Erzgebirge: Montanregion auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe
Seit einigen Jahren trommelt der “Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V.” dafür, dass die "Montanregion Erzgebirge" im Jahr 2014 den Titel eines "UNESCO-Welterbes" ( http://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO-Welterbe ) erhält. Bereits 1998 erfolgte die Eintragung in die deutsche Tentativliste für den Titel ( http://www.unesco.de/tentativliste.html ; http://de.wikipedia.org/wiki/Tentativliste ). 2013 soll der Antrag an die UNESCO-Kommission eingereicht werden und dann könnte die Montanregion Erzgebirge 2014 zum UNESCO-Welterbe erklärt werden.
Ausführliche Informationen und zahlreiche Presseberichte auf der Website des Vereins: http://montanregion-erzgebirge.eu/
Der Verein ist sich sehr siegesgewiss. Der Marketingexperte Professor Wolfgang Ebert vom Consulting-Büro MSP Impuls Projekt aus Nordrhein-Westfalen sagte nach der der Präsentation einer Studie des Vereins im Juni 2010: "Das Projekt ist schlüssig und kommt auf jeden Fall, wenn es den nationalen Entscheidungsprozess übersteht."
Vor allem unter dem Eindruck der Aberkennung des Welterbetitels für die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal wegen des als landschaftszerstörend angesehenen Baus der Waldschlößchenbrücke im Jahr 2009 ( http://de.wikipedia.org/wiki/K…andschaft_Dresdner_Elbtal ) hielt sich die sächsische Landesregierung äußerst bedeckt zu dem Vorhaben. In der letzten Zeit machten nun auch verschiedene Bürgermeister und Landräte Dampf und forderten vom zuständigen sächsischen Innenminister Markus Ulbig: „Wir brauchen so schnell wie möglich eine positive Entscheidung über die offizielle Unterstützung dieses Projektes. Die UNESCO hat klare Vorgaben, eine lautet: das Bekenntnis des Freistaates“ ( http://www.landkreis-mittelsachsen.de/8582.htm ). Außerdem erstellte das Sächsische Oberbergamt ein Gutachten, demzufolge das Vorhaben den Bergbau und neue Gewerbegebiete im Erzgebirge nicht beeinträchtigen würde.
Heute wird an zahlreichen Stellen vermeldet, dass die Bewerbung des Erzgebirges als Unesco-Weltkulturerbe erste Unterstützung von der sächsischen Landesregierung erhielt. Ein Sprecher des Innenministeriums gab bekannt, dass das Kabinett erstmals den Stand der Vorbereitungen geprüft hat. Der Plan zum Vorgehen in der Montanregion Erzgebirge wurde von IM Ulbig begutachtet. Die Prüfung im Kabinett bedeute aber noch nicht die Zustimmung des Freistaats. „Es ist unser Interesse, dass der Antrag keine Unwägbarkeiten enthält“, sagte der Ministeriumssprecher Wend. Die Dimension des Projektes gehe weit über die Landesgrenzen hinaus. „Wenn eine Region sich für so eine Idee begeistert, halten wir das aber erstmal grundsätzlich für unterstützenswert.“ Mögliche Risiken müssten allerdings im Vorfeld ausgeräumt werden.
MDR, 09. März 2011, 10:56 Uhr
Neuer Anlauf auf Weltkulturerbe
Kabinett bekennt sich zu Welterbe-Projekt Erzgebirge
http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/8320558.html
In Sachsen will auch Görlitz zusammen mit Zgorzelec ins UNESCO-Welterbe: http://www.lr-online.de/region…lturerbe;art13826,2513046 Hier gründete sich kürzlich eine Initiativgruppe für die Bewerbung ( http://www.goerlitzer-anzeiger…indet-unterstuetzung.html ). Im Januar ging auch aus Görlitz ein entsprechendes Schreiben an IM Ulbig (http://www.radiolausitz.de/index.php?id=2139&tx_ttnews[tt_news]=417760&cHash=ba3f09708e484ade9f98cc9122b1242b ) . Allerdings ist Görlitz noch einen Schritt vor dem Erzgebirge, da es zunächst erst einmal auf die Tentativliste schaffen muss.
In einer älteren Stellungnahme der Sächsischen Staatsregierung noch unter IM Buttolo ( http://www.welterbe-dresdner-elbtal.de/downloads/smwk.pdf ) werden noch zwei weitere Kandidaten aus Sachsen genannt: Thomaskirche und Bachstädten Leipzig, mittlerweile unter dem Titel Musikstadt Leipzig ( http://de.wikipedia.org/wiki/U…Initiativen_%28Leipzig%29 ) und das Umgebindeland ( http://www.umgebindeland.de/ ). Von diesen beiden war in letzter Zeit jedoch nur sehr wenig zu hören.
In Sachsen-Anhalt gibt es zwei Projekte auf der Tentativliste, die Franckeschen Stiftungen in Halle (http://www.francke-halle.de/ ) und der "Naumburger Dom und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut" (http://www.welterbeansaaleundunstrut.de/ ).
In Thüringen will Erfurt bis spätestens Herbst 2012 eine Bewerbung um den Titel "UNESCO-Weltkulturerbe" bei der Kultusministerkonferenz (KMK) eingereicht haben. Zunächst muss man hier aber überhaupt erst einmal auf die Tentativliste gelangen, um dann möglicherweise um das Jahr 2017 auf der UNESCO-Liste zu stehen. Inhalt der Bewerbung sollen die einmaligen baulichen Zeugnisse der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Erfurts sein ( http://www.alte-synagoge.erfurt.de/ ). Hier scheinen allerdings die SCHUM-Städte Worms, Speyer und Mainz auf ihrem Primat zu beharren, die schon seit 2002 für ihre Relikte jüdischen Lebens den begehrten Titel eines Unesco-Weltkulturerbes erlangen wollen ( http://www.allgemeiner-anzeige…el-fuer-Erfurt-1725610781 ) und sich nun im Februar 2011 entschlossen haben, zu dritt die Aufnahme in die deutsche Vorschlagsliste für das Unesco-Weltkulturerbe bei der Kultusministerkonferenz zu beantragen. Worms Oberbürgermeister Michael Kissel äußerte sich daher auch sehr zurückhaltend zu den Überlegungen, den Antrag gemeinsam mit der Stadt Erfurt zu stellen. Er begrüße zwar ausdrücklich, dass die Städte mit großer aschkenasischer Vergangenheit intensiven Austausch pflegen ebenso wie die Lutherstädte, aber der Städtedreibund SchUM sei einmalig. „Das sollten wir nicht verwässern!“ (http://www.wormser-zeitung.de/…ms/meldungen/10256926.htm ).