Areal Bayerischer Bahnhof

  • Heute in der LVZ ein interessanter Artikel zu dem BV. Hier wird u.a. davon berichtet, dass aufgrund geplanter Schutzmaßnahmen für die Wechselkröte ein Auszug der Distillery nicht verschoben werden kann. Zitat LVZ :"

    Laut Buwog-Sprecher Divé ist der Baubeginn für das neue Quartier an

    der Lößniger Straße für „voraussichtlich 2023“ vorgesehen. Dort sollen

    rund 1200 Mietwohnungen, davon 30 Prozent sozial gefördert und mietpreisgebunden,

    entstehen. Auf der anderen Seite des Areals – am Dösner

    Weg – ist der Baustart für 222 Wohnungen (davon ebenfalls 30 Prozent

    Sozialwohnungen) für den Sommer 2022 angekündigt. Offenbar

    leben dort keine Wechselkröten."

  • Spannend finde ich ja, dass am Bayr. Platz und der gesamten Umgebung bis heute einiges nicht passiert ist, was bereits 1991 diskutiert wurde.


    Schön sieht man das am Bildarchiv von Armin Kühne. Von der Windmühlenstraße entlang bis zum Dt. Platz waren viele Bäume geplant. Rund um die Windmühlenstraße und den Bayr. Platz hat man es bis heute nicht umgesetzt, genauso wie eine grundhafte Sanierung der Geh- und Radwege sowie Straßen und (teilweise) Schienen auf sich warten lässt. Das "Geflicke" der LVB dort vor wenigen Jahren sowie die Umlegung der Haltestellen kann man kaum als Sanierung bezeichnen (z.B. hält die Buslinie 60 bis heute nicht an der Hst. der 16/9, obwohl diese nicht als Rasengleis angelegt ist).

    "Schneckentempo" ist wohl in einigen Bereichen der Stadt noch zu schnell als Bezeichnung, viele weitere Beispiele kann man anfügen (z.B. Sanierung Schumann-Str. ab Chauseehaus, Neubau Straßenbahn zum Herzklinikum, Verlegung Linie 9 in Mockau uvm.) :sleeping:. Aus meiner Sicht entwickelt sich die Stadt von der Vorzeigekommune (Wächterhäuser, Stadthäuser, kreative Baulückenzwischennutzungen usw.) zu einer Stadt wie jede andere - schon seit mind. 5-8 Jahren. Baulücken werden "planlos" mit meist 0815-Bauten gefüllt, (grüne) Zwischennutzungen in ohnehin wenig grünen Stadtteilen oder Straßenzügen nicht in dauerhafte Nutzungen (z.B. durch Grundstückstausch, Aufkauf o.ä.) überführt, die LWB hat hunderte an Altbauten abgerissen oder für lächerliche Preise (teils 100% bewohnt und mind. teilsaniert, ich war selbst von betroffen!) vertickt, viele gute Projekte werden nicht weitergeführt...

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  • ^was die letzten beiden Sätze angeht - da kann ich dir nur zustimmen. Eine "Vorzeigestadt" ist Leipzig städtebaulich keinesfalls (mehr). Wenn nicht einige historische Bauwerke Krieg und DDR überstanden hätten, sähe es wahrscheinlich aus, wie in Chemnitz und Magdeburg: Platten im Zentrum ohne Ende. Platten gehören natürlich zur ostdeutschen Geschichte und so auch ins Stadtbild - gar keine Frage. Aber aus dem Stadtzentrum hätte ich sie rigoros verbannt. Man kann kaum ein Foto machen, in dem man nicht irgendeine Platte oder einen Riegel vor der Linse hat. Die Dinger kann man ja auch nicht wirklich "schön sanieren". Am deutlichsten wird das aus der Perspektive vom Fockeberg aus in Richtung Stadtzentrum. Es gibt im Netz sogar eine Liste von Städten, in die sich Leipzig als eine der hässlichsten Städte einreiht, neben Wolfsburg und Duisburg. Grund: Zu viele Platten, zu wenig Grün. https://www.freenet.de/lifesty…eutschlands-40381460.html

    Sehr viele Menschen empfinden diese Platten einfach als hässlich. Und das sehe ich ähnlich. Und was neu gebaut wird, mutet zum Großteil (sicher aus Kostengründen) nicht besser an. Ich bin wirklich für mehr Rekos, da sollte man viel mutiger sein. U. a. Dresden hat´s vorgemacht.
    Und was den Klimaschutz angeht, so ist die Stadt auch kein vorzeigbarer Musterschüler, weil nur mir großen Worthülsen dabei. Es fehlt noch immer eine durchgreifende Solarstrategie oder verpflichtende Gründächer, eine Erfassung allen Grüns in der Stadt, ein besserer Umgang mit dem Fließgewässern (die die schlechtesten Gewässernoten haben), an ernshaftem Zuwachs an Bäumen im Stadtgebiet und vom Müllproblem will ich gar nicht anfangen. Die Stadt muss wirklich aufpassen, vor lauter Wachstums-Geilheit nicht völlig beliebig zu werden. Die Menschen sind sprunghaft.

  • Als bekennender Dresdner muss ich sagen, dass diese geforderte Vorbildfunktion Dresdens für Leipzig vollkommener Quatsch ist. Rekonstruiert wurde in Dresden nur in einem winzigen Bereich der sowieso winzigen Altstadt. Dresdens Innenstadt wird massiv von vorstädtischen Zeilenbauten der 60er Jahre geprägt (übrigens wurden die in Großblock- und nicht in Plattenbauweise errichtet). Die städtebauliche Dichte und Qualität Leipzigs liegt in der City viel höher als die Dresdens, leider!

  • ^Der gesamte Neumarkt rund um die Frauenkirche ist Reko. Und den Menschen gefällt es. Natürlich ist die "Großblockbauweise" schon in zweiter und dritter Reihe hinter Zwinger, Oper & Co. zu finden - genau deswegen bin ich nämlich KEIN Dresden-Fan. Dresden ist auch kein Vorbild für Leipzig, aber die Stadt zeigt, wie gut Rekos bei den Menschen ankommen. Das wollte ich (lediglich) ausdrücken.

  • ^

    da irrst du dich! Die Magistrale in Dresdens Zentrum, Wilsdruffer Str. wird schön von 50er / 60er Jahre-Zeilen flankiert. Da ist nichts altes stehen geblieben Die andere Magistrale, Prager Str., besteht auch aus historisierenden Neubauten (2 Stockwerke zu hoch), 90er-Jahre-Neubauten, DDR-Platten und anderen Füllelementen. Das, was Touris anlockt, ist das Schlossensemble, welches zu weiten Teilen auch REKO ist. Reko ist ein zweischneidiges Schwert: Für die Identitätsstiftung sind Ensemble (wieder aufgebaute polnische Innenstädte) oder Gebäude mit Signalwirkung (Frauenkirche) durchaus vertretbare Gründe für eine REKO. Aber als gebaute Mutlosigkeit ob der zeitgenössischen Formensprache kein zweckmäßigs Mittel.


    Einige Neubauten Leipzigs sind in der Tat beschämend für die Ingenieurs- und Architektenzunft, doch alle über einen Kamm zu scheren, trifft es nicht.


    Threadthematisch ist das Areal rund um den Bayerischen Bahnhof seit rund 100 Jahren ein schwieriges Thema. Die neueren Klinikbauten haben es eher verschlimmert. Verkehrlich muss der Straßenraum dem echten Bedarf dort angepasst werden. Der Bus 60 gehört doch überhaupt nicht hin (sondern auf die Semmelweisstraße), die Abbiegerichtung Str.d.18. Oktober -- A.-Hoffmann-Str. wäre aus Verkleinerungsgründen der Kreuzung in Frage zu stellen. Meines Wissens lief oder läuft die Ampel als eine der wenigen im 100s-Umlauf, für Fußgänger ein zeitliches Grausen. Ohne menschliche Maßstäbe wird keine Bauform die nötige Urbanität als Ausdrucksform von Belebtheit erreichen könen.

  • Baufeld 02 - Kohlenstraße 15-33

    Auf der Webseite der Stadtbau sind die ersten Hochglanzbilder zu entdecken.


    Der Baustart für 112 Wohnungen ist für Juli angekündigt ... ja ja Juli 2022 :)

    Fertigstellung 31.12.2025 - Das sind sage und Schreibe 3,5 Jahre Bauzeit.


    Ganz toll finde ich ja wieder die Ausstattungskategorien

    • 79 Premium-Anlage-Wohnungen,
    • 22 Premium-Anlage-Wohnungen-Plus und
    • 11 Liebhaberstücke

    Wie kreativ ist das denn ... :S ... nach Plus kommt dann Premuim Plus² und Premium Extra Plus³ ^.^


    Aktueller Stand vom 14.06. derzeit sind dort die Erdmassen der nahen Straßenbaustelle zwischengelagert.


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  • IT-Campus


    Die Stadtbau AG entwickelt das südliche Grundstück zwischen Kurt-Eisner-Straße, S-Bahn-Trasse und MDR.


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    Im Internet sind jetzt erste verschwommene Entwürfe für einen Büro-Campus für Informationstechnologie-Firmen auf dem Areal aufgetaucht:


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    Blick von der S-Bahn-Station Leipzig-MDR:


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    von domaros & partner maps

  • ^ An dieser Stelle tauchte bisher in sämtlichen späteren Visus und Modellen immer ein 15-16 stöckiges Hochhaus auf.

  • Wenn ich mich nicht ganz täusche, tauchte das HH doch nördlich der Kurt-Eisner-Straße auf, oder? In der Visu ist es doch auch simuliert. Hier geht es ja m.E. um jene Fläche, die an die MediaCity grenzt. Oder täusche ich mich?

  • Laut LVZ hat die BUWOG nun die Baugenehmigung für die 7 bis 11-geschoßigen Wohnhäuser am Dösener Weg erhalten und wird dort in den nächten Wochen mit den Erdarbeiten beginnen und 2023 folgt dann der Hochbau. Der Bau der 222 Wohnungen kostet 80 Mio. Euro. Außerdem wird parallel dazu die Straße Dösener Weg grundhaft erneuert. Für 2023 hofft die BUWOG dann auf die Genehmigung für den Bau des Hauptteils des Quartier Bayrischer Bahnhof mit ca. 1.200 Wohnungen. Der Techno Club Distillery zieht dann wohl Ende Januar 2023 in den Kopfbau der Halle 7 auf der Alten Messe.

    Nachdem mittlerweile die Wasserleitung in der Kohlenstraße neuverlegt wurde, will die Stadtbau ebenfalls in den nächsten Wochen mit dem Bau der 5 Häuser an der Kohlenstraße beginnen (112 Wohnungen). Fertigstellung ist für 2024 geplant.

    2023 soll dann -nach dem Abriss von der Ruine Gurken Schumann- der Bau des Music Labs mit Konzertsaal (200 Plätze teilweise für Nutzung vom Gewandhaus), Probenräumen, Kita und Apartments für internationale Studenten der Mendelssohn-Orchesterakademie, beginnen.


    Klingt m.E. alles sehr vielversprechend. Hoffentlich geht es nun wirklich mal los.


    https://www.lvz.de/lokales/lei…B7IM5SGE24CF3OO5QKMY.html

  • ^ das macht natürlich Hoffnung auf eine zügige Umgestaltung des Areals. Im Artikel werden auch immer noch die beiden möglichen Hochhäuser in Richtung Kurt-Eisner-Straße genannt.


    Für mich wäre aber auch immer noch interessant, wann man endlich mit der Parkgestaltung anfängt. Die Baugebiete sind definiert und für mich ist es etwas unklar, warum man nun nicht schon mit der Wegeziehung beginnt und Pflanzungen vornimmt. Oder kommt da noch einmal ein separater Wettbewerb von Landschaftsplanern?

  • Nachdem mittlerweile die Wasserleitung in der Kohlenstraße neuverlegt wurde, will die Stadtbau ebenfalls in den nächsten Wochen mit dem Bau der 5 Häuser an der Kohlenstraße beginnen (112 Wohnungen). Fertigstellung ist für 2024 geplant.


    Kleine Korrektur nur: An der Kohlenstraße werden zunächst nur 3 Wohnhäuser entstehen.

    Ggf. kommen dann später noch 2 weitere hinzu, sofern der Flachbau, welcher aktuell vom Bayerischen Bahnhof sowie jeweils einem Feinkost- und Matratzenmarkt genutzt wird, verschwindet. Das wird mE frühestens dann geschehen, wenn nach dem Wiederaufbau der Ostseite des Bayerischen Bahnhofs entsprechende Ausweichflächen zur Verfügung stehen - also wohl nicht vor 2027.

  • Laut heutiger LVZ wird Vonovia und deren Tochterunternehmen in diesem Jahr aufgrund der gestiegenen Kosten keine neuen Bauprojekte anfangen.

    Das betrifft auch das Gebiet der Buwog mit 1.500 Wohnungen am Bayrischen Bahnhof.

    Bereits begonnene Projekte wie das am Dösener Weg, werden aber weitergebaut.

  • ^Ganz so habe ich den Artikel nicht verstanden.


    Es heißt, in Leipzig seien für 2023 ohnehin keine Baustarts vorgesehen gewesen.


    Das Buwog Gelände betreffend heißt es u.a.:

    "In Leipzig gibt es vorerst keine Auswirkungen".

    "Wir treiben die Planungen dafür zügig voran und hoffen sehr, dass der Leipziger Stadtrat noch dieses Jahr den Bebauungsplan für den Hauptteil des Geländes beschließt“, betonte der Sprecher. „Wir möchten dort sobald wie irgend möglich starten.“

    Quelle: LVZ


    Also würde ich dort trotzdem mal mit Baustart 2024/25 rechnen, was ja im Grunde schon klar war, nachdem sich (nicht zuletzt durch Covid) alle dortigen Projekte um 1-2 Jahre nach hinten verschoben haben.


    Am Dösener Weg wurde bereits gestartet und dort gehen die Arbeiten auch wie geplant weiter.

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