Rund um den Gendarmenmarkt

  • Rund um den Gendarmenmarkt

    Es gibt derzeit eine Debatte über die Neugestaltungspläne des Gendarmenmarktes. Die Pläne:


    1) Es sollen 140 Bäume gefällt werden, weil sie zu niedrig seien um angenehmes Flanieren und Schattensuche zu erlauben und zudem die Sicht auf den frz. Dom behindern würden.


    2) Der Platz soll ebener werden und es sollen neue Platten verlegt werden. Gleichzeitig soll es dann Verankerungen für Sonnenschirme (e.g. für Gastronomie) geben und Leitungen sollen unterirdisch verlegt werden, um Kabelsalat zukünftig überflüssig zu machen.


    Besonders der erste Punkt sorgt aber für Widerstand. Es gibt sogar Unterschriftenlisten dagegen.


    Quellen:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ndarmenmarkt/1893668.html


    http://www.morgenpost.de/berli…t-140-Baeume-faellen.html


    Pläne:


    http://www.stadtentwicklung.be…/de/veranstaltungen.shtml

  • Dazu sage ich nur eines: Geldverschwendung und absolut unnütz! Es ist kein Wunder, das sich dagegen widerstand regt, denn mir leuchtet auch nicht ein, wozu diese Änderungen gut sein sollen. Anstatt sich um städtebaulich relevante Themen zu kümmern, wird hier ein wenig "rumgedoktort".

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Unter diesen Bäumen allerdings (nördlich der französischen Kirche) kann man nur gebückt durchgehen, so tief beginnen die Kronen.
    Gut, dass es jetzt den Verantwortlichen aufgefallen ist.

  • @diesel&O5
    Genau das wollte ich nen paar Stunden auch schon sagen, nur dass ich dann keine Zeit mehr hatte. Man kann kaum unter den Bäumen hindurch laufen, ohne nen paar Vogelnester mitzunehmen. Außerdem sind ja neue Bäume geplant. Werden für einen Gefällten nicht woanders wieder zwei neue gepflanzt oder so? Es gibt genug Parks und Alleen, die unter den Stürmen der letzten Jahre gelitten haben und Neupflanzungen eher gebrauchen könnten, als eben son Prachtplatz diese unpassenden Bäume (ist natürlich kein wirkliches Argument für die Fällung). Außerdem, was Berlin an Geld fehlt, hat es ja wohl an Grün. Da kommts auf ein paar mehr oder weniger auch nicht an. Das Grün auf dem platz soll ja schließlich nicht ganz verschwinden.


    Ich finde die (den Visualisierungen nach anscheinend hist.?) Begrünung um den Deutschen Dom besser. Sie ist abwechslungsreicher in Form und Bepflanzung, die Bäume stehen nicht wie Soldaten in Reih und Glied (Stichwort "Preuß. Militarismus" ;)). Die Rasenflächen könnte man ja weglassen zugunsten der Nutzfläche. Man könnte Lücken schaffen, damit man z.B. freie Sicht auf das nördl. Portal des Franz. Doms hat.


    Was genau meinste mit "städtebaul. relevant", NewUrban? Berlin lebt nun mal zu nem großen Teil vom Tourismus, und da müssen solche Anziehungspunkte auch entsprechend was hermachen. Natürlich ist es da wichtig, dass das Pflaster in einem guten Zustand ist und die Poller nicht nicht halb im Boden einsacken. Das ist nicht historisch, sondern einfach kaputt. Schließlich stehen nicht alle Toruis aufs Tacheles. Kann natürlich sein, dass man die Erneuerung der Leitungen lediglich als Vorwand nimmt...Kann aber auch wirklich nötig sein. Wird wohl kaum einer von uns beurteilen können - und wer weiß, wie viel Ahnung die Kritiker haben...Dass sie Opposition widerspricht ist ja wohl auch nicht grad nen ernstzunehmendes Gegenargument.


    Denke nicht, dass man deshalb bei der Reparatur der winterlichen Straßenschäden o.ä. Abstriche machen wird. Es gibt außerdem so viel Baustellen, wo man sich fragen könnte "Wozu? Gibts nichts wichtigeres?". Kommt das Geld aus dem selben Topf oder ist sowas nen eigener Posten im Finanzplan?

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    Was die Bäume auf dem Gendarmenmarkt betrifft: Ich halte das für politischen Aktionismus. Würde sowas 50.000 kosten ok. Aber 5-6 Mio??? Sorry, das ist nicht vetretbar, da die Bäume jetzt alles andere als ein Angstraum oder eine Scheußlichkeit sind. Ein bisschen unpassend schon, aber mein Gott. Ich kenne niemenden, der sich je darüber aufgeregt hat. Für 5-6 Mio (keine Angst, hier kommt nicht das platte Kindergartenargument ;) - zweckgebunden für Verschönerungsmaßnahmen) könnte man lieber z.b. stillgelegte Brunnen sprudeln lassen (enorme Aufwertung), in die kolonade an der Leipziger stecken oder schöne Kandelaber an anderen Plätzen in Mitte. Hauptsache irgendwo dorthin, wo man wirklich eine fundamentale Verbesserung erreicht. DANN kann man zum Abschluss den Gendarmenmarktplan umsetzen, wenn man das Geld noch hat. Naja, meine Meinung. Klar würde ich mich über die Optimierung des Gendarmenmarktes freuen - wenn ein Mäzen bezahlt :)

  • GEIL! Hab mich schon gefragt, ob das Dinge jemals weg kommt. Vielleicht etwas monumental. Eine Etage weniger täte es sicher auch. Oder gleich zwei Häuser. Andererseits stehen in der Straße neben der belg. Botschaft ja einige große, vielachsige Bauten. Aber sonst TOP. Und wenns auch schon abgerissen wird, dann scheint man ja schon Nägel mit Köpfen zu machen. Bei der Platte schräg ggü. ist das als Wohnhaus wohl nicht zu erwaten, oder :(?

  • In der Jägerstraße 48 ...


    Street view


    Kann man da nicht mit einer Gestaltungssatzung die Anzahl der Stockwerke begrenzen. Ein siebenstöckiges Haus zwischen einem zwei- und dreistöckigen Haus wirkt doch sehr gequetscht. Selbst der Plattenbau hat weniger Stockwerke und dort ist die Raumhöhe nicht besonders hoch. Ein Kompromiss wäre ein 1+4+1 Haus (Tiefgarage-Wohnetagen-Staffelgeschoss), mehr ist an der Stelle kaum zu verkraften. Ist das PDF mehr als nur abstrakte Vorstellung oder soll es dort wirklich bald losgehen?

  • Ich frage mich, wie man in solch einem Gebaeude nur 27 Wohnungen unterbringen kann? Typischer Investorenmist, wenn auch ausnahmsweise mal in guter Gestalt. Tchoban wurde halt gezwungen entsprechend viel BGF unterzubringen.


    Der Name allerdings - "My J48". Da kommen mir meine Corn Flakes wieder hoch...

    Einmal editiert, zuletzt von PhilippK ()

  • Der Plattenbau schräg gegenüber ist ja mal die Höhe! Das sowas jemals gebaut werden konnte. Einfach grauenhaft! Wenn ich Eigentümer oder auch Mieter darin wäre, ich würde mich in Grund und Boden schämen...(in Streetview ist es bezeichnenderweise auch teils ausgeblendet.) Hoffentlich ist das bald weg!
    Wegen dem Neubau, der ist natürlich viel zu hoch. Ohne Staffelgeschoss würde es sich viel besser eingliedern. Aber hier gehts ja nicht um ein harmonisches Stadtbild. ;)


    Edit:
    Das schöne zweistöckige Palais neben dem zukünftigen Tchoban-Bau ist aber ein kleines Juwel und heutzutage eine Seltenheit in Berlin, oder?

  • Das schöne zweistöckige Palais neben dem zukünftigen Tchoban-Bau ist aber ein kleines Juwel und heutzutage eine Seltenheit in Berlin, oder?


    In Berlin-Mitte kaum noch zu finden, mir fällt spontan nur dieses gelbe Häuschen ein.


    Link

  • Ist das PDF mehr als nur abstrakte Vorstellung oder soll es dort wirklich bald losgehen?


    Zumindest der Abriss ist schon in vollem Gange - bin gestern dran vorbeigelaufen.

  • Ich finde den Abriss der Platte an dieser Stelle auch sehr positiv.


    Der geplante Neubau, wenn er denn so realisiert wird, ist sicher etwas überdimensioniert und wirkt auf mich auch reichlich "großkotzig". Immerhin ist es gut, dass ein WOHNhaus gebaut wird und kein weiteres Büro- und Geschäftshaus. Und dass an dieser Adresse keine Sozialwohnungen gebaut werden, ist klar.


    Dass in der Friedrichstadt zunehmend höher und wuchtiger gebaut wird, ist kein neues Phänomen. Zur Entstehungszeit um 1700 wurde die Friedrichstadt überwiegend 2-geschossig bebaut. Das von paderwan erwähnte "gelbe" Gemeindehaus der ehem. Dreifaltigkeitskirche ist das letzte Zeugnis aus der Zeit des 18. JH (mit Ausnahme der Kirchen und Türme auf dem Gendarmenmarkt). Seit der zweiten Hälfte des 19. JH wurden zunehmend 4-6 geschossige Büro, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude errichtet, die die bauliche bzw. höhenmäßige Dominanz der Repräsentationsbauten auf dem Gendarmenmarkt deutlich reduzierten. Ein Investor will in so einer Gegend halt was verdienen... Hier und im Falle der abzureißenden Platten kann ich damit leben. Der Projektname ist in der Tat sehr albern - ist aber wurscht, denn wenn der Bau fertig und bezogen ist, nennt ihn eh keiner mehr so.


    Aus meiner Sicht verdient das Projekt sogar einen eigenen Thread bzw. sollte in einen Thread namens "Rund um den Gendarmenmarkt" o. ä. gepackt werden...

  • Abriss und Neubau Jägerstraße 48

    Der Abriss des Plattenbaus ist schon so gut wie abgeschlossen, nur das Sockelgeschoss steht noch:




    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Jägerstrasse 48

    Ben, backstein und co.
    eure wünsche wurden erhört, denn nun gibt es einen völlig neuen entwurf. das projekt heißt jetzt auch "belles etages". ist wohl ein winzig kleinen tick niedriger, aber ich denke vorallem durch die horizontale gliederung wirkt es weniger monumental:



    Visualisierung: Groth Gruppe

    Visualisierung: Groth Gruppe


    http://www.neubaudirekt.de/bel…-mitte-groth-gruppe-5936/


    der alte entwurf hat mir trotzdem besser gefallen. vorallem diese betonung der balkone und vllt. auch die kübel im erdgeschoss hätten m.E. eher in das bürgerliche charlottenburg gepasst als in die doch sehr städtisch-aristokratisch wirkende historische mitte. auch das sehr repräsentative und großzügige eingangsportal vom alten plan hätte hier besser gepasst. der jetzige entwurf erinnert mich sehr an das projekt prenzlauer gärten...
    wie gesagt hätte einfach besser zum charakter des bezirks gepasst aber ich denke auch damit kann man gut leben.


    ich seh gerade auch dass der alte entwurf das hohe erdgeschoss von den 2 benachbarten altbauten besser aufgenommen hätte. das wäre wirklich exakt eine durchgehende sockelline über drei gebäude hinweg gewesen! schade, dass es jetzt so ein "auf und ab" ist... :(

    3 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Flyn:
    Ich schließe mich dir an, der erste Entwurf aus dem Exposè hätte mir auch besser gefallen. Die Bekrönung an dem zurück gesetzten Dachgeschoss verlieh ihm eine klassische Wirkung, und v.a. der zweigeschossig ausgeführte Haupteingangsbereich verlieh dem Gebäude Großzügigkeit - trotz der im Vergleich zu den Nachbarn niederen Geschosshöhen. Naja, trotzdem besser als der "Altplattenbau"

  • Der neue Entwurf scheint nicht kleiner zu sein als der alte, aber hat ein Stockwerk weniger. Die Deckhöhe sollte also etwas brauchbarer sein. Der neue Entwurf scheint zudem nicht ganz so streng geometrisch zu sein, man muss abwarten, wie die letztendliche Wirkung sein wird. Ich sehe insgesamt eine kleine Verbesserung.

  • Außer, dass inzwischen eine Werbeplane mit dem zuletzt diskutierten neuen Entwurf angebracht wurde, hat sich auf dem Grundstück seit den letzten Bildern von Anfang Mai nichts getan. Selbst der Sockel-Rest des Plattenbaus steht immer noch:


    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()