Goetheplatz 1 (geplant) und One Goetheplaza (realisiert 2013)

  • Von einem Betroffenen erfahre ich, dass nun auch die letzten verbliebenen Mieter aus den Gebäuden ausziehen, weil angeblich im Juli die Abrissarbeiten begännen.

  • Oben hatte ich bereits geschrieben, dass auf der Website des Projektentwicklers nur von dem Entwurf von Prof. Mäckler Architekten die Rede ist. Damals wurde dort noch die bekannte Visualisierung gezeigt, nun ist ein geänderter Entwurf zu sehen. Der besseren Vergleichbarkeit wegen habe ich die beiden Visualisierungen gegenüber gestellt, links der aktuelle und rechts der frühere Entwurf:



    Bilder: Prof. Mäckler Architekten


    Einzelne Fassaden mögen gefälliger wirken als zuvor, die Gliederung ist weiterhin gut. Über die nun durchweg zweigeschossige Ausgestaltung der Schaufensterflächen wird man streiten können. Die grundsätzliche Kritik bleibt: Man meint, es handele sich um kürzlich aufgehübschte Geschäftshäuser aus den 1950/60er-Jahren. Das mag zu Teilen der Umgebung passen, vor allem zur Goethestraße. Gleichwohl fragt man sich, ob es richtig ist, die gegebenen Möglichkeiten zur Aufwertung und Neugestaltung durch diesen konservativen Entwurf zumindest in Teilen ungenutzt zu lassen.

  • Bei dem neueren Entwurf des Eckgebäudes gefällt mir persönlich das Verhältnis Glas zu Stein nicht sonderlich gut. Die Fensterscheiben fallen meiner Meinung nach zu groß aus und stören ähnlich wie bei seinem MainTor Panorama Entwurf die Harmonie des Gesamtbildes. Zudem wirken vorstehende Fenster etwas befremdend, scheinen aber (bei Mäckler jedenfalls) in Mode zu kommen. Auch im Erdgeschoss sieht es so aus als Stünde der Eckturm lediglich auf dieser dünnen Stelze der Ecke, der rest ist nur Glas: Die Proportionen stimmen nicht. Zum Glück ist die tolle Glas-Turmspitze unverändert geblieben.


    Mir persönlich gefallen diese vorstehenden Fensterscheiben nicht sonderlich gut sodass ich vorallem die Entwirklung des letzten Hauses (ganz links) bedauere. Einzig positiv finde ich eigentlich nur die Entwicklung des zweiten Hauses von links das mit dem neuen Dach einen gelungenen Abschlussscheint und scheinbar eine Dachterasse bekommen hat.

  • mir gefällt das neue Rendering besser als das alte, wobei ich auch die aufgesetzten Fenster am Turmhaus nicht mag (siehe Hbf Central).
    Der alte Entwurf hat bei der Gegenüberstellung etwas vom Charme er 80er Jahre, der mir vorher so nicht aufgefallen ist.
    Das Ensemble wäre ganz normaler Durchschnitt wenn der Glashut nicht wäre. Er wird als absoluter Blickfang dienen und ich freue mich heute schon auf phantasievolle Illuminationen...

  • Der Kritik meiner Vorredner an den herausgestellten Fenstern kann ich mich nur anschließen. Mir persönlich gefällt es auch nicht. Insgesamt erscheien mir die Fassaden der verschiedenen Gebäude im neue Entwurf etwas weniger abwechslungsreich als zuvor. Etwas traditionellere Schaufenster würden dem Platz m.E. guttun. Ich kann verstehen, dass man an so einem großen Platz zweistöckige Schaufenster bevorzugt, aber ich denke sie müssten nicht so breit ausfallen. Hier gefällt mir Frankfurt Central deutlich besser. Nicht nur der Entwurf wirkt etwas eintönig und altbacken, die ganze Innenstadt entwickelt sich in die Richtung (Allianz-Gebäude, Volksbank, Apple (ohne Naturstein) etc.). Auch wollen die fehlenden Dachabschlüsse bei drei der fünf Gebäude nicht gefallen. Hier hätte ich mehr erwartet, wobei es hier nicht unbedingt Satteldächer sein müssten (Haus Nr 2 von links ist ein halbwegs gelungenes Bsp.).


    Die Umsetzung ist nur eine geringfügige Verbesserung zum Ist-Zustand mit seinen teilweise gelungenen 50er-Jahre-Bauten.


    Wofür steht eigentlich EMI auf dem spitzen Glasdach?

  • Ich finde beide Entwürfe für diese Stelle wenig interessant und innovativ. Besonders das neue Rendering gefällt mir weniger, da die Gebäude weniger Detailreichtum und Kleinteiligkeit aufweisen.
    Vor allem aber erinnere ich mich, dass es von einigen Seiten heftige Kritik an den Spekulationen um den Apple Store in der Fressgass gab, bezüglich des zweistöckigen Schaufensters.

  • Irgendwie erscheint mir der rechte Entwurf als Weiterentwicklung des linken (Materialität, Varianten der Dachabschlüsse, Kleinteiligkeit der Fassadengestaltungen) und nicht umgekehrt? Der ganze ursprüngliche Entwurf scheint durch den Investoren-Weichspüler gedreht, die wahrscheinlich am liebsten die Fassaden komplett in Glas auflösen und die Obergeschosse mit Überhängen ausstatten würden (wenn sie könnten), damit man auch in den letzten Winkel Nutzfläche hineinquetschen kann.


    Und lieber Gott, wenn heute schon keiner mehr seinen Gebäuden ein Dach aufsetzen will, kann man sich nicht wenigstens das Element der horizontalen Gliederung zu Nutze machen? Das ist weder historistisch noch klassisch, das ist ein Grundprinzip dessen, was man im weitesten Sinne unter Gestaltung versteht.


    Schließlich hat mahlzeit alles andere als Unrecht, die "Mäcklerisierung" der Innenstadt geht mir persönlich langsam auch etwas – sorry – auf den Sack. Sicher sind seine Projekte v.a. in den Details von heute seltener Eleganz und so mit das traditionellste, was der Mainstream zu bieten hat, aber irgendwie hat der Platz echt besseres verdient. Ich mag ja langsam wie der Leierkastenmann klingen, aber auch hier wäre eine Gestaltungssatzung nicht das Schlechteste gewesen.

  • Ich finde die zweigeschossigen Schaufenster ganz gut. Insgesamt aber immernoch nicht ganz überzeugent. Oberhalb immernoch zu Eckig; z.B wenigstens das Eckgebäude abrunden und dann die Mäckler-Typischen spitz rausstehenden Fenster an der Ecke anbringen. Die Idee vom Turm finde ich sehr gut, aber mit dem vielen Glas eher schlecht umgesetzt. Warum nicht etwas weniger spitz und mit Naturstein verkleidet und dann an diese Rundung anpassen!?

  • Die zweigeschossigen Fensterflächen finde ich eine gute Weiterentwicklung eines sonst nicht überraschenden Entwurfs. Dafür wurde zum Glück das Glashäubchen am Eckgebäude auf ein verträgliches Maß zurechtgestutzt wobei ich das Ding im Verhältnis zu den sehr gleichförmig angeordneten (langweiligen?) Fensterflächen und den fehlenden Dachabschlüssen immernoch als zu viel des Guten empfinde. Es wirkt irgendwie aufgepfropft - wie ein Fremdkörper. Wenn man über die ganze Gebäudeseite durchgängig einen ordentlichen Dachabschluss gefunden hätte, wäre das Ensemble verträglicher anzuschauen als mit der Käseglocke an der Ecke.
    Alles in allem ganz o.k.. Auf jeden Fall besser als der Bestand.

  • Ich wüsste gerne weshalb Mäckler an Stelle des gläsenernen Eckturms die vom "Frankfurt Central" wegrationalisierte Börsenlaufschrift nicht integriert. Wo sonst, wenn nicht hier? Die Börse ist unweit entfernt, hier ergäbe sich die Chance, eine gute und leider verlorene Idee wieder neu auferstehen zu lassen. Durch die Nähe zur Börse sowie der "100er Filiale" der Deutschen Bank drängt sich diese Option doch nun förmlich auf, meine ich.

  • Als ich letztens an den abzureißenden Gebäuden vorbei kam, wurde für einen der Läden Mieter gesucht durch im Fenster hängende Plakate. Den Sinn versteh ich nicht ganz, ausser das soll dann nur als Übergangslösung dienen mit kurzer Vertragslaufzeit.

  • Goetheplatz 5, 7, 9 und 11

    Neuer Entwurf #470 . Was fällt noch auf:
    ● Die Perspektive oder das Größenverhältnis zum Commerzbank-Turm hat sich zugunsten des neuen Entwurfs geändert.
    ● Die meisten Bäume wurden weggelassen.
    ● Der Platz wird nun heller dargestellt als er ist.
    ● Die Fassadenelemente sind nun dunkler, in Richtung Platzbelag und schmäler geworden, die Fenster größer, in Richtung mehr Monotonie.
    ● Die optische Gliederung/Unterteilung der Gebäudeteile in scheinbar separate Einheiten wurde weiter reduziert.
    ● Die Erdgeschoßoptik wirkt imposanter, wuchtiger und offener.
    ● Ein lichtes Penthaus wurde aufgesetzt.
    ● Die Dachabschlüsse sind gleichförmiger und einfacher geworden.
    ● Der Aufsatz am Eckturm wirkt gedrungener.

    Der erste Entwurf ist zwar auch noch nicht optimal gewesen, aber er war gefälliger und stimmiger für diese Umgebung. Das Erdgeschoss war durch Kleinteiligkeit deutlich interessanter und flanierfreundlicher. An diesen nun übergroßen Fensterflächen geht man eher zügig vorbei. Das gesamte Ensemble wirkt nun weniger Bodenständig, mehr abgehoben, die Fassade weniger kontrastreich. Insgesamt eine weniger gute Wirkung auch in der Funktion als Platzeinfassung. Der heute übliche, spärliche Kauf- Geschäftshaus- und Einheitsstil. Goethedenkmal und Guthenbergdenkmal werden noch mehr zu Fremdkörpern gegenüber der Umgebung.

    Erste Entwürfe sind meist die Besseren, dass trifft auch hier wieder zu. Nun passt man sich dem Zeitgeistdenken der Bauherren an und geht wieder in die übliche Richtung allgemeiner Neubauten und wird weniger der Gesamtsituation des Platzes gerecht. Ein gänzlich neues Platzensemble, mit gänzlich neuem Ambiente wird weiter betont.

    Der erste Entwurf sollte daher weiterentwickelt werden. Der ist immer noch zu nüchtern und zu sparsam im Stil.
    ● Die Gliederung könnte noch markanter werden, auch über stärkere Farbkontraste.
    ● Es fehlt weiterhin hier und da noch der Luxus von nur schmückenden Elementen.
    ● Zumindest am Glasaufsatz des Eckturmes fehlen edle Zierelemente.
    ● Überdachte Kolonnaden könnten auf dem breiten Fußgängerbereich überlegenswert sein.

    Gerade der Erdgeschoßbereich müsste noch kleinteiliger und differenzierter gestaltet werden. Am liebsten flaniert man doch da, wo die Gestaltung im Erdgeschoss abwechslungsreich und filigran ist. Beispielsweise Tiffany in der Goethestraße und Hollister in MyZeil haben das erkannt und noch extra betont. Durch Image und wenige Exponate angelockt zu werden und das Interesse dann hineinzugehen und dort herumzustöbern und dann weiteres zu entdecken, wird nicht durch übergroße Fensterscheiben mit Blick in die hinterste Ecke bewirkt. Merkwürdig dass sich dieser Irrglaube so hartnäckig hält. Hemmschwellen abbauen, wie z. B. bei Apple ist hier sicher weniger erforderlich

    3 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Zum geplanten Neubau der Ladenzeile am Goetheplatz gibt es einen interessanten Hintergrundartikel in der heutigen Ausgabe der FR.


    Wie bereits mehrfach berichtet, wird es keine Wohnungen geben, sondern nur Büros und Läden.


    Meiner Meinung nach sind nahezu alle Gebäude ersetzbar, bis auf das Haus Goetheplatz 5. Hierbei handelt es sich um einen erhaltenswerten Bau aus den Fünfzigern. Es wäre ein Verlust dieses Gebäude abzureißen.

  • Goetheplatz 5, 7, 9 und 11


    In den bereits leeren Ladenlokalen sind erschreckenderweise wieder Maklerplakate angebracht mit dem Schriftzug "ZU VERMIETEN"... Was soll man davon halten??? Wurde das Projekt gekippt?


    Dieses Bauvorhaben gehört zu den wichtigsten Baumaßnahmen in der Innenstadt und würde zu deren Verschönerung und Attraktivität entscheidend beitragen... Ich hoffe nicht, dass wir uns von dem Gedanken verabschieden müssen, dort bald diese enorme Aufwertung beobachten zu können.


    Weiss jemand mehr?

    Einmal editiert, zuletzt von nicodemus ()

  • Gerade habe ich auf der Webseite des Projektentwicklers entdeckt, dass es (zumindest für mich) neue Visualisierungen für das Quartier Goetheplatz gibt - jetzt lese ich, dass Schmittchen diese schon vor zwei Wochen verlinkt hat... Dennoch, hier sind die Bilder, damit sie uns auch erhalten bleiben:







    Quelle: Lang & Cie. / Prof. Mäckler Architekten


    Im Vergleich zum damals aktuellen Rendering aus Beitrag #470 ist die "Gartenlaube" auf dem Dach des vierten Gebäudes von rechts, in der ersten Grafik unterhalb des alten DB-Hochhauses, weggefallen. Immerhin. Ich kann mich nur Schmittchens Bewertung anschließen, dass das ganze Ensemble eher wie eine Aufhübschung von Nachkriegsbauten aussieht. Ganz ordentlich, aber mit Ausnahme des Glastürmchens äußerst unspektakulär. In Zeiten von MyZeil wird zumindest bei Neubauten in der Frankfurter Innenstadt etwas anderes erwartet.

  • Das Ensemble sieht mit den typischen Mäckler-Fassadenelementen in der Realität bestimmt gar nicht schlecht aus. Die Glashaube des Eckgebäudes wird ein Blickfang. Die dünnen Streben zwischen den Glasscheiben werden aber wohl Illusion bleiben, das Gewicht einer derartigen Konstruktion wird dickere Verstärkungen erforderlich machen. Selbsttragendes Glas gibt es nicht.

  • Der Dachaufbau wirkt mir auch zu klobig – wie schon angesprochen gerade in Zeiten von MyZeil geradezu anachronistisch. Das ist halt die Büchse der Pandora, wenn Mäckler das Ganze organischer, runder gestaltet, darf er sich von den Dogmatikern und Chefideologen warhscheinlich wieder vorhalten lassen, er baue wie zur Kaiserzeit.

  • Die Detailierung der Fassaden, insbesondere die Innenansicht der Laterne lässt wirklich noch sehr zu wünschen übrig, anhand dieser Visualisierung erkennt man auch den frühen Stand der Planung, keinerlei Tiefe in den Profilen der Verglasung- erstaunlich nur, dass ein so grosses Büro wie Meckler solch unfertige Bilder rausgibt! :nono:


    Wirklich grosses Respekt hätte ich ja vor der Einsicht eines so erfolgreichen Architekten, dass es gar nicht gut sein kann die gesamte Flanke eines großen, bedeutenden Platzes nur in einem Stil und durch einen Planer bebauen zu lassen und stattdessen noch zwei weitere Kollegen auffordert zumindest bei den Fassaden was beizusteuern und somit auch etwas mehr Variation zu erzielen.


    Allgemeinwohl vor Eigennutz!:daumen:


    Doch die Eitelkeit eines inzwischen ja sehr erfolgreichen Architekten würde soviel Demut nie zulassen...;)

  • Solange man nichts Gegenteiliges hört, kann man weiterhin annehmen, dass alle Geschäfte am Goetheplatz 5, 7, 9 und 11, also dem sogenannten "Quartier Goetheplatz", bis März ausziehen müssen. Das Projekt wird mittlerweile auch großflächig in den Fenstern des ehemaligen "Rosenthal" Ladenlokals angekündigt. Dort sind die schon bekannten Visualisierungen zu sehen. Wenn man die Zeichen richtig deutet, besteht somit wohl die Bereitschaft das Projekt zeitnah anzupacken.

  • Offenbar lautet der Projektname nun "Goetheplaza". Die entsprechende .com- und .de-Domain hat sich Mitte Dezember 2010 ein Frankfurter Unternehmen für Immobilien-Marketing gesichert. Da wird sich Fraport bestimmt freuen, denn ein Einkaufsbereich im Terminal 1 trägt denselben Namen.


    Das Schaufenster des ehemaligen Rosenthal-Studios heute:



    Bild: Schmittchen