Braunschweig baute das Schloss

  • ^^ So auf diese Art sollte man sich sachlich unterhalten können. Deswegen verstehe ich Ihre vorherige Abqualifizierung nicht, wo Sie schrieben :

    Aber ewig diese Polemik nur um des "Unruhe stiftens und Auffallens" willen ist ja nicht mehr zu ertragen und auf etliche Anfragen hin habe ich nie etwas erhalten was die Behauptungen auch nur annähernd unterstützt.


    Können Sie sich nicht vorstellen, daß Bürgerinnen und Bürger erst durch die Art und Weise, wie dieses Bauprojekt durchgedrückt worden ist, auf die Barrikaden getrieben wurden und werden ?


    Warum bezeichnen Sie Bürgerinnen und Bürger, denen bis zum heutigen Tage die Ungereimtheiten aufstoßen, als Unruhestifter ?


    Wen von diesen Leuten kennen Sie denn, daß Sie behaupten können, diese Person wolle nur auffallen ?

  • Ich glaube auch, das erst die Art und Weise wie das Projekt durchgeführt wurde und wie die Bürger und Bürgerinnen angesprochen wurden den Ärger in diesem Fall geschürt hat.

  • Oberbürgermeisters "Krönung"

    Nachdem sich nun die SPD offensichtlich doch noch um-entschieden hat (im Finanzausschuss hatte sie nämlich dem "Geschenk" zugestimmt), bedurfte es im Verwaltungsausschuss nunmehr einer "Kampfabstimmung" für die "Krönung", wobei bekanntlich dann des OB´s Stimme den Ausschlag gibt:


    Spricht aus der Pressemeldung des OB´s nicht ein Anflug von Häme (beim Verweis auf die Folgekosten) den Braunschweigern ein tolles "Geschenk" untergejubelt zu haben ?:

    01. Juli 2008
    Stadt nimmt Quadriga als Geschenk an
    OB: Schloss mit Quadriga wird neues Wahrzeichen der Stadt
    Braunschweig. Die Stadt Braunschweig hat die Quadriga-Rekonstruktion als Geschenk der Richard Borek Stiftung angenommen. Dies entschied der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 1. Juli, mit knapper Mehrheit. Damit übernimmt die Stadt auch die Unterhaltungskosten von jährlich rund 30.000 Euro, zu denen alle fünf Jahre weitere 19.000 Euro Instandsetzungskosten hinzukommen.
    Dazu erklärte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann: „Dies ist für die Stadt ein besonderes Geschenk, denn die Quadriga ist der krönende Abschluss der Rekonstruktion unseres Residenzschlosses. Die nach historischem Vorbild nachgegossene Wagenlenkergruppe mit der Allegorie der Brunonia wird Braunschweigs Stadtbild in einzigartiger Weise prägen und auch überregional ein neues Wahrzeichen der Stadt werden. Deshalb gebührt der Richard Borek Stiftung großer Dank für die Rekonstruktion der Quadriga.“ http://www.presse-service.de/data.cfm/static/700847.html


    Geärgert hat ihn aber schon, daß die SPD nicht mehr in allen Fragen hinter ihm hertrottelt.


    Schuld sei die BIBS, vor der Hoffmann deshalb wieder einmal warnte, indem er seine gesammelten, gegen BIBS-Ratherrn angestrengten Ordnungswidrigkeits-Anzeigen auflistete.


    Unter dem Fraktionsvorsitzenden Winter hatte die SPD seinerzeit noch gebuckelt, die SPD sei auch gern für die Rolle des Mehrheitsbeschaffers geeignet (die FDP sei nicht unbedingt nötig).
    (Der Wechsel des ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Winter zum gut-dotierten Geschäftsführer bei bs-energy netz GmbH mag als gewisser "Erfolg" dieser Buckel-Strategie gewertet werden.)


    Die mit einer Stimme des OB´s begonnene Durchdrück-Politik eines Kaufhauses inmitten des ehemaligen Schlossparks soll so seine gebührenden Abschluss finden ... es sei denn, es kommt wieder einmal etwas dazwischen ...

  • Ich möchte die Diskussion hier nicht ewig führen ! Daher nur ein Beispiel für eine Stellungnahme der Schlossparkfreunde: Auf meine Frage hin, warum man den bewusst Unwahrheiten verbreite und sich auf sachliche Diskussionen nicht einlasse kam als Antwort zurück :


    Es gigne nur darum Sand ins Getriebe zu streuen, um den Bau irgendwie aufzuhalten !


    Damit ich bitte richtig verstanden werde - ich bin nicht für den OB und auch nicht wirklich prinzipiell für das Schloss gewesen. Jedoch bin ich für eine gewisse Kultur der Auseinandersetzung. Und das dann bitte mit Argumenten und entsprechenden, darauf basierenden Diskussionen etc.


    Ich habe mich mit der Stadt schritlich auseinandergesetzt und EIngaben gemacht und ebenso so ( versucht ) mit der Bürgerinitiative zu kommunizieren.- Von dort kam nur nie etwas akzeptables zurück.
    Und in Ratssitzungen, in denen ich anwesend war muss ich ebenfalls sagen, dass gekonnte Redner Mangelware sind !


    Wirklich "Reden" konnte kaum einer - geschweige denn rhhetorisch auf andere Aussagen oder Zitate oder gar spontane EInwürde eingehen.


    Ein Armutszeugnis.


    Ich kritisiere viele Aspekte des Schlossbaus . . . . jedoch ebenso die Art, wie manche versuche unsachlich zu punkten. Da hat jeder der mir derartig auffällt schon seine "Nachricht" bekommen . . . .

  • Merkwürdig, dass man hier um Bauwasser und ähnliche Lächerlichkeiten streitet. Ich habe das Schloss am letzten Samstag gesehen und war begeistert. Die historischen Fassaden und der großzügige Platz beeindrucken regelrecht - mehr als irgend etwas sonst in der Stadt. Aber auch das Innere und die neueren Fassadenteile wirken hochwertiger, als man es in einigen EKZs im Ruhrgebiet und in dessen Umgebung gewohnt ist.


    BTW: Genauso mir wie auch dem mich begleitenden Kollegen gefiel das bunte Gebäude in der Nachbarschaft - ist das echter Hundertwasser-Entwurf?

  • Wenn Du das Gebäude im Südosten der Schloss-Arkaden auf der anderen Seite der Georg-Eckert-Straße meinst, dann kannst Du nur das Rizzi-Haus meinen.

  • eine wahre Krönung dieser Stadt


    Ich habe das Schloss am letzten Samstag gesehen und war begeistert. Die historischen Fassaden und der großzügige Platz beeindrucken regelrecht - mehr als irgend etwas sonst in der Stadt. Aber auch das Innere und die neueren Fassadenteile wirken hochwertiger, als man es in einigen EKZs im Ruhrgebiet und in dessen Umgebung gewohnt ist.


    Volle Zustimmung :daumen: , man sollte aber nicht vergessen, zu erwähnen :


  • Genauer muss man hier jedoch sagen, dass hinter den Schlossfassaden eben KEIN Einkaufszentrum liegt, sondern die Stadtbibliothek, das Standesamt, das Schlossmuseum, das Kulturinstitut samt Veranstaltungssaal, das Stadtarchiv und die dazugehörige Restaurationswerkstatt.


    Der einzige Bereich, in dem man direkt hinter den Fassaden auf Kommerz trifft ist das Hauptportal. Ansonsten ist der Einzelhandelsbereich komplett vom Schlossbaukörper getrennt.


    Ebenso kann man sich über den Begriff Schloss streiten bzw. inwieweit denn die Anwendung dieses Begriffes auf die Gesamtkonstruktion anwendbar ist.


    Nur ganz kurz : Eskonnte nicht das Ziel sein, dass Schloss originalgetreu innen und außen komplett zu rekonstruieren - eine nicht finanzierbare und von der späteren Nutzung her fragwürdige Prämisse.


    Es konnte nur darum gehen die räumliche Wirkung des Baukörpers von den Hauptfassaden her wiederherzustellen und genau das ist am Bohlweg ja bestens gelungen - über die nderen Gebäudeteile und den Übergang zum Center nebst dessen Fassaden lässt sich hingegen vortrefflich streiten !


    Dies nur mal so nebenbei ! ;)

  • goldiger Schein


    ...
    Der einzige Bereich, in dem man direkt hinter den Fassaden auf Kommerz trifft ist das Hauptportal. Ansonsten ist der Einzelhandelsbereich komplett vom Schlossbaukörper getrennt.


    Ebenso kann man sich über den Begriff Schloss streiten bzw. inwieweit denn die Anwendung dieses Begriffes auf die Gesamtkonstruktion anwendbar ist.


    Dieser Begriffs-Streit ist ja nun entschieden, nachdem der Oberbürgermeister seinen anfänglichen Widerstand gegen den Begriff "Schloss-Attrappen" aufgegeben hat und sogar entsprechende bildliche Darstellungen (Postkarte, Aufkleber) gerne sogar selbst verwendet ( http://www.unser-braunschweig.…ask=view&id=778&Itemid=47 ).
    So jedenfalls gab er es in der Ratssitzung am 8.7.2008 bekannt.


    Insofern bleiben der schöne Schein und die vorstehende Huldigung neuer monarchistischer Bewegungen, für die

    – vier vergoldete Pferde gesteuert von der Brunonia, der Verkörperung
    des Herzogtums Braunschweig ( http://home.arcor.de/tul/auszuege22007.pdf )

    zur Realität wurden.


    Je goldiger, desto besser ? :Held:

  • ^^ Es gibt eine Redewendung: Einem geschenkten Pferd schaut man nicht ins Maul (vier geschenkten Pferdestatuen auch nicht). Es ist doch egal, wer sie gestiftet hat. In Paris stehen auf etlichen Plätzen Reiterstatuen der Könige (Beispiel: Place des Vosges) - keiner käme je auf die Idee, darin irgend etwas "monarchistisches" zu sehen (schon abgesehen davon, dass 1/3 der EU-Länder Monarchien sind, was die doch nicht zu Diktaturen macht).

  • Warum gibt es in diesem Strang eigentlich so viel Diskussion und so wenig Fotos? Diese Reko hätte es doch verdient, ab und an auch mal abgelichtet zu werden? Guckt zur Inspiration vielleicht mal nach HH, DD, L, oder FFM... ;)

  • Genauer muss man hier jedoch sagen, dass hinter den Schlossfassaden eben KEIN Einkaufszentrum liegt, sondern die Stadtbibliothek, das Standesamt, das Schlossmuseum, das Kulturinstitut samt Veranstaltungssaal, das Stadtarchiv und die dazugehörige Restaurationswerkstatt.


    Die Stadt hat diese Flächen nur gemietet und dann nach eigenem Gutdünken ausgebaut, weder ist sie Eigentümerin, noch ist dieser Bereich dauerhaft vom übrigen EKZ getrennt. Sobald die Stadt sich dei überteuerten Räume nicht mehr leisten kann und auszieht kommt da genauso ein Filialist rein, wie im übrigen EKZ.
    Es sit doch genau wie bei jedem anderen Mietshaus, nur sind die Proportionen anders. Jeder normale Mieter darf sich seine Räume individuell ausbauen, Laminat oder Teppich legen, dadurch wird seine Wohnung aber noch lange nicht zu einem vom übrigen Gebäude getrenntes Haus.


    Einem geschenkten Pferd schaut man nicht ins Maul (vier geschenkten Pferdestatuen auch nicht)


    Ließ dir bitte mal den Vertrag durch und mach dir Gedanken darüber, ob das ein Geschenk ist. Sämtliche Kosten muss der Beschenkte tragen, sei es Versicherung, Wartung etc. während der Beschenkende sogar ein Vetorecht am Schloss erwirbt. Ein Kuhhandel ist das.


    Warum gibt es in diesem Strang eigentlich so viel Diskussion und so wenig Fotos?


    Das Braunschweiger Schloss gilt als ein eher nicht ganz so schönes. Geh mal hin und guck es dir aus der Nähe an, ich kenne nur wenige Menschen die das Gebäude schön finden.

  • Einiger derer, die nicht "mal hingehen" können, würden es vielleicht auch gerne mal sehen. Aber ich schätze mal es wird sch seit den Bildern auf Seite 18 pp. nicht viel geändert haben, oder?

  • Sieht immer noch so aus, sollte sich aber längst geändert haben. Leider ist das mit der Quadriga so eine ganz eigene Geschichte ... dann (irgendwann) gibt es aber auch wieder Fotos.

  • In Bezug auf Dvorak : Immerhin wurde und wird es als Beispiel des Klassizismus oft zitiert und der AUfruf Ende der 50er Jahre zur Rettung des Schlosses in BS wurde von etlichen namhaften Architekten und Personen des öfentlichen Lebens unterzeichnet !


    Wenn du nicht viele Menschen kennst, die es schön finden - ich kenne jede Menge ! ;)


    Wer das Schloss sehen möchte:


    http://www.braunschweig.de/sta…chten/webcam_schloss.html

  • Schön das es wieder steht. Verstehe nur nicht ganz wieso man die Kuppel nicht wieder aufgebaut hat. War das zu teuer oder gibt es gegen Kuppeln Grundsätzlich Vorbehalte?

  • Das ganze Projekt ist leider etwas lieblos umgesetzt worden, das ist schade, bestätigt es doch die Antirekoschaft. Viel schlimmer als das Schloss und die Arkaden finde ich jedoch das städtebauliche Umfeld. Und daher würde mich sehr die Wirkung auf und Einbindung in Letzteres interessieren. Wie wäre es also doch mal mit einer vorgezogenen kurzen Fotoreportage?


    Ich habe den Bohlweg und sein unmittelbares Umfeld in fürchterlicher Erinnerung (Stichwort Kaufhof) - eine der mir unsympathischsten Gegenden in deutschen Städten dieser Größenordnung überhaupt. Von daher war und bin ich doch begeistert von diesem Schloß-ECE-Projekt, wenn es auch alles andere als perfekt umgesetzt worden ist.

  • Was heisst denn lieblos umgesetzt ? Zur Erinnerung : Es war nur eine Stahl-Glasfassade zum Bohlweg hin unter Andeutung eines Giebelfeldes geplant ! Dahinter dann das Einkaufszentrum und kenerlei bauliche Bezugnahme auf das Schloss - schon gar nicht architektonisch !


    Die Stadt hat in über zweijährigen Verhandlungen nicht nur durchgesetzt, dass die drei Hauptfassaden originalgetreu rekonstruiert werden, sondern auch dafür gesorgt, dass der öffentliche Stadtraum ringsherum baulich aufgewertet wird und die Arkaden ins Zentrum integriert werden und nicht als Insel dastehen, die die Kunden aus der restlichen Stadt abzieht.


    Wie wir alle sehen funktioniert das Konzept bestens. Hinten runter fallen allenfalls Ladengschäfte, die seit teils Jahrzehnten nur der Mietabschöpfung dienten und nie saniert und mordernen Bedürfnissen angepasst wurden - sowas rächt sich aber immer irgendwann.


    Des weiteren muss man sagen, dass der Bohlweg seit den Kreigszerstörungen und dem Abbruch des Schlosses Steifkind der Stadt war ! Das Zentrum verschob sich Richtung Westen - der Bohlweg verkam zur Verkehrsschneise und Fressmeile mit Pornokino.


    Die baulichen Sünden und überkommenen Strukturen sind aber mitnichten der Wille der Stadt, sondern das Ergebnis privater Bautätigkeit nach dem Kriege.


    Mehrfach hat die Stadt versuchtdie Eigentümer an einen tisch zu bekommen, um am Bohlweg etwas in Bewegung zu bringen. Die meisten Eigentümer haben teils nicht mal reagiert oder geantwortet - ein anderer Teil ist nicht gewillt zu investieren, da die Wertsteigerung durch die Umgestaltung des Bohlweges zu 1 a Lage ihnen ja einiges eingebracht hat auch ohne eigene Mittel einzusetzen.


    Auch ein neuerlicher Anlauf der Stadt mit Fördermitteln erzielte bisher nur magere Resonanz.


    Wenn man sich also beschwert über das Umfeld des Schlosses so möge man bitte von Tür zu Tür gehen und es den Eigentümern mitteilen. Privateigentum ist durchs Grundgesetz besonders geschützt - das sichert allerdings auch solchen zuständen die Existenz !


    Und nebenbei : Galeria steht wegen der von Egon Eiermann gestalteten Fassadenverkleidungselemente unter Denkmalschutz und darf nicht verändert werden !


    Soviel zuer Erläuterung des Umfeldes. Aber bei so viel Elan : Vielleicht kannst du ja den ein oder anderen Eigentümer überreden doch etwas an seinem Gebäude zu tun ? ;-)) Selbst wirklich exquisite Vorschläge und Ideen aus einem eigens hierfür veanstaltetem Workshop verpufften nahezu wirkungslos.

  • Zur Kuppel : Diese war in den Urspungsplänen noch vorhanden - wurde dann aber später entfernt und auch nicht - wie wir alle sehen können - realisiert !


    Sie ist wohl während der Verhandlungen dem Kostenfaktor zum Opfer gefallen und wohl auch dem Umstand, dass der Schlossinnenhof für Verkaufsfläche freigegeben wurde.


    Eine Rotunde hätte eine Nutzung wie es jetzt realisiert wurde unmöglich gemacht und damit die vermietbare Einzelhandelsfläche deutlich reduziert. Irgendwo hier müssen wohl die Gründe führ ihr "Veschwinden" liegen.