@ Echter Berliner: Mir leuchtet das Argument ein, dass durch die Wahl eine dritten Orts für den Brunnen die Gefahr der Trivialisierung oder Beliebigkeit entsteht.
Mir gefällt auch Deine Unterscheidung zwischen "starker" (Schloßplatz) und "schwacher" (Rathausforum) Tradition. Ich würde aber hinzufügen, dass durch die Änderungen am Schloßplatz und an den Straßen, die dorthin münden, auch die "starke" Tradition geschwächt wurde. Der Brunnen wäre dort zwar wieder an der selben, aber eben nicht mehr an der gleichen Stelle.
Wenn man, wie ich, für die Rückverlegung des Brunnens zum Schloss ist, sollte man daher fragen: An welcher Stelle am Schloss wird man heute dem prächtigen Brunnen besser gerecht: Immer noch an der damaligen Stelle (die heute leider ästhetisch beeinträchtigt ist, an der Schattenseite des Schlosses liegt und zudem von Autoverkehr umspült ist), oder an der Schloßfreiheit?
Um eine alte Unterscheidung zu bemühen: Dem Buchstaben nach ist der Schloßplatz gewiss "starke Tradition", gehört der Brunnen dorthin; dem Geiste nach aber stellt die Schloßfreiheit heute vielleicht den angemesseren Ort dar: Prachtvolle Sichtbarkeit von der Schloßbrücke aus und vom Lustgarten bis zur James-Simon Galerie, autoverkehrsfreie Zugänglichkeit, Herstellung eines festlichen Ortes, wo Menschen sich gerne aufhalten.