Moskau - Europas größte
Da ich mich seit Juli mehr oder weniger dauerhaft in Moskau aufhalte, hatte ich die Gelegenheit, die Stadt ein wenig abseits vom Klischee bzw. dem Touristenprogramm kennenzulernen; dabei sind eine ganze Menge Fotos entstanden, so viele, dass ich Ewigkeiten gar nicht dazu gekommen bin, die mal zu sortieren und auch das DAF an meinen Einblicken teilhaben zu lassen
Vorstellen muss man das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Russlands und die größte Stadt und Aggolmeration Europas wohl nicht, ein paar Fakten zu Beginn schaden aber nie ^^ Die offizielle Einwohnerzahl der Stadt beträgt 10,5 Mio, die der Agglomeration 14,6 Mio, inoffziell wird aber von bis zu 14 Mio. Einwohnern in der Kernstadt ausgegangen.
Zur Stadtstruktur: nachdem jahrzehntelang die MKAD, der Moskauer Autobahnring, mit 108,9 Km Länge die Grenze der Stadt bildete, wurden nach 1980 auch Gemeinden außerhalb desselben eingegliedert, darunter auch die Enklave Selenograd, die als 10. Bezirk keine Verbindung zur Kernstadt hat. Die meisten Einwohner drängen sich in riesigen Trabantenstädten in den äußeren Bezirken, die extram rasant wachsen und aufgrund der zahlreichen 20, 30 oder 40-Stöcker eine höhere Bevölkerungsdichte als die Innenstadtbezirke aufweisen. Die meisten Bilder, die ihr zu sehen bekommen werdet, sind allerdings im 1. Bezirk "Zentralny" entstanden.
Zum Start werfe ich mal eine bunte Mischung ins Rennen, um mal einen Eindruck der Stadt zu vermitteln, später werde ich dann aber sicherlich auch ein paar thematisch oder örtlich sortierte Beiträge hier reinstellen.
Morgendlicher Blick die Twerskaja Straße hinunter zum Kreml:
Und Abends an ähnlicher Stelle:
Am Puschkinplatz, Südseite, Einmündung der Twerskaja:
Nochmal, diesmal die Nordseite - in dem Gebäude mit dem Nokia-Schild befindet sich der erste russische McDonald's, 1988 eröffnet und damals mit Wartezeiten um die 3 Stunden:
Ein weniger herausgezoomt sieht man die Einmündung der Malaja Dimitrowka-Straße in den Boulevardring - früher war hier wie in der ganzen Stadt die gesamte Bebauung nur zweistöckig. Das hohe Gebäude ist die Zentrale der Zeitung Iswestija:
Wenn in Moskau Schnee fällt, wird zumindest auf den großen Straßen richtig Alarm gemacht - hier ebenfalls am Puschkinplatz:
Blick vom unsagbar hässlichen Sheraton auf die Twerskaja:
Am Nordende der Twerskaja befindet sich der weißrussische Bahnhof, an dem auch die Züge aus Westeuropa eintreffen:
Ein sommerlicher Extra-Zug ans Schwarze Meer fährt aus:
Twerskaja und Platz vor dem weißrussischen Bahnhof im Sommersmog 2010:
Das gleiche noch einmal bei besseren Bedingungen:
Ab hier geht die Twerskaja in den Leningrader Prospekt über, Blick nach Norden:
Durchgang unter dem Leningrader Prospekt am Weißrussischen Bahnhof - rechts befanden sich bis vor kurzem noch eine komplette Kioskreihe, diese wurden allerdings vom neuen Bürgermeister aus optischen Gründen von heute auf morgen zerhackt und entfernt - nur die Spuren am Boden weißen noch auf sie hin:
Nachdem es in den 90ern zunächst gemächlich mit der Schaffung neuer Einkaufsmöglichkeiten voranging, entstanden in den vergangen 10 Jahren etliche riesige neue Einkaufszentren, oft in Kombination mit Büroflächen. So auch das Einkaufszentrum Metropolis an der Leningrader Chaussee im Nordbezirk. Liegt im Übrigen in der Nähe der Metrostation Vojkowskaja, was man in der Planung allerdings geflissentlich vergessen hat. So drängen sich jetzt täglich tausende von Menschen über einen Minifussweg an der 8-spurigen Schnellstraße entlang von der Metro zum Einkaufszentrum. Hier ein Bild mit voller dezent-russischer Weihnachtsbeleuchtung
Der Triumphpalast, fertiggestellt im Jahre 2005, löste mit 264,1 Metern damals den Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main als höchstes Hochhaus Europas ab, hat diesen Titel aber inzwischen wieder an ein anderes Moskauer Hochhaus verloren, auf das ich noch zu sprechen kommen werde. Errichtet im Stile einer 8. Schwester Stalins, Neun Flügel, 163.300 m² Bruttogeschossfläche
Ungewöhnlicher muschelförmiger Eingang zur Metrostation Krasnije Vorota, eröffnet 1935 als Teil der ersten Linie:
Im Nishnij Kiselnij Perelok - eine kleine Gasse um die Ecke vom Boulevard-Ring:
Gagarin - stramm und knackig wie eh und je am Lenin-Prospekt:
Einkaufszentrum "Freundschaft" im chinesischen Stil, eröffnet im Jahre 2000 und komplett ohne chinesische Läden, dafür mit McDonald's
Im Taganka-Viertel, Blick zum Kotelnitscheskaja-Hochhaus, einer von Stalin's sieben Schwestern. 1938 begonnen, dann nach kriegsbedingter Unterbrechung ab 1948-1952 als reines Wohngebäude fertiggestellt. Rechts relativ gelungene Neubauten in Jugendstil-Imitation - insbesondere die gepixelten Farbbänder sind in Moskau momentan sehr en vogue:
Blick vom Taganka-Platz den Gartenring entlang in Richtung Swissôtel Krasnije Holmy:
Eingang zum allrussischen Ausstellungsgelände, dass heutzutage allerdings einen eher traurigen Eindruck macht.
Gartenring am Tswetnoj Boulevard:
Der Boulevardring hat im Gegensatz zum Gartenring mittig tatsächlich noch etwas grün
Die Halle des Kursker Bahnhofs versprüht noch ein wenig sozialistisches Flair, auch wenn von hier die modernen ICE-Äquivalente Sapsan fahren:
Zufahrtsstrecke zum Kursker Bahnhof:
Videoüberwachung ist allgegenwärtig in Moskau, hier in der Metrostation Kursker Bahnhof:
Komsomolskaja-Platz, von links nach rechts: Kasaner Bahnhof, Hotel Leningrad, Leningrader Bahnhof:
Im Leningrader Bahnhof:
Unten drunter eine der schönsten Stationen der Moskauer Metro: Komsomolskaja, Ringlinie:
Ich mag diese hier aber lieber: Majakowskaja, Grüne Linie, gelegen unter der Twerskaja:
Hier noch eine Ringlinienstation - Prospekt Mira: