Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • Neptunbrunnen auf der Schloßfreiheit?


    Seitdem es sich glücklicher Weise ausgewippt hat, verfolgt mich ein Gedanke, den ich hier zur Diskussion stellen möchte: Was, wenn an der Stelle der Wippe an der Schloßfreiheit der Neptunbrunnen (bzw. Schloßbrunnen) verlegt würde?


    Hier mein Gedankengang dazu:


    1. M.E. kommt der Brunnen an seinem jetzigen Standort aus verschiedenen Gründen nicht gut zur Geltung. Ich teile daher die Ansicht, dass er zurück zum Schloss muss.


    2. Bislang kam dafür nur der ursprüngliche Ort, der Schlossplatz gegenüber der Breiten Straße, in Frage. Leider aber hat dieser infolge der Kriegszerstörungen und der Veränderungen nach dem 2. Weltkrieg sehr gelitten. Ehemals mündete hier eine hoch frequentierte und auch ästhetisch ansprechende Straße (die Königsstraße), jetzt ist die Straße leider heterogen und, wie ich finde, nur begrenzt attraktiv. Zudem liegen die Publikumsmagneten vorwiegend auf der anderen Seite des Schlosses. Die südliche Seite des Schlosses wird deswegen dauerhaft seine Schattenseite bleiben, selbst wenn absehbar ist, dass die Breite Straße wieder attraktiver werden wird. Entsprechend muss realistischer Weise davon ausgegangen werden, dass der Brunnen hier nur begrenzt zur Geltung kommen wird.


    3. Ganz anders auf der Schloßfreiheit: Hier käme der Brunnen ebenfalls zurück zum Schloß, er wäre aber viel besser sichtbar und würde die Attraktivität sowohl des Platzes als auch des Schlosses erhöhen. Man könnte auch sagen: Der von Reinhold Begas stammende Brunnen käme an die Stelle des ebenfalls von ihm stammenden Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals.


    Soweit mein Diskussionsbeitrag. Ich halte es für sehr gut möglich, ja wahrscheinlich, dass simple bautechnische, denkmalschützerische oder andere Gründe, die ich übersehe, diese Idee von Vorneherein verunmöglichen. Aber genau deswegen stelle ich den Vorschlag zur Diskussion: Um ihn auf seine Tragfähigkeit hin zu testen.

  • ReinhardR:
    Mich beeindruckt dieses Unternehmen sehr und bestätigt was auch ich oft an Geschichtsvergessenheit meiner Mitmenschen erlebe.


    Als ich vor einigen Jahren den Sockel (als er noch keine Baustelle war) von allen Seiten fotografierte liefen die ersten Leute noch achtlos an mir vorbei, dann stutzten die ersten und werden sich bestimmt gewundert haben was ich da eigentlich fotografiere.


    Viele haben für unsere und somit auch ihre eigene Geschichte wenig übrig.
    Aber es gibt zum Glück auch genügend Ausnahmen die sich trotz mangelhafter geschichtlicher Vorbildung sogar im gereiften Alter noch nachholend dafür begeistern lassen.


    Egal wie das nun jeder für sich persönlich hält...
    ...allerdings sollten alle nicht vergessen, daß man aus Geschichte unbedingt lernen und Lehren ziehen kann.



    Gruß, Jockel

  • ...allerdings sollten alle nicht vergessen, daß man aus Geschichte unbedingt lernen und Lehren ziehen kann.


    ... was ich aus der Geschichte gelernt habe als ich mich näher mit der Historie des Ortes befasst habe:
    Dass hier mal eine ganze Häuserzeile stand die einzig aus dem Grund abgerissen wurde, dass sie dem Kaiser missfiel. Ein Vorgang der sich so heute zu Recht nicht wiederholen könnte. Das ist Stadtgeschichte!
    Ein Denkmal hingegen um an den werten Opapa zu erinnern ist doch recht eindimensional in seinem Erinnerungswert. Die Rechtfertigung es als Nationaldenkmal für die Reichsgründung zu widmen finde ich auch eher nachgeschoben. Zudem wie ja schon erwähnt eher Bismarck derjenige war dem die Ehre zukommt, eher als Wilhelm I, der ja zuerst auch garnichtmal Kaiser werden wollte.
    Aber sowas wird im Nachhinein immer gerne übersehen. Man sollte nur schnell handeln, ihn mit den Attributen der heutigen, unserer Zeit, besetzen damit er nicht zu einer Art Altar der „Früher war alles besser-Fraktion" wird. Tendenzen gibt es ja schon wie man lesen kann. :cool:

  • Mit solchen Aussagen kann man ja immerhin was anfangen auch wenn diese sich nicht unbedingt mit meiner Sichtweise decken und beweisen zumindest ein Auseinandersetzen mit Geschichte.



    Ich meinte mit meiner Andeutung doch eher die, denen Geschichte völlig egal ist und noch schlimmer die, die es für absolut überflüssig halten sich Geschichte überhaupt zu stellen.



    Gruß, Jockel

  • ... Ein Vorgang der sich so heute zu Recht nicht wiederholen könnte.


    Tatsächlich?
    Wissen Sie, Camondo, warum die Straßenbahn vom Alex kommend nach der Unterquerung der Stadtbahn nicht geradeaus weiter läuft
    sondern scharf rechts abbiegt?
    Warum man in Kauf genommen hat, die Karl-Liebknechtstraße mit der Straßenbahn zu belasten?
    Weil Klaus Wowereit den Straßenbahnlärm nicht vorm Roten Rathaus haben wollte.
    Nein, soetwas kann sich künftig nicht wiederholen! :cool:

  • Neptunbrunnen auf der Schloßfreiheit?


    Symbolischer Fehlgriff. Ist sicherlich nett gemeint, aber meines Erachtens stemmt sich da das symbolisch-historische Empfinden gegen.


    Das ist ein bißchen wie mit der Weltzeituhr, die hier jemand im Marienviertel unterbringen wollte.


    Ich würde den Brunnen auf dem Rathausplatz vorerst stehen lassen - und ihn erst dann evtl. umsetzen, wenn man auch wirklich ein Konzept für das Rathausforum hat. Ich persönlich fände es reizvoll, wenn mal wieder eine Berliner Eigenart entstünde wie z.B. die mit dem Schloßportal am Staatsratsgebäude.


    Sprich: Neptunbrunnen bleibt am Ort. Moderne Replik kommt neben das Schloß. Ich könnte auch modernen Minikuppeln (Laternen) auf dem Schloß etwas abgewinnen.


    Und nicht zuletzt wäre mir am liebsten, wenn man das alte Wilhelmdenkmal mit allem drum und dran rekonstruieren würde - mit Ausnahme vom Wilhelm mit seinem Pferd. Stattdessen auf den Treppensockel ein monolithischer Quader in den Abmessungen des alten Standsockels gesetzt.


    In diesen Quader aus schwarzem Marmor werden auf den Breitseiten die Stationen auf dem Weg zur Nationwerdung mit Jahreszahl eingraviert. Also z.B. 1817 Wartburgfest, 1848 Märzrevolution, 1871 Reichsgründung, 1969 Ostpolitik. Alles möglichst kurz, damit die Plebs gereizt wird, das Smartphone zu zücken und mal nachzuschauen, was die einzelnen Ereignisse eigentlich waren.


    Ich bearbeite momentan ein historisches Bild vom Denkmal in die Richtung, wie ich es hier beschrieben habe.

  • Von deinem Vorschlag, lieber ElleDeBE, halte ich wenig: Erstens wurde der Brunnen von Begas speziell für den Standort Schlossplatz geschaffen; zweitens braucht er die barocke Schlossfassade mit dem Portal II im Hintergrund, um seine volle bildhauerische Wirkung entfalten zu können; und drittens würde er auf die Schlossfreiheit versetzt genauso verloren wirken wie heute auf dem Rathausforum.



    Quelle: Library of Congress, gemeinfrei

  • ^ Das Foto zeigt nur, dass der Brunnen da mal stand. Dass er notwendig dorthin gehöre, zeigt es m.E. nicht. Aber ElleDeBEs Vorschlag sehe ich trotzdem skeptisch: Erstens könnte ein Brunnen direkt am Ufer komisch wirken, zweitens ist der Neptun möglicherweise zu klein im Verhältnis zum bombastischen Eosander-Portal.


    ^^ Schwarzer Quader auf wilhelminischem Sockel – das wäre sozusagen maximal-gravitätisch. Wenn schon alter Sockel, dann bitte mit der bereits vorgeschlagenen staeck'schen Wurstbanane in Bronze drauf!


    ReinhardR: Mich beeindruckt dieses Unternehmen sehr und bestätigt was auch ich oft an Geschichtsvergessenheit meiner Mitmenschen erlebe.


    Ich fürchte, Du musst Dich mit folgendem Gedanken vertraut machen: Es gibt Deutsche (eine Menge Deutsche sogar), die sich durchaus für Geschichte interessieren und ziemlich genau wissen, was 1871 passiert ist – und die trotzdem lieber drei Wurzelbehandlungen ohne Betäubung in Kauf nehmen würden, als auf die Junge Freiheit wartend öffentlich einen "Reichsgeburtstag" zu inszenieren. Ich zähle mich dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Ein "ü" zuvül entfernt...

  • Es wäre schön, liebes Architektenkind, wenn du einfach meinen Beitrag lesen würdest. Darin werden nämlich mehrere Gründe genannt, warum der Schlossbrunnen auf den Schlossplatz gehört und nicht irgendwo sonst hin.

  • Ich denke nicht, dass diese ewig sich im Kreis drehenden Debatten etwas bringen. Letztes Jahr gab es einen großen Beteiligungsprozess, bei dem auch über den Neptunbrunnen gesprochen wurde. Das Ergebnis war, dass nur eine kleine Minderheit den Neptunbrunnen auf den Schlossplatz versetzen will. Daher wird der Neptunbrunnen an seinem jetzigen Ort bleiben, und der Neptunbrunnen wird auch künftig von Menschen und nicht von Autos umgeben sein.

  • @ Echter Berliner: Der Vergleich mit der Weltzeituhr im Marienviertel leuchtet mir nicht ganz ein, hier geht es ja nicht um eine willkürliche Transferierung; der Brunnen käme zum Schloss, wie viele wollen, nur eben nicht exakt an der Stelle, an der er vorher gestanden war.


    @ Architektator: ad 1: Dass der Brunnen nur für den damaligen Standort geschaffen wurde, stimmt, aber die Frage ist, inwieweit dies für uns normativ gelten muss, zumal mein Argument ja der war, dass sich dieser Standort inzwischen leider verändert hat. ad 2: Könntest zu präzisieren, warum der Brunnen die barocke Schlossfassade mit dem Portal II im Hintergrund braucht, und warum er seine "volle bildhauerische Wirkung" vor dem Eosander-Portal nicht entfalten könnte? ad 3: die Schlossfreiheit ist ja deutlich kleiner als das Rathausforum, daher glaube ich nicht, dass er dort "genauso verloren wirken" würde.


    @ Architektenkind: Dass der Brunnen möglicherweise zu klein im Verhältnis zum Eosander-Portal sein könnte, schließe ich nicht aus, glaube ich aber (noch) nicht (ich kann es mir leider schwer vorstellen und bräuchte dazu eine Visualisierung); dass ein Brunnen so nah an der Spree eigentümlich wirken könnte, stimmt wohl, muss aber nicht unbedingt negativ sein, sondern könnte auch als eine Besonderheit betrachtet werden.


    @ Klarenbach: Das Ergebnis des Beteiligungsprozesses scheint für mich weniger verbindlich als für Dich, aber Du hast mir ungewollt ein weiteres Argument geliefert, denn auch in der Schlossfreiheit würde der Neptunbrunnen "von Menschen und nicht von Autos umgeben sein".

  • Ich fürchte, Du musst Dich mit folgendem Gedanken vertraut machen: Es gibt Deutsche (eine Menge Deutsche sogar), die sich durchaus für Geschichte interessieren und ziemlich genau wissen, was 1871 passiert ist – und die trotzdem lieber drei Wurzelbehandlungen ohne Betäubung in Kauf nehmen würden, als auf die Junge Freiheit wartend öffentlich einen "Reichsgeburtstag" zu inszenieren. Ich zähle mich dazu.


    Warum jetzt dieser Ideologie unterstellende Angriff?


    Auch ich muß darauf verweisen, daß du meinen Beitrag bis zum Ende hättest lesen sollen (und vielleicht die vorherigen auch)!


    Es geht mir nicht um die Huldigung von was auch immer, sondern um den Fakt eines für uns geschichtlich prägenden Ereignisses, demnach auch die zeitgeschichtliche bzw. historische Darstellung in Form eines Denkmals.
    Das soll nichtmal ansatzweise eine politische Gewichtung suggerieren.


    Weiterhin wollte ich nur darauf hinweisen, daß auch viele Berliner, zumindest bis zur Diskussion über die "Einheitswippe" nicht wußten was dieser verweiste Sockel überhaupt darstellt bzw. was für eine Funktion er ursprünglich hatte.
    Dazu paßt dann auch, daß man vom Vorhandensein der Mosaike dermaßen überrascht wurde.


    Das meine ich mit geschichtsvergessen.


    Ich sehe das deutsche Kaiserreich (wie überhaupt unsere Geschichte) durchaus sehr kritisch, allerdings versuche ich nicht jedes historische Ereignis nur an heutigen Maßstäben zu messen, daß fände ich in vielen Fällen sogar anmaßend.
    Vielmehr versuche ich zu verstehen warum die Menschen jeder Epoche so gehandelt haben wie sie es taten.
    Das macht es leichter die eigene Geschichte zwar kritisch zu hinterfragen, aber nicht pauschal zu verurteilen.


    Ich hoffe diese Erläuterungen nehmen die ideologische Angriffslust etwas aus der Diskussion.



    Gruß, Jockel


    P.S.: arnold: Jetzt wo ich deine Beiträge lese gilt dieser Beitrag auch dir.
    Bitte gründlich lesen, versuchen zu verstehen, etwas darüber nachdenken und dann vielleicht mit angemessenen (vor allem) Argumenten reagieren!

  • Jedenfalls gehen die Bauarbeiten am Sockel weiter. Heute:


    Wäre interessant, was der Auftrag umfasst.


    Den Brunnen dort aufzustellen ist eine gute Idee, wenn einem gar nichts anderes für ihn einfällt. ;)


    Nein im Ernst. Der Sockel schreit nach einem Denkmal, einer Skulptur. In Berlin könnte man doch in einem Archiv etwas auftreiben, was man dort vorerst aufstellt. Manchmal sind solche Lösungen die besten.

  • Gute Idee. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass im Lapidarium oder an einem unwürdigen Ort irgendwas repräsentatives seiner Wiederentdeckung harrt.


    Wie wärs sonst mit dem Großen Kurfürsten? Auch wenn ich ihn an seinem jetzigen Standort gut aufgehoben finde. So wäre er fast an seinem ursprünglichen Standort. Wobei dessen weißer Marmor sich mit dem dunklen Sandstein des Sockels beißen könnte...


    Sonst eben einfach nen Café-Pavillon in der Mitte, wo einst das Pferd stand und drumherum Sitzgelegenheiten. Kann doch nicht so schwer sein, ne weinger aufwendige Alternative zu finden.

  • Und für eine Sanierung einer alten Skulptur (Könnte auch ein Grabmal sein, von einem Freidhof, der wegkommt) würde der Bundestag in so einem Fall bestimmt einige Hunderttausend springen lassen. Den Sockel sanieren, den Brunnen an seinen Platz, moderner Brunnen an den jetzigen Standort (den könnte Berlin bezahlen) und schon sind ALLE glücklich. :)

  • Drei Gestaltungsvarianten

    Wie geht es jetzt weiter auf der Schlossfreiheit? Von den 10 Millionen Euro des Bundes sind zwar schon rund 2 Millionen Euro für die Wippenplanung verbraucht, 8 Millionen Euro bleiben aber noch übrig. Darum möchte ich euch heute drei Gestaltungsvarianten für den denkmalgeschützten Sockel vorstellen.


    • Variante A: Für 2 Millionen Euro werden Sockel und Mosaike restauriert. Dazu kommen ein barrierefreier Zugang, mehrere Sitzbänke, der Flaggenmast und die gastronomische Nutzung.


    • Variante B: Zusätzlich zu Variante A werden die Kolonnaden für 3 Millionen Euro rekonstruiert.


    • Variante C: Zusätzlich zu Variante B werden die Bronzefiguren für 3 Millionen Euro* nachgegossen. Alle vier erhaltenen Löwenfiguren aus dem Tierpark Berlin und eine erhaltene Adlerfigur aus dem Märkischen Museum kehren an ihren Originalstandort zurück.


    *Kostenschätzung basiert auf dem Nachguss der Bronzefigur am Deutschen Eck in Koblenz.

  • @ Echter Berliner: Der Vergleich mit der Weltzeituhr im Marienviertel leuchtet mir nicht ganz ein, hier geht es ja nicht um eine willkürliche Transferierung; der Brunnen käme zum Schloss, wie viele wollen, nur eben nicht exakt an der Stelle, an der er vorher gestanden war.


    Na, die Weltzeituhr würde ja auch nicht willkürlich versetzt werden, sie bliebe ja zumindest in der Nähe, wäre immer noch symbolisch mit dem Alex verbunden. Das wären ja auch nur 100 Meter oder so. Dein Geschmack sei dir ja gegönnt, aber es ist eben nur ein schwacher Trost, daß der Brunnen bei deiner Version immer noch am Schloß stünde. Ich finde solche Varianten ziemlich unglücklich, weil man weder die starke Tradition noch die schwache Tradition weiterführt (Schloßplatz oder Rathausforum), sondern eben schon wieder ein neues Kapitel aufschlägt. Da kommt in mir schon das Gefühl der Trivialisierung hoch.


    Ein anderes Beispiel wäre der offene Schloßhof, der zwar schön aussähe, aber ein stärkeres Gefühl des Unhistorischen erzeugen würde. Ich selbst bin jedenfalls immer wieder positiv erstaunt, was für ein toller Effekt erzielt wird, wenn man die Historie möglichst originalgetreu wieder aufleben läßt.


    Ein weiteres Beispiel wären die Torbauten am Leipziger Platz. So gerne ich sie wiedersähe, so ungern möchte ich da irgendeinen Firlefanz haben und die Tore verrücken. Ich finde es jedenfalls immer wieder befremdlich, wenn sich hier einige Modernisten über diese Dinge lustig machen und offenbar dieses tolle Gefühl der historischen Rückanbindung nicht nachempfinden können.


    Diese Rückanbindung muß ja nicht sklavisch geschehen, sondern kann durchaus modifiziert passieren, siehe Stella-Fassade oder evtl. eine Brunnenreplik auf dem Schloßplatz.


    @Archidiktator:


    In meiner Version wird der ganze Popanz wiederhergestellt, also all das Getier auf/an den Kolonnaden. So wird ein möglichst großer, eindrücklicher Kontrast zum monolithischen Marmorquader erzeugt, den ich auf den Treppensockel setzen würde. Ich finde es sehr wichtig, daß der Zoo auf den Kolonnaden wiederhergestellt wird.


    An der Stelle kann man ja auch ruhig noch mal sagen, wie albern eigentlich der Entwurf mit den DDR-Demonstranten auf den Kolonnaden ist. Da fehlt mir wirklich die Sprache. Das wäre doch sehr gewollt und trivial. Und hätte den Touch des sozialistischen Realismus. Ich werde mal demnächst meinen Entwurf hier einstellen.

  • Ich denke nicht, dass diese ewig sich im Kreis drehenden Debatten etwas bringen. Letztes Jahr gab es einen großen Beteiligungsprozess, bei dem auch über den Neptunbrunnen gesprochen wurde. Das Ergebnis war, dass nur eine kleine Minderheit den Neptunbrunnen auf den Schlossplatz versetzen will.


    Klarenbach, ein durchschaubarer Versuch auch an anderer Stellen im Forum dieser "großen Beteiligungsprozess" wider besseren Wissens noch mal neu zu platzieren. Auf Seite 237 vom MEF-Thread sah die im Kreis drehende Debatte in Januar ganz anders aus: http://www.deutsches-architekt…p?p=507567&postcount=3546
    Diese Debatte ist politisch Instrumentalisiert gewesen und absolut nicht repräsentativ. Die Meinungslage der Mehrheit der Leute ist in der Regel weniger empfänglich für verquaste politische Konstrukte und auch konservativer als oft erhofft. Als Beispiel würde ich gerne auf die "repräsentative" Umfragen bezüglich des F+E-Denkmals (gegen Schüssel und pro Wilhelm) und des Mercure-Hotels in Potsdam (pro Abriss) hier in unserem Forum hinweisen. Und auch der Bürgerentscheid zum Tempelhofer Feld hat gezeigt, dass die Mehrheit der Bürger sich nicht mit einer unausgegorenen ZLB- und Randbebauung vom Senat veräppeln lassen möchte.
    Die Rückführung des Schlossbrunnens auf den Schlossplatz hat eine größere Logik als das Stehenlassen im urbanen Nirwana.

    Einmal editiert, zuletzt von Taxodium ()

  • @Architektator: Ich will kein Spielverderber sein was die Planung des Schlossumfeldes betrifft aber ich denke Ihre Kosten Veranschlagung hat einen Fehler:


    Wenn ich das richtig sehe, hat der Bund 10 Millionen bzw. eine Aufstockung um 5 Millionen für ein Einheitsdenkmal bereitgestellt. Ich glaube nicht dass diese nun erstmal freien Mittel fuer weitere Rekonstruktionen ums Schloss einfach verplant werden koennen.


    Kommt kein Einheitsdenkmal kommen auch keine 10 bzw. 15 Millionen...


    Etwas anders sieht es mit dem Neptunbrunnen aus, hier ist ja eine Generalsanierung schon geplant und die Mittel bereits bewilligt, es kämen nur zusaetzliche Kosten fuer die Umsetzung hinzu.


    Und vielleicht koennten sich mal die reichen Berliner die wegen ihrer Extrawuensche nur Kosten verursachen ( siehe Staatsoper) auch mal an Kosten fuer die Verschoenerung Berlins beteiligen..