Kreuzberg | Kleinere Projekte

  • Lobenswertes Projekt

    Bevor Ihr Euch alle vor Lachen nicht mehr einkriegt, lest Euch doch mal durch, für wen diese Wohnungen gedacht sind: für arme Leute und Studenten (echte Studenten, nicht jene fiktiven Exemplare, für die "Studentenappartements" mit 20 qm für 800 Euro im Monat gebaut werden). Es handelt sich um sozialen Wohnungsbau im klassischen Sinne. Natürlich wird dabei die Betonung auf "günstig" gelegt, und Außentreppen mit Laubengängen ermöglichen mehr Wohnfläche zum gleichen Preis als innenliegende Treppenhäuser. Ob die Laubengänge zum Panoptikum geraten, hängt mit der Raumaufteilung in den Wohnungen zusammen. Man wird durch die Hoffenster schon nicht in Wohn- oder Schlafräume schauen.


    Ich finde es lobenswert, dass in dieser Lage solche Häuser gebaut werden. Nicht nur scheint jede Wohnung große Fenster und einen Balkon zu haben, auch wird ein gutes Stück Blockrand geschlossen, und es ist (bei aller Sparsamkeit) ein Gestaltungswille erkennbar, der Projekten wie diesem völlig abgeht – auch wenn dort der Quadratmeter vermutlich das doppelte kosten wird. Außerdem wird der durch die Decke krachende Mietspiegel in SO36 (wenigstens homöopathisch) gebremst, und es entsteht Platz für Leute, die aus dieser Gegend immer öfter verschwinden müssen. Alles in allem: gute Sache.

  • Es handelt sich um sozialen Wohnungsbau im klassischen Sinne.


    Wenn der „sozialen Wohnungsbau im klassischen Sinne“ in den klassischen Fehlern der Vergangenheit mit einer eindimensionalen Belegung und sub-optimaler Architektur („Tempohome plus“) verfällt, wird das kein Erfolgsmodell werden.


    ...auch wird ein gutes Stück Blockrand geschlossen


    Das ist tatsächlich lobenswert, aber durch den Kopfbau wird das Gebäude trotzdem wieder zu einer Art Solitär stilisiert. Das sinnvolle Weiterbauen des Blockes um die knappe Grundstücke (allgemein als das größte Problem für den aktuellen Wohnungsbau in Berlin gesehen) optimal für Bebauung ausnutzen zu können, wird damit langfristig verbaut. Ebenfalls ist durch die Laubengangerschließung die öffentliche Seite des Gebäudes in den Hof verlegt worden, ein Aspekt der typischerweise gerade nicht dem städtischen Raum entspricht.


    ..und es ist (bei aller Sparsamkeit) ein Gestaltungswille erkennbar. Alles in allem: gute Sache.


    Ist das nicht die Leistung die sowieso von einem Architekten erwartet werden muss? Die interessante Frage hier im Forum sollte sein ob die Gestaltung, bei allem Willen, auch Gelungen ist. Und da habe ich Zweifel. Das Gebäude nimmt thematisch äußerst wenig Bezug auf die umgebende innerstädtische Bebauung. Es könnte stilistisch an jedem Ort in einem Außenbezirk stehen. In den Visus sind die Materialen nicht richtig erkennbar, aber es scheint sich um eine Blechverkleidung zu handeln, dazu eine Fassade in Plattenbau-Optik und im Hof in der Erdgeschosszone strukturierter Sichtbeton. Die dominierende Ausbildung von Treppen und Geländern im Hof wurden schon erwähnt. Auch bei „sozialem Wohnungsbau“ sollte die Latte höher gehängt werden und besser gestaltete Architektur verlangt werden.


    Dass es auch schlimmer geht, zeigt einen Blick um die Ecke in die Reichenberger Straße 131. An Stelle der alten Zufahrt zur Gerhart-Hauptmann-Schule wird der Blockrand gerade durch ein Remake eines sechziger-Jahren-Gewerbebaus geschlossen. Es ist zu hoffen, dass der Altbau- Substanz in diesem Teil vom Kreuzberg so stark ist, dass dieser Gestaltungs-Unwillen verkraftet wird.

  • Neuigkeiten vom Projekt Glogauer Str./Paul-Lincke-Ufer. Nachdem auf der ursprünglichen Visualisierung eine Kuppel samt Spitze dargestellt wurde, das Gerüst allerdings vor über einem Jahr abgebaut wurde und keine Kuppel existierte, so ist es doch umso erfreulicher, dass diese nachträglich noch hinzugefügt wird.
    Solche markanten Ecken machen meines Erachtens viel aus und tragen sehr positiv zum Stadtbild bei.

  • The Yard (Neuenburger Ecke Alexandrinenstraße)

    Zuletzt hier


    Das BV dürfte inzwischen komplett fertiggestellt sein, auch an der südlichen "Hofseite" sind die Gerüste jetzt verschwunden:




    Der "Hof" zwischen dem Wohngebäude und dem Yard-Hotel:



    Neuendorfer Straße:



  • Spontane Reaktion: Passt scho' !


    –um es mit den Worten unseres zukünftigen Heimatministers zu sagen. ;)


    Die gestaffelten weißen Betonflächen plus entlaubten Birken plus kobaltblauer Himmel bilden hier ein wunderschönes Weiß-blaues Ensemble. Gerne mehr von diesem Mut, auch in anderen Neubauprojekten.


    Hoffen wir, dass es so bleibt und nicht bald wieder darauf 'gefarb-beuteltet', ein 'Antrifizierer' seine Parolen sprüht, oder ein SUV den Schatten seiner finalen Abfacklung wirft.

  • Neue Gewerbebauten auf Robben&Wientjes Gelände

    Am 01. Februar 2018 hat die PANDION AG die Robben&Wientjes Grundstücke Prinzenstraße 89/90 und Prinzenstraße 34/Ritterstraße 16-18 erworben. Noch bis mindestens Mai 2018 wird das Areal von Robben&Wientjes genutzt, danach plant die PANDION AG dort ausschließlich Gewerbebauten zu errichten.


    Quellen:
    http://www.deal-magazin.com/ne…g-fuer-Gewerbeentwicklung
    https://www.berliner-zeitung.d…laesst-kreuzberg-29704576

  • Sehr gute Nachricht!


    Dass R&W aus Kreuzberg verschwindet natürlich nicht, da muss man nun leider ein paar km weiterfahren. Aber endlich wird diese riesige Fläche adäquat genutzt. Bin auf die ersten Bilder gespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Artec ()

  • Rechts und links entlang der Ritterstraße befinden sich allerdings immer noch etliche weitere unternutzte Parkplatz- und Brachflächen. Es wird wirklich höchste Zeit, dass in diese unselige Gegend ein bisschen mehr Urbanität zurückkehrt. Es ist mir rätselhaft, wie das auch 2018 immer noch möglich ist. Es müsste doch eigentlich ein unwahrscheinlicher Verwertungsdruck dort herrschen?! Politische Gründe (Bezirksamt Kreuzberg)? Langfristige Mietverträge? Man weiß es nicht.

  • Das R&W aus Kreuzberg verschwindet natürlich nicht, da muss man nun leider ein paar km weiterfahren. Aber endlich wird diese riesige Fläche adäquat genutzt. Bin auf die ersten Bilder gespannt.


    R&W wird leider doch komplett verschwinden. Die Prenzlauer Allee ist bereits auch schon verkauft.

  • ^naja, de Standort Prenzlauer Allee wird Lichtenberg ablösen und für Kreuzberg gibts mit Neukölln ne Ausweichstation. Ich schreib, dass es keine gute Nachricht ist, dass R&W aus Kreuzberg verschwindet. ;)

  • offtopic: solange wie der bestehende und übernommene Fuhrpark noch fährt wird es unter R&W weitergehen. Spätestens bei Neuinvestitionen verschwinden die Robbenaufkleber

  • R&W wird leider doch komplett verschwinden. Die Prenzlauer Allee ist bereits auch schon verkauft.


    ^naja, de Standort Prenzlauer Allee wird Lichtenberg ablösen und für Kreuzberg gibts mit Neukölln ne Ausweichstation. Ich schreib, dass es keine gute Nachricht ist, dass R&W aus Kreuzberg verschwindet. ;)


    Nö, der Standort Prenzlauer Allee wird ebenfalls verschwinden: https://www.rbb24.de/wirtschaf…e-in-prenzlauer-berg.html
    Demnach wird es (ab Mai) stattdessen eine R&W-Verleihstation in Lichtenberg geben - und erstmals überhaupt die Möglichkeit, übers Internet zu buchen.


    Siehe auch: http://www.deutsches-architekt…hp?p=594717&postcount=701

  • Am 01. Februar 2018 hat die PANDION AG die Robben&Wientjes Grundstücke Prinzenstraße 89/90 und Prinzenstraße 34/Ritterstraße 16-18 erworben. Noch bis mindestens Mai 2018 wird das Areal von Robben&Wientjes genutzt, danach plant die PANDION AG dort ausschließlich Gewerbebauten zu errichten.


    Im Netz finden sich hierzu seit Ende 2017 auch bereits erste Visus.


    Unweit entfernt sollen noch die Baulücken Ritterstraße 7 - 8 bebaut werden.
    Ritter 8 ist bereits in Bau, Ritter 7 wird noch vermarktet.

  • ... Unweit entfernt sollen noch die Baulücken Ritterstraße 7 - 8 bebaut werden.
    Ritter 8 ist bereits in Bau, Ritter 7 wird noch vermarktet.


    Hier ein Foto der Baustelle Ritterstrasse 7/8, wo es schon richtig rund geht.
    Der Kran rechts wurde letzte Woche aufgestellt, weichen musste hier ein Getränkemarkt der eingeschossig war und die Postfiliale die im Gebäude rechts unten untergebracht war hat zum 31.12.17 geschlossen. Jetzt ein Bisschen umständlich besonders für viele Ältere hier im Kiez weil die nächste Post 1,5 km weit weg ist und auch für die vielen Gewerbe- und Dienstleister hier in der Strasse.
    Ursprünglich muss das Postgebäude wohl die ganze Lücke eingenommen haben, achseal mit Mittelrisalit. Foto von mir.


  • Spring-Siedlung

    An der Oranienstraße/Alexandrinenstraße (gegenüber Waldeckpark) lässt die "Deutsche Wohnen" großflächig Fassadendämmung verkleben (Nachricht in der "Berliner Woche" dazu hier:(




  • Bockbrauereigeländes an Kreuzberger Fidicinstraße

    Bisher nicht erwähnt - oder Post dazu übersehen?


    Bisher ein Gewerbestandort, plante die Bauwert-Immobiliengesellschaft dort ein reines Wohnquartier, was der Bezirk durch eine Veränderungssperre verhinderte; nun soll es Fifty-Fifty werden: http://www.berliner-woche.de/k…bockbrauerei-d158391.html
    Demnach sollen Bestandsgebäude an eine Stiftung beziehungsweise Genossenschaft überführt werden; außerdem errichte die landeseigene Gesellschaft Howoge im preisgünstigen Segment Wohnungen.


    Siehe auch: https://www.tagesspiegel.de/wi…n-kreuzberg/21195332.html

  • Robben & Wientjes-Flächen

    Am 01. Februar 2018 hat die PANDION AG die Robben&Wientjes Grundstücke Prinzenstraße 89/90 und Prinzenstraße 34/Ritterstraße 16-18 erworben. Noch bis mindestens Mai 2018 wird das Areal von Robben&Wientjes genutzt, danach plant die PANDION AG dort ausschließlich Gewerbebauten zu errichten.


    Im Netz finden sich hierzu seit Ende 2017 auch bereits erste Visus.


    Letztere sind auch zu sehen im kurzen "Abendschau"-Beitrag vom 12.07.2018 (ganz am Ende): https://www.rbb-online.de/aben…v/20180712_1930/news.html
    Übereinstimmend damit berichtet folgender Artikel von der dortigen R&W-Schließung Ende Juli: https://www.berliner-zeitung.d…ientjes-aussehen-30732896
    Die Optik des Neubaus erinnere an ein Regal. Im August beginne der Abriss der alten Gebäude der "Autoverleihfirma", bis Dezember 2020 solle der erste Neubau fertig sein.


    Projektseite zu "Pandion - The Shelf Berlin" mit vielen Visus: http://www.kadawittfeldarchite…el/pandion-the-shelf.html
    Realisation demnach 2018 - 2021


    Auf dem anderen Grundstück starten die Bauarbeiten demnach im November 2018, dieses Gebäude solle im Sommer 2021 bezugsfertig sein. Insgesamt investiere Pandion 150 Millionen Euro in Flächen für Büros, Einzelhandel, Gewerbe und Gastronomie.
    Die Fassaden der Gebäude sollen mit Moos bepflanzt werden, in den Tiefgaragen werde es mehr Abstellplätze für Fahrräder geben als für Autos sowie Ladestationen für Elektro-Räder und Scooter. Auch Stellplätze für Carsharing-Autos seien geplant - Mobilität der anderen Art.

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  • ^ Offenbar sind ein paar "ansässige Gewerbe" erst jetzt aufgewacht - die wiederum auch nur 3,8% der Fläche dort ausmachen..


    Wäre es aus Sicht der Widerständler da nicht "zielführender", mal an passenderer Stelle aktiv zu werden, z.B. beim "Sanierungsgebiet Dragonerhöfe"? http://www.deutsches-architekt…php?p=609348&postcount=28
    --> Dort sperrt sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima)..
    Und dass Protest - *frühzeitig und an der richtigen Stelle, sachlich vorgetragen* - zum Erfolg führen kann, haben Studenten der Hochschule für Schauspielkunst in Mitte bewiesen: http://www.deutsches-architekt…hp?p=588024&postcount=230


    Aus dem "Breite Straße"-Thread:

    ^ Ich hätte dort lieber einen Bio-Supermarkt im EG, Arztpraxen, Wohnungen für Alte- und gehandicapte Menschen, Wohnungen für Studenten und Ateliers für Kunstschaffende gesehen. Damit mal ein Hauch von Urbanität weht. Es ist immer die Mischung die Attraktivität ausmacht. ..


    "Mehr Urbanität" wäre auch an der Ritterstraße angebracht:

    Rechts und links entlang der Ritterstraße befinden sich allerdings immer noch etliche weitere unternutzte Parkplatz- und Brachflächen. Es wird wirklich höchste Zeit, dass in diese unselige Gegend ein bisschen mehr Urbanität zurückkehrt. Es ist mir rätselhaft, wie das auch 2018 immer noch möglich ist. Es müsste doch eigentlich ein unwahrscheinlicher Verwertungsdruck dort herrschen?! Politische Gründe (Bezirksamt Kreuzberg)? Langfristige Mietverträge? Man weiß es nicht.


    In Kreuzberg gilt wohl das Motto:
    Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!:D