Und vorher war die Panke überdeckelt. Jetzt gibt es Fusswege zu beiden Seiten, Bänke zum Verweilen. In der Tat, das ist widerlich.
Neue und erneuerte Parks und Grünflächen
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Mein Gott, er hat sich doch auf das einpflastern bezogen - eine re-naturierung wäre natürlich schöner gewesen!
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^^^ Die Gestaltung muss nicht jedem gefallen und Georges Henri darf es natürlich gern "widerlich" finden.
Dennoch zur Kenntnisnahme: Dieser Abschnitt ist nicht unbedingt ein "harmloses, altes Flüsschen", sondern der winzige Rest des alten Pankeverlaufs, der lange Zeit unterirdisch verrohrt war und weiter südlich (z. B. Campus Nord) in einem engen gemauerten Graben gen Spree verläuft. Die geringe Wassermenge wird ab Wehr Schulzendorfer Straße von der eigentlichen Panke abgeleitet, der Großteil der Wasserführung wird dort in den Nordhafen geleitet. Insofern hat die Südpanke mit der eigentlichen Panke, was Breite und Wasserführung angeht, kaum noch was zu tun.
Hier sollte vornehmlich ein Grünzug mit gut passierbarem Rad- und Spazierweg entstehen und weniger ein Renaturierungsprojekt. Natürlich hätte man das Rinnsal hier als künstlich-mäandrierenden, naturnäher wirkenden Wiesenbach anlegen können, aber ob das hier bei der geringen Wasserführung und der Nutzung als Grünanlage sinnvoll gewesen wäre, weiß ich nicht. Ich fürchte, die Gefahr einer Vermüllung und Beschädigung der dann unbefestigten Uferbereiche durch wenig respektvolle bis rücksichtslose Nutzung wäre dann größer gewesen.
Man hat sich halt so entschieden und der seit langem fertige Abschnitt Habersaathstraße bis Höhe "Am Pankepark" wird rege genutzt und sieht (wann nicht gerade baubedingt kein Wasser fließt) recht ansprechend aus. Aber das ist sicher wie bei jeder Parkgestaltung Geschmackssache. ich persönlich kann damit gut leben, auch wenn ich generell natürliche und naturnahe Wasserläufe sehr schätze. Wäre her aber (wie gesagt) aus meiner Sicht nicht unbedingt die bessere Lösung gewesen.
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@ Gerorges Henri
.... und das auch noch bei einem grünen Bezirksbürgermeister. Eschreckend.
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^Haha, grün heißt aber in Berlin nicht immer gleich offen für zeitlose Vorstellungen von Harmonie oder für die poetische Schönheit der Natur. Wer in Berlin als zeitgnössisch gelten will, muss immer auch "edgy" sein und allem möglichst kantig den Arm brechen, weil es sonst als spießig oder langweilig empfunden wird. Wie du weißt, ist man da in romanischen Ländern weniger kopfig, aber dafür entspannter in diesen Fragen.
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Beginn der Bauarbeiten im Spreepark
Nachdem man lange nichts gehört hat und am/im Spreepark selbst keine Entwicklung zu beobachten war, sollen heute etwas überraschend die ersten Bauarbeiten für den Umbau zu einem Kulturpark beginnen. Dieser soll schrittweise bis 2026 nach Plänen der Grün Berlin GmbH der Park geöffnet werden. Das Riesenrad soll sich künftig wieder drehen. (Siehe Meldung rbb24.de)
Die Berliner Zeitung äußert sich etwas umfangreicher dazu. Demnach hätte sich u. a. der Tourismusverein Treptow-Köpenick überrascht gezeigt vom kurzfristigen Beginn der Bauarbeiten, da zuletzt eine Petition für einen "Rummel auf Zeit" auf dem Gelände im Gespräch war, um den coronabedingt darbenden Berlin-Brandenburgischen Schaustellern zu helfen. Angeblich soll das Gelände dafür aber zu unsicher sein. Ob nun wirklich so ein großer Interessenkonflikt stattfindet wie der Artikel suggeriert, erscheint mir fraglich. Die Schausteller hoffen jetzt auf eine Ersatzlösung.
Bei den nun beginnenden Arbeiten handelt es sich zunächst um Erschließungsarbeiten für das knapp 23 Hektar große Areal. U. a. müssen Leitungen für die Ver- und Entsorgung mit Trinkwasser und Telekommunikations- und IT-Technik verlegt werden. Dies dauert vrsl. bis September 2021.
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^Haha, grün heißt aber in Berlin nicht immer gleich offen für zeitlose Vorstellungen von Harmonie oder für die poetische Schönheit der Natur. Wer in Berlin als zeitgnössisch gelten will, muss immer auch "edgy" sein und allem möglichst kantig den Arm brechen, weil es sonst als spießig oder langweilig empfunden wird. Wie du weißt, ist man da in romanischen Ländern weniger kopfig, aber dafür entspannter in diesen Fragen.
Da gebe ich dir recht. Allerdings ist das deutschlandweit zu beobachten. Viele erneuerte oder neue Parks/Grünflächen/Freiraumgestaltungen-sofern nicht Kur-, oder Schlossparks, werden nach Schema F gestaltet- graues Pflaster, (mit Glück) Holzmobiliar, wenige, viel zu junge Bäume, Kirschlorbeer, Hainbuchenhecken. Und die abschließende Pflege scheint gleich ganz dem Rotstift zum Opfer zu fallen. Stauden, Rabatten, Blüher sind daher Fehlanzeige. Als ob es zwischen barocker Dekadenz und öder Pflegeleichtigkeit keine Graustufen gäbe.
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Grundsätzlich gebe ich Euch Recht, ich finde aber schon, dass man auch in Berlin da differenzieren kann: Das Engelbecken in Kreuzberg z.B. ist ein kleines Gartenparadies mit vielen Rosengehölzen. Hier an das Hansaviertel grenzt der Englische Garten im Tiergarten mit sehr gepflegter Bepflanzung, Wasser plätschert über Froschspringbrunnen, die Staudenbepflanzung geht über in den Rosengarten der Akademie der Künste. Auf der anderen Seite der Altonaer Strasse gelangt man zum Rosengarten des Tiergartens, ebenfalls ein sehr gepflegtes ruhiges Refugium. Ob das jemand spießig findet ist mir sowas von egal, ich erfreue mich dran...
Der Savignyplatz an der Kantstrasse wurde in seiner Anlage wieder an die Gründerzeit angelehnt und hat eine sehr abwechslungsreiche, gepflegte Bepflanzung.
Der Mittelstreifen der Tauentzienstrasse ist auch in den letzten Jahren abwechslungsreicher bepflanzt worden.
Ich bin nach wie vor von dem Bepflanzungskonzept der Museumsinsel (im Kolonnadenhof) begeistert.
Im Gegensatz dazu greift aber diese Unart um sich, alles mit Kies oder Split abzudecken, selbst in privaten Vorgärten greift die Mode ja um sich: Geharkter Kies, Steinstele rein, Buchsbaumkugel drauf, fertig! Find ich persönlich grau-en-haft!
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ich finde aber schon, dass man auch in Berlin da differenzieren kann: Das Engelbecken in Kreuzberg z.B. ist ein kleines Gartenparadies mit vielen Rosengehölzen.
Völlig richtig.
Nur kommt das positive Beispiel Mitte zu gute und gerade eben nicht Kreuzberg, im Gegenteil.
Das Engelbecken und der Rosengarten befinden sich in Mitte und im weiteren Verlauf des Luisenstädtischen Kanals (Grenze zu Kreuzberg ab Brücke Waldemarstraße) kann man dann den negativen Gegenpart betrachten.
Mitte mit Rosengarten und Engelbecken im Hintergrund
Kreuzberg mit Brücke Waldemarstraße, Blickrichtung Rosengarten und Engelbecken
Gruß, Jockel
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Hallo Jockel,
tatsächlich, ich dachte immer Mitte fängt hinter dem Engelbecken an, danke für die Korrektur!
Aber irgendwie auch erschreckend dass Verwahrlosung unmittelbar an Bezirksgrenzen beginnt ...
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Aber irgendwie auch erschreckend dass Verwahrlosung unmittelbar an Bezirksgrenzen beginnt ...
In diesem Fall zwar unmittelbar sichtbar...
Aber mein Beispiel ist auch etwas "gemein", da die Bereiche Engelbecken und Rosengarten (und andere) zu Mauerzeiten zugeschüttet waren und im Todesstreifen lagen.
Erst nach Maueröffnung wurden diese Bereiche wieder freigelegt und als " Prestigeobjekt" (nach alten Plänen) neu angelegt.
Der ehemalige Luisenstädtische Kanal (in Mitte) zwischen Engelbecken und Köpenicker Straße (ebenfalls im ehemaligen Todesstreifen) sieht jetzt nicht bedeutend besser aus als der oben gezeigte kreuzberger Bereich.
Und zwischen Köpenicker Straße und Schillingbrücke hat man den ehemaligen Kanal mit der neuen Straßenführung unnötiger Weise komplett überbaut.
Es wäre sicher ein schönes Projekt den gesamten Luisenstädtischen Kanal vom Landwehrkanal (in Kreuzberg) bis zur Spree (in Mitte) wieder freizulegen und gärtnerisch zu gestalten, wie schon nach 1926 geplant.
Gruß, Jockel
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^ Am schönsten fände ich, wenn er wieder Wasser führen würde. Aber ich fürchte, daraus wird nichts. Habe mal irgendwo gelesen, dass es dort früher schlimm gestunken hat, weil das Wasser nicht floss. Deshalb wurde er schon in den Zwanzigern zugeschüttet.
Die Ecke zwischen O-Platz und Engelbecken war schon vor zwei Jahren, als ich noch um die Ecke wohnte, an den Rändern abgesperrt und braucht dringend eine Sanierung. Der O-Platz selbst wurde ja vor einiger Zeit aufwendig in Stand gesetzt, aber dieser Abschnitt hat es mal nötig.
Noch nicht genannte, schöne und gepflegte Garten- und Parkanlagen: Luiseninsel im Tiergarten, Victoria-Luise-Platz in Schöneberg, der Treptower Park mit dem Mahnmal, der Rosengarten im Humboldthain... – man findet schon einiges, wenn man drüber nachdenkt. Meist in Ecken, die nicht komplett überlaufen sind.
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< Ja das habe ich auch gelesen oder gesehen. Der Kanal ist ja ursprünglich eine Lenné-Kreation. Ein Fehler war wohl, dass das Gefälle nicht stimmte und somit der Kanal zur stinkenden Chloake verkam und dann zugeschüttet werden musste. Heutzutage fliesst ja die Spree nicht mehr und oft sogar rückwärts. Da wäre der Kanal ruckzug leer von den üblen Gerüchen ganz abgesehen. Sehr schade , da stimme ich Jockel durchaus zu in seinem unerfüllbaren Wunsch.
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Das wär auch mein Traum. Finde Wasser in der Stadt ne feine Sache. Auch der Kanal in Potsdam (irgendwann mal) oder die ganzen kleinen in Leipzig sind klasse Projekte. Das Thema Gefälle und Gestank könnte man ja bei einer erneuten Ausgebung und Flutung anders angehen. Und das Wasser ist ja auch nicht mehr "dasselbe", wie bis vor 100 Jahren. Naja, blebibt eh ein Traum...
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^Das Gefälle kann nur ein Nebenproblem gewesen sein: Auch die Oberschleuse am Eingang des Landwehrkanals von der Spree hat nur 30cm Hub, etwas flussab an den Schleusen des Luisenstädtischen Kanals waren es wohl höchstens ein paar cm weniger. Da gab es keinen erkennbaren Gefälleunterschied (aber es wurde talwärts heruntergeschleust, weshalb der Kanal auch nicht leer laufen könnte, dafür müsste man die Tiergartenschleuse offen stehen lassen). Am Urbanhafen ist man auf gleicher Höhe, und am Paul-Lincke-Ufer stinkt ja auch nichts. Was zu Unterschieden im Wasseraustausch auf beiden Kanalstrecken beigetragen haben dürfte ist zum einen der Verkehr: Zu wenig Zielverkehr und für Berg- und Talfahrer kein Transitvorteil. Wie man auf alten Ansichten sieht, gab es auf dem LSK viele Lieger, und da ging dann wohl einiges direkt über Bord, was man heute anders entsorgen würde. Durch die Wangen einiger Brücken konnte sich der Unrat zusätzlich stauen etc. Das hätte natürlich auch anders gelöst werden können, aber das 1926er Projekt war eine städtische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und ein Hygieneargument ist politisch über jeden Zweifel erhaben.
P.S. Kanal hin oder her, die Jugendstilkandelaber vom Oranienplatz (von Bruno Möhring) sind auch ein echter Verlust.
Quelle: Wikimedia, gemeinfrei
Hammer:
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Sehr schade , da stimme ich Jockel durchaus zu in seinem unerfüllbaren Wunsch.
Ich glaube, daß Du mich da falsch verstanden hast.
So schön ein wieder bewässerter Kanal wäre, weiß ich auch wie unrealistisch das ist.
Ich meinte lediglich das Ausschachten von Trümmerschutt vom zweiten Weltkrieg und ein gärtnerisches Aufwerten des Kanals, ohne Wasserlauf.
Und hier nochmal der Link zum Luisenstädtischen Kanal damit Du besser nachvollziehen kannst was ich meinte.
Gruß, Jockel
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< Wahrscheinlich hab ich' s nicht verstanden, weil die gesamte Strecke des Ehemaligen Kanals nur unterbrochen vom Verkehrsübungsplatz für Kinder am Wassertorplatz bis hin zu seiner Einmündung in den Urbanhafen, bereits gärtnerisch und landschaftsplanerisch gestaltet ist. Besonders das Letzte Stück vor der Einmündung in den Urbanhafen finde ich durchaus gelungen.
damit du besser nachvollziehen kannst was ich meine:
https://deacademic.com/picture…erlin_Wassertorplatz1.JPG
https://www.tagesspiegel.de/im…14430394/4-format3001.jpg
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Bei der Panke Sanierung beim BND geht es jetzt sichtbar voran, ich war ganz überrascht, und sieht auch noch richtig gut aus.
Wenn dann hoffentlich bis zum nächsten Frühjahr auch die Grünanlagen drumherum einigermaßen hergerichtet wird, dann wird das bestimmt zu einer wesentlichen Verbesserung der Ecke beitragen. Hier der Blick nördlich der Ida von Arnim Strasse.
Es gibt ja auch noch einige Brachflächen, die hoffentlich dann auch noch bebaut werden.
Die Unterquerung der Ida von Arnim Strasse:
Der Anschlussbereich an den bereits bestehenden Teil des sanierten Pankeufers hinter dem BND
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Völlig richtig.
Nur kommt das positive Beispiel Mitte zu gute und gerade eben nicht Kreuzberg, im Gegenteil.
Das Engelbecken und der Rosengarten befinden sich in Mitte und im weiteren Verlauf des Luisenstädtischen Kanals (Grenze zu Kreuzberg ab Brücke Waldemarstraße) kann man dann den negativen Gegenpart betrachten.
Mitte mit Rosengarten und Engelbecken im Hintergrund
Kreuzberg mit Brücke Waldemarstraße, Blickrichtung Rosengarten und Engelbecken
Gruß, Jockel
Hallo Jockel, ich war erst vor ein Wochen am Engelbecken und über den verwahrlosten Zustand der Anlage bis nach Kreuzberg etwas enttäuscht. Berlin bekommt einfach nicht die Kurve, hier braucht es endlich mal einen Wandel.