Taunusturm-Projekt: Bau-Thread (170+68 m realisiert)

  • Beim Büroturm warte vermutlich nicht nur ich auf einen großen Satz nach oben, aber von außen sind keine großen Veränderungen zu erkennen. Das in Arbeit befindliche Geschoss scheint einige Eigenheiten zu haben, an mangelndem Baueifer liegt das langsame Wachstum aber nicht, heute wurde noch um 22:30 Uhr betoniert.


    Die Wohnturm-Kellerräume sind weitgend fertig, es fehlt noch die Decke darüber.




    Einmal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Endlich war ich einmal mit einer etwas besseren Kamera als der des Handys ausgerüstet. Die Gesamtsituation von oben:



    Näher ran:



    Noch näher:



    Der Wohnturm:



    Bilder: Miguel

  • ^ Eine klasse Perspektive! An den Bildern kann man gut erkennen, wo der Fortschritt der letzten vier Wochen steckt: Am östlichen und vor allem am südlichen Sockel mit seinen jetzt drei Geschossen. Und am Wohnturm natürlich.


    Der Kern schießt inzwischen auch ganz schön in die Höhe. Ab jetzt dürften wir wöchentlich die Stockwerke hochzählen. Ich bin mindestens so ungeduldig wie die meisten hier; denn der Turm ist eine ganz wichtige Ergänzung zur "Schlucht" der Neuen Mainzer und zum zentralen Hochhaus-Cluster. Letzteres gilt auch für den Wohnturm.

  • Die Perspektive ist allererste Sahne :daumen:


    Wenn man im ersten Bild gedanklich die linke Gebäudekante sich weiterdenkt, also weiter nach oben zieht, dann kann man sich gut vorstellen, welch' gewaltige Hochhäuserwand bzw.-Ansammlung entstehen wird (aus dieser Perspektive ganz besonders ... Japantower, Taunusturm & Wohnturmund die 2 CB-Türme, die dann nur teilweise verdeckt sein werden). Ich finde diese Perspeltive so gar einen Tick besser als das "Bautagebuch" von GetIT.


    Eine derartige Dichte (zugegeben flächenmäßig ziemlich klein) habe ich selbst in LaDefense nicht gesehen, wo häufig niedrigere An- und Nebenbauten einen kleinen Abstand zwischen den Hochhäusern schaffen (ohne jetzt einen umfassenden Vergleich ziehen zu wollen ... LaDefense ist schon eine andere Hausnummer). Hier ist es ja fast so, dass die HHer ihre Grundstücke vollständig ausfüllen und baulich auch in die Höhe fortführen.


    Wenn ich mir das nächste HH-Projekt für FFM wünschen dürfte, dann wäre es das MetzlerHH, das zwar weder in Höhe noch Gestaltung aussergewöhnlich werden dürfte, aber dafür mit seinem Standort schräg ggü vom TT glänzen kann und viel zur "Schlucht"-Bildung entlang der Neuen Mainzer beitragen würde.

  • Super Bilder! Diese Kreuzung wird auf jeden Fall ein "Manhattan-Feeling" verschaffen. Wenn eines Tages der Metzler-Turm kommt, natürlich noch viel mehr.

  • Gerade wird das Foyer des Turmes "entrümpelt". Ohne Sichtschutzzaun kann man relativ dicht an das Bauwerk heran und schon mal einen Blick ins zukünftige Foyer erhaschen. Es sind zwar noch nicht alle Stützen weggeräumt, aber immerhin.

  • Ich war gestern mal wieder in FFM.
    Hier einmal ein einblick von der Neuen Mainzer Landstr.




    Endlich sind die ersten freien Stützen zusehen :)




  • Fertigteile


    Vorhin in der Pause gesehen, die Stützen und wohl auch die Deckenträger sind aus Fertigteilen. Manche 2 Stockwerke hoch und werden wohl untereinander verschraubt, so sah es zumindes aus. Die Vorbereitungen für die Fassadenhalter sind auch bei den Stützen bereits miteinbetoniert worden. Die Stützen sieht man auf dem letzten Bild oben Ecke Neue Mainzer/Taunustor wenn man genau hinsieht. 2 LKW's standen im Taunustor aus denen eifrig Stützen gehoben wurden. Dann sollte es ab jetzt schnell gehen wenn die Decke über den Technikkschoss ganz geschlossen ist :)


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    Mod: Beitrag verschoben. Im vierten Satz ist dieses Bild gemeint.

  • Sieht das nun wirklich so aus, dass die Regelgeschosse mit Fertigteilen gebaut werden? Das hab ich ja bei einem Hochhaus so noch nicht gesehen...
    Bisher kannte ich dieses Baukastensystem nur im Stahlbau...


    Aber im Stahlbetonbau kam dies im Hochhausbau noch nie vor...


    BTW: Wie steht es um eine Webcam in Naher Zukunft? Oder hat der GU Züblin keine geplant? Standorte gäbe es ja genügend...

  • Irre, der Kern nimmt ja schon ne ganze Menge der Fläche ein, wirklich viel nutzbarer Raum bleibt da aber auch nicht...man fragt sich dann schon, ob das Sinn macht (aber scheint ja wohl)


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    Mod: Beitrag verschoben, bezieht sich auf die Fotos im Bautagebuch.

  • Hier zwei Handybilder von heute morgen des Legos für Große (Hoffe es funktioniert mit den Bildern):




    Habe ich so auch noch nicht gesehen. Eher umgekehrt, unten Ortbeton und oben Fertigteile. Kann mir nicht vorstellen das man mit Fertigteilen anfängt und dann später mit Ortbeton weitermacht. Wir werden sehen, auf jeden Fall sehr interessant anzusehen.

  • Irre, der Kern nimmt ja schon ne ganze Menge der Fläche ein, wirklich viel nutzbarer Raum bleibt da aber auch nicht...man fragt sich dann schon, ob das Sinn macht (aber scheint ja wohl)


    Vielleicht ein paar Informationen dazu. Tishman Speyer wirbt mit 1.500 qm "stützenfreier" Nutzfläche - bei 3 Meter lichten Raumhöhe (innerhalb 3,86 Meter Geschosshöhe). Das ist gar nicht schlecht. Zum Vergleich: Der Tower 185 hat 1.350 qm Fläche je Regelgeschoss bei ebenfalls 3 Meter Raumhöhe, der Messeturm hat ca. 1.200 qm bei einer Raumhöhe von < 2,60 Metern. Letzteres ist die Regel für ziemlich alle Bürogebäude aus den 1970ern/1980ern.


    Jetzt zum Kern. Er beinhaltet im Taunusturm die Aufzüge, die Versorgungsschächte, das Treppenhaus, Lagerräume und die Toiletten - Verkehrsfläche, aber auch Mietfläche. So ganz sinnfrei ist er also nicht ;) Er trägt das Gebäude komplett; die Büroflächen liegen drumherum und "hängen" am Kern. Welchen Beitrag die außenliegenden Fertigbaustützen zur Statik leisten, weiß ich nicht. Dass die Stützenfreiheit (in der Fläche) relativ ist, sieht man am Grundriss des Regelgeschosses:



    Bild: Kaiserkarree S.à r.l, Luxembourg / Tishman Speyer


    Die Zweiteilung mit leichter Versetzung bewirken, dass es zwei relativ schmale Seiten und vor allem zwei Engstellen gibt. Sicher, ein strenges Rechteck hätte mehr Flächenausbeute gebracht, aber auch eine monotonere Architektur.

  • Bezweifel, dass es im Kern vermietbare Nutzfläche gibt. Betonkopf hinterfragt nicht den Sinn des Kerns, sondern das Verhältnis der Kernfläche zur Nutzfläche. Das ist zwar eine uralte Fragestellung, aber immer noch eine aktuelle.
    Ökonomisch so lange sinnig, so lang die Mieteinahmen die höheren Bau- und Betriebskosten ausgleichen.
    Ökologisch nur so lange unsinnig, so lang der erhöhte Energieaufwand für Bau und Betrieb nicht durch regenerative Quellen gedeckt wird.
    Außerdem sparen Hochhäuser viel Grundfläche. Grundfläche ist ein knappes Gut und im Grunde völlig unterbewertet.


    Epizentrums Gedanken zur Nutzfläche und Raumhöhe sind im ersten Moment nicht nachvollziehbar. Diese beiden Dinge hängen nicht unmittelbar zusammen. Diese ergibt sich erst durch die Vorschriften für die natürliche Belichtung von Büroarbeitsplätzen in Frankfurt. Umso höher die lichte Raumhöhe, umso tiefer der Lichteinfall ins Geschoss (aber bei gleicher Gebäudehöhe auch weniger Geschosse) und damit mehr belichtete Geschossfläche (pro Geschoss). Deswegen würde ein "strenges Rechteck" auch nicht zu mehr vermietbare Nutzfläche führen.


    Mit der Stützenfreiheit soll übrigens nicht eine herausragende statische Leistung angeprießen werden, sondern lediglich darauf hingewiesen werden, das es keine Stützen im Raum gibt (mehr Flexibilität bei der Raumeinteilung).


    Zur Statik:
    Meiner Meinung nach, hängt statisch nichts am Kern. Dieser dient der horizontalen Lastabtragung und trägt nur zur Hälfte die Geschossdecken. Die andere Hälfte der vertikalen Lastabtragung wird von den Stützen in der Fassade übernommen.

    3 Mal editiert, zuletzt von metroFRA ()

  • Sicher, ein strenges Rechteck hätte mehr Flächenausbeute gebracht, aber auch eine monotonere Architektur.


    .... und nicht zu vergessen: pro Etage gibt es nicht vier, sondern sechs der beliebten Eckbueros.
    Das hat ja auch beim Tower 185 eine Rolle gespielt, wenn ich mich recht an die Anmerkungen bei unseren Rundgang erinnere.

  • 2 Bilder von der Südseite, beim Wohnturm werden die ersten Wände oberirdisch gesetzt




    Bilder: thomasfra

  • An der Nordecke sieht man die Fertigbaustützen gut. Die erste Regelgeschossdecke entsteht. Ecke Neue Mainzer / Taunustor:



    Zur Anlage:



    Im Detail sieht man die Verbindungen zwischen zwei aufeinander gesetzten Stützen:



    Wie schaut es mit den Fluchten aus? Entlang der (jetzigen) EZB und der Commerzbank-Hauptfiliale an der Taunusanlage sieht man, wie der Taunusturm, insbesondere seine Arkade, leicht aus der Linie herausspringt:



    Die Neue Mainzer hinauf- und hinuntergeschaut fügt sich der Turm glatt ein:




    Der Euro taumelt, der Taunusturm wächst:



    Bilder: epizentrum


    NB: Meine Ausführungen in #193 müssen ja schrecklich missverständlich gewesen sein. Nicht ausgesprochen meinte ich, dass der Kern im Verhältnis zur Nutzfläche nicht zu groß ist, schon gar nicht ungewöhnlich groß. Vermietbare Server- und Lagerräume im Kern zählen sehr wohl zur Nutzfläche. Mit den Deckenhöhen habe ich beiläufig ein Qualitätsmerkmal der Büros gemeint. In diesem Fall wären zudem mit niedrigerer Deckenhöhe nach den Vorschriften zur Arbeitsplatzbelichtung größere Flächen möglich gewesen - siehe bspw. Messeturm -, allerdings erlaubt das Grundstück offensichtlich keine größeren Grundrisse.


    Womit ich möglicherweise irre, ist die geringere Lastabtragung über die Stützen. Mich würde die Einschätzung eines Statikers interessieren: Haben nachtraglich miteinander verbundene Fertigbaustützen die gleichen statischen Eigenschaften wie durchgängig betonierte Stützen? Rein gefühlsmäßig stelle ich mir vor, dass die Verbindungen der "aufeinandergestellten" Stützen eine Art Sollbruchstelle darstellen.

  • Den gleichen Gedanken mit den "Sollbruchstellen" hatte ich auch, epizentrum. Noch nie konnte ich bei anderen Hochhausbaustellen einen derartigen Einsatz von Fertigbetonteilen beobachten. Gefühlsmäßig kommt die Frage auf, ob das auch wirklich hält. Selbstverständlich vertraue ich den Bauingenieuren und Baustatikern und ihren Berechnungen, aber interessant ist die Frage doch.


    Eine Vergrößerung der Betonpfeiler-Enden zeigt massive Anschlüsse, die vermutlich die gleiche Wirkung erzielen, wie eine durchgehende Bewehrung. Außerdem werden Fertigteile geliefert, die noch von Stahl durchdrungen und betoniert werden können. Wo diese eingebaut werden war nicht zu erkennen.


    Massive Stahl-Anschlüsse:



    Fertigteile mit freiliegender Bewehrung:


  • Zur Statik: m. E. macht es keinen großen Unterschied, ob man Fertigteilstützen verwendet oder sie in Ortbeton herstellt. Es ist immer die Frage, welches statische System man zugrunde legt. Die Stützen nehmen ja in erster Linie Vertikallasten auf, d.h. Druckkräfte, die vom Beton abgetragen werden. Die Bewehrung in den Stützen dient zur Abtragung der Zugkräfte, die vor allem aus den Knickkräften (sowie aus "Kriechen und Schwinden") entstehen. Die Knickkräfte sind aber nur über die "freie" Länge relevant. Dort, wo die Stöße der Fertigteile sind, ist ja die Decke, von daher spielen die Knickkräfte keine Rolle (man kann sich das so vorstellen: nimmt man z.B. ein Steichholz, stellt es senkrecht und drückt von oben darauf, wird es sich irgendwo in der Mitte biegen und schließlich brechen. Je länger und dünner es ist, desto leichter passiert das. Hält man es aber in der Mitte fest, ist die Last, die man aufbringen kann, wesentlich höher).
    Die Horizontallasten, die am Turm angreifen und hauptsächlich aus Windlasten (und Erdbebenlasten) bestehen, werden durch die Aussteifung, d.h. die Wandscheiben im Kern, abgetragen. Für die Stützen spielen sie deswegen keine große Rolle.
    Der Nachteil der Fertigstützen ist, dass man keine oder nur begrenzt biegesteife Ecken ausbilden kann, d.h. die Biegemomente aus der Decke können nicht in die Stützen geleitet werden. Statisch wird das somit als bewegliches Lager angesehen, was zu Folge hat, dass die Decken ein bisschen mehr Bewehrung bekommen müssen.
    Großer Vorteil der Fertigteile ist aber natürlich, dass die Herstellung im Werk wesentlich präziser erfolgen kann, was Betonverdichtung, Betondeckung etc. betrifft. Außerdem erspart man sich den Aufwand der Betonage in großer Höhe.
    Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich:)

  • Wobei die infolge des aus der biegeweichen Ecke entstehenden größeren Feldmomentes größere Stahlmenge in der Decke durch eine im Fertigteilwerk sehr leicht zu realisierende Vorspannung der Biegebewehrung kompensiert werden kann. Ich sehe jedenfalls wieder immer häufiger große Baustellen, die auf Betonfertigteile setzen.


    Was mich interessieren würde, wäre eine Detailaufnahme der Anschlüsse im Bereich des oberen Stützenendes und der Konsole für die Fertigteildecken.

  • Hier ein Bild von den eingeschossigen Stützen von unten. Man kann 2 kleine Löcher erkennen:


    Und von oben (zweigeschossige Eckstütze) mit zwei Gewindestäben. Der Arbeiter schraubt gerade die blaue Hebevorrichtung für den Kran an den Stäben fest:


    Nachdem gestern der Rest der Decke über dem Technikgeschoss beotinert wurde, hat man heute vormittag ordentlich Stützen zum Taunustor und der Anlage verbaut:


    Ganz schöne Oschis die Eckstützen:


    Bilder von mir.