Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • So, jetzt hab ich mir auch die anderen, nicht prämierten Entwürfe angesehen... Ja, passt schon :D. Obwohl ja 'Entwurf' 1011 zumindest mal konsequent zu sein scheint - man konserviert den Jetzt-Zustand mit einem kleinen Zäunchen und erfreut sich an 'Pflanzen die sich durch die darüber gelegten schwarzen Asphaltflächen schieben und begonnen haben, sich blühend zu entfalten'. Alles klar.

  • Ich finde ebenfalls, dass der Platz vor dem Schloss für ein Einheits- und Freiheitsdenkmal vollkommen ungeeignet ist. Davon abgesehen lassen die Ergebnisse des Wettbewerbs doch äußerst zu wünschen übrig. Passende Orte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal sind eher in der Nähe des Brandenburger Tores oder des Reichstagsgebäudes zu finden, auch der nötige Platz ist dort in hohen Maße vorhanden (z. B. Straße des 17. Juni, Platz der Republik, Spreeufer).


    Was haltet Ihr von einer Rekonstruktion des alten Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals vor dem Schloss? Meiner Meinung nach wäre das die schönste, beste und bezüglich der Geschichte dieses Ortes passendste Lösung...



    Quelle: Wikipedia (Public Domain - Copyright abgelaufen)

  • Wenn ich dieses Bild sehe, frage ich mich was passiert ist, dass heute bloss nihilistische Vorschläge gemacht werden, aber wenn die Bürger befragt würden wie die Schlossfreiheit bebaut werden soll, könnte davon ausgegangen werden dass eine deutliche Mehrheit zu dem ästhetische Ensemble, welches auf dem Bild zu sehen ist, tendieren würden.


    Ok, vielleicht ist dieses Monument zu ideologisch, aber stellt es ein Problem dar die damalige Schlossfreiheit aufzugreifen und vereinfacht zu einem Wiedervereinigungsdenkmal zu verändern?

  • Oder mann könnte David Chipperfield beauftragen der würde dann das Denkmal als Angedeutete Gipsfiguren da hinstellen um zu zeigen das mann Altes nich wieder Zurückbringen kann.

  • Also so sehr ich auch eine Rekonstruktion des Nationaldenkmals begrüßen würde - das dürfte wohl ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen sein. Zumal ja auch keine Abgüsse, Formen etc. mehr erhalten sind. Nur die zwei Löwen haben im Tierpark die Zeit überdauert.

  • Also so sehr ich auch eine Rekonstruktion des Nationaldenkmals begrüßen würde - das dürfte wohl ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen sein.


    Ich denke leider auch, dass das wieder einen ideologisch-politischen Konflikt zwischen Monarchie und Demokratie verursachen würde. Aber wie schon gesagt wäre eine Rekonstruktion die bei weitem ästhetischste Lösung. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass wir als Deutsche dem alten Kaiser Wilhelm I. schon dankbar sein sollten - immerhin hat er zusammen mit Bismarck unseren Nationalstaat gegründet. Und der Ort vor dem Schloss ist dafür der passendste Ort. Im Bereich des Brandenburger Tores wäre ein Einheits- und Freiheitsdenkmal ideal... aber das habe ich ja schon vorher einmal erwähnt.


    Zumal ja auch keine Abgüsse, Formen etc. mehr erhalten sind. Nur die zwei Löwen haben im Tierpark die Zeit überdauert.


    Hm... es gibt bestimmt technische Möglichkeiten, Kunstwerke dieser Art von Fotos aus wieder in Skizzen und detaillierte Pläne umzuwandeln, um sie anschließend in Bronze gießen zu können. Hochwertiges Bildmaterial ist ja ausreichend in Archiven vorhanden (siehe bildindex, Architekturmuseum der TU Berlin-Charlottenburg etc.).


    Edit: Das historische Mosaikpflaster ist meines Wissens nach sogar noch unter dem Asphalt vorhanden und dürfte somit gut erhalten sein!

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  • Ich wäre dafür, das alte Kaiser-Wilhelm-Denkmal an diesem Platz zu rekonstruieren.
    Es hatte erstaunlicher Weise den Krieg fast unbeschädigt überstanden und wurde dann von den Kommunisten schließlich abgeräumt.
    Es würde sehr gut zum Schloss passen!

  • Das Denkmal könnte ohne den Kaiser wiederaufgebaut werden.Den könnte man durch eine optisch ansprechende,zum Stil des Denkmal passende,neutrale Figur ersetzen.
    Der Kaiser Wilhelm polarisiert viel zu sehr und Bedarf aus heutiger Sicht auch keiner solchen nachträglichen Würdigung.


    Zur Not könnte man Guttenberg als neuen Feldherrn dort in den Sattel setzen :lach: .

  • Vielleicht sollte man das ganze überhaupt nicht als 'Denkmal' betrachten, sondern lediglich als architektonisches Detail, dass im Zuge der Umgestaltung wiederhergestellt wird. Die Kolonnaden allein würden auch ohne den wilhelminischen Zoo durchaus zur Aufwertung des Gesamtkomplexes Schlossplatz beitragen.

  • Finde ich auch, tel33. Weitestgehend ausblenden, wer da aufm Pferd sitzt und hauptsächlich die Ensemblewirkung als Hauptfaktor betrachten, was natürlich nicht einfach mal so ginge. Der Durchschnittsbürger weiß bestimmt gar nicht, wer/wann/was/wieso Wilhelm I. eigentlich war und würden allein wegen dem "Kaiser" sagen "Nee, Demokratie blabla". Ob Willi nun ein Engel oder der "Kartätschenprinz" (wovon bestimmt auch noch niemand was gehört hat) war... Die Kolonnaden allein tätens jedoch auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • @ tel33 und Ben: In diesem Punkt stimme ich euch zu. Die meisten Bürger haben sowieso keine Ahnung von Kaiser Wilhelm I. und seinem politischen Wirken. Ich wäre schon glücklich, wenn man wenigstens die Kollonaden rekonstruieren würde - damit wäre schon einmal ein Ensemble geschaffen, dass sich zusammen mit der barocken Schlossfassade sehen lassen könnte!


    Das Problem mit dem Kaiser könnte man auch folgendermaßen lösen: Reden ist silber, schweigen ist gold - und plötzlich wäre der reitende Willi dann halt auf dem Sockel. :lach:

  • naja, ich fürchte allein schon die Dimensionen des Ganzen sprengen ein wenig den heutzutage politisch opportunen Rahmen. Das war ja nicht einfach so ein mickriges Reiterdenkmal wie der Kurfürst oder der olle Fritz. Wilhelm überblickte das Areal immerhin auf einer stattlichen Höhe von über 20 Metern... 8)

  • die obstschale kommt!

    tja sieht ganz danach aus, dass in zukunft vor dem schloss eine obstschale als einheitsdenkmal stehen wird...


    wie bereits im titel erwähnt scheint die obstschale vom stuttgarter designer johannes milla das rennen gemacht zu haben. morgen um 16.30 uhr soll der überarbeitete entwurf vorgestellt werden. die grünen fordern eine öffentliche diskussion und verurteilen diese übereilte entscheidung.


    http://www.tagesspiegel.de/kultur/un...-/4053390.html


    http://www.berlinonline.de/berliner-...222/340223.php


    ausnahmsweise teile ich mal voll und ganz die meinung der grünen...



    vllt. sollten wir dazu ein extra thread aufmachen...

  • Nicht schön, aber selten ...

    Was soll das?
    Stotternder Weise zweimal der selbe Satz : Wir sind ein Volk!
    Und werden nun gemeinsam verschaukelt!
    Ich finde, dieses Denkmal könnte man Berlin ersparen!

  • Einheitsdenkmal

    Da steht: Wir sind DAS Volk! und Wir sind EIN Volk! Hier kommt es auf die Feinheiten an.


    Die Beteiligung von Künstlern soll ja recht gering gewesen sein. Es wurde anscheinend auch nichts besseres eingereicht.

  • Na, das wird sicher ein Spaß für die ganze Familie. :nono: Gerade im Kontrast zum geplanten Humboldtforum wirkt das Denkmal aus meiner Sicht sehr deplatziert. Der Sinn dieser überdimensionalen Schiffsschaukel erschließt sich mir auch nicht. Da wäre dieser Ring mit den versetzten Hälften symbolischer gewesen, vll. noch mit einer besseren Umfeldgestaltung oder einem Sockel auf dem der Ring steht. Andererseits, die anderen gezeigten Entwürfe, gegen die sich dieses Ergebnis durchgesetzt hat waren auch nicht besser. War wohl eher ne Wahl zwischen Pest und Cholera.

  • Da steht: Wir sind DAS Volk! und Wir sind EIN Volk! Hier kommt es auf die Feinheiten an.


    Dito. Die beiden Sätze stehen für den zeitlichen und inhaltlichen Unterschied vom Beginn der Protestbewegung (Freiheit) hin zum Einheitsgedanken, der keineswegs bereits am Anfang so vorhanden war (Einheit).


    Insgesamt wird man sich wohl erst einmal an das Denkmal gewöhnen müssen, wenn man sich allerdings an die Unkenrufe beim Holocaust-Mahnmal erinnert und sich heute anschaut, wie gut es angenommen wird, ist doch anzunehmen, dass auch dieses "Erlebnis"-Denkmal früher oder später ganz selbsverständlicher Teild es Schloßplatzes sein wird. Ob man dann immer gedenkt, ist m.E. dabei nebensächlich, die wenigsten, die zu Fuße eines Goethe-Denkmals sitzen, gehen im Kopf ein paar Verse durch.


    Ich bin jedenfalls froh, dass es nicht dieser knieende Typ oder das Buchstabendach geworden ist, Ersteren hätte wie zu erwarten wohl die Bild-Zeitung gern gesehen.


    Die Alternativen der Nörgler sehen wohl jedenfalls ähnlich wie in Leipzig aus: einfach nichts bauen. Da ist mir eine fehlende Beteiligung der mit Lutschern und Luftballons gelockten Wutbürger eigentlich ganz lieb.