2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • CSU hat neue Zweifel an zweiter Stammstrecke

    Nach einem Bericht des Münchner Merkus wächst in der CSU-Landtagsfraktion offenbar Widerstand gegen die zweite Stammstrecke. Da Kritiker explodierende Kosten befürchten, heißt es nun hinter vorgehaltener Hand, dem Projekt drohe im nächsten Jahr das Aus.


    http://www.merkur-online.de/na…strecke-meta-2696746.html

  • Wenn die zweite Stammstrecke nun tatsächlich noch verhindert wird, dann frage ich mich ob es dann zum totalen Stillstand kommt oder ob die ganzen Gutachten die ihr ein deutlich besseres Kosten/Nutzen-Verhältnis als den Alternativen attestiert haben reine Lügenpapiere waren?
    Alle Gegner die ich bisher gehört habe waren nur Haidhauser die um ihre Immobilien und vor der Baustelle Angst hatten.

  • Was ich mir mal erwarten würde, und hierfür wäre die 2.Stammstrecke ein schöner Aufhänger, wäre eine Grundsatzdebatte in der Politk darüber, ob die derzeitigen Planungs-und Berechnugsmethoden im Vorfeld denn wirklich so richtig sein können.
    In Deutschland ist es kaum noch möglich wirkliche grossprojekte überhaupt erst bis zum Bau durchzubringen.... Und wenn man sie dann durchbringt, laufen sie oft aus dem Ruder.


    Ich bin wahrlich kein Freund der 2.Stammstrecke, aber inzwischen wird so lange geplant, und der zustand in München ist so untragbar, das sie das einzige ist, was abhilfe verspricht.


    Man sah es ja am Transrapid Muc bzw. am Metrorapid.
    Da war dann die Absage der Projekte auch erst mal garant für Jahrelangen stillstand.


    Aber eigentlich würde ich mir wünschen, das wir hier in Deutschland wichtige und richtige projekte zeitnah entschieden UND gebaut bekommen. War doch in den 70ern auch möglich....... (Erste Stammstrecke, U-Bahn bau , etc etc.)

  • Eventuell ist es dann sinnvoll, eine Volksabstimmung über so ein Projekt abzuhalten. Die Politik allein bekomts aktuell nicht mehr gestemmt, und die Bürger akzeptieren die Politik nicht.
    Ebenso wäre es (bundesweit) vermutlich sinnvoll, wenn dabei male ein Projekt wie der Südring mit Phantasiezahlen gewinnt, und dann in der Realität die Kosten expoldieren und der Nutzen sich nicht einstellt.
    Damit das nicht nur bei von "etablierten" Planern gerechneten Projekten geschieht.... Dass das so kommen würde, daran habe ich wenig Zweifel.

  • Einen Volksentscheid zur zweiten Stammstreck halte ich nicht für besonders sinnvoll, da sie doch deutlich mehr Akzeptanz hat als etwa S21.

  • Angst vor Stau im Untergrund

    Unter anderem anhand einer Grafik erklärt die Süddeutsche Zeitung, warum nicht nur Stammstrecken-Gegner, sondern auch MVG-Chef Herbert König die Tunnelplanungen für fehlerhaft halten. Beim Umstieg zur U1 und U2 am Hauptbahnhof führe das Konzept der Bahn zu gefährlich überfüllten Bahnsteigen.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…u-im-untergrund-1.1572971

  • :lach:


    Ich glaube jedenfalls nicht, dass ein paar Haidhauser es schaffen werden einen Volksentscheid zu erzwingen, weil meiner Meinung nach die Mehrheit dafür ist und dem Rest ist es zu 90% egal...
    Und ich finde es auch echt albern jeden Mist per Volksentscheid abzustimmen, wir sind doch net in der Schweiz hier.

  • Sie soll aber jetzt endlich mal gebaut werden. Das ständige hin und her nervt gewaltig. Baut sie und gut ist.


    Ob sie was bringt, sieht man eh immer erst hinterher...

  • Unter anderem anhand einer Grafik erklärt die Süddeutsche Zeitung, warum nicht nur Stammstrecken-Gegner, sondern auch MVG-Chef Herbert König die Tunnelplanungen für fehlerhaft halten. Beim Umstieg zur U1 und U2 am Hauptbahnhof führe das Konzept der Bahn zu gefährlich überfüllten Bahnsteigen.


    Diese MVG Planungen gefallen mir aber auch nicht. Beim Umsteigen 2. Stammstrecke => U1/2 soll der Laufweg wesentlich länger werden. Direktes Umsteigen von einem Bahnsteig zu einem anderen Bahnsteig _ohne_ Besuch eines Zwischengeschoßes sind international absolut Uses. Beim Umsteigen von 2. Stammstrecke => U4/5 soll der Aufstieg zum U-Bahnhof direkt beim derzeitigen Zugang liegen, wenn man von der U1/2 kommt (Wenn ich das richtig verstehe) und nicht in der Bahnsteigsmitte. Dadurch werden sich dann alle Fahrgäste wieder auf einer Seite des Bahnsteiges zusammenquetschen, um irgendwo reinzukommen, anstatt sich über den Bahnsteig zu verteilen.

  • Einen Volksentscheid zur zweiten Stammstreck halte ich nicht für besonders sinnvoll, da sie doch deutlich mehr Akzeptanz hat als etwa S21.


    Dann sollte man das _jetzt_ machen. Dann ist
    a) jedes Gerede über Kosten /Nutzen etc vom Tisch. Der Souvverän hat über seinen Geldbeutel entschieden, damit endet jede wetiere politische Diskussion.


    b) Zum zweiten gibts ansonsten in München demnächst auch so schöne Verschwörungstheoriendiskussionen wie hier in Stuttgart. Die Saat ist mit dem Südring schon gelegt.


    Vermeitliche und echte Fehler, Fehlinformationen etc lassen sich bei Grossprojekten immer schnell finden, dann kommen die "Lügenpack" sprechchöre, aufgeregte Presse und Fernsehberichte von journalisten, die die technsichen Details nicht einordnen und auseinanderhalten können und gerne die neueste Sau durchs dorf trieben - Dann lieber das Schweizer Modell - den Souverän rechtzeitig fragen, und dann dessen Entscheidung ohne lange Diskussion exekutieren.
    Das wird billiger und stressfreier. Die Disklussionen und behinderungen in Stuttgart haben sicher schon zwischen einer halben und einer ganzen Milliarde gekostet.

  • Da wäre eine digitale Anzeige auf der Baustelle notwendig, die anzeigt was durch die Proteste schon an Kosten entstanden sind. Dafür hätte man sehr viel für das Bildungssystem und soziale Projekte tun können.
    Aber gut, mit wem sollen sich die Extremisten denn sonst prügeln, wenn es keinen Staatsfeind mehr gibt?

  • Klarstellung

    Um eines klarzustellen: Wenn die Bahn mit veralteten Fahrgastzahlen plant, die Politik zu enge Kostenrahmen vorgibt und Alternativen ignoriert werden, sind nicht die Bürger für gravierende Fehlplanungen und immense Kostensteigerungen bei Großprojekten verantwortlich, sondern andere. Ich bezweifle, dass nach all den Berichten über die starken Sicherheitsmängel und verlängerten Umsteigewege noch eine Mehrheit hinter dem zweiten S-Bahn-Tunnel steht.

  • @ Architektator - das meinte ich mit "die Saat ist gelegt". Daher sollte man jetzt abstimmen lassen, dmit nicht jahrelang diskutiert und demonstriert wird, wer denn nun die Mehrheit repräsentiert. Bei der Gelegenheit kann man auch die Frage stellen, ob eine Schmalspurvariante oder "glei was rechts" kommen soll.
    Es würde mich bei S21 garnicht wunden wenn der Vorschlag "packt noch ne halbe Milliarde drauf, baut 10 Bahnsteigkanten und die 2.Wendlinger Kurve und den Planfall P gleich mit" nicht eine solide Mehrheit bekäme. In derSchweiz wird öfters so abgestimmt.

  • Alternative zum Stammstreckenkonzept?

    Hier nur mal als veranschaulichender Beitrag zur Diskussion, das Standardkonzept, das beinahe täglich (so auch heute wieder) zum Einsatz kommt, wenn die Stammstrecke gesperrt wird. Dann fahren nämlich die S-Bahnen von Pasing, Ostbf. etc. nur in die Aussenäste rein, und innerhalb der Stadt muss auf U-Bahn und Tram umgestiegen werden:



    Quelle: DB Regio AG Service-Dialog S-Bahn München, E-Mail-Newsletter


    Wenn man die S-Bahn-Dichte innerhalb des Stammstreckenbereichs ausdünnt und dafür die Fahrgäste über Nord- und Südring um die Stadt herumleitet, dann wird man dafür die Innenstadt-Erreichbarkeit mit anderen Mitteln (U-Bahn-Bau, Tram) verbessern müssen.

  • Die Flughafenanbindung ist bereits durch die Standortwahl problematisch. Anstatt den neuen Flughafen zwischen München und Augsburg zu errichten, mit perfekter Anbindung per A8 und einer starkbefahrenen Fernverkehrs- und Regionalverkehrsbahnstrecke, musste es einer der letzten verbliebenen Moore sein (Moos=bayrisch für Moor > Erdinger Moos...). Man müsste schon utopische Investitionen tätigen, um das grundlegend zu ändern. Siehe der Transrapid, der ja nicht ohne Grund scheiterte.


    Für München und Umland wäre es bei der S-Bahn sicherlich zielführend wenn man das Netz umstellt, vom Stern zum Gitter, denn eine neue Stammstrecke ist keine grundlegende Lösung sondern in meinen Augen eher ein "Pflaster". Innenstadtumfahrungen, dafür ausgewählte Expresslinien die die Stammstrecke befahren, alles auch baulich noch besser mit U- und Straßenbahn verzahnt. Aber das ist wohl das Problem. Das eine ist rechtlich Bahnbetrieb und Bundes/Landesaufgabe, das andere ist rechtlich Straßenbahnbetrieb und Landes/Kommunalaufgabe. Diese künstliche Trennung ist in meinen Augen ein grundsätzliches Problem, was man durchaus ändern könnte - wenn der politische Wille da ist.