München - Stadt ohne Vision?

  • zu #17:


    Millionendorf, Beschaulich, Bewahrung von dörflichem Charme: Mein kürzlicher Besuch aus der Schweiz konnte sich nach einer Stadtrundfahrt tatsächlich nicht vorstellen, dass München eine Millionenstadt sein soll. Ich konnte nicht feststellen, dass dies mit der Wahrnehmung von dörflichem Charme verbunden war. Bleibt die Frage, was diese Eigenschaften für 1,4 Millionen Einwohner bedeuten.


    Frei von Industrie: Damit kann wohl eher Berlin werben.
    Frei von Hochhäusern: Damit kann Frankfurt nicht werben.


    Weltstadt mit Herz: So ein Slogan bedarf des Beweises durch ein äußeres Image und nicht eines Selbstbildes um glaubwürdig zu sein. Man sollte mal eine Evaluation bei Zugezogenen und Nicht-Münchnern machen, ob die das auch so sehen.

  • Wobei eigentlich gerade eine Autofahrt über die Vororte hinein und durch die Innenstadt schon die Größe Münchens zeigt. Eben auch deutlich größer als etwa Zürich. München mag dagegen klein erscheinen nach einem bloßen Spaziergang durch die Neuhauser Straße ins Tal.

  • Zum Thema 'frei von Industrie', das produzierende Gewerbe hat in München einen Anteil an den Beschäftigten von 23% (in Berlin übrigens 17%). Es klingt ein wenig naiv, die Industrie aus den Städten zu verbannen.

  • Zur besseren Dokumentation der Tätigkeiten der Stadtverwaltung sollten wir hier in regelmäßigen Abständen die Meldungen des Referates für Stadtplanung und Bauordnung dokumentieren. Vielleicht ergeben sich ja daraus bessere Rückschlüsse über die träge und bewusst gehemmte Entwicklung Münchens.


    Meldungen zwischen Ende Februar und Ende April:
    http://farm9.staticflickr.com/…95644144_ae230c3ab6_b.jpg

  • Ich war am Sonntag bei einer indonesischen Familie zu Gast, welche seit 11
    Jahren in München wohnt.
    Die haben gemeint:


    Jakarta ist ein Dorf, in dem man Grossstadt spielt.


    München ist eine Grossstadt, in der man Dorf spielt.


    Das fand ich recht amüsant!

  • lol; nur ist Jakarta mindestens 10x so groß wie München! :)

  • Frankfurt wirbt mit seinen Hochhäusern, und miit immer mehr Erfolg.
    Beim diesjährigen Wolkenkratzer Festival waren an 2 Tagen über 700.000 Menschen zu Besuch, nur um in die Hochhäuser gelangen zu können. Hochhäuser sind heute eine Attraktion und Frankfurt macht sich in DE zu einer einzigartigen Stadt. Mutig, weltoffen und modern, so wie viele andere Metropolen auch. München konserviert sich. Weshalb ziehen die junge Leute wohl eher in Städte wie Berlin und Hamburg, weil es innovativer zu geht. Wenn ich Dorf Feeling haben möchte, ziehe ich aufs Dorf ;)

  • Tja, und die Zeitungen schreiben überall immer nur von neuen Wohngebieten, die man ausweisen müsste, irgendwo, fern von aller Erschliessung - ganz so als wäred er selige Adenauer noch Kanzler und das Auto die Lösung aller Mobilitätsprobleme. Dass das Problem in den Restriktionen alter, uralter und im Zuge von Landflucht erstellelter neuererer Bebauungspläne in Bestandsgebieten zu finden ist, will nicht in die Köpfe.

  • hfrik:
    Entschuldigung, aber mein Sprachzentrum im Gehirn ist nicht komplex genug,
    daher hab ich den zweiten Teil von Deiner Anmerkung nicht verstanden.


    Es geht um Änderung der Bebauungspläne für Gebäude und deren Infrastruktur,
    um die Entwicklung vermehrt Richtung Bahnhofsnähe zu forcieren, oder?

  • Neben der Ansiedlung von IKEA ist gestern auch das Votum gegen eine umfassende Gesamtplanung im Gemeindegebiet Feldkirchen gefallen. So werden auch neue Wohn- und Gewerbegebiete, ein Parkim Anschluss an den Messepark sowie die Umgehungsstraße erstmal nicht weiter verfolgt. Die Wachstumsblockade setzt sich also auch immer mehr in den Voorten durch. Im Falle Feldkirchens sehr bedauerlich im Sinne einer übergreifenden Lösung des Angebotsengpasses, allein schon wegen der nähe zur Kernstadt und der schon vorhandenen Verkehrsinfrastruktur.

  • IKEA hat schon angekündigt im weiteren Umfeld des Münchner Ostens nach
    Ansiedlungsalternativen zu suchen.
    Quelle: MM vom 1.7.2013

  • Was ich nicht ganz verstehe, da es doch für IKEA strategisch interessanter wäre, im Süd-Westen einen Standort zu suchen. Vom AK Ost ist man sehr schnell im Brunnthal. Auch Eching ist aus dieser Ecke noch gut zu Erreichen. Anders sieht es für einen Starnberger oder Germeringer aus.

  • Stimmt schon, ich hab nur den Tenor in dem Artikel weitergegeben.
    Allerdings wieso hat IKEA denn nicht grundsätzlich im Westen geplant.
    Eventuell gibt es zusätzlich dort auch noch eine Planung (?)

  • Im Südwesten wird IKEA auf eine noch breitere Front stoßen. Die Wohlhabenden zwischen Pullach, Solln, Starnberg und Würmtal dulden so eine Ansiedlung wohl kaum. Mir würde auch keine geeignete Fläche hierfür einfallen.


    IKEA plant schon lange eine Ansiedlung im Westen, hat aber das Rennen um den Standort Freiham gegen Höffner verloren damals.


    Laut der Sendung "quer" sucht IKEA parallel zum zusätzlichen Ost-Standort weiterhin im Westen. Falls das Stadtgebiet München ausgeschlossen ist, könnte ich mir eine Ansiedlung in Geiselbullach vorstellen. Evtl. aber auch bei der Autobahnanschlussstelle Germering-Nord.

  • Ikea will sich doch gar nicht auf Münchner Stadtgebiet ansiedlen. Ich wette, die hätten auch nichts dagegen direkt neben Höffner zu bauen, wenn der Gewerbesteuerhebesatz passen würde. In Feldkirchen wären sie ja auch fast direkt neben XXXLutz und Segmüller gewesen.

  • So jetzt gibt´s den entsprechenden Artikel bei Merkur online:
    "Nein zu Ikea": München vor Entwicklungsstopp?
    In der Druckausgabe heisst es: München, zu satt für Entwicklung
    Interview mit Prof. Alain Thierstein.
    Er ist ein einsamer Rufer in der Wüste und sieht die Entwicklung auch am Flughafen in der Zukunft mit Sorge. Insbesondere die Bodenseitige völlig unzureichende Anbindung des Flughafens.
    Weiterhin hat er einene Münchner Hochhauskonferenz einberufen mit Teilnahme von Merk und Reissl.

  • Heute ist auf BILD online (ja ich weiß...) ein netter Artikel vom Lufthansavorstand über Terminal 2 und den Satelliten anlässlich des 10 jährigen Jubiläums erschienen.


    Dort verkündet er den sensationellen Erfolg des Airports und das weitere Werben für eine 3.Startbahn, sowie die Pläne mit dem Satelliten.


    Daher sehe ich die Entwicklung des MUC durchweg positiv. Auch wenn die
    3.SB erst in 10 Jahren kommt, die zwei anderen können ja durchaus noch Wachstum aufnehmen.


    Desweiteren plant BMW bis 2020 15.000 neue Arbeitsplätze am FIZ. Von Entwicklungsstopp kann also nicht die Rede sein.

  • London ist natürlich eine Größenordnung für sich, wenn sich München aber nur einem Bruchteil dieser Konsequenz städtebaulicher Entwicklung annehmen würde, könnte der Wohnungsnot auch nachhaltig begegnet werden. So werden gerade Vorüberlegungen zu einem komplett neuem Stadtteil für 250.000 Einwohner im Bereich des derzeitigen Flughafens Heathrow angestellt.


    http://www.welt.de/wirtschaft/…ort-Heathrow-bebauen.html


    Dagegen sind Messestadt und Freiham wahre Winzlinge! Vielleicht könnte sich München wenigstens darauf einigen, dem Beispiel Wien zu folgen, das ja ähnlich bedeutend und groß ist. Dort werden mit unzähligen Entwicklungsgebieten und Freiham- / Messestadt- ähnlichen Entwicklungsgebieten Wohnraum für 100-tausende Menschen geschaffen. Allein die Seestadt Aspern - etwa ähnlich der Messestadt wird für 40.000 Menschen geplant und nicht so wie in München nur für 20.000.

  • Wenn man von den 250.000 relativ von der Größe Londons auf München runterrechnet, ist die Messestadt Riem gar nicht so weit weg. München sollte sich eher etwas an Städten wie Wien oder Amsterdam abschauen. London ist dann doch eine ganz andere Größenordnung.