Projekte dieser Art ähnlich wie Reichstagkuppel und Holocaust Denkmal sind immer umstritten und erreichen in der Regel eine Mehrheit erst nach der Umsetzung, was aber auch beweist, dass eben diese Art von Beschlüssen wie sie durch Wettbewerbe und oftmals schwierigen und kontroversen Diskussionen erreicht werden, die einzig richtig sind und sich meiner Ansicht nach dadurch noch mehr legitimieren.
Von daher bin ich zuversichtlich, dass dieses Denkmal nach der Umsetzung auch die Mehrheit überzeugen wird.
Ihr Argument lässt sich sehr leicht anhand Ihrer Beispiele widerlegen: Die Reichtstagskuppel kam erst zustande, nachdem die Öffentlichkeit protestiert hatte und Druck auf den Architekten ausgeübt wurde. Der ursprüngliche Siegerentwurf von Herrn Forster sah keine Kuppel vor und der Architekt hat sich anfangs gegen eine Kuppel regelrecht gesträubt. Der Erfolg der Kuppel beruht also auf dem erfolgreichen Portest der Öffentlichkeit. Das Holocaustdenkmal ist wohl Ansichtssache. Ich persönlich empfinde es als keinen Erfolg, wenn ein Denkmal, dass die Intention hat, an das bisher furchtbarste Menscheitsverbrechen zu erinnern, eher als Tummel- und Spielplatz angesehen und behandelt wird, statt als Ort des würde- und ehrenvollen Gedenkens an die grauenvoll umgebrachten Menschen. Die Kritiker, die entsprechende Bedenken damals geäußert haben, wurden überhört. Das Resultat ist aus meiner Sicht eine gescheiterte Idee.
Ein anderes Beispiel lässt sich auch gegen Ihr Argument anführen: Der Lustgarten. Der von der Obrigkeit gekührte Wettbewerbssieger sah meiner Erinnerung nach einen simplen Riegel vor, der mehr an eine Bushaltestelle erinnerte, und ansonsten die Beibehaltung des durch die Nazis angelegten und zu DDR-Zeiten weiter beibehaltenen monoton geplasterten Platzes. Erst nach öffentlichem Protest gab es ein Einlenken und wurde die heute bekannte neuinterpretierte und historisierende Grünflächengetaltung gefunden, die zum Erfolg wurde.
Bei der "Wippe" fehlt jede Bürgerbeteiligung. Daher denke ich nicht, dass sie, jedenfalls von ihrer Intention her, zum Erfolg wird. Wohl eher wie beim Holocaustdenkmal ein neuer Spiel- oder Chillplatz, passend zum geplanten "tollen" Spaßbad.
Nennen Sie doch bitte Beispiele für Denkmäler bzw. Projekte von "oben", d. h. ohne Bürgerbeteiligung, die im Nachhinein tatstächlich zum Erfolg geworden sind.
Und Frau Lüscher versucht (zum Glück
die Initiativen von Herrn von Boddien und den Rekonstruktionsbefürworten abzuwehren - ich denke mit Unterstützung des Senats. Ich denke, dass der Entwurf von bbz Landschaftsarchitekten umgesetzt wird...
Ja, unsere kleine Senatsbaudiktatorin wird wohl bedauerlicherweise ihren Willen durchsetzen. Hier kann man wohl nur auf den nächsten Amtsinhaber hoffen.