Wedding/Gesundbrunnen | Kleinere Projekte

  • Der Weddingweiser hat ein Bild von der Tegler Straße 3 geteilt, an der ein Transparent von einem nahenden Abriss kündet.

    Weiß jemand, was dort geplant ist?

    Das hat mich direkt an den Abriss der Häuser Fennstraße 35 und 37 direkt um die Ecke erinnert. Die hatte man vor ein paar Jahren für die Erweiterung des Nordhafenparks geopfert. (Ziemlich unsinnig wie ich finde, ein Späti im Erdgeschoss hätte dem Park mehr geholfen als diese unwirtliche Wiese an der breiten Fennstraße)


    229394243_5900178443390376_3684799321269794269_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-4&_nc_sid=8bfeb9&_nc_ohc=3wYWuOVto3wAX8LJ6v7&tn=xzuXhVuJ1pc2GglQ&_nc_ht=scontent.ftxl3-1.fna&oh=923af52a13f82616b14abecc5025eff8&oe=6139FB97

    Quelle: Weddingweiser (facebook)

  • ^


    Der Tagesspiegel berichtet, dass die gesamte Häuserzeile Tegeler Straße 2-5 für Gewerbebauten von Bayer abgerissen werden soll. Die Grünen haben im Bezirk bereits einen Eilantrag eingereicht, um genau das zu verhindern:


    https://www.tagesspiegel.de/be…-verhindern/27536794.html


    Es handelt sich um folgende Häuserzeile (bis hin zum roten Haus, ggf. auch die beiden nachfolgenden bis zur S-Bahn):


    https://goo.gl/maps/DkprURW5yxCoa16W9


    ---


    Ich stimme dir auch zu - Was sollte bitte der Abriss eines großen Gründerzeitaltbaus zu Gunsten eines Parks auf dem Areal gegenüber?

    Wir haben bereits 2016 darüber diskutiert und dachten an eine Neubebauung:


    Kleinere Projekte Wedding/Gesundbrunnen


    So sah der große Altbau vorher aus:


    https://goo.gl/maps/qAvtJxCN3PpK7Pmx8


    Wie kann man in heutigen Zeit solide (das sind Altbauten fast immer, wenn auch Sanierungsbedarf vorhanden war) Bestandsbebauung abreißen und dutzende Wohnungen dem Markt entziehen, damit Grünflächen vergrößert werden?
    Bei Bayer kann man ja wenigstens mit der Schaffung von Arbeitsplätzen argumentieren, aber auch hier hat die Wohnraumversorgung erst einmal Vorrang vor neuen Arbeitsplätzen, die bei allen positiven Effekten ja zusätzlich die Nachfrage nach Wohnraum verschärfen.

  • Auch die BZ berichtet über den geplanten Flächenabriss mehrerer Gründerzeitbauten durch Bayer im Tegeler Weg 2-5, da die Wohnbauten im Bereich des Gewerbegebiets liegen und somit auch rechtlich keine Handhabe gegen den Erhalt existieren würden:


    https://www.bz-berlin.de/berli…er-halbe-block-gleich-mit


    Ganz unabhängig davon, dass der Abriss intakten Wohnraums in der Innenstadt verboten werden müsste, frage ich mich - Was war wohl zuerst da? Die Häuser oder der Bebauungsplan? Dieses Planungsinstrument gehört in dieser Form abgeschafft, wenn es hier wie hier und auch in Lichtenberg z.T. frisch sanierte Wohnungen zerstört, weil es einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1978 widerspricht, als wäre dieser gottgegeben:


    http://mitte.gis-broker.de/bplaene/0103134.jpg


    Offenbar wurde auch 2009 bereits ein neuer B-Plan für das Areal der Wohnbebauung aufgestellt, dieser scheint aber nie Planreife erlangt zu haben.

  • Aber dann frage ich mich auch, wie man Wohnungen sanieren kann, die rechtlich gesehen abgerissen werden können. Darüber sollte man sich vorher informieren.


    Und warum sollte Abriss generell verboten werden?

    Das hängt doch immer mit der Nachfrage und dem Angebot zusammen und kann man nicht pauschal festlegen. Vor zwanzig Jahren wäre so ein Verbot völlig unsinnig gewesen und die heutige Situation ist ja nur entstanden, weil viel zu wenig gebaut wurde.

  • Und warum sollte Abriss generell verboten werden?

    Das hängt doch immer mit der Nachfrage und dem Angebot zusammen und kann man nicht pauschal festlegen. Vor zwanzig Jahren wäre so ein Verbot völlig unsinnig gewesen und die heutige Situation ist ja nur entstanden, weil viel zu wenig gebaut wurde.

    Klar, wir sind aber in Berlin und nicht in Eisenhüttenstadt. Und neben der Vernichtung von Wohnraum kommt hier ja auch noch die Zerstörung bestehender Bausubstanz dazu, die durch Neubauten ersetzt werden. Wenn man überlegt, dass die Baubranche für 40% der CO2-Emmissionen verantwortlich ist, ist das hier doppelt falsch.

  • Beim Mehrfamilienhaus an der Ecke Tegeler Straße / Lynarstraße, das zuletzt am 6.7.21 im Beitrag #440 gezeigt wurde, sind die Gerüste größtenteils gefallen (das Bild habe ich am 22.11.21 aufgenommen):


    20211122_122620j2je7.jpg


    Man sieht dieses Haus auch im zweiten Bild auf der rechten Seite im Hintergrund meines S21-Beitrags

  • Das Gebäude an der Ecke Müllerstraße / Lindower Straße, das zuletzt am 6.7.21 im Beitrag #437 gezeigt wurde, ist fertiggestellt. Im Erdgeschoss haben ein Budni und ein Edeka aufgemacht:


    20211122_123214gpjop.jpg


    Links daneben in Richtung zum Arbeitsamt ist das Autohaus abgerissen und eine tiefe Baugrube ausgehoben, Fotos und Infos über den Bauentwurf finden sich hier

  • Ich sag mal zu den letzten 3 Projekten: Ein, zwei Knicke mehr allein helfen nicht die immer gleichen Klötze mit Raster-Schiessscharten (oder altenativ pseudo-französischen bodentiefen Fenstern und Loggias) aufzulockern und weniger trist erscheinen zu lassen.

  • Bei den streng gerasterten und tristgrauen Gewerbeprojekten oben drüber bin ich über solche Wohnprojekte dankbar die mit abwechslungsreicher Fassadengliederung und -gestaltung sich gut in den Bestand einfügen.

    In der Pankstraße 88/89 (DAF-Map) ist nämlich dieser Lückfüller mit 91 ETW geplant:


    backyard_visu78knc.jpg

    (C) BPD Immobilienentwicklung GmbH


    Neben dem kontrastreichen Farbenspiel aus rötlichen Klinkerriemchen (meine Vermutung da Bauprojekte mit Vollklinker eher seltener und teurer sind) und hellen Putzflächen punktet der Neubau mit durchgehenden Gesimsen. Bei den Balkonverkleidungen tippe ich auf eloxiertes Aluminium.

    Die Bauarbeiten sollen nächstes Jahr beginnen und in 2024 abgeschlossen sein.

  • ^Danke für die Info. Allerdings ist genau das für mich ein Beispiel, wie es nicht funktioniert. Die Architekten beziehen sich mit der angedeuteten Rustizierung und dem Rundbogenfenster auf traditionelle Sockelgeschosse und lassen dann jedes Gefühl für Proportionierung vermissen. Dieser Bau offenbart den Inbegriff einer undifferenzierten Etagenstruktur - alle haben dieselbe Höhe und praktisch die exakt selbe banale Fensterauflösung, und dann klatscht man ein bisschen vermeinlich bürgerliches Retrozeugs darauf. Es werden Assoziationen mit "klassischen" Fassaden geweckt, doch plötzlich fehlt jede Auflösung der Baumasse nach oben, keine abgesetzte Traufe, keine Attika, kein Staffelgeschoss, kein sichtbares Dach, das den Dreiklang von Sockel, Hauptgeschossen und Dachzone erfüllt. Für mich ist der Bau nicht schlechter als all die pragmatisch-billige Meterware für den kleinen Geldbeutel, aber auch kein Stück besser.

  • ^ zwischen erster und zweiter Etage scheint es zwar einen stilistischen Bruch zu geben. Aber ich sehe da eher wenig "Retrozeugs" als vielmehr ein Gebäude, das in den oberen Etagen eher nüchtern und doch sinnlich Fassade proportioniert und materialisiert. Aus der Idee, die schlichteren zwei unteren Etagen zu einem Sockel zusammenzuziehen folgt doch nicht zwangsläufig die Ausbildung einer Dachzone. Und der Eingang ist trotz Bogenfenster im darüberliegendem Geschoss nicht unbedingt eine Anlehnung an "klassische" Fassaden, sondern vielleicht einfach auch nur Ausdruck des Bedürfnisses, dem Eintreten etwas mehr Würde zu verleihen.

  • Ich bin zwiegespalten. Einerseits bin ich ein großer Freund der Kombination von Putz/Sandstein und Bachstein und kann mich Bato anschließen, dass durch solche Gebäude eine Gegend im Prinzip nur aufgewertet wird. Auf der anderen Seite muss ich Georges Henri zustimmen, dass dieses spezielle Gebäude unabhängig von der Intention der Architekten unstimmig und schlecht proportioniert wirkt. Zudem habe ich mich schonmal mit einer Petition an den Abgeordnetenausschuss gewandt, um vergleichbar der Traufhöhe eine Mindestsockelhöhe einzuführen, weil mich gequetschte Erdgeschosszonen so ärgern.


    Ausgehend hiervon mag ich mich dennoch nicht der Logik anschließen, dass historisierende Gebäude entweder alles richtig machen müssen oder nicht entstehen dürfen. Denn für zeitgenössische Architektur gilt dieser hohe Anspruch nicht.

  • herz Berlin (Lynar-, Ecke Tegeler Straße)

    Zuletzt hier, davor hier


    Wedding-Update #1


    Ergänzende Bilder zu diesem nun vollständig aberüsteten BV. Die Balkonbrüstungen fehlen noch:


    herz_tegelerstr01.jpg


    Fassaden an der Lynarstraße:


    herz_tegelerstr03.jpg


    herz_tegelerstr02.jpg


    Wahrlich nix dolles, aber immerhin ein Hauch von dezenten Farben statt nur weiß-grau:


    herz_tegelerstr04.jpg


    Am nordöstlichen Ende ermöglichen Brandwände eine spätere Anschlussbebauung. Weitere Balkone werden zum Hof zwischen den Gebäudeflügeln angebracht:


    herz_tegelerstr05.jpg

  • Sanierung und Neubau Baptistenkirche Wedding

    Zuletzt hier


    Wedding-Update #3


    Gleich nebenan ist der Neubau der Baptistenkirche vorangekommen. Nach wie vor finde ich es bedauerlich (und fast unbegreiflich), dass die schöne Backsteinfassade des alten Gebäudes dahinter verschwindet:


    baptistenkirche_wedding01.jpg


    baptistenkirche_wedding02.jpg