Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • Ist nicht das erste Mal, dass das jemand vorschlägt, ob mit Ironie oder nicht. Ich find die Idee sogar ganz gut.


    Das würde der verdrucksten "Gedenkkultur" mal einen auflockenderen "comic relief" geben und tatsächlich wüsste ja wirklich jeder, der zumindest in den 90ern aufgewachsen ist, sofort was mit solch einer Banane gemeint wäre. Und es wäre, das ist ja fast schon das traurige, mit wesentlich mehr kritischem Subtext als solch eine komische Schale versehen. Der Ostdeutsche könnte sich fragen, ob es denn nun alles so toll war, nach was man sich zu DDR Zeiten sehnte, die bunte westliche Konsumwelt (symbolisiert durch die Banane, die in der DDR relative Mangelware war und im Westen, wie auch heute, überall für wenig Geld zu haben war). Man könnte erkennen, dass es beim Mauerfall erschreckend viel um Materialismus und Konsum ging, die Rufe drehten ja auch schnell zu Parolen wie "Kommt die DM nicht gehen wir zu ihr" und von den "runden Tischen" wollte bald auch niemand mehr was wissen.


    Einerseits bleibt einem ein bischen der Jubel im Halse stecken, wenn man die Assoziationen so durchdenkt, andererseits ist es unbestritten eine tolle Sache, zB in einem Land zu leben, in dem die Obrigkeit nicht so elendig steife und bierernste Feierlichkeit verlangt, mit irgendwelchen Kranzniederlegungen und Ehrenwachen und so weiter, sondern in einem Land, wo man auch mal ein Denkmal der Selbstironie findet (so wäre dann mein Gedankengang, stünde ich vor solch einem "Bananen-Ma[h]l"). Mit, wie gesagt, wesentlich tiefergehenden Assoziationen und Fragen, als eine vollkommen bezugslose Schale. Die "Schalen-Poesi", mit dem die Bürger müssen selbst ein Gleichgewicht finden usw., hätte man in jedem Staat der Erde irgendwie unterbringen können. Welche Gesellschaft muss nicht um Gleichgewicht ringen usw.?


    Und es hätte auch wesentlich mehr zu Berlin gepasst. Dem schnoddrigen Berlin, an dem ich manchmal auch etwas verzweifle, was aber im Grunde trotzdem so bleiben muss, wie es ist. Die Ecke ist jetzt schon so staatstragend und geschniegelt, da hätte so ein kleines Denkmal der Heiterkeit einfach hingepasst. Und ist Freude nicht eigentlich das wichtigste Gefühl bzgl. der Wiedervereinigung?


    Die Schale, damit kann ich nichts anfangen. Was erklärungsbedürftig ist (und dabei trotzdem so "gewollt", siehe die Metapher mit dem Gleichgewicht, die in jedem Staat der Welt anwendbar wäre...), das ist kein gutes Denkmal für ein spezifisches Ereignis.

  • ^ Etwas müßige Diskussion, eher für den Spam.


    Inzwischen hat man in Mitten der Großbaustelle mit der Sanierung des Sockels wohl begonnen.



    Was sich hier tut ist einfach grandios. Beim Denkmal habe ich aber sehr gemischte Gefühle. Weiß jemand etwas über die Bauakademie? Konstantin hatte mehrfach geschrieben, dass um Ostern etwas bekannt gegeben würde.

  • Hallo erstmal,


    bin noch neu im Forum und lebe erst seit einem Jahr in Berlin.


    Abgesehen von Zweifeln an der technischen Ausführung des eleganten Entwurfs des Einheitsdenkmals (Schon allein die Sicherheitsgeländer :Nieder:) erstaunt mich vor allem das Ergebnis der Forumsumfrage!


    45 % wollen das Kaisernationaldenkmal zurück? Unglaublich! In begrenztem Maße bin ich schon für Rekonstruktionen und fände die Neuplazierung des Neptunbrunnens mehr als gerechtfertigt, aber ein Denkmal für einen Kaiser, für Nationalismus und die Monarchie wiederzuerrichten halte ich für sehr rückwärtsgewand...


    Und das Gebäude vor dem es dann stehen würde heisst eben nicht Hohenzollern-Forum sondern Humboldt-Forum aus guten Gründen...


    Ich will keinen Kaiser zurück, dann lieber ne überdimensionierte Obstschale

  • 1980, zu DDR-Zeiten, wurde Unter den Linden das Reiterdenkmal Friedrichs II. wiederaufgestellt. Dies hat weder zu einer Wiedereinführung der Monarchie geführt, noch zu einem Erstarken des Nationalismus.


    1993, nach der Wiedervereinigung, wurde am Deutschen Eck das Reiterdenkmal Wilhelms I. wiederaufgestellt. Auch dies hat weder zu einer Wiedereinführung der Monarchie geführt, noch zu einem Erstarken des Nationalismus.


    Es gibt also keinen Grund, warum dies bei einer möglichen Wiederaufstellung des Reiterdenkmals Wilhelms I. auf der Schlossfreiheit anders sein sollte.



    Quelle: Library of Congress, gemeinfrei

  • Die Kolonnaden sind ja hübsch und würden bestimmt gut vor das Schloss passen, aber Kaiser Wilhelm kann ich wiklich nichts abgewinnen.


    Und das mit dem Erstarken des Nationalismus ... naja ...

  • ^ Etwas müßige Diskussion, eher für den Spam.


    Zur Abwechslung ging es mir hier gar nicht um Diskussion von Standpunkten. Ich wollte mein Entsetzen darüber zum Ausdruck bringen, dass mich ein "Aprilscherz" wie eine Banane auf einem Sockel als Einheitsdenkmal spontan - und erst recht wenn ich etwas darüber nachdenke - mehr überzeugt, als das offiziell geplante Denkmal mit Kosten von mind. 10 Mio. €.


    Ich hoffe einfach nur noch, dass es wie schon in Leipzig letztlich scheitert. Der Unterbau sollte natürlich trotzdem saniert werden und mit ein paar Bänken am Rand, in das Rund gestellt, mit Blick auf die Schlossfassade, ist das vielleicht gar keine so schlechte Lösung sogar ganz ohne Denkmal. Irgendwie ist doch einfach die Zeit für Denkmäler, die von Obrigkeit verordnet und inszeniert werden, abgelaufen.


    Das einzig wahre Einheitsdenkmal wird immer das Brandenburger Tor bleiben - nicht, weil es dazu erklärt oder in einem Künstlerwettbewerb von einer Jury ausgesucht wurde, sondern weil es sich authentisch durch den Verlauf von Teilung und Maueröffnung dazu entwickelt hat. Das heißt, es fehlt in Berlin auch kein Einheitsdenkmal. Wir haben eines - das gleichzeitig auch noch weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt ist.

  • Die Kolonnaden sind ja hübsch und würden bestimmt gut vor das Schloss passen, aber Kaiser Wilhelm kann ich wiklich nichts abgewinnen.


    Und das mit dem Erstarken des Nationalismus ... naja ...


    Wenn du auf neuerlichen Rechtspopulismus anspielst, dazu hat es offenbar das nicht-existente Kaiserdenkmal ja gerade nicht gebraucht. Zumal speziell Neonazis gerade keine Altmonarchisten sind, ganz im Gegenteil. Den Adel hat man im Zuge der Machtergreifung ganz schnell untergebuttert, wie auch die Kirche, man wollte keinerlei "natürliche Autoritäten", zu denen die Volksmassen aufblicken bzw. auf deren Zweifel sie hören könnten (Adel durch Geburt, Kirche durch Gott), neben dem Führer- und Rassenkult im NS Reich haben. Hitler wollte zwar "deutsche Größe wiederherstellen" aber gerade nicht die Monarchie.


    In dem Zusammenhang ist durchaus zu erwähnen, was Wilhelm II. 1933 zur Entwicklung in Deutschland sagte, beinahe prophetisch: "Alles wird von den Leuten ja beseitigt: die Fürsten, der Adel, die Offiziere, die Stände usw.; aber das wird sich rächen, man wird die einzige Fahne, die sie noch übrig gelassen haben, die mit dem Hakenkreuz, noch einmal verfluchen, und die Deutschen selber werden sie eines Tages verbrennen". Ein Denkmal aus dem Wilhelminismus lässt sich also schwerlich in Zusammenhang mit dem von uns so gefürchteten NS Faschismus bringen.


    Dementsprechend führte damals die Wiederaufstellung des - riesigen! - Kaiserdenkmals in Koblenz nicht zu rechtspopulistischen Wellen. Die Denkmäler für Wilhelm I. wurden vielerorts errichtet. Nicht um ihm als Person zu huldigen, sondern der Reichsgründung. Das waren sozusagen Einheitsdenkmäler der damaligen Zeit (Einheit der Nation - darum "Nationaldenkmal" genannt)! In der Formensprache der damaligen Zeit. Wenn das schon als "Nationalismus" im negativen Sinne gilt, dann ist selbstverständlich auch jedes moderne Einheitsdenkmal nationalistisch.


    Was halt ganz banal gegen eine Reko spricht: der Bundestag (!) hat, er tagt ja häufiger als "Ersatz-Bauausschuss Berlins", beschlossen, dass er da ein Denkmal haben will. Für die Einheit. Und die Freiheit auch noch gleich. Und so hübsch man das Kaiserdenkmal finden kann, mit der deutschen Wiedervereinigung hat es halt rein gar nichts aber auch gar nichts zu tun.


    Freilich ist der Bundestag in Wahrheit kein "Ersatz-Bauausschuss Berlins", er kann nicht mehr als beschließen als jeder private Bauherr, der in Berlin bauen will, auch (Geld freigeben und das Projekt vorantreiben). Das Land Berlin ist selbstverständlich frei darüber zu entscheiden, ob es das zB im Rahmen des Flächennutzungsplans überhaupt möchte und es ist sogar frei, sich selbst Gedanken darum zu machen, wie man mitten in Berlin - der für die Teilung Deutschlands symbolischsten Stadt - der Wiedervereinigung gedenken könnte. Anstatt Bundestag und Architekturbüros aus Stuttgart das Denkmal errichten zu lassen. "Ich mein ja nur", damit man mir nicht vorwirft, ich führe mühsige Debatte (vielleicht ist das Problem auch einfach, dass wir uns mit der Debatte über dieses Denkmal nie genug Mühe gemacht haben?! Als Berliner).

  • @Pumpernickel: Soweit ich das verstanden habe, hätte Wilhem der 2. sich von Hitler sehr wohl wieder auf den Thron hieven lassen, aber der hat anfangs die Hohenzollern vor seinen Karren gespannt um sie nach der eigenen Machtergreifung fallen zu lassen...


    @ Architektator: Ich habe nicht behauptet dass das Aufstellen von Denkmälern vergangener Monarchen den Nationalismus erstarken lassen würde, ich finde es nur rückwärtsgewand!


    Die erneute Vereinigung Deutschlands hat nun eben das Volk erreicht und nicht ein Einzelner, erst Recht kein Monarch, gewählt von Gottes Gnaden.


    Als ursprünglicher "Wessi" ginge es für mich sogar absolut in Ordnung, mal dem ehemaligen Volk der DDR ein Denkmal zu setzen, denn ohne deren Einsatz wäre die Wiedervereinigung vermutlich nie gekommen, dafür hatte sich der Westen doch schon viel zu sehr auf den damaligen "Staus Quo" eingerichtet...


    ...damit kämen wir aber wieder zur Zonen-Gabi :)


    Der Bund kann die Schüssel da hin stellen, für sehr sehr viele Menschen wird das Symbol der Einheit das Brandenburger Tor bleiben! Und das freie Durchschreiten des Tores ist mindestens so sinnhaftig wie das Wippen auf einer Riesenschale - und für gehbehinderte Menschen und RollstuhlfahrerInnen auch viel leichter zu bewerkstelligen...

  • Und so hübsch man das Kaiserdenkmal finden kann, mit der deutschen Wiedervereinigung hat es halt rein gar nichts aber auch gar nichts zu tun.


    Außer diesem Satz, lieber Pumpernickel, hast du vollkommen recht. Denn ohne die Vereinigung von 1870/71 hätte es auch die Wiedervereinigung von 1989/90 nicht gegeben.


    Hoffen wir, dass man wie in Leipzig doch noch zur Vernunft kommt und jedenfalls die schönen Kolonnaden wiederaufstellt, welche übrigens gut zur Museumsinsel passen würden.

  • Ich frag mich echt, was die Jury zu dieser Auswahl bewogen hat.


    Die Entscheidung fiel 2011. Und bereits 2012 verabschiedete sich Sasha Waltz aus dem Projekt, wegen Meinungsverscheidenheiten zum Denkmal, wie veröffentlicht wurde, dazu ist im Detail nur bekannt, dass Sasha Waltz eine "Schale vor, flacher, eleganter als das ursprüngliche Modell" wollte, aber sie zog sich dann aus dem Projekt zurück, "Die beiden Parteien haben sich außergerichtlich geeinigt und Stillschweigen vereinbart." (http://www.tagesspiegel.de/ber…-wipp-lounge/7373876.html).


    Und wisst ihr was: damit, wie Frau Waltz das Denkmal in einem Interview 2011 beschreibt könnte ich mich sogar anfreunden

    Es ist eine große Plattform, die sich aus dem Boden löst, sich von der Geschichte ablöst. Es war ja ursprünglich ein Denkmal für Kaiser Wilhelm. Die Grundform bleibt erhalten und bestimmt den Umriss, und durch die Menschen, die das Denkmal begehen, wird es eine sanfte Bewegung geben

    (http://www.morgenpost.de/kultu…kmal-ist-keine-Wippe.html). So wurde das der Jury doch sicherlich auch vorgestellt. Damit habe ich auch meine Antwort, was die Jury zu ihrer Auswahl bewogen hat. Das klingt nämlich gar nicht schlecht! Daher stellt sich für mich die Frage - ist das, was jetzt gebaut werden soll, eigentlich noch der Siegerentwurf?

  • Lt. vorherigen Artikeln im Tagesspiegel wurde aus der "sanften Bewegung" von wie von Sasha Waltz gewünscht nun eine Wippbewegung mit bis zu 3 Meter (!) Höhenunterschied, man war wohl der Ansicht, dass eine "sanfte Bewegung" nicht erlebbar wird.


    Dadurch ergeben sich aber Probleme mit der Begehbarkeit der Plastik:


    Es gab den Einwand dass die Plastik (nun stärker gebogen) nicht Rollstuhlgerecht ist, daher soll die Plastik angehoben werden und eine Zugangsrampe soll den Zugang für Rollstuhlfahrer ermöglichen. Daher wird der Besucher der das Humboldt-Forum durch das Eosander Portal verlässt wohl erstmal auf eine Betonwand blicken....


    Zusätzlich werden Geländer auf der Schüssel angebracht, damit niemand herabstürzen kann....


    Es ist von einem sicher eleganten Entwurf zu einer Monströsität mutiert...

  • Wippe verteuert und verzögert sich erneut

    Nachtrag: Laut einem Bericht des Tagesspiegels verteuert und verzögert sich die Wippe erneut. Die Bauarbeiten sollen nun erst 2017 beginnen und ein Jahr dauern - ursprünglich war die Fertigstellung für 2013 geplant. Auch der Kostenrahmen von 10 Millionen Euro ist nicht mehr einzuhalten.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…als-geplant/13026356.html

  • Es wäre eigentlich jetzt höchste Zeit die Notbremse zu ziehen und diesen dümmlichen Entwurf endlich zu begraben. Leider ist es zu spät für die Mosaiken, die wurden ohne Not unwiederbringlich zerstört. Was Krieg und sozialistischer Bildersturm nicht geschafft haben, ist in den Mühlen der "Demokratie als Bauherr" zermahlen worden.

  • ^das ist ein Skandal für sich. Berlin ist sehr arm an kunsthistorischem Erbe. Ja, im 19. und 20. Jh. spielte Berlin eine Hauptrolle auf der Weltbühne, im Guten und im Schlechten.
    Aber davor - zappenduster. Da war Berlin ein unbedeutendes Provinzkaff. "Glamour" spielte sich in der vorindustriellen Zeit in Wien, Paris oder auch Mittelstädten wie Straßburg und Augsburg ab.


    Darum ist die Reko der Stadtschlossfassade so wichtig (sie ist im Kontext des europäischen Barock nicht der Rede wert - für berliner Lokalgeschichte aber sehr, sehr bedeutend). Aber auch von der Zeit bis zu den Weltkriegen sind erschreckend wenige Unikate übrig - darüber täuscht ein bischen weg, dass es noch viele, über die Stadt verteilte, "Gründerzeitler" gibt, die Plattenbauten des 19. Jahrhunderts. Aber so richtige kunsthistorische Unikate, die eine Geschichte erzählen, das ist im Vergleich mit anderen Städten einfach "überschaubar".


    Und dann geht man so mit dem von vorneherein kleinen, historischen Erbe um, was durch Krieg und Teilung und Modernismus im Wiederaufbau nochmal verkleindert wurde. Und man kann den Bauherren ja nicht einmal die zur Entlastung kulturelles Unwissen vorwerfen, das man vielleicht einem Klischee-Spekulanten vorwerfen mag, der irgendwo eine Mall hinklotzen und schnelle Kasse machen will. Nein, da ist die Creme de la Creme der deutschen Baukultur beteiligt, alle möglichen Künstler und Architekten, höchste Kulturpolitiker bis hin zum Bundestag. Und alle schwingen mit vereinten Kräften das Werkzeug, was diese authentische Zeitschicht vernichtet, um ein artifizielles Denkmal, um das niemand (im Volk) gebeten hat, zu implantieren.


    Anstatt das einzig richtige zu machen, die vorhandene Restsubstanz (der ganze Sockelbau, die Mosaike) mit den 10 Mio. € zu restaurieren, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das unverbrauchte Restbudget an das UN Flüchtlingshilfswerk zu spenden.


    Wenn man sich das so durchdenkt - nein, das damit darf man gar nicht erst anfangen, sonst versaut man sich diesen wunderschönen Frühlingstag.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pumpernickel ()

  • Inzwischen liegen genauere Informationen zu den Problemen bei der Wippe vor, die statt ursprünglich 10 Millionen jetzt rund 15 Millionen Euro kosten soll. Grund dafür sind die Umsiedlung der Fledermäuse sowie die Abtragung und Einlagerung der denkmalgeschützten Mosaike, womit nun auch die letzten Reste des 1950 vom SED-Regime zerstörten Kaiser-Wilhelm-Denkmals beseitigt werden. Zudem rechnet der Bund mit jährlichen Betriebskosten von ca. 190.000 Euro, die für Reinigung und Wartung der hydraulischen Anlage unter dem riesigen Spielgerät anfallen sollen.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…wird-teurer/13413228.html

  • Die Kolonnaden samt K. W. Denkmal wieder zu errichten wuerde ebenso 10 bis 15 Millionen kosten und dafuer stellt der Bund kein Geld bereit!
    Ein Denkmal mit wartungsintensiver Mechanik ist allerdings auch keine gute Idee...

  • Das wiedervereinigte, moderne Deutschland ist das Bild, mit dem ich Deutschland geschmückt sehen möchte. Von dieser Art Denkmäler könnten wir ruhig ein paar mehr bauen. Vor allem an den zentralen Orten unserer Republik.


    Die Tatsache, das irgendein Kaiser vor 100 Jahren mal auf einem Pferd saß interessiert heut doch keinen mehr.

  • @ Barackenpapst


    Deine Meinung in Ehren - aber ich finde sie reichlich ahistorisch!


    Die Säulenkolonaden passen sehr gut zum Eosanderportal und könnten eine Erinnerung an die Montags-Demonstrationen einrahmen.
    Vielleicht ist man eines Tages wieder so weit, Kunst zu schaffen, die ohne Erklärung verstanden wird... :cool:


    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von ReinhardR ()

  • "Kunst zu schaffen, die ohne Erklärung verstanden wird"


    Muss Kunst VERSTANDEN werden? oder eher zum Nachdenken und nachfragen/nachforschen anregen und jedem zu seinem Ergebnis kommen lassen?
    (Das alte Nationaldenkmal und so ziehmlich alle anderen historischen figürlichen Denkmale benötigen ebenso Vorwissen, um Sie zu "verstehen".)


    Die Frage stellt sich eher, was die Menschen auf Dauer interessant, anregend und herausfordernd empfinden und was an diesem Standort passend ist. Ich selbst bin da bei der "Schüssel" auch skeptisch.


    Die Kolonaden wären ganz nett, um den Platz einzufassen, doch fällt mir keine zeitgemässe Denkmalform ein, die diesem riesigen Korsett standhält.

  • Die Tatsache, das irgendein Kaiser vor 100 Jahren mal auf einem Pferd saß interessiert heut doch keinen mehr.


    Dich vielleicht nicht...


    Vielen ist die deutsche Geschichte glücklicherweise nicht egal.
    Und bei dem alten (immerhin) Nationaldenkmal ging es sicher nicht nur um Roß und Reiter, sondern um die Einheit der Deutschen in einem Staat bzw. die Überwindung der Kleinstaaterei ohne die es auch die heutige Wiedervereinigung nicht gegeben hätte.


    Ist halt nur unsere Geschichte, aber...
    ...das interessiert heut doch keinen mehr. :nono:



    Gruß, Jockel