an diesen Entwicklungen.