2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Noch einen Politiker, der sich wie ein Fähnchen im Wind dreht braucht kein Mensch. Hoffentlich genießt Ude bald den Ruhestand auf seiner griechischen Insel.

  • @ Architektator - bei S21 sind die "gesicherten " Kosten einschliesslich "normaler" Baurisiken sowie Inflation inkl. der aufgelaufenen Mehrkosten durch politische Baustops und liegengelassenen Genehmigungsunterlagen (um 100 Mio je Jahr aufwärts) bei 4,7 Mrd €. Von den Kosstenblöcken die V+R erwartet hat ist bisher noch keiner eingetreten bzw. in Sicht.
    Das es die Politik immer wieder schafft Projekte zu verteuern (siehe auch VDE Nr 8 wo durch Baustops Milliarden versenkt wurden, aber nacher doch keine besseren Alternativen gefunden wurden), ist natürlich recht zuverlässig, darauf kann sich V+R verlassen. Inhaltlich haben die Prognosen des Büros mit realen Kosten jedoch meist nur sehr entfernt etwas zu tun.

  • Marienhof 15.05.2013

    Nach Abschluss der archäologischen Grabungen im vergangenen November wird der Marienhof aufgrund der ungeklärten Finanzierung der zweiten S-Bahn Stammstrecke zur Zeit für insgesamt rund 500.000 Euro provisorisch wiederbegrünt. Während sich Bahn und Freistaat mit 380.000 Euro an den Kosten für Rollrasen, Wege und Pflanzkübel beteiligen, übernimmt die Stadt die restlichen 120.000 Euro für Sitzbänke, Stühle und Abfalleimer.





    Fotos: © Architektator

  • Fast zu grün für die Betoncity :) - Wie lange ist so Rollrasen denn haltbar? Der wird bleiben, wie schon so manch anderes Provisorium. Und warum auch nicht, eine zentralere Liegewiese wird man nicht finden.

  • Der Rollrasen hält so lange wie jeder andere Rasen. Ich hätte mir übrigens gewünscht, wenn man die ausgegrabenen Keller sichtbar gelassen hätte. So isses doch nur wieder ne zentrale Hundstrümmerlwiese.

  • Ja man hätte ja die Gemäuer mit Glas verkleiden können. So wie es in Rom bei antiken Überresten oft der Fall ist. Drumherum wäre immer noch genügend Platz für eine Wiese.


    So ist es einfach nur ein provisorischer, grüner, toter Platz. Nicht mal Bäume oder Kunst gibt es.


    Mit den Ruinen hätte man echt was reissen können. Schade!!! :nono:


    Bei Starkregen verwandelt sich dann das Ganze, mangels Abflussmöglichkeiten in eine Sumpflandschaft.

  • Marienhof 05.08.2013

    Blick auf die Frauenkirche:




    Alter Baumbestand im Schatten des Rathauses:


    Neue Sitzbänke, Abfalleimer und Pflanztröge:



    "Ist das Kunst oder kann das weg?"



    Gesamtansicht des umgestalteten Marienhofs:




    Fotos: © Architektator

  • Ich hätte mal eine Frage zur Rückansicht unseres Rathauses:


    Ist die unterschiedliche Fassadengestaltung dem 2. Weltkrieg geschuldet oder konnte man sich einfach nicht entscheiden?

  • Kritik am DB-Sicherheitskonzept

    Laut einem Bericht des Münchner Merkurs steht das Sicherheitskonzept für den zweiten Stammstreckentunnel erneut in der Kritik. Ein Gutachter wirft der Deutschen Bahn lebensgefährliche Planungsfehler beim Brandschutz vor. Im Falle eines Feuers hätten die Fahrgäste nicht genug Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.


    http://www.merkur-online.de/lo…dgefaehrlich-3104400.html

  • :nono:


    Der Brandschutz ist in öffentlichen Bauten deutschlandweit schon extrem hoch. Man sollte eine öffentliche Diskussion lostreten, wie viel Risiko gesellschaftlich tragbar ist. In jedem Fall scheint mir die Diskussion um die 2. Stamm mit seinen hunderten Millionen Euro teueren Brandschutzeinrichtungen - ja mehr - die ganze Planung ist schon mit 2 unabhängigen Tunneln auf Brandschutz getrimmt reine Stimmungsmache. Jedenfalls lebt es sich in jedem Altbau mit schönen Parkettböden, Dielen und Holzdächern um ein Vielfaches gefährlicher als wenn man permanent in einer Tunnelstation leben würde.


    :nono:


    Alles falsch – sagt Vieregg. Denn wird über dem Feuer Luft abgesaugt, wirke das stark brandbeschleunigend. Die ständige Zufuhr von Frischluft heize das Feuer erst so richtig an – das hätte die Feuerwehr durch Versuche bewiesen. Der Zeitpunkt, an dem das Feuer am größten ist, komme daher nicht erst nach 30 Minuten – wie die Bahn sagt – sondern schon nach 13 Minuten. Außerdem sei die Hitzeentwicklung um den Faktor vier bis fünf erhöht. „Das ist ein logischer Denkfehler“, warnt Vieregg. „Man wird umplanen müssen, das wird teuer“, glaubt der Experte. „Wenn man Pech hat, geht es überhaupt nicht.“

    http://www.merkur-online.de/lo…dgefaehrlich-3104400.html


    Da kommt einem als Ingenieur schon die Galle hoch! Der liebe Herr Vieregg greift hier frei das Brandkonzept zumindest aller in Europa gebauter bzw. in den letzten Jahren aufwändig sanierter Tunnel und unterirdischer Anlagen an - vom Alpentunnel bis zur Tiefgarage. Dahinter steckt nicht nur die am besten verfügbare Technologie mit irren Kosten sondern auch mehr als 100 Jahre Ingenieurerfahrung. Frei nach Vieregg müsste es dann heißen "Wenn man Pech hat, darf man keine unterirdischen Bauwerke mehr bauen". Was ist denn mit der U-Bahn? Ich sehe keinen wesentlichen Unterschied zu Tunnelstationen wie der U5 am Stachus oder Lehel und den neuen Stationen der Stamm2 - außer dass die eben nicht aus parteiideologischen Gründen auf Teufel komm raus verhindert werden müssen. Vieregg geh Heim und spiel Lego mit deinem grünen Parteifreunden!


    "Frischluft heizt Feuer an, was durch Versuche der Feuerwehr bewiesen wurde." Wahnsinn der Kerl! Hat anscheinend noch nie gegrillt. Leider ist die größere Gefahr bei Bränden in Bauwerken nicht die Hitze bzw. das Feuer selbst sondern die Brandgase, welche je nach Konzentration in wenigen Sekunden tödlich sein können bzw. zur Bewusstlosigkeit führen. Schon komisch daher, dass bei jedem Hausbrand die Feuerwehr zur Evakuierung große Ventilatoren aufstellen -trotz dieser tollen Grillerkenntnisse bzw. nach dem irren Vieregg "Versuche der Feuerwehr".


    Man kann wirklich aus verkehrsplanerischer Sicht zu Stamm2 stehen wie man will. Es gibt sicher gute Alternativen; aber das geht mittlerweile deutlich zu weit.

  • Hallo Zusammen
    Ich finde es schon merkwürdig das immer wieder versucht wird die 2 Stammstrecke madig zu machen um denn Südring wieder ins Spiel zu bringen.Es ist jetzt schon bei der Stammstreckensperrung am Wochenende zu erkennen das die S8 nur mit viel Puffer im Fahrplan durchgeführt werden kann. Aber das wird leider nicht zur Kenntnis genommen.
    Also versucht man immer wieder Fehler zu finden.

  • Es gibt eben immer noch eine riesen Lobby, die denken man löst die Probleme München mit dem Südring und das auch noch für einen Bruchteil der Kosten. Wurde hier schon alles diskutiert. Zur Wiederholung noch einmal die Kernargumente:
    - München ist nicht bereit seine monozentrische Struktur aufzugeben (von Stadtplanung, zur Innenstadtlobby bis zu allen Parteien die urbane dichte Stadtplanung verhindern)
    - wer will zur Poccistraße oder Kolumbusplatz; in der Folge wird Stamm1 nach wie vor übervoll sein; allein schon aus dem dominanten West - Nord Eckverkehr
    - Kapazitätsmangel in der U3/6 Stamm (wo sollen alle die Fahrgäste von der Poccistraße Richtung HBf und Marienplatz hin??)
    - Flächen und Anwohner; der Glaube den Südring ohne massive Anwohnerproteste und Naturschutzbedenkenträger zu bekommen ist schon lange widerlegt


    Der Südring macht schon irgendwie Sinn. Aber eben nicht für eine Stamm1 Entlastung. Vielmehr als Ergänzung für ein etwas größeres München als wir es heute kennen! Sagen wir etwa eine Bedienung Germering - Ismaning und Dachau - Zorneding jeweils im Takt 20/10 so dass man zumindest attraktiv geschwind von der südlichen Innenstadt nach Westen und Osten kommt. Selbst dann würde die Poccistraße nach einem Subzentrum mit sagen wir mal den "Pocci Arcaden" schreien. Sowas wird es in München aber wahrscheinlich nicht mal in 50 Jahren geben.

  • Wir brauchen beides. Warum immer so klein denken, während sich Paris eine neue Metro für xxx Milliarden Euro gönnt?
    Um München endlich halbwegs frei von der schlimmen Abgasbelastungen zu bekommen, wird man beim ÖPNV klotzen müssen und nicht kleckern.


    Wann ist denn endlich Baubeginn?

  • Wann ist denn endlich Baubeginn?


    Spätestens wenn München die Olympiade 2022 bekommt...:D


    Isek: Möchtest du deine Argumentationskette an Herrn Vieregg schicken? Ich glaube der braucht mal jemanden, der ihm die Welt erklärt...;)

  • Landtags-Leaks

    Es gab ja wohl ne undichte Stelle im Landtag die getratscht hat dass das Projekt nach der Landtagswahl beerdigt wird. Und die ist am Sonntag.

  • Es ist schon komisch, dass man im Landtagswahlkampf gar nix vom Thema hört. Für mich heißt das auch: Beerdigung dritter Klasse. Das heißt: Verlängerung U5 bis Pasing und evt. no Südring light und guad is

  • Das fatale der Stamm2 Verhinderung wäre, dass München auf absehbare Zeit gar nichts bekommt. Eine Südring light Variante bringt etwas innerstädtische Erschließung aber nicht die dringend gebrauchte Kapazitäts und Attraktivitätssteigerung auf der Relation Vorort - Zentrum. Weiter ist auch die U9 auf Stamm2 abgestimmt. Auch hier würde es erstmal nicht weiter gehen. Nur die U5 nach Pasing käme schneller. Aber die ist eben absolut kein Stamm2 Ersatz und hilft höchstens bei Störungen etwas weiter.

  • Dass wichtige Infrastrukturprojekte und auch Projekte zum Schutz der Bevölkerung (Stichwort weitere Ring-Tunnel) trotz der sprudelnden Einnahmen unserer Stadt schlichtweg verschleppt werden, das ist alleine schon ein Grund die aktuell Verantwortlichen hinfort zu jagen.
    Schuldenabbau gut und schön, aber doch nicht zu dem Preis, dass Münchner Bürger immer mehr gesundheitlich belastet werden, weil keine umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung gestellt werden oder zumindest nicht in ausreichendem Maße.

  • Es müssen doch wichtigere Projekte vorangetrieben werden! Beispiele gefällig?


    - Milliarden für die Beteiligung an Windparks und sonstige Spielereien in Verbindung mit der Energiewende (Großsubvention des gesamten deutschen Maschinenbaus für die nächsten 20 Jahre)


    - Milliarden für den geförderten Wohnungsbau und Mietsubventionen, da man Neubaugebieten nicht auf die Reihe bekommt und sich gegen Wachstum stemmt. Im Endeffekt ist das eine riesen Umverteilung vom Steuerzahler Richtung Immobilienbesitzer.


    - Indirekte Subventionen bzw. Schenkung von Infrastruktur für BMW, Siemens oder FCB bei gleichzeitiger firmenseitiger Minimierung der Gewerbesteuerabgaben (auch eine Umverteilung vom Steuerzahler Richtung Kapitalbesitzer)



    Im Endeffekt wird immer das Groß- und Kleinkapital bedient. Der normale Arbeitnehmer darf sich in S-Bahnen quetschen und auch 15 km vom Marienplatz entfernt irre Mieten bezahlen.

  • Isek: Jetzt fängst du hier auch schon damit an.


    Wenn du alles hier so unglaublich ungerecht findest, dann würde ich vorschlagen, wandere aus, vielleicht gibt es ja in anderen Ländern gerechtere Sozialmodelle.


    Was hat man dir eingetrichtert, dass immer die Reichen und die Armen Schuld am Elend der Mittelschicht sind???